Wie lange halten moderne Autos noch ungefähr?

Hallo Leute.

Ich habe einen 3 Jahre alten Audi, der mittlerweile 50.000 Kilometer auf der Uhr hat. Das Auto habe ich mir vor einem Jahr gekauft, nachdem ich vor 2 Jahren meinen Führerschein gemacht habe und als "Anfängerauto" die Autos meiner Eltern benützt habe. Mein Bruder schraubt viel an Autos rum und meinte, dass die modernen Dank der ganzen Elektronik und Technik an Board und den billigeren Materialien nicht mehr so lange halten würden wie früher. Seine Freundin fährt einen Golf, der 20 Jahre alt ist und er hat gesagt, so alt würde mein Auto sicher nicht mehr werden. Das Blech der Karosserie soll auch nicht mehr gut sein. An Ausstattung habe ich auch einiges an Board (Tempomat, Bi-Xenon usw.)

Meine Frage: Wie lange halten dann moderne Autos ungefähr, also wie viele Jahre bei normaler Fahrleistung im Jahr? Wann werde ich mein Auto spätestens weggeben müssen?

Ich würde es nämlich noch gerne ca. 6 Jahre behalten, bis ich mir eine Wohnung kaufen kann und hoffe, dass es noch so lange halten wird.

Danke für die Antworten.

Beste Antwort im Thema

Das Problem ist, dass ein Auto, das auf dem aktuellen Technologiestand in der Qualität eines Mercedes W126 gebaut würde, heute für den Endkunden unbezahlbar wäre. Denn die ganzen Marketingfuzzis, Vertriebsstufen, die heillos überbezahlten Angestellten der Autofirmen, die Steuern und die Homologisierungsprozesse müssen ja ebenfalls noch bezahlt werden.

Wenn VW trotz Baukastenprinzip und niedrigst möglicher Fertigungstiefe eine Umsatzrendite im niedrigen einstelligen Bereich erwirtschaftet, kann das nicht nur am Management des Unternehmens liegen.
Auch Mercedes verdient an einer endverhandelten S-Klasse für 130.000 Eur heute keine 5.000 Eur mehr. Es verdienen einfach zu viele mit, die keine Wertschöpfung bringen. Das war in den 80ern noch anders, weshalb man damals bei Mercedes und auch bei VW gute Qualität zu einem hohen, aber einigermassen gerechtfertigten Preis kaufen konnte.
Da reichte es aus, am Münchner Flughafen ein großes blaues Plakat mit einem silbernen Mercedesstern und dem Text "Ihr guter Stern auf allen Straßen" aufzuhängen (und 2 Jahre hängen zu lassen!), um so viele Autos zu verkaufen, dass man den Kunden 2 Jahre Lieferzeit zumuten musste.

Heute will der Kunde eine strahlende Marke, an deren "Bildung" tausende stinkteure Marketingleute mitwirken, einen möglichst niedrigen Normverbrauch, viel Bling-Bling, Assistenzsysteme und aufwändigstes Multimedia schon in kleineren Autos, die keine 10.000 Km p.a. bewegt werden.

Das alles darf dann nichts kosten, weil die Aktionäre Rendite, die Händler ihre Margen und die Käufer einen wettbewerbsfähigen Endpreis sehen wollen.

Da plant man dann eben billige, hübsche Plastikblenden (eine Plastik-Stoßstange für ein modernes Auto fällt für 8 Eur aus der Spritzgussmaschine. Fragt Euch, weshalb das Teil dann später beim Dealer als Ersatzteil 450 Eur kostet!), aufs notwendige Minimum reduzierte Bremsen und Fahrwerke, x-Gang-Getriebe, die den Verbrauch noch um 3% senken, dabei aber keine 150.000 mehr halten, Elektrische Lenkungen, die nach 170.000 Km verschlissen sind, und zudem drückt man noch die Lieferanten auf ein Niveau, wo sie kaum noch Geld verdienen und ihrerseits an der Qualität weiter sparen müssen.
Das führt dann dazu, dass eine 120.000 Eur S-Klasse wegen eines gebrochenen Kunststoffteils, das bei den Herstellkosten um 0,5 Cent (von 2,2 auf 1,7 Cent) "optimiert" wurde, nachts um 3 auf der verschneiten Landstraße liegen bleibt.
So etwas hätte man sich bei MB in den 80ern niemals getraut. Die Entwickler, Verkäufer und Vorstände hätten sich in den Erdboden geschämt und der Kunde hätte als nächstens einen BMW 7er gekauft.

