Wieviel Höhenspiel darf eine Kurbelwelle im Motor haben?
Hi,
Wieviel Höhenspiel darf eine Kurbelwelle in einem Motor haben?
Wenn ich bei meinem Moped am Polrad wackel, ist kein meßbares Höhenspiel vorhanden, aber ich fühle ein ganz kleines bisschen. Also man hebt das Polrad hoch und dann merk ich ein "Klack".
Das sind aber nichtmal 1mm.
Ist das in Ordnung? Immerhin hat der Motor schon 20Tkm runter. Und wie lange hält das noch?
Beste Antwort im Thema
Hallo,
na ja , ich würde es mal so ausdrücken:
Wenn wir Propheten wären, dann würden wir uns mit hochgeistigeren Dingen beschäftigen als simple Motoren.
Und wenn wir Hellseher wären, dann säßen wir schon längst mit einem sattem Lottogewinn am eigenen Pool in der Südsee.
Aufgrund einiger weniger, nicht besonders aussagekräftiger Sätze eine Ferndiagnose zu stellen ist in der Regel nicht so ganz einfach.
Dafür fehlen uns einfach zuviele Informationen.
Um welches Modell handelt es sich überhaupt ?
Zweitakter oder Viertakter ?
Läuft der Motor denn überhaupt noch ?
Hat er normale Leistung ?
Macht der Motor komische Geräusche beim Laufen ?
Verliert der Motor Öl aus dem scheinbar defekten Lager ?
Riecht es auf der Polradseite nach Benzin wenn der Motor läuft ?
Und etliche mögliche, wichtige Details mehr, die zur Einkreisung der möglichen Ursache erforderlich wären.
Wie gesagt, ich bin Konstrukteur und beschäftige mich beruflich täglich mit allen möglichen Lagern und Maschinenbauteilen.
Daher kann ich das "Lagerproblem" nur von der technischen Seite aus beurteilen.
In der Regel gibt es bei einem defekten Wälzlager, und ich gehe mal davon aus das die Kurbelwelle wie allgemein üblich nadelgelagert ist, nur zwei Möglichkeiten.
Möglichkeit 1:
Das Lager ist einfach verschlissen und hat zuviel Spiel.
Wobei zuviel Spiel schon 1 bis 2 Zehntel Millimeter bedeuten.
In diesem Fall ist das normalerweise unüberhörbar, da die Lager dann anfangen beim Laufen deutliche Pfeifgeräusche von sich zu geben.
Möglichkeit 2:
Der Käfig zur Fixierung der Wälzkörper ist kaputt.
In diesem Fall kann das Lager tatsächlich ein größeres Spiel aufweisen.
Allerdings glaube ich nicht daran.
Denn im günstigsten Fall dreht sich das Lager noch eine Weile und macht dabei knurrende und mahlende Geräusche.
Allerdings hat sich der Nadelkäfig normalerweile innerhalb kürzester Zeit völlig zerlegt und wird von den im Lager unkontrolliert herumwandernden Wälzkörpern regelrecht kleingemahlen.
Zuerst "hakt" die Welle dann in ganz bestimmte Positionen, und blockiert dann innerhalb kürzerster Zeit vollkommen.
Dann bewegt sich nichts mehr.
Punkt, Aus , Exitus !
Wobei es allerdings auch noch darauf ankommt ob die Kurbelwellenlager die Kurbelwelle über einen eigenen Innenring führen , oder die geschliffenen und gehärteten Kurbelwellenenden ohne Lagerinnenring direkt auf den Wälzkörpern abrollen.
Erstere Methode ist bei billigen Motoren üblich, da die Kurbelwellenenden dann nicht gehärtet werden müssen.
Letztere Methode wird bei hochwertigeren bzw. leisterungsstärkeren Motoren angewendet, da die Kurbelwellenenden so um das Maß des Lagerinnenringes dicker ausgeführt werden können.
Dafür ist dann aber wie gesagt eine aufwendigere Berarbeitung der Kurbelwelle und deren Enden erforderlich, und auch die Montage ist etwas kniffeliger.
Ein solches Nadellager ohne Innenring hält meist ein wenig länger durch als eine Variante mit Innenring.
Allerdings habe ich aufgrund deines letzten Postings eine ganz andere Vermutung.
Nämlich da das "Knacken" und "Wackeln" nur in "bestimmten Positionen" fühlbar ist, hängt das wohl ganz schlicht und ergreifend mit der jeweiligen Kolbenposition, oder beim Viertaktmotor, mit der Stellung der Nockenwelle und der Ventile zusammen.
Solange man das Polrad dreht, und der Kolben die Ein-und Auslassschlitze bedeckt (bzw. die Ventuile geschlossen sind) ist beim Drehen ein normaler Widerstand zu spüren.
Öffnen die Steuerschlitze oder die Ventile, dann lässt der Widerstand schlagartig nach, und die plötzliche Bewegung im Polrad fühlt sich so an als hätte das Lager an dieser Position etwas Spiel.
Aber, wie gesagt:
Könnte ich hellsehen, dann würde ich jetzt am eigenen Pool eine Pina Colada schlürfen die ich mir von einer sonnengebräunten Hausangestellten im Tanga serviert worden wäre.😁
Da ich das abe nicht kann, muss ich morgen halt wieder am Computer profane Bauteile für diverse Maschinen austüfteln und abends beim Fernsehen schnödes Pils trinken.😕
Gruß
Reimund
15 Antworten
was mir so auffällt:
das ursprüngliche problem trat vor etwa zwei jahren auf und hatte scheinbar garnix mit der kurbelwelle zu tun.
hat sich dann ja wohl auch von selbst erledigt.
der brötchenexpress bezieht sich - meiner vermutung nach - eher auf das was er meist so mit seinem roller macht als auf seine qualifikation.
schliesslich behauptet er konstrukteur zu sein und ich habe keinen grund das zu bezweifeln...
schau dir dein teil noch mal genau an, die ks 600 ist nämlich kein roller sondern ein motorrad.
also stimmt entweder die bezeichnung nicht oder du hast einen etwas extremen umbau...
0,03mm spiel erscheint mir extrem viel. da es sich nicht um gleitlager handelt hätte ich jetzt eher sowas wie h7/H2 vermutet, vielleicht so um 0,005mm.
aber das ist reine vermutung und kann natürlich auch völlig daneben liegen.