Worauf achten bei der Wahl der KfZ-Versicherung?

Nabend!

Falls dieses Thema hier schon irgendwo existiert, bitte löschen mit Info wo (SuFu hab ich benutzt) bzw. verschieben.

Ich hatte bislang alles bei einer Versicherung. Diese hat sich nun aber bei einem Gebäudeschaden derart zickig gezeigt, dass ich ALLES gekündigt habe.

Nun suche ich eine neue Versicherung für die Autos.

Worauf sollte man achten? Der Preis ist ja nicht alles...

Ich frage mich z.B., ob ich nicht sogar online abschließen sollte, denn was ich teilweise für Unfähigkeiten bei Agenturen bemerken musste, lässt mich fragen, wozu ich (solche!) Ansprechpartner denn bräuchte, wenn die schon ohne Schaden beim Vertragsabschluss Inkompetenz zeigen?

Mir schwant, dass es bei den Direktversicherern Probleme im Nachhinein geben könnte: Hat jede Gesellschaft eigene Rückstufungen im Schadensfall? Zahlt man dann am Ende drauf, was man jetzt vermeintlich spart? Andererseits: Wenn ich dann wieder wechsele: Die Versicherer bestätigen doch nur die schadensfreien Jahre und nicht die SF-Klasse, oder? Dann könnte ich ja im Fall der Fälle wieder wechseln, wenn die Rückstufungen bei dann "meinem" Versicherer zu übel wäre?

Dinge wie Mallorca-Police oder die unterschiedlichen Leistungen bei Wild-/Haarwild- oder gar Egal-welches-Getrier-Regelungen lassen sich ja recht einfach in den Bedingungen vergleichen.

Aber worauf sollte man vor allem achten?

Und was sagt ihr Profis: Ich überlege aktuell, unterschiedliche VK-SBs bei den Fzg. zu wählen (je nach Fahrleistungen), aber - da meist nur unerheblich teurer - eine TK ohne SB. Dann kann man auch mal schnell einen beschädigten Scheinwerfer austauschen, oder liege ich da falsch?

Aktuell schwanke ich zwischen (guter Betreuung!) HUK mit örtlicher Agentur oder online-Abschluss bei der All Secur.

Wobei die Ersparnis bei 2 "normalen" Autos bei ca 80EUR/anno liegt, während der VW-Bus mit Saisonkennzeichen bei der HUK nur die Hälfte kostet. Der geht also garantiert nicht zur AllSecur.

Ich wäre bereit, 80EUR mehr zu zahlen, wenn es Sinn macht. Ansonsten spende ich das lieber der örtlichen Gastronomie statt der örtlichen Versicherung. 😁

Kurz gefragt: Was darf man bei Versicherungsvergleichen nicht übersehen, wo liegt der "Hase im Pfeffer"?

Danke vorab! Tipps ala "Nimm-die-XY-da-bin-ich-seit-20-jahren-ohne-Unfall-zufrieden" nützen mir da wenig...

Beste Antwort im Thema

Auf was man achten kann man nicht so einfach beantworten. Ich mache dies z. B. davon abhängig welchen Wert ein Fahrzeug noch hat und ob ich für diese Fahrzeug noch Vollkaskoversicherung haben möchte oder ob Teilkasko reicht.
Wenn ich nur noch Teilkasko versichere, dann achte ich besonders auf die Klauseln, die für Teilkasko entscheidend werden könnnen - sprich Marderbiss mit Folgeschaden (am Besten ohne Begrenzung), Tiere aller Art, Dachlawinen... Versichere ich das Fahrzeug Vollkasko, dann achte ich auf die Neu für Alt Klausel, grobe Fahrlässigkeit...
Bei erst kürzlich erworbenen Fahrzeugen achte ich auf die Kaufwertentschädigungsklausel (z. B. 24 Monate) oder bei Neuwagen auf die Neuwertklausel. Habe ich viel Sonderausstattung, dann achte ich darauf, wie hoch die im Vertrag mitversichert ist bzw. suche mir einen Versicherer mit entsprechender Höhe.
Dann scheiden bei mir inzwischen alle Direktversicherer aus, da ich mit einigen von denen massiv schlechtere Erfahrung gemacht habe als mit herkömmlichen Versicherer. Natürlich kommt auch dort schlechte Regulierung und schlechter Service vor, aber dass ist nach meiner Erfahrung eher die Ausnahme und man kann auch eher was dagegen unternehmen als beim Direktversicherer, besonders wenn dieser nur Online-Service anbietet.
Ich bin Versicherungsmakler und habe daher sicher mehr Erfahrung als der durchschnittliche Kunde, da ich über 1000 Kunden betreue. Auch zählt nicht nur der geschriebene Bedingungstext, die Handhabung im Schadenfall ist durchaus unterschiedlich von Versicherer zu Versicherer. Der eine gibt einen Schaden schon mal unkompliziert frei, der andere verlangt für jede Kleinigkeit Nachweise. Vom Beitrag einmal abgesehen, der ja eh mal da, mal da günstig ist eine kurze Liste, meiner Erfahrungswelt.
1. Itzehoer - mein absoluter Lieblingsversicherer (ich hab dort schätze ich jedes 3. PKW versichert), am liebsten würde ich dort alle Risiken versichern, passt halt manchmal preislich nicht - Sehr gutes Bedingungswerk, hervorragender Service, sehr gute Schadenabwicklung und bei Problemen Lösung mit einem kurzem Telefonat und eindeutigen Aussagen woran es hängt.
2. VHV - Top Bedingungswerk, guter Service, sehr gute Schadenabwicklung, manchmal etwas pingelig
3. AXA - Top Bedingungswerk, schwacher Service, gute Schadenabwicklung, Kommunikation hält AXA nicht wirklich für nötig (aber immernoch Gold im Vergleich zu den Direktversicherern mit denen ich zu tun hatte)
4. BVK - brauchbares Bedingungswerk, schneller Service, schnelle Schadenabwicklung - gute Darstellung was bezahlt wurde. Man muss schon mal nachhaken, weil Leistungen "übersehen" wurden.
5. R+V - brauchbares Bedingungswerk, Sehr guter Service, zeitweilig schlecht erreichbar, ist aber besser geworden. gute und schnelle Schadenabwicklung
6. Württembergische - guter, meist schneller Service, langsame aber gute Schadenabwicklung, für bestimmte Risiken sehr gute Preise
Jetzt die, die ich nicht mehr gerne mache, nur noch wenn der Kunde es aufgrund des Preises trotzdem will
1. HDI - Service? - Vertragsverwaltung? aber im Schadenfall TOP!, für bestimmte Kundschaft super Preise (z. B. Motorräder Vollkasko oft TOP)
2. Zurich - Service? Vertragsverwaltung? im Schadenfall OK. Hatte schon deutlich bessere Zeiten erlebt.
3. ADAC - siehe 2. nur fehlen da die besseren Zeiten. Habe schon erlebt, dass schon bei der Angebotserstellung seiten des ADAC nicht alle relevanten Dinge gefragt werde und damit falsche Angebot und falsche Policerung (die dann nach Antwort des Vorversicherers korrigiert wird) erfolgt.
4. alle Direktversicherer, aufgrund der Erfahrungen mit einigen von denen z. B. AllSecur, DA-Direkt, AdmiralDirekt, Europa, gegen die Vertragsverwaltung selbst von HDI und Zurich nochmal deutlich mehr ??? und auch einige !!! Wer Geld sparen will kann da hin, aber meine Nerven und Zeit opfere ich dafür nicht mehr und ich probiere auch keine weiteren Versicherer dieser Machart aus. Es scheint einfach nicht genug Geld für ordentlich ausgebildete Mitarbeiter da zu sein und chronische Überforderung ist scheinbar Standard. Darunter Leiden muss leider auch die Hannoversche Direkt, gegen die ich eigentlich nichts sagen kann, da hat bislang alles geklappt.