Und man darf davon ausgehen, dass es bei allen anderen Herstellern (ausser vielleicht bei Iveco mit dem Modell "Massif"😉 eher noch schlechter aussieht.

Der Kunde kann hier gar nichts mehr tun, denn er hat ja keine Wahl. Alle Hersteller verfahren so. Metall wird zu Plastik. Oberflächen werden für den kurzfristigen Gebrauch aufgehübscht (Softlack, PVD). Selbst bei BMW ersetzt billigster Abfall-Filz den Teppich im Kofferraum. Nach 3 Jahren ist das nicht nur hässlich, sondern schlicht verschlissen. Ebenso die Billigledersitze. Plastikgestank wie in einem Mazda 626 aus 1991, auch noch nach 2 Jahren, aber "Luxury" Ausstattungslinie. Hauptsache, das Armaturenbrett bekommt einen "genarbten Lederlook" ins Plastik gegossen.
Alles vordergründiger Bling-Bling, der die auf ein bestenfalls gerade eben noch akzeptables Niveau zusammengesparte Technik kaschiert.
Besagter 3er BMW wäre nach 1,5 Jahren schon nicht mehr durch den TÜV gekommen. Bremsen tot (50.000 Km, zügige, aber vernünftige Fahrweise), Xenonlichtverstellung defekt, Gegenverkehr wird massiv geblendet, Koppelstangen vorne beide ausgeschlagen. Kaufpreis Liste: 63.000 Eur.

Früher konnten Sie anstatt eines VW Passat für 28.000 D-Mark einen Mercedes W124 für 35.000 D-Mark kaufen und wussten, die 7.000 D-Mark Kaufpreisdifferenz sind bestens angelegt in eine höhere Wertigkeit, Laufleistung und Komfort.
Heute ist es völlig egal, ob Sie einen VW Passat oder einen Mercedes C kaufen. Die Preise sind ausstattungsbereinigt ähnlich, die Qualität auch, da alle bei denselben 4 Zulieferern einkaufen, die sie gemeinsam so gedrückt haben, dass Katastrophen wie die Takata-Airbags, die Valeo-Automatikgetriebekühler, das ZF-Getriebesterben oder das Bosch-Injektorensterben auftreten müssen und dann alle Hersteller reihum treffen. Über das GM-Zündschlossdebakel freut sich kein Wettbewerber. Sie wissen, sie haben selbst den gleichen Mist an die Kunden ausgeliefert.

Das Ausweichen auf einen alten W124 bringt allerdings auf lange Sicht auch nichts, denn die Kisten sind langsam alt und der Nachschub an unverbrauchten Rentnerautos mit 80.000 Km und ohne Wartungsstau versiegt. Ausserdem ist slch eine hässliche alte Karre eher etwas für Fans, als für das junge Mädchen nebenan.

Daher muss man eben heute mit höheren Folgekosten beim Autokauf rechnen und sich über niedrige Kaufpreise und gute Garantien absichern. Gggf. auch ein kleineres Modell kaufen. Eine Familie passte in den 80ern in einen Golf 1. Heute muss es schon ein Sharan sein. Kein Wunder, dass das Geld kostet.

Hersteller wie Kia oder Hyundai haben das kapiert. Die Autos sind zwar nicht unbedingt besser als ein VW, aber der Endkunde hat den Stress der hohen Folgekosten nach 3-5 Jahren nicht.
Wenn die Garantie eines Kia ceed für 17.000 Eur nach 7 Jahren abgelaufen ist, gibt man die Kiste eben für 3.000 Eur in Zahlung und kauft den nächsten Kia. Ggf. mit günstiger Pauschalversicherung. Das Auto wird so kalkulierbar.

