Wurde ich abgezockt? - Probleme nach Reparatur
Ich bitte um eure Einschätzung zu folgendem Sachverhalt, denn ich bin mir nicht sicher, ob ich von meiner Werkstatt abgezockt wurde oder ob das vielleicht doch alles plausibel und gerechtfertigt ist.
Vorgeschichte:
Im Inneren des Wagens (Grand Scenic 3 dCi 1.9 FAP, Bj. 2009, 198.000 km) roch es stark nach Abgasen, insbesondere wenn man beispielsweise an der Ampel stand.
Kurz bei der Renault Werkstatt vorbeigefahren und die Quelle des Gestanks wurde schnell identifiziert. Im Bereich der Einspritzdüsen qualmte es gewaltig. Einer oder mehrere Injektoren sind wohl undicht geworden. Termin am nächsten Tag.
Zahnriemenwechsel und Service standen auch an, also wurde das in diesem Zug gleich mitbeauftragt.
Es stellte sich heraus, dass nur einer der Injektoren betroffen war und die Dichtung desselben ausgetauscht wurde. Auf der Rechnung ist auch die Rede davon, dass die Einspritzung geprüft und eingestellt wurde.
Alles zusammen (Zahnriemenwechsel, Dichtung Injektor wechseln, Ölwechsel, Innenraumfilter, etc.) kostete stolze 2000 Euro. Nicht billig, aber ich hatte schon damit gerechnet, dass es bei einer Vertragswerkstatt eben ein paar Euro mehr kosten würde.
Wagen wieder abgeholt und gleich am nächsten Tag kommt die Meldung, dass die Einspritzung geprüft werden muss. Die Meldung verschwand wieder, tauchte noch ein, zweimal kurz auf und dann nicht mehr.
Dann, 3 Tage später fährt meine Frau mit dem Auto und nach ein paar km plötzlicher Leistungsverlust und die Warnmeldung „Stop, Motor kann zerstört werden“.
Sie fährt noch ca. 2 km im Notlauf weiter und stellt das Auto bei der oben erwähnten Werkstatt ab (es war Sonntag).
Am Montag dann ein Anruf aus der Werkstatt. Wahrscheinlich ist der Rußpartikelfilter dicht. Man muss sehen, was gemacht werden muss.
Außerdem seien 2 von 4 Glühkerzen defekt.
Wenig später eine weitere Diagnose. Schlauch zwischen Ladeluftkühler und Turbolader ist geplatzt (Foto wurde mitgeschickt). Der Riss im Schlauch ist an dem Ende, das an den Turbolader angeschlossen wird. Aber das alles hätte mit dem vorherigen Auftrag nichts zu tun.
Nun gut. Schlauch und Glühkerzen wurden gewechselt und eine Regeneration des DPF eingeleitet. Wohl mehrmals, sodass auch ein erneuter Ölwechsel nötig war.
Unterm Strich nochmal 1000 Euro.
Tja, als Laie kann ich nicht beurteilen, ob das alles plausibel ist. Aber komisch ist es schon. Du kommst mit ner kaputten Injektorendichtung und bist am Ende (ziehen wir den Zahnriemenwechsel und Service mal ab) knappe 1500 Euro ärmer.
Ich will einfach nicht so recht an den Zufall glauben, dass dieser Schlauch ausgerechnet dann platzt, wenn das Auto gerade aus der Werkstatt kommt und da unter anderem ein Zahnriemenwechsel und ein Eingriff an den Injektoren gemacht wurde. Da kommt man doch mit so ziemlich allem im Motorraum irgendwie in Berührung, muss zerren, quetschen, drücken, ziehen usw.
Dies ausbauen, jenes zur Seite legen, hier nen Schlauch abklemmen (vielleicht auch genau diesen), dort nen Stecker abziehen, usw.
Außerdem bilde ich mir ein, dass der Füllstand des DPF beim Service auch mal ausgelesen/überprüft werden sollte und auch, dass von jetzt auf gleich zwei Glühkerzen den Geist aufgeben ist irgendwie komisch (wie gesagt, der Service/Zahnriemenwechsel/Dichtung Injektor war gerade ein paar Tage her).
Aber bevor ich vorschnell urteile, würde mich wie gesagt eure Einschätzung dazu interessieren.
6 Antworten
Deinen Ärger kann ich verstehen, aber so völlig aus der Welt scheinen mir die Fehler nicht zu sein.
Das Auto ist nicht mehr ganz jung, so dann und wann gibt es da Ermüdungserscheinungen, gerade bei Gummi- und Kunststoffteilen (Ladeluftschlauch). Dass der ggf. bei den Arbeiten zusätzlich gelitten hat, kann schon sein, ist aber kaum der Werkstatt anzulasten, wenn sie nicht gerade mit dem Bosch-Hammer montiert haben. Sie müssen es nicht einmal bemerkt haben.
