Winterreifen sind keine Pflicht mehr
Eben in den Nachrichten. Gericht kippt die bisherige Verordnung.
Jetzt sind die Verkehrsminister der Länder dafür verantwortlich Werte für Schneehöhengrenzen, Temperaturgrenzen und Ähnliches fest zu legen.
Strafen dürfen erst mal nicht mehr verteilt werden, wenn man mit Sommerrefen unterwegs ist.
Gab zwar die Pflicht nie als solche definiert, sondern nur die Verpflichtung zur geeigneten Ausrüstung aber was solls.
Eigenverantwortung (und Verantwortung für Andere) sollte aber nach wie vor für jeden an erster Stelle liegen
Beste Antwort im Thema
Dadurch ändert sich zumindest für mich nichts. Ob Pflicht oder nicht, ich halte eine angepasste Winterausrüstung (insbesondere Winterreifen) für absolut notwendig. Dies auch deswegen, weil Winterreifen ab einem bestimmten Temperaturniveau (auch ohne Schnee und Eis) einfach besser sind. Meine Sicherheit ist mir einfach wichtig.
Wer nicht dafür das Geld erübrigen kann/will, sollte in dieser Zeit besser zu Hause bleiben und nicht dadurch sich selbst und andere gefährden.
P.S.: Richtig yo-chi, die Versicherungen werden sich sicher nicht durch diese geänderte Regelung beeindrucken lassen und ggf. von einfacher bis schwerer Fahrlässigkeit ausgehen, wenn es durch ungeeignete Bereifung zum Unfall kommt.
609 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Meik´s 190er
Aber DA liegt das Hauptproblem: Es gibt keine vernünftigen und verbindlichen Kriterien für Reifen.
Ja, leider. Du könntest auf jeden beliebigen Sommerreifen das M und S Symbol klatschen. Gleiches gilt für die Schneeflocke 🙄
Zitat:
Original geschrieben von Meik´s 190er
Für die Gegenden gibt es durchaus gute Ganzjahresreifen.
Aber das ist doch auch nur eine Auslegung.
Tatsache bei Ganzjahresreifen: ich bin nie gut unterwegs.
Zitat:
Aber DA liegt das Hauptproblem: Es gibt keine vernünftigen und verbindlichen Kriterien für Reifen.
und das wird sich auch nicht sonderlich ändern, sondern aufgrund technischer (Reifen)-Entwicklungen immer schwieriger zu lösen.
Durch Silikatanteile ist die Temperaturgrenze, diese "7°C" ganz erheblich gefallen, durch die für Schnee und Eis ganz tollen Lamellenschnitte das Aquaplaningverhalten massiv verschlechtert.
Winterreifen dürfen dann nicht auf das Kriterium Nässehaftung getestet werden, würden durchfallen. Aber gerade Nässe ist im "Winter" nun nicht unbedingt zu vernachlässigen.
Es ist kein Problem ein Gesetz zu machen, was Winterreifen von x bis y vorschreibt, nur was ist ein Winterreifen, was muss er alles aufgrund der vorhandenen Situationen alles können.
Ist es wirklich so gut, im nördlichen Deutschland einen Reifen vorzuschreiben, der aufgrund der dort mehrheitlich vorhandenen meteorologischen Situation mit Bremsweg und Nässe ein deutlich höheres Unfallrisiko hat, als ein Sommerreifen, der vielleicht nur insgesamt 10-14 verteilte Tage dieser 5 Monate "schlecht" ist.
Zitat:
Original geschrieben von winni2601
Zur Info:
Wer im Winter mit Sommerreifen fährt, handelt grob fahrlässig und die Vollkaskoversicherung muss den Schaden am "Sommerreifen-Auto" nicht erstatten. Für Schäden an anderen Fahrzeugen kommt aber die Haftpflichtversicherung auf.
(OLG Frankfurt, Az.: 3 U 186/02)
ja, aber:
Zitat:
Im zugrunde liegenden Fall fuhr ein Autofahrer (der spätere Kläger) mit Sommerreifen in den Wintersport nach Arosa...
... und die Vollkaskoversicherung verweigerte die Zahlung.
Daraus zu schließen, dass bei jedem Unfall der im Schnee durch Sommerreifen verursacht wird, die Vollkaskoversicherung außen vor ist, ist sicher falsch. Aber so etwas machen Zeitungen gerne.
Die Haftpflicht zahlt immer und die Kaskoversicherung in Ausnahmefällen vielleicht nicht. Meine Kaskoversicherung hat laut Vertrag nur bei Vorsatz und bei Drogen die Möglichkeit, die Zahlung zu verweigern. "Grobe Fahrlässigkeit" als Einlassungsgrund ist ausgeschlossen. Denn andernfalls kann schon eine rote Ampel als grobe Fahrlässigkeit interpretiert werden.