Die meisten deutschen Autofahrer konsumieren ihre Fahrzeuge, als müssten sie nicht aufs Geld sehen. Das Auto ist heilig und wenn VW mal wieder 1.300 Eur für die große Inspektion beim Passat TDI aufruft, hat man dem Auto ja schliesslich "etwas Gutes" getan.
Dass man für 800 Eur im Jahr einen Mercedes E V6 fahren kann, sieht er offenbar gar nicht. Schließlich ist der Passat ja sooo sparsam.
Auch der Kia ist noch keine Option für die Masse, da die Nachbarn ja denken könnten, man hätte seinen Job verloren, wenn amn sich ein solches Auto auf den Hof stellt. Allerdings wird sich das mit zunehmender Umverteilung der Einkommen der paar verbliebenen Arbeitnehmer an Beamte, Pensionäre, Rentner u.s.w. wohl bald ändern. Nicht umsonst wachsen ja die Billigmarken in Europa stark.

1585 weitere Antworten
1585 Antworten

Zitat:

@Useraccount schrieb am 8. Dezember 2014 um 17:25:04 Uhr:


Kannst du das näher erläutern oder willst du damit nur sagen, dass die Autos heute nicht mehr alt werden?

Nein, meins wird nicht alt werden. Demnächst wird es 5.

Nach 7 Jahren wird es so viele km haben, dass es für Mittel- und Westeuropa nicht mehr vertretbar sein wird.

Das heißt, es hat dann 7 Jahre und sehr, sehr viele km runter.

Da wird so ein Audi doch 9 Jahre und 150.000 km locker halten.

Ja warum auch nicht. 300-400.000 km sollten für ein Auto nun wirklich absolut kein Problem sein.

Jop, man darf halt nur nicht erwarten, dass man in der Zeit nichts in Reparaturen investieren muss.

Zitat:

@blogreiter schrieb am 8. Dezember 2014 um 21:53:41 Uhr:



Zitat:

@Useraccount schrieb am 8. Dezember 2014 um 17:25:04 Uhr:


Kannst du das näher erläutern oder willst du damit nur sagen, dass die Autos heute nicht mehr alt werden?
Nein, meins wird nicht alt werden. Demnächst wird es 5.
Nach 7 Jahren wird es so viele km haben, dass es für Mittel- und Westeuropa nicht mehr vertretbar sein wird.
Das heißt, es hat dann 7 Jahre und sehr, sehr viele km runter.

Da wird so ein Audi doch 9 Jahre und 150.000 km locker halten.

Das kann ich bestätigen. Ich war aus spaß mal beim Händler um mir den neuen Civic Tourer anzugucken. Dabei erfuhr ich, das mein "alter" Civic nur noch für den Export geeignet ist.

Er ist nur 7 Jahre und 4 Monate alt, sparsamer 140PS Diesel (4,9 Liter verbrauch), hat die Topausstattung, ist Scheckheftgepflegt, alle Wartungen/Reperaturen beim Honda Händler erledigt, Erstbesitzer, Unfallfrei... Aber Fahrzeuge mit 250.000KM auf der Uhr lassen sich hierzulande nur unter ihren Wert verkaufen. Interessenten legen lieger ein paar Tausender drauf oder verzichten auf ein paar Extras.

Was dieses "Export" genau bedeutet ist fraglich. Export ins Ausland, weil der Wagen dort mehr wert ist? Export zum Straßenhändler, weil er den Tacho um 100.000KM zurückstellt und ein verkaufsfähiges Fahrzeug hat? Man weiß es nicht. 😉

Die Frage, wie lange der Wagen noch hällt lässt sich ganz leicht beantworten. Er hällt so lange, wie ich da noch Geld reinstecke. Größere Reperaturen hatte ich bis jetzt noch nicht und da ich weiß, das an dem Wagen nichts dran ist werde ich ihn noch laaaange weiter fahren. Es gibt viele Civic Modelle, die einfach so verkauft wurden, weil man angst hatte, das da nach Ablauf der Garantie irgendwelche Reperaturen anfallen.

