Wie viele Schlaglöcher darf eine Straße haben?
Hallo Forum,
eine eher ungewöhnliche Frage ...
Hintergrund: Wir wohnen in einer recht ländlichen Siedlung (Brandenburg) am Berliner Stadtrand. An unserer Straße stehen 12 Häuser. Heißt, der Verkehr ist recht überschaubar. Anwohner, Lieferanten, ein paar Touristen und die Müllabfuhr. Die Straße hat eine Länge von ca. 350 Meter. Auf diesen 350 Metern verteilen sich ca. 154 Schlaglöcher. Kleine, große, flache, tiefe. Manche haben einen Durchmesser von 1,50 Metern, andere von nur 20 cm. Einige sind 10 cm tief, andere bis zu 25 cm. Das alles wäre ja halb so wild, wenn man den Schlaglöchern ausweichen könnte. Aber bei über 150 Schlaglöchern ist es einfach nicht mehr möglich. Egal, wie man fährt ... man erwischt immer eines. Inzwischen weicht man nur noch den tiefsten und größten aus, aber auch das ist langsam nicht mehr möglich.
Natürlich haben wir das der Stadt gemeldet. Die hat aber in all den Jahren nur ein Schild mit "Vorsicht Straßenschäden" aufgestellt und vertröstet uns seit drei Jahren damit, dass die Straße irgendwann irgendwie saniert werden muss.
So ziemlich jeder in der Straße hatte schon kaputte Felgen, kaputte Reifen oder einen völlig zerkratzten Unterboden.
Lange Rede, kurzer Sinn: Die Straße ist einfach nicht mehr befahrbar, selbst Schrittgeschwindigkeit ist zu schnell. Der diesjährige Winter wird dem kläglichen Rest den Rest geben. Alles - sogar die Asphaltdecke komplett abzufahren - wäre besser als der aktuelle Zustand.
So langsam endet unsere Geduld und niemand von den Anwohnern weiß, was er denn jetzt machen soll, wenn alle Ansprachen Richtung Rathaus mit der ewig gleichen Antwort (irgendwann, irgendwie ...) quittiert werden.
Am Geld kann es nicht liegen. In den Jahren 2016/2017 wurde 400 Meter Radweg für einen hohen, sechsstelligen Betrag gebaut um eine Lücke zu schließen. Eine gut ausgebaute, einwandfreie Landstraße wurde auf einer Länge von drei Kilometern komplett saniert.
Gibt es irgendwelche Gesetze, Regelungen etc. mit denen man eventuell ein wenig Druck aufbauen könnte?
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@Moers75 schrieb am 6. Dezember 2017 um 16:13:56 Uhr:
Zitat:
@mattalf schrieb am 6. Dezember 2017 um 11:18:39 Uhr:
Auf vielen Doerfern leben alte Leute auf ehemaligen Bauernhoefen usw. Da sind die Grundstuecke selbstverstaendlich groesser. Da kam erst vor paar Jahren das Abwasser wo der Anschluss auf die Grundstueckgroesse umgerechnet wurde, und jetzt am Ende eine Strassensanierung.Und wie viele davon wussten genau was noch kommt und haben sich damals über das vermeintlich so billige Grundstück gefreut? Hab auch so einen Spassvogel im Bekanntenkreis, vor über 10 Jahren gebaut, jetzt hat die Stadt erst Straße usw.. fertiggestellt nachdem das Baugebiet komplett fertig war und heute wird gejammert man hätte ja von nichts geahnt ... iss klar.
Abgesehen davon wird's ja nicht wirklich billiger wenn man die Kosten auf alle umlegt. Das sind bundesweit Milliarden die über höhere Steuern eingetrieben werden müssen. Da sagt sich der an einer Hauptstraße auch warum er über Steuern die ruhige Wohnlage anderer Bonzen mitfinanzieren soll.
Ich schrieb von alten Leuten. Die besitzen die Haeuser auf Doerfen meist schon seit Generationen. Ich kenne viele im Osten wo Haeuser sehr lange im Familienbesitz sind. Von denen wusste nicht einer was da nach der Wende auf sie zu rollt 😉
50 Antworten
Zitat:
@Herr Weber schrieb am 6. Dezember 2017 um 06:51:42 Uhr:
Ich finde das eine Sauerei, Hausbesitzer an Hauptstraßen müssen nichts zahlen, Hausbesitzer in Nebenstraßen werden zum Teil in den Ruin getrieben.
Steuern zahlen alle genug.
Tragen müssen es die die die Straße hauptsächlich nutzen, so falsch finde ich das nicht. Warum sollte ich für deine Straße zahlen die nur du und ein paar andere Anwohner benutzen? Die Medallie hat auch eine andere Seite.
Steht jedem frei an eine Hauptstraße zu ziehen.
Schlechte Straße hat auch einen großen Vorteil: Durchgangsverkehr sucht sich lieber andere Wege und man hat mehr Ruhe.