Gute Fahrt
Zweirad.Freund
mehr wie das Reifen wechseln spart man doch e nicht
also wenn ich es selber mache 0€ im Jahr
ein Grund warum ich diese Diskussion für absolut lächerlich halte und es zur Pflicht machen würde
Bestrafung etwa doppelt so hoch wie abgefahrene Reifen da es sich hier um Vorsatz handelt.
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Zitat:
Original geschrieben von Zweirad.Freud
Meine Kaskoversicherung hat laut Vertrag nur bei Vorsatz und bei Drogen die Möglichkeit, die Zahlung zu verweigern. "Grobe Fahrlässigkeit" als Einlassungsgrund ist ausgeschlossen.
Genau DAS ist beim Thema Kaskoversicherung das entscheidende.
Zitat:
Original geschrieben von Zweirad.Freud
Die Haftpflicht zahlt immer und die Kaskoversicherung in Ausnahmefällen vielleicht nicht. Meine Kaskoversicherung hat laut Vertrag nur bei Vorsatz und bei Drogen die Möglichkeit, die Zahlung zu verweigern. "Grobe Fahrlässigkeit" als Einlassungsgrund ist ausgeschlossen. Denn andernfalls kann schon eine rote Ampel als grobe Fahrlässigkeit interpretiert werden.
Rote Ampel? Einmal niesen reicht, das ist auch schon "grob fahrlässig".
@ Counderman: Wie sind die Winterreifen noch einmal definiert?
Ich bin gegen eine sture Pflicht, wie sie zum Beispiel in Österreich herrscht.
Unser Wetter ist nunmal nirgends so konstant, dass WR immer notwendig sind.
Wenn jemand an einem sonnigen, milden Wintertag sein Auto auf Sommerreifen ausführt, spricht da nichts dagegen.
Jedoch muss für ihn ganz klar die Maxime gelten, das Auto bei wirklich winterlichen Straßenbedingungen stehen zu lassen.
Tut er das nicht und ist bei schmierigen oder glatten Straßen auf SR unterwegs, gehört er bestraft, keine Frage.
Da ich mein Auto uneingeschränkt bei jeder erdenklichen Witterung nutzen möchte, und oft bei Schnee und Eis unterwegs bin, stellt sich mir die Frage gar nicht, spätestens ab Anfang November habe ich WR drauf.
Das ist jetzt auch das Stichwort, ich bestelle just in diesem Moment einen Satz neue Goodyear 😉
Zitat:
Original geschrieben von meehster
Einmal niesen reicht, das ist auch schon "grob fahrlässig".
Wohl kaum 😉
Fahrlässig sind viele Dinge schnell, für grob fahrlässig muss schon etwas mehr dazukommen.
Zitat:
Original geschrieben von Meik´s 190er
Wohl kaum 😉Zitat:
Original geschrieben von meehster
Einmal niesen reicht, das ist auch schon "grob fahrlässig".
Doch. Ich suche gerade ein passendes Urteil.
Zitat:
Original geschrieben von Counderman
mehr wie das Reifen wechseln spart man doch e nicht
also wenn ich es selber mache 0€ im Jahrein Grund warum ich diese Diskussion für absolut lächerlich halte und es zur Pflicht machen würde
Bestrafung etwa doppelt so hoch wie abgefahrene Reifen da es sich hier um Vorsatz handelt.
... womit man die Autofahrer dazu verpflichtet, die negativen Eigenschaften der Winterreifen bei Nässe (Aquaplaning) und bei trockener Fahrbahn gefälligst zu akzeptieren.
Ich denke, dass Thema wird überbewertet. Schaut euch mal die Unfallstatistiken mit Getöteten und Schwerverletzten an. Im Winter (Januar, Februar, März) sind die sichersten Monate. Es knallt zwar häufiger, aber die Folgen sind geringer.
Gute Fahrt
Zweirad.Freund
Liegt wohl daran, dass man im Sommer etwas offensiver Auto fährt und es mehr Leute gibt, die mit 140 aus der Kurve fliegen, während man im Winter vorsichtiger unterwegs ist und eher mit Schrittgeschwindigkeit gegen Gartenzäune schlittert.
Zitat:
Original geschrieben von Roadwin
"Vorsatz" ist immer ein juristisches Problem der Beweisbarkeit.Zitat:
Original geschrieben von R 129 Fan
Das ist für mich Vorsatz, aber wie ich unsere Juristen hier kenne....🙄Was viele aber dann so doch ganz toll finden, denn wäre die Nachweisbarkeit kein Problem, dann müssen etwa 95% der Bußgelder für Geschwindigkeitsübertretungen, Abstandsverstöße, ... verdoppelt ausgesprochen werden.
Nun kann man aber auch sagen:
Der, der mit Vorsatz zu schnell fährt, kennt die Beschilderung und guckt auf den tacho. Der, der es aus versehen macht, kümmert sich ja scheinbar um nischt.
Genauso kann man es auch wieder bei der Reifennutzung sehen.
Der, der bewusst auf Sommerpellen unterwegs ist, wird das anders tun als derjenige, der gerade mal weiß, dass ein Reifen rund und schwarz ist.
