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Wie viel Kilometer sind zu viel (Benziner)?

Mercedes E-Klasse W124
Themenstarteram 7. September 2017 um 17:13

Hallo,

ich hoffe das dies das richtig Forum dafür ist. Ich hab auch schon die SuFu bemüht, nur leider keine passenden (bzw. aktuelle) Beiträge gefunden.

Ich bin derzeit auf der Suche nach einem Mercedes W 124 Kombi, bevorzugt als Benziner. Nun habe ich mal ein bisschen auf den einschlägigen Autobörsen geschaut und sehe da oft Modelle mit einer Laufleistung von 300.000km+ als Benziner. Bei den Fahrzeugen die ich bisher hatte war dies ein no-go für den kauf (vorallem zu Summen im 4-Stelligen Bereich).

Deshalb wollte ich hier mal um Rat bitten. Was vertragen die Motoren denn an Laufleistung und ab wann sollte man grundsätzlich die Finger davon lassen?

Mit freundlichen Grüßen

Requionis

Beste Antwort im Thema

Hallo,

das ist eine Frage, die sich pauschal nicht beantworten lässt.

Grundsätzlich sind die M102 und M103 (R4- bzw. R6-Motoren, Verkaufsbezeichnung 200, 200E, 230E und 300E, beim Kombi jeweils TE) mit die robustesten Benziner-Motoren, die je gebaut wurden. Besonders hervorzuheben ist hier sicher der 230er, welcher einen guten Kompromiss aus Fahrleistungen, Verbrauch und Wartungsfreundlichkeit bietet. Im Vergleich zu vielen anderen Motoren geben sich diese Motoren mit unterdurchschnittlich wenig Pflege zufrieden.

Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass die Motoren ziemlich langlebig sind, wenn man ihnen etwas Pflege zukommen lässt. Schonendes Warmfahren, regelmäßige Flüssigkeiten-, Filter- sowie Zündkerzenwechsel und die Maschinen sind zufrieden und danken es mit hoher Zuverlässigkeit.

Natürlich kann hier und da mal auch was Größeres sein, aber unterm Strich sind groß angelegte Motorrevisionen oder gar Motorschäden definitiv nicht die Regel.

Die Nachfolgegeneration M111 und M104 ab 1992 (200E/E 200, 220E/E 220, 280E/E 280, 320E/E 320) ist da vielleicht einen Deut weniger solide, als die alte. Trotzdem hat mein Vater auf seinen 2 E-Klassen jeweils schon über 300 000 Km drauf und unser Mercedes-Meister war mal mit unserem E 320 so zufrieden, dass er ihm locker weitere 300 000 Km prophezeite.

Insgesamt sind also auch diese Motoren recht robust.

Beim Kauf eines 124ers ist das jetzt natürlich immer so eine Sache.

Ich persönlich würde kein fixes Km-Limit setzen, sondern den Gesamtzustand der einzelnen Fahrzeuge begutachten. Gerade T-Modelle in einem guten Zustand sind rar gesät. Zudem bedeutet ein niedriger Km-Stand nicht immer automatisch gute Pflege (zumal viele 124er leider keine originalen Tacho-Stände tragen...).

Optimal ist es natürlich, wenn sich etwas zur Historie des Wagens herausfinden lässt.

Kann der (bestenfalls private) Verkäufer beispielsweise Rechnungen zu Reparaturen am Motor vorweisen (beispielsweise Hydrostößel, Ventilschaftdichtungen (M102), gar eine Zylinderkopfdichtung), würde ich mir zunächst keine Sorgen machen und vor hohen Laufleistungen nicht zurückschrecken.

Wenn sich natürlich überhaupt nichts nachvollziehen lässt und einem aus dem Öldeckel fiese Gerüche, schleimige oder pastöse Ablagerungen oder sonstiger Mist entgegen kommen, heißt's natürlich "Finger weg".

Normalerweise gilt beim 124er der Grundsatz, dass die Technik die Karosserie überlebt.

Achte bei Inseraten und Besichtigungen also insbesondere auf Rost an den neuralgischen Stellen. Dieser ist meist nur kostspielig zu beheben und kann Nerven kosten. Der Rest findet sich meist schon - die Motoren sind wirklich kein anfälliger Punkt am 124er, meist auch nicht bei hohen Laufleistungen.

 

MfG

el lucero

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Hallo,

das ist eine Frage, die sich pauschal nicht beantworten lässt.

Grundsätzlich sind die M102 und M103 (R4- bzw. R6-Motoren, Verkaufsbezeichnung 200, 200E, 230E und 300E, beim Kombi jeweils TE) mit die robustesten Benziner-Motoren, die je gebaut wurden. Besonders hervorzuheben ist hier sicher der 230er, welcher einen guten Kompromiss aus Fahrleistungen, Verbrauch und Wartungsfreundlichkeit bietet. Im Vergleich zu vielen anderen Motoren geben sich diese Motoren mit unterdurchschnittlich wenig Pflege zufrieden.

Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass die Motoren ziemlich langlebig sind, wenn man ihnen etwas Pflege zukommen lässt. Schonendes Warmfahren, regelmäßige Flüssigkeiten-, Filter- sowie Zündkerzenwechsel und die Maschinen sind zufrieden und danken es mit hoher Zuverlässigkeit.

Natürlich kann hier und da mal auch was Größeres sein, aber unterm Strich sind groß angelegte Motorrevisionen oder gar Motorschäden definitiv nicht die Regel.

