Wieso wird als Autofinanzierer hier tlw. nicht ernst genommen...?

Ich lese hier immer wieder einmal mit und wunder mich allzu oft über die Kommentare wenn jemand nach ner Finanzierung fragt.

Manche haben halt kein Geld um 20.000€ fürn Auto aufn Tisch zu legen oder sich nen (Neu-)Wagen ohne fremde Hilfe leisten zu können.

Da wundern mich dann immer so Kommentare wie 'spar lieber, hol die ne alte Möhre und kauf Dir dann was gutes' ode 'spar und zahl dann bar'. Manche haben eventuell nicht die Möglichkeit lange zu sparen oder wollen es auch nicht.

Ich habe meine letzten 3 Autos auch finanziert. Und weiter...? Unbefristeter Arbwitsvertrag, großer deutscher Konzern, Mietwohnung, Frau und Kind. Ausgaben sind inkl. Rücklagen eingerechnet.

Ein Auro habe ich bar bezahlt ohne Finanzierung... Damals ein 8 Jahre alter Gebrauchtwagen (privat) mit 90tkm. Ende vom Lied waren 1500€ Reparaturkosten in 18 Monaten. Mit den Autos die finanziert wurden gabs in all den Jahren bei weitem weniger Reparaturkosten.

Meine Laufzeiten waren immer bei 7-8 Jahren und jedes Auto wurde nach 3-5 Jahren vorzeitig abgelöst.

Lasst dem Leuten doch die Möglichkeit und redet nicht jedem rein wenn er sich nen kleine Wunsch vom Auto erfüllen will. Wirkliche Traumtänzer in Sachen Alter, Gehalt/Einkommen und Finanzierungsrate habe ich lange nicht mehr gelesen...

Grüße

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von Third Life


Klar, übertrieben, aber das Märchen ist einfach nicht ganz so einfach wie beschrieben: Haus kaufen - reich werden. Es gibt so viele Faktoren die bedacht werden wollen eben wie bei jedem Kauf eines teuren Objektes (egal ob Auto, Haus oder Yacht).

Ich verteufle einfach weder noch, es liegt am einzelnen eine gesunde Finanzplanung aufzustellen, das kann man mit einem 50.000€ Auto als auch mit einem 500.000€ Haus.

Das Märchen liegt darin zu glauben, dass man mit einer selbstgenutzten Immobilie reich werden kann. Reich wird man nur mit Geld, das man behält und das dann eine Rendite erwirtschaftet, sprich man nutzt den Zinseszins.

Bei einer finanzierten Immobilie hingegen würde sich das Vermögen nur vermehren, wenn die inflationsbereinigte Wertsteigerung höher als die Zinskosten liegt. Und natürlich muss man hierbei die Inflation beachten, denn sobald ich die Immobilie verkaufe und damit Geld bekomme, zählt die zu dem Zeitpunkt herrschende Kaufkraft. Alles andere ist pure Schönrechnerei von Hausbesitzern.

Weiterhin erfordert natürlich der Verkauf in 30-40J. einen Käufer und falls man finanziert hat, sollte dieser inflationsbereinigt deutlich mehr zahlen, um allein die Zinskosten aufzuwiegen. In Zeiten angeblich, sinkender Reallöhne und bevorstehender Altersarmut sollen die Menschen also noch deutlich mehr für Immobilien zahlen können als heute? Würden die Häuslebauer hier für ihr Haus auch noch den doppelten Preis bezahlen? Wenn nicht, wieso nicht? Das ist es doch, was man von zukünftigen Käufern erwartet 😉.

Gute Lektüre zum Thema ist hier "Kaufen oder Mieten?" von Gerd Kommer. Das ist eine gute Zusammenfassung dazu, ich empfehle aber eine weitergehende Recherche über das Literaturverzeichnis und das Internet 🙂.

Hab hier auch noch eine nette Kurzfassung zum Thema gefunden:
http://www.economia-s.de/.../...onomics_Mythos-Immobilie_3-spalten.pdf

Ist allerdings schon 5J. alt, die generelle Aussage bleibt aber bestehen. Vermutlich sind die Preise in den letzten Jahren auch über der Inflation gestiegen. Es findet auch teilweise eine Spekulation statt (s. meine Anmerkungen oben).

