Winterreifen vs. Ganzjahresreifen

Hallo,

ich habe mir kurz vor dem Winter 2004 einen Satz neuer Goodyear Vector 5 gekauft (Ganzjahresreifen) und bin damit durch den Winter gefahren, dass auch eigentlich recht gut - aber ganz zufrieden war ich nicht.

Dies war der Grund, warum ich mir dieses Jahr zum Winter 2005 Goodyear Ultra Grip 7 gekauft habe.

Aber was soll ich sagen??? Ich merke auf Schnee und Eis keinen nennenswerten Unterschied, die Ganzjahresreifen waren in fast allen Belangen gleichwertig. Lediglich auf nasser Fahrbahn waren sie komischerweise spürbar schlechter.

Ich muss sagen, ich bin schon ein bischen enttäuscht von den Ultra Grip 7, die ja laut div. Test's deutlich besser sein müssten als die Vector 5. Aber warum sind sie es nicht?

Habt ihr schon ähnliche Erfahrungen gemacht? Ich bin zwar nachwievor von Winterreifen im Winter überzeugt, aber zugleich doch auch ein bischen enttäuscht - hätte mir da echt mehr erwartet. Gerade in Kurven die nach außen hin abfallend sind und bergauf gehen. Man kommt zwar hoch, aber ist doch ziemlich am rutschen, im großen und ganzen rutscht man mit den Ultra Grip 7 nicht wirklich weniger als mit den Vector 5.

Und ich fahr wirklich dem Wetter und der Straße angepasst!

mfg

27 Antworten

Zitat:

Es ging im Thread um die geringen subjektiv festgestellten Unterschiede zwischen Ganzjahresreifen / Winterreifen.

Richtig ... das war für mich doch sehr überraschend.

mfg

Ma kurz zu deiner Theorie:

Der Schneekeil bei einer Bremsung ohne ABS ist ja nur ein zusätzlicher Bremsfaktor. Die meiste Bremskraft wird ja immer noch über den Bodenkontakt/Reibung übertragen. Daher biste auch bei einer Vollbremsung ohne ABS mit WR besser dran.

Übrigens ist der Schnee oft sowieso schon festgefahren, also bildet sich kein Schneekeil.
Es gibt sowieso nur wenige Situationen, wo das ABS stört.
(Nicht dass noch einer auf die Idee kommt, sich die ABS-Sicherung rauszuziehen, weil er meint, ohne besser Bremsen zu können. 😉 )

hmm

Als Fahrer eines ABS-losen Wagens kann ich nicht bestätigen das ein Wagen bei einer Vollbremsung auf Schnee ins Schleudern kommt. Warum auch? Das Schlimmste was passieren kann ist das sich der Wagen quer stellt und/oder weiter bei einer geneigten Fahrbahn zum jeweiligen Fahrbahnrand rutscht. Ein weiterer Nachteil bei Schnee oder Laub und ohne sich quer zustellen: Der Keil der sich vor den Rädern gebildet hat wirkt wie ein Bordstein den man beim Anfahren in gerader Linie überfahren müsste. Ohne ein bischen Anlauf klappt es selten über einen dicken Laub- oder Schneekeil hinwegzukommen.

Ob ein Wagen mit WR oder GR ohne ABS durch Keilbildung gleiche Bremswege aufweist habe ich bisher noch nicht testen können.

Nochmal kurz was zum ABS: ABS sichert die Lenkbarkeit bei einer Vollbremsung, verkürzt nicht unter allen Bedingungen den Bremsweg, siehe Laub, Schnee und Eis. Taucht ein Hindernis auf so kann ich, zumindest theoretisch, dem Hindernis ausweichen. Die Praxis sieht aber meist so aus das zum Ausweichen kein Platz ist, bzw. nicht daran gedacht wird. Grund hierfür ist das menschliche Verhalten auf das Hindernis fixiert zu sein. Deswegen treffen ja einige auf Landstraßen wo auf 2km Länge nur ein Baum vorhanden ist genau diesen.
Im Stadtverkehr verhindert meist der Gegenverkehr oder bauliche Einrichtungen ein Ausweichen und wer hat schon in der Schrecksekunde Zeit genug nach einem Ausweg zu suchen?

Hier schrieb jemand was von durch Kälte verhärtende Reifen. Grundsätzlich zwar richtig, stellt sich mir doch die Frage was mit einem Sommerreifen im Winter passiert der sich doch durch die Walkarbeit beim Fahren selbst erwärmt? Dies macht er immer, allerdings nur bis zu einem bestimmten Grad im Verhältnis zur Außen- bzw. Fahrbahntemperatur. Hier habe ich noch nie Studien gelesen die dies bei verschiedenen Temperaturen z.B. -30Grad bzw. 0 Grad versucht haben...

