Wieviel CO2 durch einen Lieter Flüssiggas?

Gestern las ich in der Auto Motor und Sport, das Benzin und Diesel unterschiedlich viel CO2 produzieren. Die Werte lagen bei 2,2 Kg pro verbrauchtem Lieter Benzin.
Wieviel CO2 wird beim Verbrauch eines Lieters Flüssiggas, Erdgas, E85 und anderen Kraftstoffen produziert?

Beste Antwort im Thema

1 Liter Autogas verbrennt zu 1,74 Kilogramm CO2

Wenn es interessiert:

Diesel, Benzin, Autogas (LPG) und Erdgas (CNG) haben eine unterschiedliche Dichte und damit unterschiedlich viel Kohlenwasserstoffe.

Der Liter Diesel wiegt ~ 830 gr. (PÖL 920 gr.),
der Liter Benzin ~ 720 gr bzw. 740 gr. (Super),
Autogas (LPG) ~ 540 gr.
und Erdgas (CNG) ~ 150 gr (1 kg CNG ~ 6,2 Liter).

Weiterhin ist der leicht unterschiedliche stöcihometrische Luftbedarf (Verhältnis Kohlenwasserstoff zu Sauerstoff) beim Verbrennungsvorgang sowie der leicht unterschiedliche Heizwert je Liter zu berücksichtigen.

Die Kohlenwasserstoffe sind weiterhin unterschiedlich aufbereitet und angereichert. Entsprechend unterschiedlich fallen die Reaktionen und damit die Ergebnisse je Liter aus:

Spritmonitor kommt auf folgende Ergebnisse

1 Liter Diesel verbrennt zu 2,64 Kilogramm CO2
1 Liter Benzin verbrennt zu 2,33 Kilogramm CO2
1 Liter Autogas verbrennt zu 1,74 Kilogramm CO2
1 Kilogramm Erdgas verbrennt zu 2,75 Kilogramm CO2
(1 Liter Erdgas verbrennt somit zu 0,44 kg CO2)

Ein Benziner, der rund 11,33 Prozent mehr Liter Kraftstoff verbraucht, hat also den gleichen C02 Ausstoß wie ein Dieselfahrzeug,
ein Autogaser darf sogar 51,74 Prozent mehr verbrauchen,
und der CNGler muss mit 4 Prozent weniger kg als der Diesel Liter benötigt auskommen.

Diesel und Benzindirekteinspritzer verbrennen effektiver was im Ergebnis für einen niedrigeren CO2-Ausstoß gegenüber dem Benziner um rund 15 Prozent sorgt.

Von Bedeutung ist aber auch der CO-Ausstoß, da der sich der hinter dem Auspuff durchaus wieder zu CO2 verbindet.
Interessiert leider keine Politiker ...
Gaser haben kaum freiwerdendes CO, während Benziner und Diesel hier rund 400 Prozent mehr ausstossen.
Mein Wagen hat im direkten Benzin / LPG Vergleich:
Im Standgas um 84 Prozent weniger CO-Ausstoß,
bei 2.700 U/min sogar um 96 Prozent!).

Dafür verursachen Diesel und Direkteinspritzer deutlich höhere Feinstaubemissionen als Benziner ohne Direkteinspritzung.

Daneben gibt es an limitierten Emissionen noch NOX (Stickoxide => Diesel) und HC (Kohlenwasserstoffe => Benziner).
sowie ab EURO 6 (NichtmethankohlenwasserstoffeBenziner)

Wissenschaftler kennen weitere Emissionen.
Politiker nenen das unlimitierte Emmissionen, d.h. die interessieren "keine Sau".

Neben den limitierten Schadstoffen (CO, HC, NOX, Partikel) gibt es sogenannte nichtlimitierte Schadstoffe (z. B. SOX, NO2, Benzol, Formaldehyd usw., s. Tab. 10), die bei der Verbrennung von Kraftstoffen entstehen.

Erdgas als Kraftstoff schneidet bei diesem Vergleich am besten ab. Flüssiggas ist geringfügig besser als der Durchschnitt. Benzin ist geringfügig schlechter und Diesel schlechter als der Durchschnitt.