Zitat:

Original geschrieben von Der Lustige Alt


Das war vor 20 eher 30 Jahren auch perfekt, da konntest du Häuser und Wohnungen zu einem Realistischen Preis erwerben . Bsp: ein Haus welches bei uns (Dorf) in den 70er, Anfang 80er noch 100 - 150 TSD MARK kostete,
kostet heute neu gebaut ca. 250 K EURO. Kaufen kannst du die Häuser wo nicht´s dran gemacht wurde für +- 150 K Euro, wenn du einen Idioten findest der dir mehr bezahlt dann natürlich mehr.

Die Zahlen sehen spektakulär aus, aber bedenkt man die Inflation, so hat sich der Preis rein nur durch diese im genannten Zeitraum verdoppelt. D.h. aus den 150k DM wurden eben allein durch die Inflation schon 150k Euro. Die weiteren 100k Euro sehen wohl dennoch nach einer tollen Rendite aus, wenn man sie zu den 75k Euro (150k DM) ins Verhältnis setzt. Tja, nur auf 30J. entspricht das einer inflationsbereinigten Wertsteigerung von "satten" 2,86% p.a., was durchaus konservativen Anlagen (Sparbuch & Co.) deutlich überlegen ist. Problematisch ist das aber, weil Immobilien finanziert werden, d.h. der Wertsteigerung in den letzten 30J. stand zeitweise ein sehr hoher Finanzierungszins entgegen (anno 1980 lagen Bauzinsen bei ca. 10% p.a.). (Hinweis: die Rechnung ist vereinfacht, da man Wertsteigerung und Inflation am Endwert nicht einfach subtrahieren kann. Weiterhin ohne Inflation betrachtet hatte der Hauspreis eine Entwicklung von 4,09% p.a., mit konservativen Anlagen hätte man das in den letzten 30J. schlagen können).

Zitat:

Original geschrieben von Tappi 64


Ich bin mir nicht sicher ob ich das Geld welches ich investiert habe nicht doch wiederbekomme
Wenn ich den aktuellen Wert vom Haus nehme und alle Zinsen samt Tilgung zusammenrechne bleibt bestimmt noch etwas über.Auch wenn ich einen niedrigeren Preis für das Haus erziele.
Das muß natürlich nicht bei jedem so sein.

Wenn ich das richtig verstehe, hast du über Jahrzehnte viel Geld gezahlt ohne zu Wissen was dich das Haus nun unterm Strich kostet?

Hier muss ich mich mal ausnahmsweise Third Life anschließen, auf der einen Seite wird ein Autokredit als kritisch gesehen, aber eine Hausfinanzierung über Jahrzehnte wird nicht einmal grob gerechnet. Allein die absoluten Zinskosten lassen sich in 5 Minuten ausrechnen und dem Text oben kann ich entnehmen, dass das niemals getan wurde. Andererseits ist da wohl das Unterbewusstsein schuld dran, denn rational schenkt doch keiner den Banken ein Haus 😉.

Zitat:

Original geschrieben von EvA200CDI


Wenn es um *ein* einziges Haus geht fallen diese Zinsen auch nur *ein* mal an. Dass im Laufe der Benutzungsjahrzehnte noch Renovierungen und Erneuerungen fällig werden, ist klar. Allerdings sind bei einer soliden Planung auch diese Kosten in der Gesamtkalkulation mit drin. Wenn ich für eine schöne Wohnung 800 Euro Miete kalt rechne, dann sind das *12 Monate* 40 Jahre = 384.000 Euro. Dafür kann man hier bei uns durchaus ein schönes Haus erwerben alles incl.

Sehr schöne und einfache Rechnung. Vermutlich würdest du jetzt auch gleich ein 384.000 Euro Haus finanzieren? Dann lass dir gesagt sein, dass du für ein entsprechendes Haus in 40J. bei 3% Zins p.a. nicht 800€, sondern 1374€ mtl. zahlst, dabei sind natürlich Zusatzkosten der Immobilie nicht berücksichtigt. 574€ auf 40J. angelegt in einen Wertpapiersparplan bei 3% p.a. entsprechen 527.000€ (bei 4% p.a. = 668k, bei 5% p.a. = 854k, etc.). Und um das Beispiel abzurunden, für 800€ Tilgungsrate bei 3% p.a. Kreditzins auf 40J. kannst du dir ein 220.000€ Haus leisten (Inflationsrate nicht berücksichtigt, hier muss man fairerweise sagen, dass diese dem Häuslebauer zumindest in der Vergangenheit z.T. geholfen hat).