Hi,

naja jedenfalls bin ich heilfroh jetzt bei diesen Verhältnissen (wir kriegen grad so richtig viel schnee ab) gute Winterreifen zu haben, auch wenn ich bisher keinen Vorteil zu den Ganzjahresreifen merken konnte.

Vielleicht liegts aber auch dran, dass ich mittlerweile ein anderes Auto habe, zwar das gleiche Modell, aber einen stärkeren Motor, ein etwas anderes Fahrwerk und etwas mehr Gewicht dank der zusätzlichen Ausstattung.

mfg

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Mal ne ganz andere Frage zu den Ganzjahresreifen...

Gehen die eigentlich bei den Grünen ab 2006 als Winterreifen durch?

Ich weiss, dass sie z.B. in Bayern nicht als Winterreifenersatz gestattet sind und man ne kleine Strafe bekommt, wenn man bei Schnee mit GJR und nicht mit M+S Reifen unterwegs ist. Ist das also ab 2006 auch Länderabhängig?

Mir persönlich ist das egal, weil ich von dern Ganzjahresreifen sowieso nicht viel halte. Die Teile würd ich höchstens im Herbst oder Frühjahr fahren, wenn es Nachts 0-5 und tagsüber 5-10°C ist. 😁
Aber die Frage kam in der letzten Zeit ein paar mal auf und ich hab bisher noch keinen gefunden, der mir das beantworten konnte.

Ganzjahresreifen, Allwetterreifen, Winterreifen und Sommerreifen sind allesamt Nameserfindungen der Reifenindustrie. Die Abgrenzung nehmen die Hersteller vor, der Gesetzgeber hält sich hier völlig raus. Bei der Frage der Winterausstattung greift er aber auf die Kennzeichnung "M+S" zurück, die er ebenfalls selbst nicht definiert sondern der Reifenindustrie überlässt. Nicht nur Winterreifen sondern auch Ganzjahresreifen tragen grundsätzlich die "M+S"-Kennung. Damit sind Ganzjahresreifen im Sinne des Gesetzgebers wintertauglich.
Du dürftest an die "Allwetterreifen" gedacht haben. Diese sind für alle Wetter geeignet, ausser Winter und tragen daher auch keine "M+S"-Kennung. "Allwetterreifen" ist also wirklich ein reiner Marketingbegriff, um Sommerreifen besser verkaufen zu können.

Der Gesetzesentwurf ist meines Wissens sehr allgemein gehalten ("Bei Kraftfahrzeugen ist die Ausrüstung an die Wetterverhältnisse anzupassen. Hierzu gehören insbesondere eine geeignete Bereifung ..."😉.

Es dürfte also weitgehend Auslegungssache der Polizei sein. Jemand, der im Winter bei deutlichen Plusgraden und Sonnenschein mit Sommerreifen unterwegs ist, hat wohl nichts zu befürchten. Bei Eis und Schnee dagegen liegt es im Ermessen des Beamten, was "geeignet" ist.

Hi,

also ich bin eben nochmal 2 Std. im Schnee gefahren und muss meine geschilderte Erfahrung nun revidieren, diesmal habe ich deutliche Vorteile der Winterreifen gespürt.

Ich hab wohl am Anfang einfach zu viel erwartet und Winterreifen grundlegend überschätzt und war dann etwas enttäuscht. Aber objektiv betrachtet sind die Winterreifen, zumindest auf der heutigen Fahrbahn (festgefahrene nicht geräumte Schneedecke) spürbar überlegen. Gut ich hab jetzt nicht den direkten Vergleich, kann mich aber noch gut erinnern wie es letztes Jahr war...

aber nichts desto trotz ist der Unterschied nicht so groß wie ich ihn erwartet habe.

mfg

Zitat:

Original geschrieben von svendrae


Hi,

mir ist gerade noch etwas eingefallen, dass ist jetzt etwas Theorie und sind nur ein paar Gedankengänge von mir, die gerne berichtigt werden sollen.

Also es heißt ja, dass ein Winterreifen auf Schnee besser bremst als ein Sommerreifen (anderes Profil, Lamellen, Gummimischung, ...)

Aber ist es nicht so, dass man diesen Unterschied nur hat, wenn man ABS hat? Mir ist zwar bekannt, dass ABS keinen kürzeren Bremsweg bringt, sondern nur dafür sorgt, dass das Fahrzeug steuerbar bleibt.

Und auf Schnee soll es ohne ABS ja sogar besser sein weil sich so ein Keil vor den blockierenden Rädern (ich gehe von eine Vollbremsung aus) bildet. Und um diesen Keil geht es mir beim Vergleich Sommerreifen - Winterreifen.

Auch beim Sommerreifen bildet sich doch dieser Keil. Und da beide Räder blockieren (sowohl Sommer- als auch Winterreifen) kann der Reifen selbst doch nun auch nichtmehr viel Einfluss auf den Bremsvorgang haben, denn bei beiden Reifen wird sich das Profil komplett mit Schnee füllen und hat doch somit keine Auswirkungen mehr auf den Bremsvorgang da man im Grunde beidemale einen "glatten" Reifen hat.