Ähnliche Themen

Ich war beim Honda-Händler um mir einen Civic anzugucken und der wollte mir für ein 2,5 Jahre altes Auto mit 100 tkm keine 5.000 € geben. Die trauen sich wohl generell nicht zu, Gebrauchtwagen zu verkaufen. Naja, so verkauft man dann leider auch keine Neuwagen...

Kommt darauf an, was Du in Zahlung geben wolltest. Meiner geht gerade nach 2,5 Jahren und deutlich über 200 TKM für knapp 32K über den Tresen.

Ganz normalen Kompaktwagen mit Diesel, Listenneupreis um die 24 t€, technisch alles i.O. und scheckheftgepflegt in der Vertragswerkstatt. Der Witz an der Sache war, er verwies auf die hohe Laufleistung fürs Alter. Bloß könnte das Auto mit derselben Laufleistung 3 Jahre älter sein und ich würde immer noch mehr als den Preis bekommen den er geben wollte. Ist mein jüngeres Auto nun weniger Wert? Das Angebot war einfach ein Witz.

Zitat:

@Useraccount schrieb am 8. Dezember 2014 um 17:23:02 Uhr:


Meine Frage wäre eben, ob die modernen Autos 10 Jahre heben, ohne dass man tausende von Euros in Reparaturen rein stecken muss?

Das ist zwar grundsätzlich eine interessante Frage, hilft dir meines Erachtens aber nciht weiter. Ich möchte auch gerne erklären warum:

Die Varianz der Gesamt-reparaturkosten über die ersten 10 Jahre ist innerhalb der gleichen Altersklasse ist sehr viel höher als die Varianz bezogen auf die unterschiedlichen Fahrzeugalter. Anders ausgedrückt:

Wenn du alle Autos mit Baujahr 80 nimmst die 1990 ca. 100.000km auf dem Buckel hatten, dann wirst du darunter Leute haben welche nur die Verschleißteile und mal den Zahnriemen gewechselt haben, du wirst aber auch Leute haben, welche eine defekte Benzinpumpe, einen undichten Zylinderkopf, eine defekte Kupplungsscheibe, kaputtes Getriebe, zu tauschende Radlager usw. hatten. Die Verteilung der Kosten wird eine Normalverteilung sein um einen Betrag X sein (was in 10 Jahren für den Wagen ausgegeben wurde). Wobei du eben genauso Leute hast welche einen Betrag X-2000€ und X+2000€ darunter hast. Die Fahrzeuge welche überdurchschnittlich viele Reparaturen bedürfen werden aussortiert und landen auf dem Schrott. Und wenn du heute ein 20 jahre altes Auto auf der Strasse siehst udn mit dem Fahrer sprichst, dann wird er sehr wahrscheinlich jemand sein, der geringe Kosten hatte (sonst hätte er den Wagen längst gewechselt).

Jetzt nimmst du alternativ Autos mit Bj 2010 her. Und vielleicht ist der Mittelwert jetzt ein paar hundert Euro höher oder geringer. Aber auch hier sind die Kosten normalverteilt. D.h. die Mehrheit der Leute liegt entweder links oder rechts von diesem Wert. Und wenn man alle Leute mit den alten Autos vergleicht mit allen Leuten mit den neuen Autos, dann wird man einen Trend erkennen, aber für die individuellen Leute wird es keinen nennenswerten Unterschied machen - denn jeder wird Leute sowohl mit neuen als auch mit alten Autos finden die deutlich geringere Kosten als er, aber auch mit deutlich höheren Kosten.

Die für dich eigentlich wichtige Frage ist, was führt dazu, dass manche Autos hohe Kosten verursachen und manche Autos nicht. Da gibts Einflussfaktoren die man nciht beeinflussen kann ("Montagsauto"😉, und andere die man durchaus beeinfflussen kann (Art des Einsatz, Art der Pflege usw.).