Dieses einfache Beispiel zeigt schon, wieso viele Hausbesitzer am Ende draufzahlen oder sich verkalkulieren, denn sie glauben, dass eingesparte Miete gleich der Tilgung entspricht und unterschlagen einfach mal den Zins. Und wenn sie dann mtl. etwas mehr Geld in die Hand nehmen, glauben sie sich gleich ein größeres Haus leisten zu können als die Gesamtmiete darstellt (z.B. 400-500k).

Zitat:

Original geschrieben von Der Lustige Alt


Das Argumentieren mit den Überzeugten Häuslebauern kannst du vergessen, ist wie mit Geistlichen auch. Da gibt es nur eine Wahrheit.

IHRE EIGENE

Ich behaupte mal das 90% der Bauherren nicht wissen was IHR Objekt Sie wirklich kostet😉

Den meisten ist es sowieso egal, da Eigentum - egal was es kostet - immer schon immer das beste war, ist und immer sein wird.

Dem stimme ich zu, denn würden Bauherren ausrechnen, welche Summe sie den Banken schenken, würden sie mit Sicherheit noch mal drüber schlafen oder vernünftigerweise ein kleineres Häuschen bauen.

Allerdings verteufele ich die Immobilie an sich nicht. Im Gegenteil, sie bietet neben den finanziellen Aspekten vor allem auch oftmals ein emotionales Argument. Wichtig ist nur, dass das emotionale Empfinden nicht den finanziellen Rahmen unterschlägt. Beispielsweise habe ich nicht vor jemals wieder Miete zu zahlen, allerdings weiß ich auch, was mich dieser Wunsch auf den Cent genau kostet. Diesen Mehrpreis in Form von Zinskosten bin ich auch bereit zu zahlen, da es meinen Vermögensaufbau nicht direkt behindert (mtl. Sparrate + Vermögen höher als Tilgungsrate + Bankkredit).

Ein weiterer Aspekt ist, dass auch Mieter nicht emotionsfrei leben, so dass der Sparzwang einer Hausfinanzierung (letztlich muss man das Kapital ja aufbringen) trotz horrender Zinskosten als positiv betrachtet werden kann, da der übliche Mieter in der Realität seinen Überschuss höchstwahrscheinlich nicht sparen wird.

Das Stichwort Emotionen trifft bei Autos genauso zu. Rational betrachtet, werden 98% der verfügbaren Fahrzeuge für die reine Fortbewegung nicht gebraucht. Aber Emotionen sind ja auch nichts Schlechtes, denn sie fördern durchaus das Glücksbefinden. Glück definiert sich individuell, weshalb ein Auto für den Einen alles beudetet, für den Anderen eben nur ein Stück Blech ist. Daher ist auch Ersterer eher bereit waghalsige Finanzierungen einzugehen als Letzterer und genau vor dieser Tatsache warnen hier viele, denn vor lauter Emotionen wird schön gerechnet (ebenso bei der Immobilienfinanzierung) 😉.

275 weitere Antworten
275 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von Pepperduster


Also Langfristig gesehen haben Immobilien bisher sogar eine Wertsteigerung,wer nicht verkaufen will kann diese auch vermieten und später wieder selbst bewohnen.

So und nun kommt als Argument ins Spiel Jeder Mieter ist ein potentieller Mietnormade ....

Genauso wie bei den Finanzierungs-Hassern natürlich jeder Kredit in einer Privatinsolvenz mitsamt Scheidung und Kündigung des Jobs einhergeht. 😁

Wer im Glashaus sitzt... 😉

Zitat:

Original geschrieben von Tappi 64



Zitat:

Original geschrieben von Pepperduster


Notar ist jetzt nicht teuer, soweit ich noch weiß pro 100.000 € war es eine Gebühr von 90 €

Die Grunderwerbssteuer 3-6,5 % vom Kaufpreis ist aber schon eine Summe.

Waren die 90.- € pro 100000 im Jahr 1952 ??

Aktuell sind es um die 1000.- € pro 100000.- 🙁

3% Grunderwerbssteuer gibt es auch schon lange nicht mehr.Mind. 4,5 oder 5% und mehr sind fällig

Westfalen 5 %

Nee also ich habe vor einigen Jahren einen 1/2 Gebührensatz bezahlt, hier einmal die Notar Gebührenordnung, am besten den Notar vorher kontaktieren welchen Gebührensatz er veranschlagt, da dürfen die nämlich von bis nehmen.

www.grundbuch.de/gebuehrenordnung.html

Zitat:

Original geschrieben von Third Life



Zitat:

Original geschrieben von Pepperduster


Also Langfristig gesehen haben Immobilien bisher sogar eine Wertsteigerung,wer nicht verkaufen will kann diese auch vermieten und später wieder selbst bewohnen.

