Wie zuverlässig ist der 177PS Diesel von Toyota?
Hi, ich selber fahre keinen Toyota, spiele aber mit den Gedanken die Seiten zu wechseln... einfach der Zuverlässigkeit wegen... man hört ja immer, ein Toyota ist nahezu unkaputtbar...
Mich interessiert besonders eine Diesel mit 177PS, hält der was er verspricht? Gibt es Probleme mit den Turbolader? Wie lange halten die bei euch??
Gruß aus DO
Anton
92 Antworten
@toyochris:
Seltsam, da habe ich als Dieselfahrer genau die gegenteilige Erfahrung gemacht. Gerade durch das schon bei niedrigen Drehzahlen anstehende hohe Drehmoment lassen sich Diesel sehr schaltfaul fahren.
Immer wenn ich einen Benziner zur Probefahrt oder als Leihwagen hatte, hat es mich gleich von Anfang an genervt, dass man wegen jedem Beschleunigungs- und Überholvorgang zurückschalten und das Teil in hohe Drehzahlbereiche jagen muss, damit man vom Fleck kommt.
Mit dem Diesel reicht i.d.R. der Gang, in dem man hinterherrollt, dann gibt man kurz Gas, und vorbei ist man...
Ich würde da eher behaupten, dass es wohl sehr stark von der Getriebeübersetzung abhängt...
Als ich auf meinen ersten Diesel-Schalter vom Benziner umgestiegen bin, hatte ich auch das Gefühl häufiger schalten zu müssen (auch durch die höhere Anzahl von Gängen, als zuvor). Jetzt weiß ich wo das Drehmoment liegt und kann es geziehlt ohne oft zu schalten "ansteuern".
Daher ist es nicht verwunderlich, dass ein Benziner Fahrer mit einem Diesel Motor nicht schaltfaul fahren kann, bis er den Unterschied zw. Benzin und Diesel Motor wirklich verstanden hat. Man hat das Gefühl zunächst ständig den Motor mit hohen Drehzahlen zu überfordern, weil man es nicht gewohnt ist, mit 1-2000U/Min kraftvoll zu fahren... man "sucht" da erst gar nicht nach Kraft...
Erst nach einer gewissen Zeit weiß man aber das niedertourige entspannte Fahren wirklich zu schätzen.
Gruß
@automatik:
Ja Du hast recht, es ist sicher in beide "Richtungen" erstmal eine Umgewöhnung notwendig.
Ich fahre ja beide Motortypen fast täglich. Der (wohl auch kleinere aber leichtere) Benziner muss deutlich mehr geschaltet werden. Steigungen die ich im CV locker im 5 Gang fahre verlangen im Benziner nach dem 3. Gang.
Zum Thema Leistungseinbruch bei "hohen" Drehzahlen:
Der D-CAT CV läuft im 6. Gang bei 3800 Touren echte (Navi) 200km/h. Wo ist also das Problem? Drehzahlen über 2500 Touren kommen aber bei normaler (Diesel-)Fahrweise außerhalb der Autobahn so gut nicht vor. Ich habe bei Mitfahrten in 320d Firmenfahrzeugen die Erfahung gemacht, dass Leute die Benziner gewohnt sind (wenn sie ausnahmsweise Diesel fahren), viel zu hohe Drehzahlen fahren, wobei die Diesel natürlich oben einbrechen. Vielleicht rührt daher die Meinung, der Benzinfraktion man müsse Diesel mehr schalten.
monegase
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Hier das versprochene Diagramm. Der Audi hat natürlich eine Traumkurve, ist aber auch ein V6 Diesel mit mehr Hubraum. Und ja, Diesel kann man sehr schaltfaul fahren.
Zitat:
Seltsam, da habe ich als Dieselfahrer genau die gegenteilige Erfahrung gemacht. Gerade durch das schon bei niedrigen Drehzahlen anstehende hohe Drehmoment lassen sich Diesel sehr schaltfaul fahren.
...vorausgesetzt, die Drehzahl fällt nicht wesentlich unter 2000 Umdrehungen (beim D-Cat) und sie liegt nicht höher als 4000 Umdrehungen.
