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Wohnwagenräder blockieren bei Vollbremsung?
Bei einem Fahrsicherheitstraining für Gespanne (was ich jedem nur empfehlen kann) haben wir unter anderem auch eine Vollbremsung aus 50 km durchgeführt. Unser Wohnwagen bremst zwar, aber die Räder blockieren nicht vollständig und man hat das Gefühl er schiebt ihn noch. Dann habe ich versucht mit angezogener Handbremse zu fahren, doch da komme ich kaum von der Stelle. Bei einigen Wohnwagen blockierten die Räder vollständig und bei einigen nicht. Man sagte uns, wir sollten die Bremsen überprüfen lassen. Bei der Nachfrage beim Händler sagte man mir, dass bei einer vollständige Blockierung der Räder der Wohnwagen auch ausbrechen kann. Es wird aber auch am Rost liegen, weil die Bremsbeläge sich erst einschleifen müssen. Wir werden jetzt auf einen Prüfstand gehen und dies mal testen lassen. Jetzt aber die eigentliche Frage: Was meit ihr, sollen die Räder vollständig blockieren bei einer Vollbremsung?
Beste Antwort im Thema
einfach mal 'ne Überlegung: Wenn blockierende Räder besser bremsen würden, wäre die Erfindung des ABS wohl ein Reinfall, oder?
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37 Antworten
Hallo Meik,
was das stäker Bremsen als das Zugfahrzeug angeht, so denke ich dabei nicht an die Bremskraft am Rad, sondern an die Verzögerung des Anhängers als solchem.
Wenn der Anhänger deutlich schlechter verzögert als das bremsende Zugfahrzeug, so würde man mit schöner Regelmäßigkeit seinen Anhänger neben dem Zugfahrzeug zu stehen oder liegen haben, wenn dieser bei weniger griffigem Untergrund am Zugfahrzeug vorbeirutscht.
Durch das Auflaufen passt sich ja die Bremsleistung des Anhängers der Verzögerung des Zugfahrzeugs an, bis hin zum blockieren der Räder, oder?
Heute bin ich dann mal wieder mit dem Wowa zur HU gewesen. Da hatte ich dann einen Prüfer der den Anhänger auf seinen Plattenprüfstand haben wollte. Geprüft wurde die Gleichmäßigkeit der Bremsleistung der Feststellbremse. Der Prüfstand musste aber mittels eine kräftigen Tritts überredet werden die Messung überhaupt erst aufzunehmen lol .
Was unseren Tandemachser und Rollenprüfstände angeht, so waren bisher bei allen Prüfständen die Schächte so groß, das wenn die eine Achse zwischen den Rollen stand, die andere auch eine Rolle berührte. Was somit eine Messung unmöglich machte. Bist du auch im Besitz eines Tandemachsers? Wird der auf einem Rollenprüfstand geprüft? Aber vielleicht sind die Prüfeinrichtungen hier in der Gegend ja noch technische Diaspora? Wer weiss.....
Hier bin ich mal wieder. Ich habe meinen WW zum einstellen der Bremse in die Werkstatt gebracht. Meine Bremsen sind einwandfrei, jedoch ist die Auflaufbremse nicht 100% i.O. Sie soll zu schnell auflaufen und bremsen, d.h. der Dämpfer (Spannfeder) ist ausgeleihert. Ich kann das zwar nicht ganz verstehen, weil ich meine, je schneller er bremst desto besser, aber ich vertraue dem Fachmann mal. Zumal ich den defekten Dämpfer zu meinem Verkäufer (Händler in Bönningstedt, der sehr zu empfehlen ist) schicken soll und er mir die Kosten hierfür erstattet. Sollte etwas nicht i.O. sein, wird mein Verkäufer schon etwas sagen. Beide Händler haben mir jedoch gesagt (und die Dekra auch) dass die Räder nicht blokieren dürfen. Gruß Sönny
Zitat:
Original geschrieben von Loeti
Durch das Auflaufen passt sich ja die Bremsleistung des Anhängers der Verzögerung des Zugfahrzeugs an, bis hin zum blockieren der Räder, oder?
Jep, genauso soll das funktionieren. Aber dafür braucht es halt eine Kraft mit der der Anhänger aufläuft um die Bremse zu betätigen. D.h. etwas wird der immer schieben. Und gerade deswegen ist es wichtig zu gucken ob die Bremsen auf beiden Seiten gleich ziehen, sonst drückt der Anhänger das Zugfahrzeug bei einer harten Bremsung seitlich weg -> das berüchtigte Einknicken.