Die Abgase von Diesel-Motoren weisen im Vergleich zu den Otto-Motoren (LPG-, CNG- und Benzin-Betrieb) ein hohes kanzerogenes (krebserzeugendes) Wirkpotential auf. Die krebserzeugende Wirkung der Dieselabgase ist auf die ausgestoßenen Partikel und die zum Teil daran haftenden Substanzen (z. B. Aldehyde, PAH) zurückzuführen. Durch die Einführung von Partikelfiltern für Dieselfahrzeuge läßt sich die Partikelemission (pro gefahrenem Kilometer) und damit die kanzerogene Wirkung auf ein mit Otto-Motoren vergleichbar niedriges Niveau senken.

Das Krebsrisiko beim Diesel um Faktor 100 gegenüber einem normalen Benziner. Dadurch erkranken in D hauptsächlich in Ballungsräumen rund 8.000 Menschen jährlich an Lungenkrebs.
Also 60 Prozent mehr als durch Verkehrsunfälle sterben.

Bis heute ist in diesem Zusammenhang jedoch ungeklärt, in wie weit die Größe der Rußpartikel Einfluß auf die Kanzerogenität hat. Moderne Dieselfahrzeuge stoßen zwar weniger große Partikel aus, kleine Partikel sind jedoch leichter lungengängig, können tiefer in die Lunge eindringen und sich dort festsetzen.

Bei Benzinmotoren gibt es neben Benzol die polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAH) mit krebserzeugendem Wirkungspotential. Durch den Einsatz von Katalysatoren werden diese Schadstoffe um bis zu 90 % reduziert.

Erhöhte Schwefeldioxid- und auch Staubkonzentrationen können z. B. bei winterlichen Inversionswetterlagen zum sogenannten Wintersmog führen.
Der Schwefeldioxid-Anteil fällt bei Flüssiggas so gering aus, weil sich aufgrund des hohen Reinheitsgrades dieses Gases kaum Fremdstoffe im Kraftstoff befinden.

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Es wird vielfach auch das bestmögliche getan - das was der angepeilte Verkaufspreis hergibt. Wer kauft einen supersauberen Kleinwagen der für 10t€ Umwelttechnik verbaut hat? Richtig, keiner.

Guck dir mal die Realität ausserhalb dieses Unterforums an, Umwelt? Interessiert einen Sch..., hauptsache viel PS, günstiger Preis, viel Komfort ... Die Leute die bereit sind für Umwelttechniken mehr Geld auszugeben kannst du doch an einer Hand abzählen. Würdest du das tun? 1000€ Aufpreis nur für weniger Abgase?

Gruß Meik

Zitat:

Original geschrieben von Meik´s 190er


Guck dir mal die Realität ausserhalb dieses Unterforums an, Umwelt? Interessiert einen Sch..., hauptsache viel PS, günstiger Preis, viel Komfort ...
Gruß Meik

Wie Recht du hast,

aus Marketingsicht ist es eben einfacher, einen 30.000€-"High-Tech-FSI-Passat mit Navi" zu verkaufen, als einen 20.000€ Kompaktwagen mit Hybridantrieb, der zudem über die Nutzungszeit weitere 10.000€ Spritkosten einspart.

(Passat 10l, Prius 5l * 170.000km)

Aber leider rechnet bislang kaum jemand. So werden eben 20.000€ bei jedem nichthybriden Neuwagen, der nicht wenigstens 30% Stadt fährt regelrecht verheizt.

Also muß dem - sorry - völlig verblödeten Bürger (verblödet definiere ich über den manipulativen Erfolg der monströsen Auto-Lobby) irgendwann stärker ans Portmonnee um den Denkprozeß zu beschleunigen.

Deswegen bläst ja die an Erkenntnis gewonnene Medienwelt jetzt so stark ins Horn, da unter dem Klima-Blickwinkel der ganze automobile Irrsinn richtig deutlich wird.

Richtig muß es heißen, der energetische Unsinn, denn wir wollen bei den vermeidbaren Emissionen (im Verkehr sind 40%möglich) doch auch die dicksten CO2-Schleudern nicht außer acht lassen: Die Stromerzeuger selber. Die sollten eine CO2-Abgabe je kWh zahlen, (ähnlich der die KFZ Steuer) und einen regulierten Maximalpreis verlangen dürfen.
Klar würde der Strompreis nochmal steigen, aber warum werden denn immer noch Glühlampen zu 60ct verkauft, wenn man mit einer Energiesparlampe (Kosten 1,50€) 2,20 € im Monat an Stromkosten einsparen könnte ?
(8Std*50W*30Tage*0,18€)
Antwort: Strom ist zu billig!!!!
Wäre der Strom teurer (statt 0,18 etwa 0,3€), dann läge z.B. die Windkraft-Einspeisevergütung (10ct) bei ganzen 30% vom Verkaufspreis (wow!!)
Zuzüglich des CO2-Zertifikatserlöses würde das jeden Kohlekraftwerksneubau (wo übrigensgenausoviel € je kW investiert werden muß wie für Windkraft) als das erscheinen lassen, was es ist: Absurd!!