Eine Analogie: Du fragst ob Abiturienten heute wirtschaftlich erfolgreicher im Berufsleben sind als solche von vor 20-30 Jahren, aber eigentlich hast du einen Sohn/Neffen/Bekannten der grad 12 Jahre alt ist und interessierst dich dafür wie er sich später machen wird. Ist es da sinnvoller die Durchschnittsgehälter von vor 20 Jahren mit den heutigen zu vergleichen, oder ist es sinnvoller sich damit zu beschäftigen _wie_ manche Leute erfolgreich geworden sind und welche Dinge man machen kann, damit auch die konkrete Person um die es geht erfolgreich wird?

Moin!

Für Deinen A4 kann man eine wirtschaftliche Nutzungsdauer von 10 Jahren und 250.000 Km ansetzen.
In dieser Zeit kann die eine oder andere, evtl. auch mal teure, Reparatur an der (überzüchteten) Dieseltechnik (Turbolader, Injektoren, Zahnriemen, Glühkerzen) durchaus auf Dich zukommen. Da der A4 aber auch nach 10 Jahren noch einiges an Wert haben wird, lohnt es sich, auch mal 3.000 Eur zu investieren.
Ich würde jedoch generell einen aktuellen Turbodiesel nicht gebraucht kaufen und neu nur dann, wenn ich extrem viel fahren würde. In einer ehrlichen Vollkostenrechnung muss man bei weniger als 40-50.000 Km Jahresfahrleistung mit einem Diesel, zumal als Privatmann, gar nicht erst anfangen.
Ich lease meine Alltagsautos und habe gerade von einem Diesel auf einen Benziner in der gleichen Fahrzeugklasse gewechselt. Der Benziner läuft bei 30.000 Km im Jahr insgesamt günstiger.

Es gibt natürlich auch neue Audi A4, die 500.000 Km ohne große Schäden abspulen werden. Dies sind dann aber pfleglich gefahrene und regelmäßig gewartete Langstreckenfahrzeuge.
Was "früher" 500.000 Km schaffte, waren elend lahme Mercedes Saugdiesel im Taxieinsatz bei aufwändiger Instandhaltung und ein paar großvolumige Mercedes V8, die penibel gepflegt wurden.
Bei Saab und Volvo gab es noch ein paar Modelle.
Aber meist sterben auch die solidesten Autos, weil sie irgendwann in 4. Hand überhaupt nicht mehr gewartet werden.

Rost ist heute bei den meisten Marken kein Thema mehr. Schon gar nicht bei einem Alter von 9 Jahren.
Nur ein paar Mercedesmodelle rosteten nach 1995 noch extrem. Das ist aber auch lange erledigt.

Die moderne Elektronik wird v.a. problematisch bei Modellen, die sehr viel davon verbaut haben. Z.B. rechne ich nicht damit, dass die Massagesitze in meinem Alltagsauto nach 15 Jahren noch funktionieren werden. Ob das den 5.-Besitzer dann juckt, juckt mich wiederum nicht.

Mein Zweitwagen ist knapp 10 Jahre alt, hat 85.000 Km auf der Uhr und ist für sein Baujahr relativ umfangreich ausgerüstet. Die klimatisierten Sitze, das Navigerät, das elektrische Verdeck, die elektr. Sitzverstellung, die elektrische Luftdüsenverstellung der Klimaautomatik - alles stinkteuer bei einer evtl. Reparatur, funktionieren nach wie vor.
Die Mechanik ist quasi neuwertig. Allerdings wurden vorne schon einmal alle möglichen Teile der Radaufhängung wegen normalen Verschleisses ausgetauscht. Diese Schwachstelle haben mittlerweile alle möglichen Fahrzeuge, auch Dein A4. Kostet 800 Eur.
Die Bremsen habe ich letztes Jahr für weitere 600 Eur erneuern lassen. Das 1. Mal.