So und nun kommt als Argument ins Spiel Jeder Mieter ist ein potentieller Mietnormade ....

Genauso wie bei den Finanzierungs-Hassern natürlich jeder Kredit in einer Privatinsolvenz mitsamt Scheidung und Kündigung des Jobs einhergeht. 😁

Wer im Glashaus sitzt... 😉

Mein Gedanke, besser hätte ich es nicht schreiben können 😁

Zitat:

Original geschrieben von Drahkke


@Mick 01
Ich bin nur erstaunt, welche Vorstellungen manche Mieter von Eigenheimbesitzern haben. Da wird scheinbar tatsächlich davon ausgegangen, daß der Eigenheimbesitzer sein ganzes Leben in der einmal gekauften Immobilie verbringt. Das man Häuser auch verkaufen kann, liegt scheinbar außerhalb der Vorstellungskraft.

Unter diesem Aspekt gaukelt sich der Mieter selbst einen Flexibilitätsvorsprung vor, der so in der Realität nicht existiert.

Deine Meinung über Mieter ist doch auch nicht anders. Wenn wir halt nur unnötig Geld verbrennen um währenddessen zu sparen könnt ihr halt eure Häuser nicht verkaufen :P Ich finde es übrigends schon das man flexibler ist, in meiner Wohnung bin ich ohne Verlust in drei Monaten raus, haste ein Haus am Arsch der Welt geht das meistens nicht so fix und vor allen Dingen ohne Verlust. Und wenn ich mir anschaue was die Häuser auf dem Land so kosten kann ich mir das mit dem Verlust schon gut vorstellen.

Zitat:

Original geschrieben von Noodles90



Zitat:

Original geschrieben von Third Life


Genauso wie bei den Finanzierungs-Hassern natürlich jeder Kredit in einer Privatinsolvenz mitsamt Scheidung und Kündigung des Jobs einhergeht. 😁

Wer im Glashaus sitzt... 😉

Mein Gedanke, besser hätte ich es nicht schreiben können 😁

Zitat:

Original geschrieben von Noodles90



Zitat:

Original geschrieben von Drahkke


@Mick 01
Ich bin nur erstaunt, welche Vorstellungen manche Mieter von Eigenheimbesitzern haben. Da wird scheinbar tatsächlich davon ausgegangen, daß der Eigenheimbesitzer sein ganzes Leben in der einmal gekauften Immobilie verbringt. Das man Häuser auch verkaufen kann, liegt scheinbar außerhalb der Vorstellungskraft.

Unter diesem Aspekt gaukelt sich der Mieter selbst einen Flexibilitätsvorsprung vor, der so in der Realität nicht existiert.

Deine Meinung über Mieter ist doch auch nicht anders. Wenn wir halt nur unnötig Geld verbrennen um währenddessen zu sparen könnt ihr halt eure Häuser nicht verkaufen :P Ich finde es übrigends schon das man flexibler ist, in meiner Wohnung bin ich ohne Verlust in drei Monaten raus, haste ein Haus am Arsch der Welt geht das meistens nicht so fix und vor allen Dingen ohne Verlust. Und wenn ich mir anschaue was die Häuser auf dem Land so kosten kann ich mir das mit dem Verlust schon gut vorstellen.

Selbst ein Haus mit *Verlust* zu verkaufen bedeutet, Geld dafür zu bekommen. Auch wenn du es für nen Appel&nen Ei erst Vermietest bekommst du Geld.

Jedes Mietobjekt wird dir aber außer deiner evtl. gezahlten Kaution nichts mehr zurückgeben.

Ähnliche Themen

Zitat:

Original geschrieben von Pepperduster



Zitat:

Original geschrieben von Tappi 64


Waren die 90.- € pro 100000 im Jahr 1952 ??

