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Wie macht ihr das eigentlich?

Themenstarteram 16. April 2020 um 18:46

Ich lese hier immer wieder, das der eine oder andere auf der Straße mehr auf die Fahrzeuge weit vor sich achtet, nicht auf das Fahrzeug vor sich, das er deshalb sogar dies oder jenem Assistenten überlegen ist oder dies oder jenes besser kann oder dies oder das nicht beachten muss. Ich habe das immer mehr oder weniger überlesen. Aber heute wollte ich es mal testen und sehen ob es mein Leben entscheidend verändert.

Ja was ist dabei raus gekommen ?

So sehr ich mich bemüht habe, ich konnte nicht wirklich erkennen was der Vordermann meines Vordermanns so gemacht hat, meist hatte ich sogar Mühe zu erkennen das es den Vordermann des Vordermanns überhaupt gab.

Diese Information haben nur die Kurven Preis gegeben, auf der Geraden war es nahezu unmöglich den Verkehr vor meinem Vordermann einzuschätzen bzw. zu beobachten.

Als Konstante ist hier immer die Einhaltung des Sicherheitsabstandes zu sehen, zumal das in meinen Augen es sogar begünstigt den Verkehr weitläufig nach vorne zu beobachten. Ein angestrengter Blick durch den Vordermann hindurch ließ in etwa erahnen das dort ein anderes Fahrzeug fuhr, Lichtspiele waren nicht zu erkennen.

Das Schlimmste an der ganzen Geschichte war, das ich dabei meinen direkten Vordermann nicht wirklich im Auge hatte.

Also so wie der Titel meines Themas fragt: " Wie macht ihr das, das ihr euch durch die Beobachtung des weitläufigen Verkehrs vor euch früher als der direkte Vordermann auf eventuelle Verkehrssituationen einstellen könnt ?

Beste Antwort im Thema

Du darfst nicht vergessen, dass hier die besten Autofahrer der Welt unterwegs sind. Keiner hier macht Fehler, nur immer die anderen..........

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Ich nehme den weitläufigen Verkehr in Fahrtrichtung nur nebenbei wahr und fokussiere doch eher auf den direkten Vordermann.

Themenstarteram 16. April 2020 um 18:50

Zitat:

@Drahkke schrieb am 16. April 2020 um 20:48:47 Uhr:

Ich nehme den weitläufigen Verkehr in Fahrtrichtung nur nebenbei wahr und fokussiere doch eher auf den direkten Vordermann.

Ja so mache ich das auch, anders kann ich es nicht.

Also ich bin der Meinung, dass es sehr wohl möglich ist, den Vordermann (VV) des Vordermanns (V) auch bei gerader Strecke zu sehen - mal durch den Vordermann hindurch, wenn dessen Scheiben nicht zu dunkel getönt sind, mal durch die unterschiedlichen Fahrzeuggrößen. Häufig sehe ich, wenn der VV bremst und kann mich darauf einstellen noch bevor der V eine Reaktion zeigt. Das kommt mit der Erfahrung und Routine, denke ich (letzteres kann jedoch auch trügerisch sein). So wie der wiederkehrende Blick in die Rück- und Außenspiegel, dabei liegt der Fokus wie du schon sagst selbstredend trotzdem auf dem Geschehen vorn. Nichtsdestotrotz bin ich auch nicht vor Fehlern gefeit. Erst gestern bspw. hätte ich beinahe jemandem die Vorfahrt genommen und mein Hintermann wäre fast aufgefahren. Man kann bestimmten Fahrzeugen auch ohne gesetzten Blinker ansehen, was sie vermutlich tun werden (Geschwindigkeit wird reduziert, Tendenz zu einer Seite).

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Themenstarteram 16. April 2020 um 19:09

Zitat:

@eddiotos schrieb am 16. April 2020 um 20:57:11 Uhr:

Also ich bin der Meinung, dass es sehr wohl möglich ist, den Vordermann (VV) des Vordermanns (V) auch bei gerade Strecke zu sehen - mal durch den Vordermann hindurch, wenn dessen Scheiben nicht zu dunkel getönt sind, mal durch die unterschiedlichen Fahrzeuggrößen. Häufig sehe ich, wenn der VV bremst und kann mich darauf einstellen noch bevor der V eine Reaktion zeigt. Das kommt mit der Erfahrung und Routine, denke ich (letzteres kann jedoch auch trügerisch sein). So wie der wiederkehrende Blick in die Rück- und Außenspiegel, dabei liegt der Fokus wie du schon sagst selbstredend trotzdem auf dem Geschehen vorn. Nichtsdestotrotz bin ich auch nicht vor Fehlern gefeit. Erst gestern bspw. hätte ich beinahe jemandem die Vorfahrt genommen und mein Hintermann wäre fast aufgefahren. Man bestimmten Fahrzeugen auch ohne gesetzten Blinker ansehen, was sie vermutlich tun werden (Geschwindigkeit wird reduziert, Tendenz zu einer Seite).