Richtig teuer werden verstellbare Fahrwerke. Die Hydraulik / Pneumatik und auch die Steuerung dafür versagen im Alter gerne mal den Diesnt und führen, wie z.B. beim Mercedes W220 mit ABC-Fahrwerk, auch mal zum wirtschaftlichen Totalschaden.

Es kommt also nach wie vor auf Pflege und Fahrweise an, aber auch auf das Ausstattungsniveau.
Dein neuer A4, ich gehe mal von einem Standardmodell aus, wird bei guter Pflege wohl fast so lange halten wie ein 15 Jahre alter A4 (der damals bzgl. Solidität eigentl. Benchmark war). Denn der neue A4 ist ein gutes Auto.
Ein neuer Renault mag sich da anders verhalten. Daher macht auch eine pauschale Aussage "alt besser als neu" keinen Sinn, ebensowenig wie umgekehrt.

Die generelle Aussage Deines Bruders kann ich so nicht bestätigen. Es gibt zwar Elektronikfehler, die ein neues Auto haben kann und ein altes nicht, weil es eben dieses elektronische Systeme im alten Modell gar nicht gab. Auch dieser neue Trend zum Downsizing der Motoren wird einige Motorschäden generieren, die man in den 90ern so nicht kannte.
Nimmt man aber einen Kleinwagen, z.B. einen Ford Fiesta, aus 1984 und einen von 2004, wird der neue Fiesta im üblichen Hausfrauen-Stadtbetrieb wohl eher doppelt so lange halten. Allein schon, weil er nach 8 Jahren nicht völlig verrostet ist und die Aufhängungen der Hinterachse abfallen.

Mache Dir also keinen Kopf, fahre das Auto vernünftig und lasse es nach Herstellervorgaben warten.
Dann wird es mit größter Wahrscheinlichkeit seinen 10. Geburtstag noch feiern.

Gruß,
M. D.

Zitat:

@jetsetjohn schrieb am 8. Dezember 2014 um 17:26:26 Uhr:


Mit Elektronik an Bord hat das mal garnix zu tun. Das einzige "Problem" ist halt, dass unter Berücksichtigung der Zuverlässigkeit der Einzelkomponenten und der gestiegenen Komplexität mehr kaputt gehen kann (was dann auch einen Totalausfall nach sich ziehen kann), da eben quasi keine Redundanzen vorhanden sind.

Zum einen das, zum anderen wird die Reparatur eines heute modernen und hochgezüchteten Fahrzeugs

sehr

viel schneller unrentabel als dies früher der Fall war.

Während ein Golf 2 zu jeder Zeit von jedem Hinterhofschrauber rel. preisgünstig auf der Straße gehalten werden konnte gehen bei neuen Fahrzeugen selbst vermeintlich kleine "pipifax" Schäden sehr schnell in vierstellige Bereiche.

Sprich: Ein Fahrzeug zu reparieren lohnt sich heute viel schneller nicht mehr als dies früher der Fall war, auch da man vermehrt auf teure Originalteile angewisen ist.

Dazu kommt, dass früher praktisch jedes Einzelteil erhältlich war (beim Käfer bestand glaube ich alleine der Lichtschalter aus 8 Einzelteilenummern), während heute eher ganze Baugruppen getauscht werden müssen.

Beispiel: Ein Golf1 oder 2 Zündschloss von 1995 kostet heute nagelneu weniger als 30€.
Bei einem 2005er Passat werden 1300€ fällig, da Steuergerät und Lenksäule mitgetauscht (und programmiert) werden müssen.
Solche Autos sind heute bald 10 Jahre alt. Wenn so etwas noch mit ein paar Verschleißreparaturen zusammen kommt beginnt man schon zu grübeln ob man repariert oder verkauft/entsorgt.


Die langlebigsten Fahrzeuge gab es vermutlich in den späten 80er bis frühen 90er Jahre.
Dies war die Zeit als man aus den rostigen 70er und 80ern gelernt hatte, als man einerseits auf vollverzinkte Karossen setzte und andererseits die große Elektronikwelle noch nicht eingesetzt hatte.