Aktuell sind es um die 1000.- € pro 100000.- 🙁

3% Grunderwerbssteuer gibt es auch schon lange nicht mehr.Mind. 4,5 oder 5% und mehr sind fällig

Westfalen 5 %

Nee also ich habe vor einigen Jahren einen 1/2 Gebührensatz bezahlt, hier einmal die Notar Gebührenordnung, am besten den Notar vorher kontaktieren welchen Gebührensatz er veranschlagt, da dürfen die nämlich von bis nehmen.

www.grundbuch.de/gebuehrenordnung.html

Hier mal die Berechnung bei 100000.-€

Die Gebühren sind letztes Jahr im Oktober gerade wieder angehoben worden

Ich kann dir sagen das der Rechner passt

Beurkundung des Kaufvertrags 546,00 €
Vollzug des Geschäfts 136,50 €
Sonstige betreuende Tätigkeit 136,50 €
Zwischensumme 819,00 €
zzgl. 19% MwSt. 155,61 €
Summe Notargebühren 974,61 €

Da kommen dann noch Auslagen für Schreibarbeiten etc.

Grundbuchgebühren
Auflassungsvormerkung 273,00 €
Umschreibung Eigentümer 273,00 €
Summe Grundbuchkosten 546,00 €
Kalkulatorische Gesamtkosten 1.520,61 €

@EVA

Dafür bezahlt du aber keine Zinsen an die Bank, uvm. Aber das vergessen die meisten "Häuslebauer" immer ganz gerne...

bei den von mir 2012 und 2013 gekauften immobilien sind jeweils knapp unter 7% an kauferwerbsnebenkosten angefallen:

notar ca. 1,25%
grundbuch ca. 0,5%
finanzamt 5,00%
sonstige genehmigungen anderer beteiligungspflichtiger behörden ca. 0,125%

Zitat:

Original geschrieben von Der Lustige Alt


@EVA

Dafür bezahlt du aber keine Zinsen an die Bank, uvm. Aber das vergessen die meisten "Häuslebauer" immer ganz gerne...

Wenn es um *ein* einziges Haus geht fallen diese Zinsen auch nur *ein* mal an. Dass im Laufe der Benutzungsjahrzehnte noch Renovierungen und Erneuerungen fällig werden, ist klar. Allerdings sind bei einer soliden Planung auch diese Kosten in der Gesamtkalkulation mit drin. Wenn ich für eine schöne Wohnung 800 Euro Miete kalt rechne, dann sind das *12 Monate* 40 Jahre = 384.000 Euro. Dafür kann man hier bei uns durchaus ein schönes Haus erwerben alles incl.

Hast du eine Familie, dann wird es dich vielleicht freuen können, dass bereits deine Kinder finanziell besser aufgestellt sein werden als du selber, wenn es entweder ein Mietfrei zu bewohnendes Haus gibt zur gemeinsamen Nutzung (wovon alle profitieren, weil man auch den Unterhalt teilen kann)oder dieses Haus als Erbe veräussert werden kann.

Wir wohnen durchschnittlich Ländlich, bei uns im Umfeld sind das die wenigsten Häuser, an denen nie was gemacht wird. Die Häuser halten ihren Wert oder werden wertvoller durch normale Sanierungen.

Natürlich kann jemandem (auch zu zweit oder dritt) eine 2-3 Zimmer Wohnung für 400-550 Euro kalt genutze Wohnung reichen und wenn du diesen Wert dann multiplizierst kommst du schon *günstiger*. Aber der Nutzwert, über Jahrzehnte gerechnet, zahlt sich bei Eigentum irgendwann aus, bei den meißten Häuslebauern oder Häusleerwerbern irgendwo zwischen ihren 50ern oder 60ern, also gerade dann, wenn man aus seiner Rente was machen will und die Freizeit mit der Familie oder alleine genießen.

Edit: Und als Aberwitz noch die Idee für alle Hausbesitzer, welche alleinstehend sind: Hat man nach Beenden des Berufslebens keinen Bedarf mehr, kann man alles veräussern und davon irgendwo in Thailand in Saus und Braus leben 😁

Zitat:

Original geschrieben von EvA200CDI


Edit: Und als Aberwitz noch die Idee für alle Hausbesitzer, welche alleinstehend sind: Hat man nach Beenden des Berufslebens keinen Bedarf mehr, kann man alles veräussern und davon irgendwo in Thailand in Saus und Braus leben 😁

nicht verkaufen ... vermieten!!! macht ein ehem. arbeitskollege von mir. der ist anfang 50, hat über das gesamte berufsleben 4 wohnungen gekauft, bewohnt und nach arbeitsortwechsel behalten, um diese anschließend weiter zu vermieten. der typ nimmt seinen gesamten jahresurlaub + alle angefallenen überstunden (sind im jahr einige) ... und fliegt jedes jahr knapp 3monate am stück ab nach Thailand.