Zitat:
@Moers75 schrieb am 6. Dezember 2017 um 09:59:41 Uhr:
Zitat:
@Herr Weber schrieb am 6. Dezember 2017 um 06:51:42 Uhr:
Ich finde das eine Sauerei, Hausbesitzer an Hauptstraßen müssen nichts zahlen, Hausbesitzer in Nebenstraßen werden zum Teil in den Ruin getrieben.
Steuern zahlen alle genug.Tragen müssen es die die die Straße hauptsächlich nutzen, so falsch finde ich das nicht. Warum sollte ich für deine Straße zahlen die nur du und ein paar andere Anwohner benutzen? Die Medallie hat auch eine andere Seite.
Steht jedem frei an eine Hauptstraße zu ziehen.
Schlechte Straße hat auch einen großen Vorteil: Durchgangsverkehr sucht sich lieber andere Wege und man hat mehr Ruhe.
Aber wehe Du fährst dann mal in meine Straße !🙂
Aber das mit der Mehrbelastung bei Anlieger Straßen ist auch nur die halbe Wahrheit.
25 % von z.b 2 Millionen Euro für die Hauptstraße ist mehr als 75 % von 100000 Euro für eine einfache Anliegerstrasse.
Wenn abzusehen ist, das einen die Forderung zum Hausverkauf zwingt,
kann man dann bei der Gemeinde die baldige Obdachlosigkeit zum Fixdatum
des Verkaufes "anmelden"?
Erstens würde ich mich wohl nur aus meinem Haus rauspfänden lassen,
zweitens würde ich mich dann wohl im Wartezimmer des Rathauses häuslich einrichten, möglichst medienträchtig natürlich.
Zitat:
@onzlaught schrieb am 6. Dezember 2017 um 10:17:23 Uhr:
Wenn abzusehen ist, das einen die Forderung zum Hausverkauf zwingt,
kann man dann bei der Gemeinde die baldige Obdachlosigkeit zum Fixdatum
des Verkaufes "anmelden"?
Erstens würde ich mich wohl nur aus meinem Haus rauspfänden lassen,
zweitens würde ich mich dann wohl im Wartezimmer des Rathauses häuslich einrichten, möglichst medienträchtig natürlich.
Da bist nicht der erste. Hilft nix! Da hat es 80 Jaehrige getroffen die ploetzlich 45000 Euro zahlen sollten. Da bleibt nur der Verkauf.
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Naja...wer ne eigene Hütte hat, sollte ja schon ein paar Euros in der Rückhand haben, zumindest handhabe ich das so.
Das dann aber das Ersparte für ne Straße verpulvert werden soll?
In meinem Fall wohne ich in einer Nebenstraße, also wäre also mit Sicherheit voll dabei.
Das die aber hauptsächlich unter den Winzern mit ihren Traktoren leidet, das würde vermutlich nicht berücksichtigt werden.
Ich hab dummerweise auch noch das Eckgrundstück, das liegt also gleich an 2 Straßen🙁🙁
Wenn solche Kosten innerhalb einer Gemeinde auf alle Einwohner verteilt werden würde, fänd ichs gerechter.
Der Schuß könnte aber auch nach hinten los gehen😛
Zitat:
Da bist nicht der erste. Hilft nix! Da hat es 80 Jaehrige getroffen die ploetzlich 45000 Euro zahlen sollten. Da bleibt nur der Verkauf.
45.000€😰😰
Wie groß war den das Anwesen???
Zitat:
@Herr Weber schrieb am 6. Dezember 2017 um 10:36:33 Uhr:
Zitat:
Da bist nicht der erste. Hilft nix! Da hat es 80 Jaehrige getroffen die ploetzlich 45000 Euro zahlen sollten. Da bleibt nur der Verkauf.
45.000€😰😰
Wie groß war den das Anwesen???
Hier mal ein Beispiel https://www.youtube.com/watch?v=_OepiUCvN-A
Zitat:
@mattalf schrieb am 6. Dezember 2017 um 10:58:22 Uhr:
Zitat:
@Herr Weber schrieb am 6. Dezember 2017 um 10:36:33 Uhr:
45.000€😰😰
Wie groß war den das Anwesen???Hier mal ein Beispiel https://www.youtube.com/watch?v=_OepiUCvN-A
Krass!!😰
Da läuft einiges schief bei der Verteilung solcher Kosten😠
Zitat:
@Herr Weber schrieb am 6. Dezember 2017 um 11:08:01 Uhr:
Zitat:
@mattalf schrieb am 6. Dezember 2017 um 10:58:22 Uhr:
Hier mal ein Beispiel https://www.youtube.com/watch?v=_OepiUCvN-A
Krass!!😰
Da läuft einiges schief bei der Verteilung solcher Kosten😠
Ja, leider. Schlag dich mal durch youtube. da bekommst Hassattacken 😉 Auf vielen Doerfern leben alte Leute auf ehemaligen Bauernhoefen usw. Da sind die Grundstuecke selbstverstaendlich groesser. Da kam erst vor paar Jahren das Abwasser wo der Anschluss auf die Grundstueckgroesse umgerechnet wurde, und jetzt am Ende eine Strassensanierung. Wo sollen die Leute das Geld her nehmen? Als Rentner bekommst auch keinen Kredit mehr. Aber in anderen Ecken traegt der Staat Leuten das Geld Eimerweise nach 😉
Zitat:
@Herr Weber schrieb am 6. Dezember 2017 um 10:36:33 Uhr:
45.000€😰😰
Wie groß war den das Anwesen???