Später verschlechterte sich dies sukzessive wieder durch die Inflationäre Einführung von Elektronik und Software, sowie durch "kostenoptimale" Fertigungsmethoden.
Als Beispiel sei hier die frühe Mercedes Wasserlackphase genannt, die Autos nach 5 jahren durchrosten ließ oder VWs Lopez - Ära..

Generell liegt es heute nicht mehr im Interesse der Autohersteller, Autos für 15 Jahre zu bauen.
Ich bin in der Branche tätig, ich weiß was in den Entwicklungsabteilungen gesprochen wird.
Hier wird nicht mehr in Jahrzehnten gedacht, sondern in Garantie- und Leasingperioden.
Dies geht damit einher, dass der Privatkunde für den Hersteller zunehmend uninteressant geworden ist, und es den Geschäftskunden einfach nicht interessiert ob ein Fahrzeug mit 6 oder 7 Jahren noch zuverlässig läuft, weil er es dann längst nicht mehr besitzt.

Um auf den TE-Titel einzugehen.

Nach 10 Jahren beginnen die Probleme wg. der Steuergeräte. Muss aber nicht zwingend sein, Meldungen hierüber häufen sich aber mit der Zeit.
Fahrwerkskomponenten/Motoren dürften bei guter Wartung ähnlich lange halten.
Dank Turboladertechnik werden teurere Reparaturen zukünftig häufiger vorkommen, daher jetzt noch gepflegte Sauger kaufen. 😛

Andy

Zitat:

@Useraccount schrieb am 8. Dezember 2014 um 17:23:02 Uhr:



Natürlich kann mit mehr Elektronik an Board mehr kaputt gehen und Reparaturen werden vermutlich auch teurer. Aber nur weil jetzt z.B. das Radio nicht mehr geht, oder ein Scheinwerfer ausgebrannt ist, fährt das Auto trotzdem noch weiter. Eben solange, bis der Motor seinen Dienst nicht mehr tut.

Wenn Du sich da mal nicht täuschst!

In Zeiten von OBD und Euro 5/6 werden Autos von Sensoren einfach lahm gelegt, von denen Du gar keine Ahnung hast dass es sie gibt.

Es ist nicht (mehr) so, dass ein Fahrzeug so lange fahrtüchtig ist wie die zum Fahren unbedingt relevanten Bauteile noch halbwegs funktionieren.

Vor 15 Jahren war das noch so, heute nicht mehr.

Der von dir angesprochene "Motor"besteht aus so viel mehr als nur der (auch heute noch) rel. robusten Mechanik.

Wenn da der Wurm irgendwo in der Elektronik steckt, dann lohnt sichs halt einfach sehr schnell nicht mehr.

Ein Beispiel aus privater Erfahrung:
Ich fuhr mit meinem damaligen Ford S-Max in dörflicher Gegend über verschneite Zufahrtswege.
Auto abgestellt, Mittag gegessen, Auto gestartet: Gelbe Motorlampe an und Notlauf.
Mit 80 km/h in die Werkstatt gefahren, Diagnose:
Es gibt im Euro 5 Modell Lamellen vor dem Kühler, die die Kaltstartphase verkürzen.
Beim Start wird die Funktion diagnostiziert indem einmal geöffnet und geschlossen wird und Sensoren dies rückmelden.
Da dies Abgasrelevant ist muss es OBD überwacht werden.
Passiert das nicht (hier waren diese durch Schnee verklebt), dann ist das Auto eben der Meinung nicht mehr ohne Notlauf fahren zu wollen.
Dies nur als ganz triviales Beispiel um zu verdeutlichen, dass ein modernes Auto mitnichten fahrtüchtig bleibt, nur weil man glaubt die vermeintlich wichtigsten Teile würden ja noch funktionieren.
War früher etwas ausgeschlagen lief das ganze vielleicht etwas unrunder, vielleicht verbrauchte es auch einen halben Liter mehr Sprit.
Heute weigert es sich schlicht zu fahren, wenn nicht legt es spätestens die nächste AU lahm.
Es gibt heute unzählige Baugruppen die ihr "GO" geben müssen damit ein Fahrzeug fährt, obwohl sie per se gar nicht zum Fahren nötig sind.
Hier war das ohne Folgekosten behebbar (FSPmusste halt gelöscht werden), bei einem Sensordefekt an anderer Stelle kann dies je nach Fahrzeugwert auch den Exitus bedeuten.
Wenn ein heute aktuelles Auto nicht zu 100% in Ordnung gehalten wird, dann funktionierts halt ganz einfach nich.