Zitat:
Original geschrieben von Meik´s 190er
Die Winterreifenpflicht ist erstmal unwichtig. Spannend wird die Definition was ist ein Winterreifen. Wie viel Profil, M+S oder Schneeflocke, neue Vorschrift/Kennzeichnung, maximales Alter und was man sich da noch alles ausdenken kann. Bevor das nicht geklärt ist ist jede weitere Vorschrift witzlos. Aus dem Grund wurden im letzten Winter auch kaum Bußgelder verhängt, das hätte nur eine Klagewelle hervorgerufen.Diese "Sommerreifen reichen - bei Schee lass ich das Auto stehen" sieht man jeden Winter auf´s Neue mit "ich wollte doch nur eben und war auch ganz vorsichtig". Eine Pflicht mit genauen Grenzen wie unter x°C muss jedes Fahrzeug dass am fließenden Verkehr teilnimmt mit anerkannte Winterreifen ausgerüstet sein. Auch trockene Fahrbahn wo ein Sommerreifen problemlos taugt kann bei unter 0° schnell glatt werden wenn Reif, Nebel oder etwas Niederschlag hinzukommt. Das ist ja oft das Problem mit dem Auto stehenlassen. Morgens zur Arbeit ist trocken, nach Hause läuft man dann je nach Wetter oder wie?
Soll ja auch Menschen geben, die fahren gerae zu Punkt a, erledigen da kurz was und fahren fünf Minuten später wieder zurück.
Es muss nicht immer das Beispiel sein, bei dem man ert 8-9 Stunden später wieder ins Auto steigt.
Zitat:
Original geschrieben von Meik´s 190er
Für die Gegenden gibt es durchaus gute Ganzjahresreifen. Ansonsten müssten man auch viele Runderneuerte oder Billigreifen verbieten, so alles was mehr als 5% längeren Bremsweg als der jeweilige Testsieger hat.Zitat:
Original geschrieben von Roadwin
Soll man tatsächlich 4 oder 5 Monate mit zu 95% ungeeigneten Reifen fahren - kein Eis oder Schnee vorhanden - nur weil sie bei etwa 5% der Fahrbahnsituation tatsächliche Vorteile haben (je nach Gegend)?Aber DA liegt das Hauptproblem: Es gibt keine vernünftigen und verbindlichen Kriterien für Reifen.
Wär' ick schwer für. Es kann nämlich nicht sein, dass wegen Geiz-ist-geil andere gefährdet oder behindert werden.
Kann mich noch gut erinnern, wie ich letzten Winter einen Kollegen davon überzeugen musste, dass es schwachsinnig ist, China-Reifen fürn Winter zu kaufen, wenn man ein Auto fährt, dass 10 Liter Benzin braucht. Zumal eh jeder Unfall teurer kommt als ein guter Satz Winterreifen.
Zitat:
Original geschrieben von IbiFR
Da ich mein Auto uneingeschränkt bei jeder erdenklichen Witterung nutzen möchte, und oft bei Schnee und Eis unterwegs bin, stellt sich mir die Frage gar nicht, spätestens ab Anfang November habe ich WR drauf.
Das ist jetzt auch das Stichwort, ich bestelle just in diesem Moment einen Satz neue Goodyear 😉
Genau so handhabe ich das auch. Ich habe halt nur ein Auto. Da ist das hanz klar
Ich kann mir aber auch vorstellen, dass sich so manch Zweitwagenbesitzer nun fragt, ob es nun nicht doch günstiger ist, den Zweiten über die WInterzeit auf Sommerpellen zu lassen, Saisonkennzeichen zu holen und ne Garage zu mieten.
Ick muss übrigens noch zwei Dunlop ordern und die im Frühjahr ersteigerten Felgen zum Doc bringen.
Danach ein paar Kilo Stahl entsorgen und schon kann es loswintern.🙂
Zitat:
Original geschrieben von patti106
.... Es kann nämlich nicht sein, dass wegen Geiz-ist-geil andere gefährdet oder behindert werden.
Kann mich noch gut erinnern, wie ich letzten Winter einen Kollegen davon überzeugen musste, dass es schwachsinnig ist, China-Reifen fürn Winter zu kaufen, wenn man ein Auto fährt, dass 10 Liter Benzin braucht. Zumal eh jeder Unfall teurer kommt als ein guter Satz Winterreifen.
... also keine Autos mehr ohne EPS, Airbags, ABS, Bremsassistent ..... mehr? Mit dem Geiz-Argument kann man fast jede fehlende Sicherheitseinrichtung begründen.
Hast du deinen Kollegen auch davon abhalten können, sich chinesische Sommerreifen zu kaufen? 😉
Gute Fahrt
Zweirad.Freund
Was eh schon merkwürdig genug ist. Für Apfelgrößen gibt es 20 EU Vorschriften, für Reifen interessiert sich kein Schwein🙄