Aus dem Thread ist mittlerweile ein Benziner vs. Diesel-Diskussion geworden.
Im Zusammenhang mit dem Toyota Avensis ist die aber durchaus interessant. Hier kommt nämlich noch ein ganz anderer, aber genau so wichtiger Faktor hinzu: das Getriebe bzw. dessen Abstufung.
Ich sehe für den D-Cat eigentlich vor allem einen Vorteil: die Autobahn. Da ist er sparsam und auf der AB bewegt man sich immer in Drehzahlbereichen, wo das Turboloch bereits überwunden ist. Für Autobahnheizer ist der D-Cat aufgrund seines Konstruktionsprinzips klar überlegen (was die Fahrleistungen anbelangt).
Der etwas weniger starke Benziner mit 2.4 Litern Hubraum (163PS, 230Nm) und Automatik kann da nicht mithalten.
Anders sieht es auf Landstrassen aus. Aus Kurven herausbeschleunigen, nach Dörfern wieder gasgeben, überholen von Lastwagen usw. Hier ist der Diesel mit seinem Turboloch (das gerade beim D-Cat recht gross ist) zwar immer noch kräftiger - aber erst, wenn der Turbo kommt. Der Benzinerfahrer hingegen drückt kurz auf das Gas, per Kickdown geht es ratzfatz los. Fast ohne Verzögerung. Muss etwa von 50 auf 100km/h beschleunigt werden, dreht der Benziner halt bis 6000 Touren aus - lässt dabei aber kaum nach. Der Dieselfahrer muss mindestens einmal schalten - und verliert Zeit. Ausserdem ist es mühsam.
Noch krasser wird es im Gebirge. Aus einer Haarnadelkurve herausbeschleunigen - mit AT und Benziner kein Problem. Aufs Gas, per Kickdown rasch eine Stufe nach unten geschaltet und ab geht es. Bis der Diesel (mit viel höherem Drehmoment natürlich viel schneller - wenn es denn anliegt) auf gleicher Höhe wäre, ist die nächste Kehre schon da....
In der Stadt noch deutlicher: Auf den ersten Metern nach der Ampel hat der geschaltete Diesel keine Chance. Der Dieselfahrer ist damit beschäftigt, den Motor nicht abzuwürgen, der Benzinerfahrer muss sich am Lenkrad festhalten, wenn er richtig aufs Gas drückt. Turboloch, Gedenksekunde kennt er nicht.
Die Kraftentfaltung eines Benziners ist gleichmässiger, fast ohne Loch und erfolgt über einen grosses Drehzahlband. Der Diesel kommt wesentlich heftiger, aber eben nicht allzulang (ich spreche hier immer vom D-Cat des Avensis), wie man auf dem Diagramm sieht.
Ein etwas hubraumgrösserer Benziner mit schnell schaltender Automatik und passenden Abstufungen hat zwar leistungsmässig klar das Nachsehen, kann aber im Alltag wesentlich praktischer und dabei keinesfalls "lahmer" sein.
Und noch einen Vorteil hat der Benziner: niedriger ausgebeutet und simpler aufgebaut als der Diesel, dürften seine Lebensdauer klar über der des Diesels liegen. Teure Teile (Turbo, Cat, Kupplung usw) hat der Benziner nicht, die können also auch nicht kaputt gehen.
Warum ich das alles schreibe?
Wer mit dem D-Cat liebäugelt, aber sich um Haltbarkeit und Zuverlässigkeit sorgt, der sollte einmal den Benziner fahren.
Habe ich auch gemacht, Resultat siehe unten.
Chris
Danke für die interessanten Antworten....
Deine (toyochris) Sichtweise ob nun Benziner oder Diesel scheinen einige zu vertreten. Der Diesel ist offensichtlich nicht mehr der Zuverlässige lastesel mit dem man ohne wenn und aber 500TKm fahren kann. Er ist zwar sparsam und hat auch Power, aber dafür zu anfällig!
Bin gespannt wann die ersten Taxifaher auf Benziner umsteigen!