Ich weiß ja nicht, warum manche User mir hier unterstellen, einen Audi A4 zu fahren, ich habe doch geschrieben, dass ich einen A3 besitze😉
Ich habe den Thread jetzt mal überflogen und laut den Aussagen wird mein Auto also noch einige Jahre halten, wenn ich auch dazu bereit bin, einige Scheinchen in Reparaturen und Services zu investieren.
Dass man die Service-Intervalle des Autos einhaltet, ist für mich eigentlich selbstverständlich. Ich muss aber zugeben, dass ich in der Früh öfters frustriert oder im Stress bin, sodass ich mein Auto im kalten Zustand im ersten Gang bis fast an den Begrenzer hochdrehe.
Ich denke, solange das nicht täglich passiert, dürfte das die Haltbarkeit des Motors/Autos nicht allzu sehr beeinflussen?

Das erste Mal war es heute der Fall, dass mir im Cockpit angezeigt wurde, dass das Steuergerät nicht mehr funktionieren würde oder das ESP/ABS keine Befehle mehr annehmen würde und es leuchtete eine orange Warnlampe auf. Das verwunderte mich ziemlich, da bis jetzt noch nie dagewesen.

Ihr habt mit mit euren Postings auf jeden Fall schon mal etwas die Angst genommen, dass mein Auto die 6 Jahre nicht überleben wird. Aber man sollte die Zukunft bekanntlich nicht allzufrüh loben.
Meine Mutter ist auf jeden Fall dafür, dass ich das Auto bis zum wirtschaftlichen Totalschaden behalte, während ich mir am liebsten nächstes Jahr im Sommer oder Herbst ein neues Auto kaufen würde. Aber wenn ich länger darüber nachdenke, dann ist es doch Blödsinn, mich in so jungen Jahren zu verschulden.

Zumal mein Auto ja noch ein paar Jährchen halten wird.....

Moderne Autos halten ungefähr so lange, bis sie kaputt gehen 😁

Was für eine Frage....

Ohne die genauen Umstände zu kennen, lässt sich die Frage nicht beantworten. Außerdem eine Frage der Ansprüche. "Kaputt" ist ein Auto zumindest aus wirtschaftlichen Gründen sicher viel früher. Mancher Afrikaner würde sich freuen, wenn der Wagen dann schon weggeworfen werden würde, wenn sich eine Reparatur nicht mehr lohnt.

Andere reparieren ihr Auto, koste es was es wolle. Frag mal einen Oldtimer-Besitzer, was er zu dieser Frage sagt 😁

Zitat:

@kerberos schrieb am 9. Dezember 2014 um 20:00:13 Uhr:


Moderne Autos halten ungefähr so lange, bis sie kaputt gehen 😁

Was für eine Frage....

Ohne die genauen Umstände zu kennen, lässt sich die Frage nicht beantworten. Außerdem eine Frage der Ansprüche. "Kaputt" ist ein Auto zumindest aus wirtschaftlichen Gründen sicher viel früher. Mancher Afrikaner würde sich freuen, wenn der Wagen dann schon weggeworfen werden würde, wenn sich eine Reparatur nicht mehr lohnt.

Andere reparieren ihr Auto, koste es was es wolle. Frag mal einen Oldtimer-Besitzer, was er zu dieser Frage sagt 😁

Welche genauen Umstände müsstest du wissen, um die Frage beantworten zu können?

Deine Antwort
Ähnliche Themen