Soweit absolut richtig. Nur wie kriegt man das hin dass die Spezies der Besserverdiendenden einen Preis zahlt der sie zum Denken bewegt ohne Geringverdienern den Gar aus zu machen? 😕

Beim Auto war meine Idee besagter Mehrwertsteuerersatz. Und beim Strom? Wobei man Glühlampen, Kühlschränke mit schlechtem Wirkungsgrad usw. auch einfach in der Anschaffung nach Verbrauch besteuern könnte.

Wichtig ist IMHO ein vernünftiger Lenkungseffekt bei Neuanschaffungen und nicht bereits getätigte Investitionen zu bestrafen.

Z.B. sicher nicht sinnig alle Autos, Kühlschränke usw. zu verschrotten und neue zu kaufen wenn man Entsorgung und Energieaufwand für die Herstellung berücksichtigt. Zumal unsere Altwagen in anderen Ländern grösstenteils eh weitergenutzt werden. Und so mit jedem Neuwagen eigentlich nur (fast) ein weiteres Auto auf diesen Planeten kommt.

Naja, eine Patentlösung hab ich leider auch nicht - eine die sozialverträglich und langfristig Umweltfreundlich ist.

Gruß Meik

@Meik´s 190er: Ich kann den Leuten nicht verstehen, wenn die alle zwei Jahre ein neues Auto kauft, obwohl dieses Auto noch mindestens weitere 6 jahre halten könnte.

Oder genauso für die sinnlose Leute, die den großklotzigen, spritsäufenden SUV oder Geländefahrzeuge, die ausschließlich nur in Stadtfahrten benutzten.
Nur Plakette alleine halte für mich nur sehr schwache Wirkung, dort können weiterhin erlaubt spritschluckenden Groß-PKW mit Euro 2/3 oder 4 rollen; ich finde Londons Beispiel für viel Sinnvoller (Maut zahlen oder umweltfreundlich mit öffentlichen Verkehr oder Abgasarme bzw. Elektro-PKW fahren).

Ausserdem verstehen ich nicht, obwohl die Großstädter wunderbare Möglichkeit mit öffentlichen Verkehrsmittel (U- und S-Bahne, Trampbahnen usw.) haben, aber nicht vewenden wollen. Ich habe Erfahrung gemacht vier jahre lang im Großstadt, und merke mit öffentlichen Mittel kann man wunderbar fahren...

..aber wie gesagt, die Politik darf nicht alleine für die umweltfreundlichere PKW anstreben, sondern für die gesamte Industrie, Haushalte, besonderes Flugzeuge die ebenso viel CO2 produzieren dagegen konzentrieren!

P.S. ich fahre einen 9 Jahre alten Seat Arosa mit sparsamen Benziner (60 PS, Durchschnittsverbrauch weniger als 5,5 l Normalbenzin und über 111000 km Laufleistung und immernoch fit wie Turnschuh -grins).

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Kann ich sehr gut verstehen - hab nur nicht das Geld mir alle 2 Jahre ein neues Auto zu kaufen. Andere freuen sich dafür günstig relativ junge Gebrauchte kaufen zu können.

Und wenn die Autos uns nicht mehr gut genug sind fahren sie in Osteuropa oder Afrika weiter.

Maut und alles weitere ist schön, aber wie willst du verhindern dass du damit Geringverdienern fast das Autofahren verbietest? Soll das nur noch ein Luxus für die Oberschicht werden? Damit die mit ihren Spritschluckern freie Fahrt haben wo sie sich die höhere Steuer sicher auch noch leisten können?

Das ist ja genau das was ich meine. Umweltschutz auf eine sozialverträgliche Version wäre wünschenswert.

Oder man berechnet die Steuer einkommensabhängig oder wie auch immer. Nur einfach teurer trifft die die eh schon kaum Geld haben.

Gruß Meik

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