Mein Problem war immer, bei allen Tests heute, unterschiedliche Fahrzeuge vor mir, unterschiedliches „Gelände“, meinen Vordermann im Auge zu behalten, wenn ich mich nun bemüht habe zu ergründen was sich so gerade vor ihm abspielt. Die meisten Autos versteckten sich einfach hinter seiner Silhouette.

Dieses "Vor-dem-Vordermann-beobachten" klappt mit dem PKW meistens eher schlecht als recht; beim Motorrad kann man da mit ein wenig Positionsänderungen (mehr nach rechts oder links auf der eigenen Fahrbahn orientiert) ein wenig mehr sehen und etwas besser auch den Verkehr vor dem Vordermann erkennen. Aber in der Regel muss man da auch ein wenig das Terrain (zumindest das bekannte Terrain im Umkreis) dazu ausnutzen, bei langen geraden Strecken hat man da mMn weniger Chancen.

Aber im Endeffekt konzentriere ich mich doch eher auf den Vordermann und riskiere doch nur seltener einen Blick weiter voraus - ebenso wie man auch seltener den rückwärtigen Verkehr im Rückspiegel beobachtet.

Am einfachsten hat man es, wenn man bauartbedingt höher als die anderen VT sitzen kann - ich mag es einfach, wenn ich unsere Feuerwehrfahrzeuge bewegen kann, ohne dass man auf Einsatzfahrt ist. Der Perspektivwechsel auf den LKW-Fahrersitz hat was für sich - und da kann man dann eher noch "den weiteren Überblick behalten".

Ich weiß auch nicht, jedesmal sieht man VV natürlich nicht, gerade wenn Abstände nicht eingehalten werden. Aber zum einen sind die schon relativ oft gegeben und man fährt ja auch nicht direkt in einer Linie sondern innerhalb der Spur leicht versetzt. Und es geht ja selten km-lange gerade aus. Bremsen, Blinker oder Hindernisse (auch Fußgänger, Fahrräder, echte Hindernisse) sieht man ja auch oft, nicht immer, und kann sich auf entsprechende Reaktionen der VV und V einstellen. (Über meine Assistenten freue ich mich trotzdem von Zeit zu Zeit ;) )

Es ist nicht nur das Direkte sehen .

Du musst einfach das gesammte Bild nach vorne aufnehmen und verarbeiten.

Stur auf den Vordermann zu schauen ist verkehrt. Und wenn du nur eine Minniecke des VVV-fahrers sehen kannst hilft die manchmal weiter.

Moorteufelchen

Auf ner schnurgeraden Straße, ohne jedweden Höhenunterschied, ist das natürlich schwieriger. Aber im Grunde genommen fahren ja die Fahrzeuge auch immer ein wenig versetzt und dann hängt das natürlich auch von den Abständen zw. den Fahrzeugen ab, inkl. des eigenen zum Vorausfahrenden. Sind sie größer klappt das natürlich besser.

Wenn mir die Sicht nach weiter vorne völlig versperrt ist (z.B. deutlich größeres Fahrzeug), dann lasse ich automatisch mehr Abstand (mitunter bis zu doppelten und mehr Sicherheitsabstand).

Ansonsten ist das meiner Meinung auch ne Frage, wie stark man sich auf Einzelheiten konzentriert oder wie sehr man in der Lage ist, größere komplexe Informationen parallel zu erfassen. Ersteres macht es natürlich schwer, noch weitere Informationen direkt wahrzunehmen, weil es stärker als bewusste Wahrnehmung abläuft, wärend das Verarbeiten eines größeren Informationsspektrums eigentlich mehr intuitiv funktioniert.

Eine konkrete Fokussierung auf das vorausfahrende Fahrzeug gibt bei mir nicht. Ich widme ihm natürlich ein größeres Aufmerksamkeitslevel , als dem Rest, ich "starre" es aber nicht an, um ja nicht zu verpassen, was der vor mir macht.