Mit meinem jetzigen BMW bin ich technisch gesehen nicht mehr zufrieden und werde nach einer Alternative suchen, entscheident für mich ist, dass er lange ohne größere Zusatzkosten hält, dabei ist es mir egal wer als erstes von der Ampel weg ist etc....
Sehr schön Chris!
Aber ich glaube, daß Du ´nen AT - Benziner mit ´nem handgeschalteten Diesel vergleichst. Gerade Deine Begründung mit dem Herausbeschleunigen aus einer Serpentinen-Kurve wollte ich eigentlich als Argument für die brachiale Kraft eines Diesels (hatte bisher aber lediglich TDI´s aus dem VAG-Konzern) ausführen. Ich habe daß bisher andersherum erlebt.
Viele Grüße - FranziskaW 😉
@toyochris: Mit dem Turboloch übertreibst du aber ganz schön. Das trifft vielleicht so auf den Toyota Diesel zu, aber nicht auf Diesel allgemein.
Wie erklärst du es denn, dass jeder Diesel in der Elastizität deutlich schneller ist als ein Benziner?
@Anton2:
Benziner haben vermehrt auch Turboaufladung, d.h. wenn es tatsächlich solche Probleme mit der Langzeithaltbarkeit geben sollte, bekommen die Benziner auch dieses Problem.
Taxifahrer können nicht anders, aber wer ein Auto mit über 250.000km fährt, darf sich über Probleme nicht wundern. 🙄
Zitat:
Aber ich glaube, daß Du ´nen AT - Benziner mit ´nem handgeschalteten Diesel vergleichst.
Genau so ist es - steht ja im Text.
Da Toyota die Kombination von D-Cat und Automatik nicht anbietet, muss man halt so "über's Kreuz" vergleichen...
Noch ein kleiner Nachtrag: ich bin kein Heizer, es ist mir nicht wichtig, andere an der Ampel "abziehen" zu können. Mein Durchschnittsverbrauch von 8.5 Litern beweist das.
Ich weiß, einige Benziner haben auch TL´s, diese werde ich meiden und einen finden der etwas mehr Hubraum hat und nicht mit übertriebner Leistung pralt...
Man stelle sich vor, ein 190D hatte 75PS, mein 320d hat 150PS, andere holen aus 2L Diesel 177PS... das kann doch nicht gesund sein, oder??
@driver:
Ich beziehe mich nur auf den D-Cat, weil ich nur den gefahren bin.
Zitat:
Wie erklärst du es denn, dass jeder Diesel in der Elastizität deutlich schneller ist als ein Benziner?
Aber eben nur dann, wenn man nicht schaltet.
Mit AT hingegen ist das Schalten nicht mühsam, das geschieht automatisch. Und damit hat die Elastizität kaum mehr Bedeutung.
Ich behaupte hier ganz ketzerisch, dass ich schneller von 50 auf 80 bin (Beschleunigung nach Dorfausgang) als ein D-Cat. Kickdown und spontane Leistungsentfaltung machen es möglich.
Auch wenn der D-Cat zurückschaltet, ist er nicht oder nicht wesentlich schneller.
Doch, fährt doch.
Ka was ihr hier immer so ein riesen Geschiss mit der Zuverlässigkeit macht. In meiner Familiy sind viele Marken vertreten, da geht nie was kaputt.
Und wenn ein Auto 10mal in die Werkstatt muss, ist das ein Einzelfall. Moderne Autos sind recht zuverlässigkeit, klar spinnt mal die Elektronik, aber das darf man nicht pauschalisieren. Nicht jede E-Klasse hat Elektronikprobleme und nicht jeder GS hat Probleme mit der Bremse.
Aber kauf dir ruhig dein super zuverlässiges Auto, mal schauen was du sagst, wenn du 2mal in einem Monat in die Werkstatt muss. Dann ist das Geschrei groß.
Aber da geb ich mal einen Tipp: Einfach kein Auto fahren, dann muss man sich um Werkstattkosten und Zuverlässigkeit keine Sorgen machen..... 🙄