Die Beschleunigung wird von Zugfahrzeug und Anhänger immer gleich sein, die hängen schließlich aneinander. Ist ja nicht so als wenn bei einer Vollbremsung der Anhänger nach 30 und das Fahrzeug erst nach 40m steht ;)
Nicht jeder Tandemachser passt in jeden Rollenprüfstand, klar. Aber viele versuchen es gar nicht erst. Hab zwar selber keinen Tandemachser, bin aber gerade in der Ausbildung zum Prüfer, von daher kenne ich das Spielchen auch ein bisschen. Hängt immer von der Prüfustandsgröße, Achsabstand und Co. ab. Die Feststellbremse zu prüfen ist beim Anhänger ok, die Betätigung von Auflaufeinrichtung und Handbremse geht ja identisch auf die gleiche Bremse, damit ist die Bremswirkung vergleichbar. Geprüft wird daher fast immer per Handbremshebel.
Gruß Meik
Zitat:
Original geschrieben von Sönny
Hier bin ich mal wieder. Ich habe meinen WW zum einstellen der Bremse in die Werkstatt gebracht. Meine Bremsen sind einwandfrei, jedoch ist die Auflaufbremse nicht 100% i.O. Sie soll zu schnell auflaufen und bremsen, d.h. der Dämpfer (Spannfeder) ist ausgeleihert. Ich kann das zwar nicht ganz verstehen, weil ich meine, je schneller er bremst desto besser, aber ich vertraue dem Fachmann mal. Zumal ich den defekten Dämpfer zu meinem Verkäufer (Händler in Bönningstedt, der sehr zu empfehlen ist) schicken soll und er mir die Kosten hierfür erstattet. Sollte etwas nicht i.O. sein, wird mein Verkäufer schon etwas sagen. Beide Händler haben mir jedoch gesagt (und die Dekra auch) dass die Räder nicht blokieren dürfen. Gruß Sönny
Hallo
Ich habe mir sagen lassen die Feder dürfe nicht zu weich sein, weil der Hänger sich sonst beim bergabfahren permanent in die Bremse dückt, mit der Folge das diese heiß läuft und ihre Wirkung verliert.
Zitat:
Hallo
Ich habe mir sagen lassen die Feder dürfe nicht zu weich sein, weil der Hänger sich sonst beim bergabfahren permanent in die Bremse dückt, mit der Folge das diese heiß läuft und ihre Wirkung verliert.
Hört sich logisch und nachvollziehbar an , danke!
Zitat:
Original geschrieben von toyochris
To Topic:
Ich habe es diesen Winter einmal erlebt, wie es ist, wenn die Räder des Anhängers beim Bremsen blockieren - der Bock geht sofort quer. Beim leichten Materialanhänger ist das noch lustig, beim WW dann sehr schnell unbeherrschbar.
Also blockierende Räder finde ich da sehr gefährlich - wie es beim TÜV oder bei der MFK sein soll, weiss ich aber nicht.
Hallo,
ich grabe den uralt Threat nochmals nach oben.
Nachdem ich am 29.04. beim ADAC Fa-Si-Training mindestens 10 x eine Vollbremsung, mit blockierenden Rädern und auch einige Male das Ausweichmanöver fahren konnte,
kann ich bestätigen, das ein Anhänger, trotz blockierten Räder bei einer Vollbremsung nicht ausbricht.
Die Räder dürfen nur bei einer Vollbremsung blockieren.
Bei Fahrzeugen, die aus dem Winterschlaf kamen, geschah das Blockieren erst nach ca. 5 Vollbremsungen.
Ein Zeichen, das die Bremsen durch die Standzeit durch Flugrost etc. an Bremswirkung verkieren.
Also immer schön [/]nach dem Urlaub zur HU :D
Ich möchte Dir dezent widersprechen: Notbremsungen mit Wohnwagen sind sicher kein Alltag. Aber ich habe es schon erlebt, dass am Zugwagen das ABS angesprochen hat und der Wohnwagen sich unter Zurücklassung schwarzer Streifen auf dem Asphalt daran gemacht hat, den Zugwagen zu überholen.
Das hängt imho von sehr vielen Faktoren ab. Ich hatte die Anhängelast bis an die äußerste Grenze ausgereizt und war auf die Reaktion gefasst. In meinem Fall ist nichts weiter passiert. Aber spätestens bei einer Vollbremsung in einer Kurve wird das ganze zu einer sehr komplexen Lage...
Zitat:
Original geschrieben von ichtyos
Ich möchte Dir dezent widersprechen: Notbremsungen mit Wohnwagen sind sicher kein Alltag. Aber ich habe es schon erlebt, dass am Zugwagen das ABS angesprochen hat und der Wohnwagen sich unter Zurücklassung schwarzer Streifen auf dem Asphalt daran gemacht hat, den Zugwagen zu überholen.
Das hängt imho von sehr vielen Faktoren ab. Ich hatte die Anhängelast bis an die äußerste Grenze ausgereizt und war auf die Reaktion gefasst. In meinem Fall ist nichts weiter passiert. Aber spätestens bei einer Vollbremsung in einer Kurve wird das ganze zu einer sehr komplexen Lage...
Hallo,
dann ist die Auflaufbremse am WoWa nicht korrekt eingestellt.