Ich denke mal bei mir spielt auch eine große Rolle, wie sehr jene Dinge abgespeichert und parat gehalten werden, die man so Stück für Stück mitbekommt und diese Infomationschnippsel vollkommen unbewusst interpoliert, woraus sich im Hinterkopf ein, quasi, durchgängiger Film über das Verkehrsgeschehen um micht herum ensteht, der dem Moment gar schon bis zu zehn, zwanzig Sekunden im Voraus ist. Das macht sich bei mir ganz besonders daran bemerkbar, wie gut ich den nachfolgenden Verkehr, mit dem vorausfahrenden und Gegenverkehr in einen fließenden Einklang bringe.

Bei mehrspurigen Richtungsfahrbahnen und hoher Verkehrsdichte kann man natürlich auch an der benachbarten Spur diverse Dinge schon ein wenig im Voraus "erkennen".

Oder auch bei etwas tiefer stehender Sonne von der Seite an Hand der Schatten.

 

Ich denke mal das Problem bei dir ist, weil du es nicht gewohnt bist, das du jetzt versuchst, gezielt auf weiter vorne platzierte Fahrzeuge zu achten, weshalb dir das Auto direkt vor dir aus dem Blick verschwindet.

Wie schon beschrieben, das funktioniert nur, wenn man Informationen im hohen Maß über unbewusste Wahrnehmung verarbeitet.

 

Diesbezüglich mal ne Frage.

Wenn du das direkt vor dir fahrende Fahrzeug im Blick hast. Bemerkst du da über die Rückspiegel (links; innen) wenn das dir folgende Fahrzeug zum Überholen nach links ausschert?

Also ich registriere das sofort, sofern er natürlich nicht zu weit hinter mir fährt. Also bis ca. 40/50m Abstand.

Ich nehme in der Hauptsache auch den Vordermann wahr und den Rest eben nebenher, je nachdem, wie es bei den gegebenen Umständen (Tag/Nacht, Streckenführung, Stadt/Autobahn) möglich ist. Ich versuche aber nicht duerch das Auto hindurchzuschauen sondern sehe eben das, was ich sehe im vorbeischauen.

am 16. April 2020 um 19:36

Zitat:

@Diedicke1300 schrieb am 16. April 2020 um 20:46:21 Uhr:

" Wie macht ihr das, das ihr euch durch die Beobachtung des weitläufigen Verkehrs vor euch früher als der direkte Vordermann auf eventuelle Verkehrssituationen einstellen könnt ?

Abstand zum Vordermann halten. Bringt mehr Zeit um das weitere Umfeld zu analysieren.

Konnte ich mit meinem Sechszyliderallradkombi nicht wirklich. Die Entdeckung der Ruhe kam erst mit meinem Oldtimer und der Vaterschaft ;)

Themenstarteram 16. April 2020 um 19:38

Zitat:

@Moorteufelchen schrieb am 16. April 2020 um 21:27:57 Uhr:

Es ist nicht nur das Direkte sehen .

Du musst einfach das gesammte Bild nach vorne aufnehmen und verarbeiten.

Stur auf den Vordermann zu schauen ist verkehrt. Und wenn du nur eine Minniecke des VVV-fahrers sehen kannst hilft die manchmal weiter.

Moorteufelchen

Ich bestreite ja nicht, das ich neben dem Vordermann nicht auch weitere Informationen von weiter vorne aufnehme, diese Informationen sind aber mehr sporadisch, sie haben keinen zusammenhängenden verlässlichen Fluss. Die wichtigsten Informationen gibt mir immer das direkt vor mir fahrende Auto. Auf mehr kann ich mich nicht zu 100 % durchgehend verlassen.

Die wenigen Informationen die ich von weiter vorne aufnehme befähigen mich bei weitem nicht nun kürzere Abstände, höhere Geschwindigkeiten sicher zu fahren. Genau aber das wird hier mit unter kommuniziert.

Mal ne ganz einfache Sache.

Du weist das mehere Fahrzeuge vor dir herfahren. Das zweite und dritte Fahrzeug vor dir bekommst du kaum zu Gesicht, aber das vierte und fünfte doch verhältnismäßig oft.

Da bieten dir diese beiden Fahrzeuge schon eine gewisse Grundorientierung dafür, was die anderen drei, unmitelbar vor dir, hin und wieder machen müssen und du kannst schon ne ticken früher darauf reagieren, als die zwei direkt vor dir.

Zitat:

@Diedicke1300 schrieb am 16. Apr. 2020 um 21:38:07 Uhr:

Die wenigen Informationen die ich von weiter vorne aufnehme befähigen mich bei weitem nicht nun kürzere Abstände, höhere Geschwindigkeiten sicher zu fahren. Genau aber das wird hier mit unter kommuniziert.

Kürzere Abstände erschweren das ja auch. Zumindest bei mir steigt der Fokus (ausschließlich) auf V mit sinkendem Abstand.

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