Zitat:

Original geschrieben von gttom



Zitat:

Original geschrieben von EvA200CDI


Edit: Und als Aberwitz noch die Idee für alle Hausbesitzer, welche alleinstehend sind: Hat man nach Beenden des Berufslebens keinen Bedarf mehr, kann man alles veräussern und davon irgendwo in Thailand in Saus und Braus leben 😁

nicht verkaufen ... vermieten!!! macht ein ehem. arbeitskollege von mir. der ist anfang 50, hat über das gesamte berufsleben 4 wohnungen gekauft, bewohnt und nach arbeitsortwechsel behalten, um diese anschließend weiter zu vermieten. der typ nimmt seinen gesamten jahresurlaub + alle angefallenen überstunden (sind im jahr einige) ... und fliegt jedes jahr knapp 3monate am stück ab nach Thailand.

Das war vor 20 eher 30 Jahren auch perfekt, da konntest du Häuser und Wohnungen zu einem Realistischen Preis erwerben . Bsp: ein Haus welches bei uns (Dorf) in den 70er, Anfang 80er noch 100 - 150 TSD MARK kostete,

kostet heute neu gebaut ca. 250 K EURO. Kaufen kannst du die Häuser wo nicht´s dran gemacht wurde für +- 150 K Euro, wenn du einen Idioten findest der dir mehr bezahlt dann natürlich mehr.

Wo ich jetzt wohne (Stadtnah) kostet ein Standardhäuschen+Grundstück +-300K. Wohnungen ca. 200K (nix besonderes), in der Stadt Ulm verkaufen Sie 100 Qm Wohnungen nahe Stadtmitte für 350 - 400K gehobener Standart fast 500K.

In den 60er, 70er, Anfang 80er Jahren konntest du fast jede Imo kaufen, da konntest du nicht verlieren. Heute siehts anders aus.

In der Pampa bekommst du sogar für einige Häuser fast gar nix mehr, gibt genügend Häuser in kleinen Dörfern die stehen Jahre leer, und die werden halt nicht wertvoller.

Du kannst das Geld ja - was du nicht an Zinsen zahlst - selber mit Aktien vermehren. Mit den richtigen Anlagen hast du nach 20 Jahren auch "was" für deine Kinder.

Also lieber mit haufenweise Verlust verkaufen als zur Miete wohnen? Okay wenn man 40 oder 45 ist wohnt man ja meistens schon länger im Haus, da bleibt einem halt nix anderes übrig. Aber würd ich das mit 30 machen müssen weils damals unbedingt Eigentum sein musste wäre ich ja ziemlich frustriert. Man muss immer den Einzelfall sehen: Ich zahl 310€ kalt für 3 Zimmer und zwei Personen. Das reicht. Sicher sind das in 10 Jahren auch fast 40k, ich kann aber in der Zeit aber gut Leben, mir was gönnen und eben noch gut sparen. Eine Familie mit zwei oder drei Kindern und Kaltmiete 800€ würde ich auch zum Haus raten, sofern man genug EK hat.

Eigentum ist nicht in jedem Fall besser, es kommt halt auch auf die persönlichen Umstände an. Jemand der Single ist und nur auf Montage arbeitet brauchs halt nicht, bei einer Großfamilie wäre es ratsam.

ja das stimmt. bei mir in der ländlichen region sind häuser als immobilien nicht sonderlich viel wert. alte leerstehende hütten gehen schon mal unter 20/30k euro weg. da steckst du 100-150k rein und hast eine vernünftige, moderne nicht übermäßig luxuriöse behausung mit in der regel recht großen grundstück.

wertsteigernde immobilien, in die es sich lohnt zu investieren, sind hier eher ackerflächen und grundstücke in guter lage (bauerwartungsflächen).

Zitat:

Original geschrieben von Der Lustige Alt


@EVA

Dafür bezahlt du aber keine Zinsen an die Bank, uvm. Aber das vergessen die meisten "Häuslebauer" immer ganz gerne...

Die zahlst Du als Mieter an der Vermieter, der es dann an seine Bank weiterreicht. Oder was meinst Du, wie sich ein Mietzins zusammen setzt? Da sind natürlich die Erstellung- und Finanzierungskosten für den Wohnraum enthalten. Dazu auch noch die umlagefähigen Nebenkosten. Und die Differenz zwischen Ausgaben und Mieteinnahmen darf man dann als Eigentümer steuerlich geltend machen. Kann sich durchaus sehr charmant rechnen. Daher glaube ich schon, dass bei den aktuellen Mietpreisentwicklungen in vielen Regionen der Kauf eines Hauses/ETW nicht gar so dumm ist. Noch besser dran ist natürlich, wer schon vor ein paar Jahren gekauft hat.