Aus dem Ladeluftfehler kann (!) die rasche Versiffung der DPF folgen, ebenso kann das schleichend passiert sein.
Den Ausfall einer einzelnen Glühkerze bekommt man eigentlich gar nicht mit, der Motor springt vielleicht etwas rappelig an, läuft aber nach ein paar Umdrehungen ganz normal. Das zwei Glühkerzen (fast) gleichzeitig aussteigen ist eher unwahrscheinlich - aber nicht unmöglich.
Bleibt der zweite Ölwechsel. Aber da gibt es vermutlich Herstellervorgaben - die kenne ich nicht.
Nach einer Zwangsregeneration ist ein Ölwechsel vorgeschrieben !
Der F9Q 1,9 DCI hat in diesem Fahrzeug keinen 5ten Injektor zur Dieseleinspritzung in den DPF. Zur Regeneration wird am Motor ein Luftmangel erzeugt und erhöht Diesel eingespritzt, zusätzlich noch Dieseleinspritzung nach der Zündung in den Auslasstakt.
Das führt bei einer Zwangsregeneration zu erhbelichen Kraftstoffeintrag in das Motoröl.
Daher muss es nach einer Zwangsregneration getauscht werden !
Das der DPF nicht regneriert hat, kann an vielem liegen. Oft sind die Schläuche / Leitungen vom DPF zum Differenzdrucksensor Undicht. Viele fahren zu viele Kurzstrecke und setzen damit den DPF zu. Das ist ein Langstreckenfahrezug ! der braucht alle 500 Km eine Autobahnfahrt oder Überlandfahrt mit entsprechender Reichweite und Zeit (20 Min. mindestens)
Leider gibt es keine Anzeige wan der DPF in einer Regeneration ist, so kommt es dazu das Fahrer den Motor abstellen während eine Regeneration am laufen ist. Diese wird dann als nicht durchgeführt im Speicher der Einspritzung (Bereich Historie des Steuergerät) abgelegt. Man kann also ziemlich präziese sagen wie das Fahrzeug benutzt wird und wie oft eine Regneration eingeleitet, durchgeführt oder abgebrochen wurde.
Das ein Ladeluftschlauch platzt, kann immer vorkommen, erst recht bei einem Kilometerstand von 190.000 Km !
Bei einem Zahnriementausch muss der Motor von den Motorhalterungen auf der Beifahrerseite glöst werden und mehrfach Hoch und Runter gelassen werden. Sonst kommt man an Teile des Zahnriementrieb nicht ran. Ist da dann ein alter Gummischlauch der bei der Arbeit gezogen und gestucht wird, kann das schon im inneren einen Geweberiss erzeugen. das sieht und merkt man nicht.
Man kann natürlich auch zur Sicherheit bei einem solchen Kilometerstand und einer solchen Arbeit einfach mal eben alle diese Shcläuche austauschen um siche rzu gehen das da hinter her nichts geschieht. Ein solcher Ladeluftschlauch kostet um die 200 Euros ! Alle zusammen so 500...
Wenn man bei solchen Arbeiten Geld sparen will, dann sollte man mit der Werkstatt reden ob man Tile und Öl selber besorgen darf. Wenn die ja sagen wird alles um die hälfte billiger.
Das Öl hätte man z.B. auch für 25 Euros bekommen können, Manol 5W30 das auch für Partikelfilter geeignet ist kostet 5L 25 Euros ! Nicht 20 Euros für einen Liter. Die Filter bekommt man im Netz für 4 Euros, Zahnriemensatz für 100 und Keilrippenriemensatz mit Spanner auch für um die 50-60 Euros. Glühstifte für 6-8 Euros usw.
Ist klar das da bei einer Vertragswerkstatt alles etwas teurer ist, die müssen ja auch von renault die Teile abnehmen und dürfen keine Fremdteile einkaufen. Wenn die dabei erwischt werden wie sie Fremdteile einkaufen wird die Rhome am Eingang abgehängt und der Betreiber darf in Zukunft VW Verkaufen.
...Leider gibt es keine Anzeige wann der DPF in einer Regeneration ist, so kommt es dazu das Fahrer den Motor abstellen während eine Regeneration am laufen ist. ...
Das Problem habe ich mit meinem Ford 2.2 auch, aber mit Umweg gelöst:
1. Wenn trotz vermutlich nicht überhitztem Motor nach dem Abstellen der Lüfter weiter läuft, hat er vermutlich gerade regeneriert. Sofort noch einmal starten und warten, bis er fertig ist (siehe 2.) Also entweder noch eine Runde um den Block fahren oder sich im Stand nicht erwischen lassen.