Das gabs wohl schon ab und an, gerade im ländlichen.
Geringe Bebauungsdichte (=geringe Anzahl von Anwohnern), rel. große Grundstücke, mehrgeschossige Bauweise und schon kann man mit 50, 60, 70.000€ dabei sein.
2015 gabs mal Schlagzeilen aus Oberfranken, bei der Senioren die dort irgendwann in den 60ern gebaut hatten ihre Häuser verkaufen mussten (in der Spitze 57.000€ Umlage, Kredite in dieser Höhe bekamen sie altersbedingt nicht mehr, Rente war gering und Vermögen (außer ihrer Immobilie) hatten sie auch nicht).
Traurig, aber dem Vernehmen nach wohl gar nicht so selten.
Zitat:
@Herr Weber schrieb am 6. Dezember 2017 um 06:51:42 Uhr:
Im Nachgang wurde dann aber von oben(Land oder Bund?) diktiert, das die Anwohner trotzdem zahlen müssen, basta.
Wo ist dafür die rechtliche Grundlage, daß eine Kostenumlage sein muß? Üblicherweise steht, sinngemäß, meist geschrieben, daß sie im Rahmen der sonstigen Bestimmungen erfolgen kann. Ein "Kann" ist aber kein "Muß".
Zitat:
@mattalf schrieb am 6. Dezember 2017 um 11:18:39 Uhr:
Auf vielen Doerfern leben alte Leute auf ehemaligen Bauernhoefen usw. Da sind die Grundstuecke selbstverstaendlich groesser. Da kam erst vor paar Jahren das Abwasser wo der Anschluss auf die Grundstueckgroesse umgerechnet wurde, und jetzt am Ende eine Strassensanierung.
Und wie viele davon wussten genau was noch kommt und haben sich damals über das vermeintlich so billige Grundstück gefreut? Hab auch so einen Spassvogel im Bekanntenkreis, vor über 10 Jahren gebaut, jetzt hat die Stadt erst Straße usw.. fertiggestellt nachdem das Baugebiet komplett fertig war und heute wird gejammert man hätte ja von nichts geahnt ... iss klar.
Abgesehen davon wird's ja nicht wirklich billiger wenn man die Kosten auf alle umlegt. Das sind bundesweit Milliarden die über höhere Steuern eingetrieben werden müssen. Da sagt sich der an einer Hauptstraße auch warum er über Steuern die ruhige Wohnlage anderer Bonzen mitfinanzieren soll.
Im Endeffekt sollte das jeder wissen mit den Straßen.
Viele Makler werben sogar damit "frisch gemachte Straße, XX Jahre kein kosten".
Unwissenheit schützt auch hier nicht vor "Strafe(Übertragener Sinn)".
So banal es klingt, sowas muss man mit einkalkulieren, wer es nicht tut, ist (leider) selbst schuld.
Es ist nunmal Gang und gäbe.
Und bevor ich mir ein Hauskaufe analysiere ich doch jeden Faktor. Selbst Hochwasserstatistiken habe ich mir damals angeschaut.
Zitat:
@Moers75 schrieb am 6. Dezember 2017 um 16:13:56 Uhr:
... warum er über Steuern die ruhige Wohnlage anderer Bonzen mitfinanzieren soll.
...ich Bonze ich ! 😁🙂😁
Zitat:
@Moers75 schrieb am 6. Dezember 2017 um 16:13:56 Uhr:
Zitat:
@mattalf schrieb am 6. Dezember 2017 um 11:18:39 Uhr:
Auf vielen Doerfern leben alte Leute auf ehemaligen Bauernhoefen usw. Da sind die Grundstuecke selbstverstaendlich groesser. Da kam erst vor paar Jahren das Abwasser wo der Anschluss auf die Grundstueckgroesse umgerechnet wurde, und jetzt am Ende eine Strassensanierung.Und wie viele davon wussten genau was noch kommt und haben sich damals über das vermeintlich so billige Grundstück gefreut? Hab auch so einen Spassvogel im Bekanntenkreis, vor über 10 Jahren gebaut, jetzt hat die Stadt erst Straße usw.. fertiggestellt nachdem das Baugebiet komplett fertig war und heute wird gejammert man hätte ja von nichts geahnt ... iss klar.
Abgesehen davon wird's ja nicht wirklich billiger wenn man die Kosten auf alle umlegt. Das sind bundesweit Milliarden die über höhere Steuern eingetrieben werden müssen. Da sagt sich der an einer Hauptstraße auch warum er über Steuern die ruhige Wohnlage anderer Bonzen mitfinanzieren soll.
Ich schrieb von alten Leuten. Die besitzen die Haeuser auf Doerfen meist schon seit Generationen. Ich kenne viele im Osten wo Haeuser sehr lange im Familienbesitz sind. Von denen wusste nicht einer was da nach der Wende auf sie zu rollt 😉