Bin heute in Geberlaune, bei konkreten Fragen arbeite ich gerne.

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Es wird immer Leute geben, die sich die Werkstattbindung schönreden.

Wer wirklich glaubt, dass er für 65% des normalen Stundenverrechnungssatzes, zuzüglichem Verzicht auf UPE-Aufschläge und Verbringungskosten, Rabatte auf Ersatzteile und kostenlos zu erbringender Zusatzleistungen, die gleiche Qualität erwarten kann, möge dies tun.

Tatsächlich geht das zu Lasten

  • der Reparaturqualität
  • der Werkstatt
  • der Normalkunden

Die Einzigen, die von der Werkstattbindung profitieren, sind die Versicherer.

Ein Beispiel zu Service und dem Kleingedruckten bei der AdmiralDirekt: Es ist wohl richtig, kein Mensch würde so einen Vertrag unterschreiben - wenn er von diesen Details wüsste. Hinterhältig steht es im Kleingedruckten, es gibt keinen offenen und ehrlichen Hinweis seitens der Versicherung beim Vertragsabschluss: Die unverschuldete (!) Beteiligung an einem Unfall führt zu einer dreijährigen Beitragsanhebung. Ich musste es selber erfahren und konnte es zunächst auch nicht glauben, wahrscheinlich sollte man sich beim Versicherungsaufsichtsamt dazu erkundigen.
Der Passus steht in den Alg.Vers.Bed. im Anhang 2 Pkt.B11 und es geht zudem in keiner Weise daraus hervor, wie hoch der Beitrag (willkürlich) angehoben wird! Auch auf Nachfrage bekam ich von der AdmiralDirekt keine Antwort dazu.
Es ist sogar so, dass die Beitragserhöhung im Beitragsbescheid dann stillschweigend und möglichst unkenntlich durchgeführt wird. Sie verläuft dann über drei Jahre, beginnend mit dem Jahr nach dem Unfall, und wird jährlich neu berechnet.
Das gemeine an der Sache ist ja auch, ich zahle mehr, weil mir ein anderer einen Schaden zugefügt hat. Bei meinem nächsten unverschuldeten Unfall wollte ich dem vorgreifen und den Schadensersatz dafür von der Gegenerversicherung einfordern. Dazu habe ich bei der AdmiralDirekt eine schriftliche Bestätigung erfragt, verbunden mit der Angabe, wie hoch denn mein Beitrag steigen wird.
Diese Angabe erfolgte jedoch nie. Auf Briefe und Mails wird wochenlang nicht reagiert. Der Telefonkontakt, bei dem man immer (ungelogen) etwa 1Std. in der Warteschleife hängt, ist unverbindlich und ausweichend, es werden Zusagen gemacht, die nie eingehalten werden. Im letzten Gespräch dann wurde mir ein "gutes Angebot" versprochen, um die Dinge zu regeln: Der Vorgang gipfelte darin, dass mein Vertrag durch die AdmiralDirekt gekündigt wurde, weil ich hartnäckig darauf bestand, Antworten zu erhalten. Das war möglich, weil die vertragliche Grundlage eines Einjahresvertrags, der sich automatisch jährlich verlängert, dies zuließ - auch dieser ungewöhnliche Umstand wird einem bei Vertragsabschluss nicht erläutert.
Ich kann nur abraten, nie wieder AdmiralDirekt!

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