2. Kraftstoff-Momentanverbrauch: liegt (bei mir) im Stand ca. 1l/h über dem Normalwert, also etwas 1,5 l/h bei warmer Maschine und ohne Klimakompressor. Im Schubbetrieb (z.B. vor der Ampel) sinkt der Verbrauch nicht auf Null. Bei kalter Maschine startet die Regeneration (bei mir) nicht.
Das generelle Problem wurde genannt: DPF-Diesel sind noch weniger für die Kurzstrecke geeignet, als ihre Vorväter. Das Zauberwort heißt "artgerechte Haltung".
Wo habe ich denn erwähnt, dass ich so viel Kurzstrecke fahre oder ich mit dem Literpreis des Öls unzufrieden bin?
Ich formuliere die Frage mal anders.
Sollte man nicht während eines Services durch eine Vertragswerkstatt, den der Kunde ja auch bezahlt, feststellen, dass z.B. ein DPF dicht ist oder 2 von 4 Glühkerzen hinüber sind, oder der Ladeluftschlauch nichts mehr taugt, wenn ich den während des Zahnriemenwechsels in der Hand hatte?
Und ist es nicht schon irgendwie komisch, dass alles das keine 200km/ 5 Tage nach dem letzten Werkstattbesuch festgestellt wird?
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200km in 5 Tagen sind vermutlich schon dann und wann Kurzstrecke - besonders im Winter.
Zitat:
@kubus schrieb am 15. Februar 2023 um 16:43:21 Uhr:
Wo habe ich denn erwähnt, dass ich so viel Kurzstrecke fahre oder ich mit dem Literpreis des Öls unzufrieden bin?Ich formuliere die Frage mal anders.
Sollte man nicht während eines Services durch eine Vertragswerkstatt, den der Kunde ja auch bezahlt, feststellen, dass z.B. ein DPF dicht ist oder 2 von 4 Glühkerzen hinüber sind, oder der Ladeluftschlauch nichts mehr taugt, wenn ich den während des Zahnriemenwechsels in der Hand hatte?Und ist es nicht schon irgendwie komisch, dass alles das keine 200km/ 5 Tage nach dem letzten Werkstattbesuch festgestellt wird?
Das sind alles Zusatzarbeiten die Extra berechnet werden !
Ladeluftsystem Prüfen, wenigstens eine Stunde plus eine Probefahrt 0,3 Stunden. Partikelfilter prüfen auch wenigstens 0,5 Stunden. Es gibt für jeden Mist am Fahrzeug eine eigene Richtzeit im Richtzeitenkatalog.
Wenn man solche Dinge nicht explizit in Auftrag gibt, macht das die Werkstatt auch nicht. Sonst bekommen die ja die Arbeit nicht bezahlt. Oder würdest Du als Kunde Glücklich sein wenn ich Dir sage, wir haben bei der Wartung gleich mal noch diese und jene Prüfarbeit gemacht, sind zusätzlich 2 Stunden zur Wartung dazu, also 250 Euros mehr als im Auftrag verweinbart. Du würdest sagen das habe ich nicht in Auftrag gegeben und würdes es nicht bezahlen.
Und während des Zahnriemenwechsel, hat keiner einen Ladeluftschlauch in der Hand !
Das hat mit dieser Arbeit Zahnriementausch nun mal nichts zu tun, der Auftrag ist, ''tausche den Zahnriemen'' nicht schaue dir dabei alle teile die du ausbaust genau an. Man hat auch nicht die Zeit sich das anzuschauen. Man kommt sonst mit seiner Richtzeit / Vorgabezeit nicht hin. Mein Chef hat von mir verlangt mindestens 10% unter der Viorgabezeit zu bleiben, da sonst nicht genug Geld verdient werden würde. War ich mal drüber gabs nen Anschiss.
Werkstatt ist ein hartes Pflaster, der Beruf ist sehr Anstrengend und es wird extremste Leistung von den Mechanikern gefordert. So wie das mal in den 70ern / 80ern war, ist es schon lange nicht mehr.
Heute bekommt man für eine große Wartung 1,5 Stunden Zeit, in den 90ern war das noch 3 Stunden an Fahrzeugen mit eine Drittel der Technik die Heute verbaut ist. Renault sagt dazu man könne das ja mit Twingos kompensieren wo man für die große Wartung nur 1 Stunde braucht aber 1,5 Stunden bekommt. Nur leider habe ich kaum Twingokunden gehabt.
Ich hatte mehr Espace und Laguna Kunden, einenTwingo bringt nach 4 Jahren keiner mehr in die Vertragswerkstatt, die schrauben selber oder gehen in eine freie Werke mit dem Auto. Bei einem Espace oder Laguna reicht die Zeit kaum für die Wartung wenn man nicht Hetzt und sich beeilt und man muss schon Dinge weglassen um in der Vorgabezeit zu bleiben. Sowas wie Türgummipflege oder Scharniere ölen usw. Das kostet nur Zeit die man nicht hat. Auch wenn es im Wartungsplan steht.