Ansonsten: soll jeder machen wie er mag, wäre ja übel, wenn wir alle identische Lebensmodelle hätten, lieber nicht ...

Die Richtige Immobilie zur Richtigen Zeit ist immer eine gute Entscheidung.

Nur glaubt heute jeder (viele) das seine Eigene Immobilie immer die Gewinnbringende,
die Wertsteigende ist, völlig wurscht was die gekostet hat.... Und das ist halt nicht so.

Zumindest nicht bei denjenigen die heute bauen, kaufen etc. Nebenkosten zahlen beide😉

Du mußt halt in der Richtigen Region zum Richtigen Preis kaufen, genauso wie du halt die
richtigen Aktien zur Richtigen Zeit kaufen/verkaufen musst, genauso wie du halt die Richtigen "Kreuzchen" machen mußt...😉

Nur früher 60,70,80er Jahren konntest du fast alles überall kaufen und hast Gewinn gemacht.
Das sieht heute anders aus...

gründe für die anti finanzierungshandhabe hier im forum:

- viel zu viele leute haben überhaupt keinen plan wieviel geld im monat wirklich über ist und verzetteln sich bereits bei diesen ersten schritt
- finanzieren bedeutet häufig auch ein pkw zu kaufen welcher meistens über der eigenen gehaltsklasse liegt (neuer A4 als normaler normaler Facharbeiter ohne dicke Boni)
- häufig wird beim finanzieren gar nichts oder zu wenig angezahlt, womit die restsumme einfach zu hoch ist
- mangels vernünftigen versicherungsschutz (gap deckung) können echte finanzielle probleme auftreten, selbst dann wenn man gar nichts falsch gemacht hat. ( unverschuldeter unfall mit totalschaden - restwert niedriger als restschuld bei der bank = lose! ) man zahlt für ein auto was man längs nicht mehr besitzt
- durch die häufig zu hoch und lang angesetzten finanzierungen (damit das im 2punkt genannte dickere auto machbar wird) kann auch gar nichts für das nächste nachfolgende auto angespart werden, man kommt wiederrum in die nächste finanzierung
- bei ballonfinanzierungen vergessen viele einfach das die restschuld nach der finanzierungsdauer auch fällig wird, oder aber das man wieder bei 0 anfängt da das auto dann ja weg wäre (zurückgeben)
- und zu guter letz: etwas neid ist auch dabei, deutsche sind immer neidisch.

finanzierungen sind nicht grundsätzlich schlecht. sie müssen nur vernünftig und durchdacht sein und die beitragszahlung muss sichergestellt werden. ein unbefristeter job ist im grunde völlig wertlos, wichtiger ist das man auch danach noch die finanzierung bezahlen kann.

ein beispiel für eine gute finanzierung:
single mit eigener wohnung, fachkraft mit 1500€/netto, hat nach abzug aller kosten etwa ~250€ über für autofinanzierung
klein pkw neuwagen für 10000€ (zb fiesta, corsa d usw)
anzahlung 50% 5000€ // 5000€ finanziert auf 48monate zu je ~70€ mit einer restzahlung bei 2000€ (effektive zahlung 115€/monat)
man erkauft sich einen etwas höheren gesamtwert, zahlt aber monatlich 45€ weniger und kann die restlichen 2000€ selbst zusammen sparen wann immer man will. man ist mit 70€ problemlos alg1 sicher, selbst mit hartz4 könnte man de 70€ irgendwie noch berappen.(zumindestens besser als 115€)
die autofinanzierung ist durchdacht und ist auch arbeitslosensicher. man hat 4jahre zeit 2000€ zusammenzusparen in der zeit in der man einen job hat. dies könnte zb durch weihnachtsgelder erfolgen oder durch sonderzahlungen seitens der anstellung. von den 250€ bleiben 180€ über (250-70€ rate), welche man ersteinmal für die 2000€ sparen kann, für anfallende wartungsgeschichten oder auch für schon für das nächste auto sparen.