Die Nachfolgegeneration M111 und M104 ab 1992 (200E/E 200, 220E/E 220, 280E/E 280, 320E/E 320) ist da vielleicht einen Deut weniger solide, als die alte. Trotzdem hat mein Vater auf seinen 2 E-Klassen jeweils schon über 300 000 Km drauf und unser Mercedes-Meister war mal mit unserem E 320 so zufrieden, dass er ihm locker weitere 300 000 Km prophezeite.

Insgesamt sind also auch diese Motoren recht robust.

Beim Kauf eines 124ers ist das jetzt natürlich immer so eine Sache.

Ich persönlich würde kein fixes Km-Limit setzen, sondern den Gesamtzustand der einzelnen Fahrzeuge begutachten. Gerade T-Modelle in einem guten Zustand sind rar gesät. Zudem bedeutet ein niedriger Km-Stand nicht immer automatisch gute Pflege (zumal viele 124er leider keine originalen Tacho-Stände tragen...).

Optimal ist es natürlich, wenn sich etwas zur Historie des Wagens herausfinden lässt.

Kann der (bestenfalls private) Verkäufer beispielsweise Rechnungen zu Reparaturen am Motor vorweisen (beispielsweise Hydrostößel, Ventilschaftdichtungen (M102), gar eine Zylinderkopfdichtung), würde ich mir zunächst keine Sorgen machen und vor hohen Laufleistungen nicht zurückschrecken.

Wenn sich natürlich überhaupt nichts nachvollziehen lässt und einem aus dem Öldeckel fiese Gerüche, schleimige oder pastöse Ablagerungen oder sonstiger Mist entgegen kommen, heißt's natürlich "Finger weg".

Normalerweise gilt beim 124er der Grundsatz, dass die Technik die Karosserie überlebt.

Achte bei Inseraten und Besichtigungen also insbesondere auf Rost an den neuralgischen Stellen. Dieser ist meist nur kostspielig zu beheben und kann Nerven kosten. Der Rest findet sich meist schon - die Motoren sind wirklich kein anfälliger Punkt am 124er, meist auch nicht bei hohen Laufleistungen.

 

MfG

el lucero

Leider(!) sind die Motoren das letzte, was vom 124er übrig bleiben wird, denn wie mein Vorredner sehr schön ausführte, zerbröselt alles anderes lange vor dem Ableben der Motoren. Allerdings zerbröseln auch die Motorkabelbäume, aber die lassen sich relativ leicht austauschen und zählen zum Glück nicht direkt zu den Motoren, sondern eher zur Peripherie. Die reinen Kolben, Zylinder, Nockenwellen, Ventile und Lager sind aber so extrem langlebig, dass man sich jeden diesbezüglichen Gedankengang sparen kann. Man schaue eher nach abgerosteten Hinterachs- und Federaufnahmen, durchrostenden Kotflügeln, Radläufen, Fensterrahmen und Schwellern, verwohnten Sitzen und Verkleidungen und ausgeschlagenen Achsgummis.

Grüße, Tom

Themenstarteram 7. September 2017 um 18:43

Geht ja richtig fix und kompetent hier :). Das kenn ich so garnicht.

Danke an euch für die schnellen Antworten. Das war nur erstmal mein "wichtigste" Frage da ich diese Laufleistungen, wie schon erwähnt, nicht so wirklich kenne. Und vorallem nicht von Benzinern.

Bezüglich der Dinge auf die man achten sollte (Kaufberatung) belese ich mich noch genauer. Aktuell habe ich eh noch etwas Zeit bis zum kauf da ich vorher meine Finanzen regeln muss. Trotzdem haben mir eure Antworten schon gut geholfen, auf dass ich mich davon nicht verfrüht abschrecken lasse.

Mfg Requionis

Ich fahre jetzt den vierten Altmercedes, und irgendwie ist mein Eindruck folgender:

Entweder, man kauft einen wirklich taufrischen mit fünfstelligem Kilometerbereich und hat erstmal noch Ruhe. Wenn man einen Kombi sucht wird das schon eher schwer.

Darüber hinaus ist es dann irgendwann egal, ob man ein Auto mit 250.000, 350.000 oder 500.000 km kauft. Denn irgendwo ab 200.000 km fangen die "Routinereperaturen" an. Dann muss mal die Hinterachse überholt werden, die Bulleneier getauscht, Ventilschaftdichtungen und Hydrostößel neu, etc pp.

Es kann also wesentlich gescheiter sein, ein Auto mit 250.000 km zu kaufen, an dem das alles schonmal gemacht wurde, als eins mit etwas weniger KM und noch Werksfahrwerk.

Wenn ich heute einen 124er suchen würde, dann würde ich einfach alles was irgendwie brauchbar wirkt und im Umkreis befindlich ist angucken.

Und wenns am Ende ein 200 TE mit 280.000 km wird, der zufällig sehr gut darsteht, dann ist das halt so.

Was die Motoren angeht, kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen. Ich habe bisher 1x M116, 2x M111 und 1x M102 gehabt. Das einzige, was die Motoren mal neu brauchen ist sowas wie ne WaPu oder ein Satz Ventilschaftdichtungen. Rein mechanisch halten die aber im Grunde unbegrenzt.

Ich habe einmal einen 230 E mit 816.000 km gefahren. War der erste Motor laut Eigentümer...

Der Motor ist am W124 das allerletzte, über das man sich Gedanken machen muss. Und selbst wenn so ein M102 mal die Grätsche macht, gehört das auch eher zu den nicht so teuren Baustellen, denn Ersatz gibt es in Hülle und Fülle.

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