Das heißt ohne ABS hätte man bei einer Vollbremsung keinen Vorteil mit einem Winterreifen?

So, mit ABS allerdings würden sich die Räder ja immer ein Stückchen weiter drehen, dass Profil würde wieder frei werden und der Winterreifen hätte einen klaren Vorteil zum Sommerreifen.

Sehe ich das richtig? Also was ich meine:

Bei einer Gefahrenbremsung (blockierende Räder) auf Schnee hat man ohne ABS keinen Vorteil mit Winterrädern.

Mit ABS allerdings schon.

Mir ist klar, dass ein Sommerreifen im Winter absolut nichts zu suchen hat und in jeder alltäglichen Situation (bei Schnee und Glätte) unterlegen sein wird, ich meine in diesem Fall nur die Gefahrenbremsung.

mfg

ABS verkürzt sehrwohl den Bremsweg auf nicht vereisten fläche, da ein rollendes Rad besser bremst als ein blockierendes. Momentan gibt es einen Golf IV dessen Sensorik so ausgereift ist, dass seine Räder nicht mehr blockieren. Damit wird ein Bremsweg von 100 - 0 km/h von 30 Metern erzielt. Auf Eis hingegen ist es tatsächlich besser, kein ABS zu haben, aus dem von dir angegebenen Grund.

ABS Bremsungen sind theoretisch länger als eine perfekte ABS lose Bresung, da die aber in der Praxis kaum einer erreicht bremst man mit ABS kürzer, und besser sowieso.
Bsp. Links eis, rechts Asphalt, viels pass ohne abs 😁

Was soll bitte eine "perfekte ABS lose Bresung" sein? ^^

Wenn du damit meinst, dass das Rad nicht blockiert, dann stimmt das, aber wie ich schon schrieb, eine Bremsung ohne blockierende Räder (also ganz kurz vorm Blockieren) wäre optimal...

PS: Fahrten über Eis find ich trotzdem mit ABS lustig: man drückt das Bremspedal um 1 cm runter und merkt schon, wie es anfängt zu pulsieren 😁

Der Bremsweg hängt in starker Näherung von der übertragbaren Kraft zwischen Reifen und Oberfläche ab. Diese Kraft ist abhängig vom Radschlupf (Differenz Rad- und Fahrzeuggeschwindigkeit) ab.
Je höher die Diffenrenz, desto größer der Schlupf. Ein frei rollendes Rad (leerlauf rollen lassen) hat folglich den Schlupf 0%. Blockiert das Rad oder dreht im Fahrzeugstillstand durch, so beträgt der Schlupf 100%.
Bei Schlupf 0% können keine Kräfte übertragen werden. Bei 100% Schlupf sind es ca. 80% der jeweiligen Maximalkraft. Das Optimum liegt so zwischen 20-30% Radschlupf.
Das beschriebene Verhalten trifft recht ideal auf trockene Straßen zu. Je rutschiger die Straße, desto kleiner logischerweise die Maximalkraft und desto weniger ausgeprägt ist das Optimum. Bei eisglatter Fahrbahn ist keins mehr da.

Folglich haben das ABS oder die ASR die Aufgabe den optimalen Radschlupf einzuregeln, um eine möglichst gute Verzögerung zu erreichen. An der Hinterachse tendentiell etwas weniger, um das Fahrzeug stabiler zu halten.

Ich fahre derzeit 2 Autos, wobei eines ABS hat, das andere nicht. Bei den derzeitigen Verhältnissen lege ich grossen Wert auf die mögliche Lenkbarkeit. Bzw. ich kenne das Gefühl, wenn bei einer Vollbremsung, das Heck leicht wird.....ein scheiss Gefühl. Dafür verzichte ich auch gerne auf den Bremskeil vor dem blockierenden Rad.

Weiterführende Infos sollten sich unter dem Stichwort "mue schlupf kurve" finden lassen.

Grüße
blopp

Sorry, wenn ich jetzt ein bischen abgleite...

Ich hab vor nem Jahr oder so nen Beitrag in einem Automagazin gesehen (entweder sat1 oder kabel), wo sie zwei Audi Quattros verglichen haben (urquattro und nen neuen).
Da haben sie u.A. auch den Bremsweg verglichen und jetzt kommt die Stelle, über die ich mich fast totgelacht hätte. Der neue Quattro hatte durch ABS nen ganz normalen Bremsweg und der Urquattro schoss mindestens 15 Meter übers Ziel hinaus.
Woran lags? "Rennprofi" Lauda (der Sohn von Nikki) meinte mit der manuellen Stotterbremse einen kürzeren Bremsweg erreichen zu können, als mit ner normalen Vollbremsung. 🙄

Solche Leute sollte man nicht im Straßenverkehr fahren lassen... er sollte es eigentlich besser wissen.

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