nach 4jahren ist das auto abbezahlt, das halbe autoleben stünde noch an wenn man möchte und hat nochmal 4-5 jahre(oder länger) zeit für das nächste auto zu sparen (und wenns auch wieder nur die 115€ im monat wären, damit reicht es wieder für 5000€ um das nächste neue auto zur hälfte zu kaufen)

ein beispiel für eine schlechte finanzierung (hier besonders häufig zu sehen)
wieder single, wieder fachkraft mit 1500€/netto, auch hier hat der single 250€ im monat über. (wie oben)

ein kleinwagen ist echt uncool, es muss was größeres her! am besten wäre ja ein A4 oder 3er bmw. in neu nicht zu machen also guckt man nach nen halbwegs jung gebrauchten. und da ist er ja:

4-5jahre alter obere mittelklasse wagen mit rund 150.000km runter für ebenfalls 10000€. leider hat man gerade nicht einen cent zur hand(siehe unten), somit finanzierung: 10000€

ein auto wird meistens auf 4jahre finanziert, mehr dürfte bei einen 4jahre alten wagen eh kaum drin sein. also 10000 / 48 = 208€ + zinsen -> ~230€/monatlich eine ballonfinanzierung bei so einen auto dürfte wenig machbar sein, bzw der restwert nach 4jahren wäre gering.

also wird das auto finanziert auf 230€. bleiben von den 250€ noch satte 20€ für alle anderen kosten über. leider ist das auto aber bereits 4jahre alt, verschleissteile machen nach und nach die grätsche und auch ein normales teil erreicht mal sein ende. mit 20€/monat ist da keinesfalls irgendwas zu machen.
sollte man nun arbeitslos werden hat man ein riesen posten am hals, selbst dann wenn man gar nicht fährt. denn die 230€ laufen weiter. fällt man in hartz4 sind sogar gleich mal 2/3 des geldes pfutsch.

sollte man wider erwarten die 4jahre doch durchhalten ist das auto abbezahlt und alt und mit weit über 200.000km auf dem tacho auch durchgelutscht. was neues muss her, nur leider war mit den 20€/monat nichtmal im traum dran zu denken irgendeine mark zurückzulegen.

mein schlechtes beispiel ist übrigens noch sehr freundlich ausgedrückt! die gesamtfinanzierungssumme ist hier sogar noch sehr gering gehalten. normal ist hier eher ein 25000€ euro auto finanziert worden (zb golf7) und man kommt in echte probleme.

der vielseitig gesagte satz "wer etwas finanzieren kann kann es auch sparen" ist richtig, aber nicht immer sinnvoll. wenn mein auto heute kaputt geht und ich habe nicht die gesamte summe parat kann es sinnvoll sein.

was aber immer richtig ist: man sollte deutlich mehr über haben pro monat als die finanzierungsrate. mein persönlicher anhaltspunkt ist der multiplikator 3. wenn meine finanzierung 100€/monat kostet, muss ich 300€ im monat über haben. damit ist man eigentlich bei allen finanzierungsgrößen gut abgedeckt (wer 1000€ im monat über hat für eine 350€ finanzierung kann die 350€ auch als alg1 noch locker bezahlen) und kann die meisten eventuallitäten abdecken.
weiterhin bleibt bei einen multiplikator von 3 soviel geld im monat über, das es beim nächsten mal auch für etwas größeres reicht.

der markt täuscht einen allerdings vor, als ob jeder halbwegs jedes auto fahren könnte. der klassiker golf als mittelklassewagen ist längs nicht mehr von der eigentlichen mittelklasse vernünftig finanzierbar! ein single mit den durschschnittlichen facharbeitergehalt von 1500€ kann sich ein 25000€ auto einfach nicht vernünftig vollfinanzieren! die tollen angebote in der werbung sind immer nackte kisten, die den ansprüchen eines neuwagenkäufers nur sellten entsprechen (teilweise gibts nichtmal nen radio!). ohne vernünftiges (an)sparen wird das nichts, und der wertverlust, bzw die monatlichen umgerechneten kosten wären auch auf dauer zu hoch für jemanden mit 1500€/netto - selbst dann wenn er einmal alles zusammengespart hat. das nächste auto wird sicher wieder schlechter...

denn eine ganz wichtige regel zum schluss: man selber möchte nur äußerst ungerne in der klasse zurückfallen. wer nen neuen 3er bmw fährt will hinterher nicht nen 15jahre alten corsa b fahren. man sollte immer gucken das man gleich bleiben kann oder sich steigern. wer zu hoch anfängt fällt am ende tief!

Deine Antwort
Ähnliche Themen