Faktoren :confused: - PKW bremst = Anhänger bremst
Das hat mit dem Ausschöpfen der Anhängelast nichts zu tun, denn ein leichter (gebremster) Anhänger muss gleich einem sehr schweren Anhänger bremsen.
Zitat:
Original geschrieben von ichtyos
Ich möchte Dir dezent widersprechen: Aber spätestens bei einer Vollbremsung in einer Kurve wird das ganze zu einer sehr komplexen Lage...
Nicht erst dann! Bekanntermaßen haben blockierte Räder weniger Haftung und kaum Seitenführung. So sollte bereits eine mäßig zur Seite abschüssige Fahrbahn bei höheren Geschwindigkeiten zum überkritischen Faktor werden! :(
Zitat:
Original geschrieben von Franjo001
Nicht erst dann!
Bekanntermaßen haben blockierte Räder weniger Haftung :confused: und kaum Seitenführung.
So sollte bereits eine mäßig zur Seite abschüssige Fahrbahn bei höheren Geschwindigkeiten zum überkritischen Faktor werden! :(
O.k.,
ich beuge mich so vielen kompeteten Meinungen
und dem geballten Fachwissen :rolleyes::eek::rolleyes::eek::rolleyes::):rolleyes:
Zitat:
Original geschrieben von ichtyos
Ich möchte Dir dezent widersprechen: Notbremsungen mit Wohnwagen sind sicher kein Alltag. Aber ich habe es schon erlebt, dass am Zugwagen das ABS angesprochen hat und der Wohnwagen sich unter Zurücklassung schwarzer Streifen auf dem Asphalt daran gemacht hat, den Zugwagen zu überholen.
Naja, wenn der Wohnwagen den Zugwagen überholt rollt er wohl nicht mehr auf den Reifen sondern rutscht. Kommen die schwarzen Streifen daher?
Wie will man denn überhaupt im Auto sitzend beurteilen, ob die Reifen des Wohnwagens blockieren? Das kann man doch nur außerhalb sehen.
Ich selbst habe auf jeden Fall den Eindruck, dass der Wohnwagen die Bremsleistung des Zugfahrzeuges unterstützt, wenn die Auflaufbremse angesprochen hat, d.h. wenn ich ausreichend gebremst habe. Bremse ich zu vorsichtig, schiebt der Wohnwagen tatsächlich nach.
Bei mir war das Fahrsicherheitstraining eine eindrucksvolle Demonstration des ABS. Tatsächlich waren Vollbremsungen mit 50 km/h in Kurven (fiktive Autobahnausfahrt) problemlos möglich. Man muss sich nur trauen.
Insofern vertraue ich dem TÜV, der mir sagt ob meine Bremse OK ist. Denn bei der Prüfung sitze ich im Auto und kann auch da nicht sehen, was der Prüfer macht und ob die Bremse blockiert.
Zitat:
Original geschrieben von W127
Wie will man denn überhaupt im Auto sitzend beurteilen, ob die Reifen des Wohnwagens blockieren? Das kann man doch nur außerhalb sehen.
Bei mir war das Fahrsicherheitstraining eine eindrucksvolle Demonstration des ABS. Tatsächlich waren Vollbremsungen mit 50 km/h in Kurven (fiktive Autobahnausfahrt) problemlos möglich. Man muss sich nur trauen.
Hallo W127,
ja, genau das habe ich auch erlebt und ich musste immer nachfragen, ob
die WoWa Bremse auch blockiert hat - selbst merkt/hört/sieht man das nicht.
Die Vollbremsung, bis ins ABS, in einer Kurve, solltem an aber nur ohne
Caravan machen.
Bei unseren Ausweichübungen mit WoWa führt man das, wie vor zig Jahren, als es noch kein ABS gab, durch, indem
- Bremsschlag, nur 1 Sekunde Vollbremsung
- Bremse lösen !!!
- durch die S-Kurve lenken
Grund:
der WoWa hat kein ABS ( noch nicht :D )
und würde dann ( in der Kurve ) ausbrechen
Hallo CF,
ist das mit der Vollbremsung deine persönliche Meinung oder hast du professionell damit zu tun? Uns sagte der Fahrtrainer nämlich, es kann nichts passieren. Der Zugwagen ist natürlich etwas nach außen getragen worden, aber im Grunde immer stabil gefahren. Das ABS hat richtig gescheppert. Trotzdem würde ich das nicht grundlos machen und eher mit deutlich weniger in uneinsichtige Kurven fahren.
Ich habe im von mir angesprochenen Fall im Rückspiegel die schwarzen Streifen gesehen - und dass in einer Linkskurve der Wowa mehr rechts zu sehen war, lässt mich definitiv auf ein Ausbrechen desselben schließen. Zum Glück ist nicht weiter passiert.
Blockierte Räder kann man nicht lenken, das gilt auch für Anhängerräder.
Wofür wurde nochmal ABS gebaut???????????????? Ich komm jetzt gerade nicht drauf!:confused::confused: