Wie lange halten moderne Autos noch ungefähr?

Hallo Leute.

Ich habe einen 3 Jahre alten Audi, der mittlerweile 50.000 Kilometer auf der Uhr hat. Das Auto habe ich mir vor einem Jahr gekauft, nachdem ich vor 2 Jahren meinen Führerschein gemacht habe und als "Anfängerauto" die Autos meiner Eltern benützt habe. Mein Bruder schraubt viel an Autos rum und meinte, dass die modernen Dank der ganzen Elektronik und Technik an Board und den billigeren Materialien nicht mehr so lange halten würden wie früher. Seine Freundin fährt einen Golf, der 20 Jahre alt ist und er hat gesagt, so alt würde mein Auto sicher nicht mehr werden. Das Blech der Karosserie soll auch nicht mehr gut sein. An Ausstattung habe ich auch einiges an Board (Tempomat, Bi-Xenon usw.)

Meine Frage: Wie lange halten dann moderne Autos ungefähr, also wie viele Jahre bei normaler Fahrleistung im Jahr? Wann werde ich mein Auto spätestens weggeben müssen?

Ich würde es nämlich noch gerne ca. 6 Jahre behalten, bis ich mir eine Wohnung kaufen kann und hoffe, dass es noch so lange halten wird.

Danke für die Antworten.

Beste Antwort im Thema

Das Problem ist, dass ein Auto, das auf dem aktuellen Technologiestand in der Qualität eines Mercedes W126 gebaut würde, heute für den Endkunden unbezahlbar wäre. Denn die ganzen Marketingfuzzis, Vertriebsstufen, die heillos überbezahlten Angestellten der Autofirmen, die Steuern und die Homologisierungsprozesse müssen ja ebenfalls noch bezahlt werden.

Wenn VW trotz Baukastenprinzip und niedrigst möglicher Fertigungstiefe eine Umsatzrendite im niedrigen einstelligen Bereich erwirtschaftet, kann das nicht nur am Management des Unternehmens liegen.
Auch Mercedes verdient an einer endverhandelten S-Klasse für 130.000 Eur heute keine 5.000 Eur mehr. Es verdienen einfach zu viele mit, die keine Wertschöpfung bringen. Das war in den 80ern noch anders, weshalb man damals bei Mercedes und auch bei VW gute Qualität zu einem hohen, aber einigermassen gerechtfertigten Preis kaufen konnte.
Da reichte es aus, am Münchner Flughafen ein großes blaues Plakat mit einem silbernen Mercedesstern und dem Text "Ihr guter Stern auf allen Straßen" aufzuhängen (und 2 Jahre hängen zu lassen!), um so viele Autos zu verkaufen, dass man den Kunden 2 Jahre Lieferzeit zumuten musste.

Heute will der Kunde eine strahlende Marke, an deren "Bildung" tausende stinkteure Marketingleute mitwirken, einen möglichst niedrigen Normverbrauch, viel Bling-Bling, Assistenzsysteme und aufwändigstes Multimedia schon in kleineren Autos, die keine 10.000 Km p.a. bewegt werden.

Das alles darf dann nichts kosten, weil die Aktionäre Rendite, die Händler ihre Margen und die Käufer einen wettbewerbsfähigen Endpreis sehen wollen.

Da plant man dann eben billige, hübsche Plastikblenden (eine Plastik-Stoßstange für ein modernes Auto fällt für 8 Eur aus der Spritzgussmaschine. Fragt Euch, weshalb das Teil dann später beim Dealer als Ersatzteil 450 Eur kostet!), aufs notwendige Minimum reduzierte Bremsen und Fahrwerke, x-Gang-Getriebe, die den Verbrauch noch um 3% senken, dabei aber keine 150.000 mehr halten, Elektrische Lenkungen, die nach 170.000 Km verschlissen sind, und zudem drückt man noch die Lieferanten auf ein Niveau, wo sie kaum noch Geld verdienen und ihrerseits an der Qualität weiter sparen müssen.
Das führt dann dazu, dass eine 120.000 Eur S-Klasse wegen eines gebrochenen Kunststoffteils, das bei den Herstellkosten um 0,5 Cent (von 2,2 auf 1,7 Cent) "optimiert" wurde, nachts um 3 auf der verschneiten Landstraße liegen bleibt.
So etwas hätte man sich bei MB in den 80ern niemals getraut. Die Entwickler, Verkäufer und Vorstände hätten sich in den Erdboden geschämt und der Kunde hätte als nächstens einen BMW 7er gekauft.

Und man darf davon ausgehen, dass es bei allen anderen Herstellern (ausser vielleicht bei Iveco mit dem Modell "Massif"😉 eher noch schlechter aussieht.

Der Kunde kann hier gar nichts mehr tun, denn er hat ja keine Wahl. Alle Hersteller verfahren so. Metall wird zu Plastik. Oberflächen werden für den kurzfristigen Gebrauch aufgehübscht (Softlack, PVD). Selbst bei BMW ersetzt billigster Abfall-Filz den Teppich im Kofferraum. Nach 3 Jahren ist das nicht nur hässlich, sondern schlicht verschlissen. Ebenso die Billigledersitze. Plastikgestank wie in einem Mazda 626 aus 1991, auch noch nach 2 Jahren, aber "Luxury" Ausstattungslinie. Hauptsache, das Armaturenbrett bekommt einen "genarbten Lederlook" ins Plastik gegossen.
Alles vordergründiger Bling-Bling, der die auf ein bestenfalls gerade eben noch akzeptables Niveau zusammengesparte Technik kaschiert.
Besagter 3er BMW wäre nach 1,5 Jahren schon nicht mehr durch den TÜV gekommen. Bremsen tot (50.000 Km, zügige, aber vernünftige Fahrweise), Xenonlichtverstellung defekt, Gegenverkehr wird massiv geblendet, Koppelstangen vorne beide ausgeschlagen. Kaufpreis Liste: 63.000 Eur.

Früher konnten Sie anstatt eines VW Passat für 28.000 D-Mark einen Mercedes W124 für 35.000 D-Mark kaufen und wussten, die 7.000 D-Mark Kaufpreisdifferenz sind bestens angelegt in eine höhere Wertigkeit, Laufleistung und Komfort.
Heute ist es völlig egal, ob Sie einen VW Passat oder einen Mercedes C kaufen. Die Preise sind ausstattungsbereinigt ähnlich, die Qualität auch, da alle bei denselben 4 Zulieferern einkaufen, die sie gemeinsam so gedrückt haben, dass Katastrophen wie die Takata-Airbags, die Valeo-Automatikgetriebekühler, das ZF-Getriebesterben oder das Bosch-Injektorensterben auftreten müssen und dann alle Hersteller reihum treffen. Über das GM-Zündschlossdebakel freut sich kein Wettbewerber. Sie wissen, sie haben selbst den gleichen Mist an die Kunden ausgeliefert.

Das Ausweichen auf einen alten W124 bringt allerdings auf lange Sicht auch nichts, denn die Kisten sind langsam alt und der Nachschub an unverbrauchten Rentnerautos mit 80.000 Km und ohne Wartungsstau versiegt. Ausserdem ist slch eine hässliche alte Karre eher etwas für Fans, als für das junge Mädchen nebenan.

Daher muss man eben heute mit höheren Folgekosten beim Autokauf rechnen und sich über niedrige Kaufpreise und gute Garantien absichern. Gggf. auch ein kleineres Modell kaufen. Eine Familie passte in den 80ern in einen Golf 1. Heute muss es schon ein Sharan sein. Kein Wunder, dass das Geld kostet.

Hersteller wie Kia oder Hyundai haben das kapiert. Die Autos sind zwar nicht unbedingt besser als ein VW, aber der Endkunde hat den Stress der hohen Folgekosten nach 3-5 Jahren nicht.
Wenn die Garantie eines Kia ceed für 17.000 Eur nach 7 Jahren abgelaufen ist, gibt man die Kiste eben für 3.000 Eur in Zahlung und kauft den nächsten Kia. Ggf. mit günstiger Pauschalversicherung. Das Auto wird so kalkulierbar.

Die meisten deutschen Autofahrer konsumieren ihre Fahrzeuge, als müssten sie nicht aufs Geld sehen. Das Auto ist heilig und wenn VW mal wieder 1.300 Eur für die große Inspektion beim Passat TDI aufruft, hat man dem Auto ja schliesslich "etwas Gutes" getan.
Dass man für 800 Eur im Jahr einen Mercedes E V6 fahren kann, sieht er offenbar gar nicht. Schließlich ist der Passat ja sooo sparsam.
Auch der Kia ist noch keine Option für die Masse, da die Nachbarn ja denken könnten, man hätte seinen Job verloren, wenn amn sich ein solches Auto auf den Hof stellt. Allerdings wird sich das mit zunehmender Umverteilung der Einkommen der paar verbliebenen Arbeitnehmer an Beamte, Pensionäre, Rentner u.s.w. wohl bald ändern. Nicht umsonst wachsen ja die Billigmarken in Europa stark.

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Zitat:

@einsdreivier schrieb am 7. Dezember 2014 um 18:37:59 Uhr:



Zitat:

@Drahkke schrieb am 7. Dezember 2014 um 18:27:51 Uhr:


Der Tiefpunkt der Blechqualität war in den 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts erreicht. Inzwischen hat sich die Blechqualität wieder erheblich verbessert und zusammen mit entsprechend aufwendigem Korrosionsschutz halten die Karosserien wieder erheblich länger.
Du willst aber nicht die Lopez-Ära und das Mercedes-Debakel kleinreden? Also die 90er und frühen 2000er Jahre?

Nein. Was ist denn an dem Wort "Tiefpunkt" unverständlich? 😕

Zitat:

@Drahkke schrieb am 7. Dezember 2014 um 18:52:13 Uhr:



Zitat:

@einsdreivier schrieb am 7. Dezember 2014 um 18:37:59 Uhr:


Du willst aber nicht die Lopez-Ära und das Mercedes-Debakel kleinreden? Also die 90er und frühen 2000er Jahre?
Nein. Was ist denn an dem Wort "Tiefpunkt" unverständlich? 😕

Ohje, jetzt werden wieder Worte geklaubt.

Mir ging es eher darum, dass es auch "heute" noch Probleme geben kann, dir ging es um den tatsächlichen Tiefpunkt. Entschuldige, mein Fehler, Asche auf mein Haupt.

🙁

Und jetzt mal @TE:

Mach dir nicht ins Hemd, die Kiste hält schon und falls sich der Audi als Groschengrab herausstellt, mal hier, mal da was zwickt, Xenon etc., gibt es immer noch kleinere und günstigere Autos, die genauso 10 Jahre halten und wo ein Turbo oder Xenon-Scheinwerfer gar nicht kaputt gehen kann, weil nicht drin oder dran!

Bevor mir so ein "Premiumprodukt" die Haare vom Kopf frisst und ich mir Sorgen um meine Zukunftsplanung machen muss... Probleme gibt es... und nein, ich meine das nicht böse oder halte dich für dumm, aber mit einem Polo 1.4 (um im VW-Konzern zu bleiben) würdest du vielleicht entspannter fahren? Und falls der... es gäbe auch noch einen Skoda Fabia.

Alles kleine und sichere Autos mit dem nötigen Rest an Komfort, sodass auch später eine Wohnung drin ist.

Zitat:

@einsdreivier schrieb am 7. Dezember 2014 um 18:37:59 Uhr:



Zitat:

@Drahkke schrieb am 7. Dezember 2014 um 18:27:51 Uhr:



Der Tiefpunkt der Blechqualität war in den 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts erreicht. Inzwischen hat sich die Blechqualität wieder erheblich verbessert und zusammen mit entsprechend aufwendigem Korrosionsschutz halten die Karosserien wieder erheblich länger.
Du willst aber nicht die Lopez-Ära und das Mercedes-Debakel kleinreden? Also die 90er und frühen 2000er Jahre?

Und das hier...

http://www.autobild.de/artikel/rost-am-audi-a3-744471.html

http://www.motor-talk.de/forum/rost-dach-seitlich-t4016060.html

Tendentiell muss man aber schon sagen: Ein Auto, das 10, 12 oder mehr Jahre Garantie gegen Durchrostung hat, das hält auch 10 Jahre ohne große Rostschäden und falls da wirklich mal etwas ist, sind die Hersteller recht kulant.

Natürlich kann man auch ein rostiges Auto noch mehrere Jahren fahren, aber desto mehr ein Auto rostet, desto instabiler wird die Fahrgastzelle und ich möchte z.B. in einem 15 Jahre alten Auto, welches hier und dort rostet keinen heftigeren Crash haben.

Zitat:

@einsdreivier schrieb am 7. Dezember 2014 um 19:02:02 Uhr:



Zitat:

@Drahkke schrieb am 7. Dezember 2014 um 18:52:13 Uhr:



Nein. Was ist denn an dem Wort "Tiefpunkt" unverständlich? 😕
Ohje, jetzt werden wieder Worte geklaubt.

Mir ging es eher darum, dass es auch "heute" noch Probleme geben kann, dir ging es um den tatsächlichen Tiefpunkt. Entschuldige, mein Fehler, Asche auf mein Haupt.

🙁

Und jetzt mal @TE:

Mach dir nicht ins Hemd, die Kiste hält schon und falls sich der Audi als Groschengrab herausstellt, mal hier, mal da was zwickt, Xenon etc., gibt es immer noch kleinere und günstigere Autos, die genauso 10 Jahre halten und wo ein Turbo oder Xenon-Scheinwerfer gar nicht kaputt gehen kann, weil nicht drin oder dran!

Bevor mir so ein "Premiumprodukt" die Haare vom Kopf frisst und ich mir Sorgen um meine Zukunftsplanung machen muss... Probleme gibt es... und nein, ich meine das nicht böse oder halte dich für dumm, aber mit einem Polo 1.4 (um im VW-Konzern zu bleiben) würdest du vielleicht entspannter fahren? Und falls der... es gäbe auch noch einen Skoda Fabia.

Alles kleine und sichere Autos mit dem nötigen Rest an Komfort, sodass auch später eine Wohnung drin ist.

Davon, dass sich der Audi als Groschengrab herausstellt, gehe ich nicht aus. Der Vorbesitzer hat das Auto gepflegt wie seinen eigenen Augapfel und das Service früher gemacht als nötig.

Mir ist bekannt, dass es immer günstigere und teurere Alternativen gibt, aber es hat schon seinen Grund, warum ich mir den Audi und keinen VW oder Skoda gekauft habe und froh bin, keine Schulden zu haben, da ich noch in Ausbildung bin.

VW finde ich vom Design her zu langweilig. Klar ist Audi auch keine Design-Revolution, aber die Autos gefallen mir besser und gegen Skoda habe ich persönlich etwas und daher würde ich sowas niemals fahren.

Aber wir wollen hier ja nicht über Marken bashen und daher beim Thema bleiben 😉

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Hi,

was für einen Audi hast du denn? Da Audi genau wie Seat und Skoda zum VW Konzern gehören teilen die sich viele Technik. Klar ab dem A4 aufwärts finden sich weniger Gemeinsamkeiten aber sie sind vorhanden.

der A3 dürfte aber auch nicht langlebiger als ein Golf,Octavia oder Leon sein. Die Technik ist mehr oder weniger identisch und auch die Verarbeitung ist nur unwesentlich unterschiedlich. Der optische Eindruck ist bei Audi zumeist etwas besser viel mehr aber nicht.

Ansonsten würde ich sagen das auch ein modernes Auto locker 10 Jahre und mehr schaffen kann. Man muß halt auch jenseits der 8 Jahre oder jenseits der 200tkm eine größere Reparatur zu bezahlen. je mehr dran ist umso mehr kann auch kaput gehen und das wird halt auch mal teuer.

Gruß Tobias

Zitat:

@Useraccount schrieb am 7. Dezember 2014 um 18:10:33 Uhr:


Also wird mein Auto noch ca. 6 Jahre halten oder nicht, wenn ich es pflege?

Es kommt drauf an was du unter "lange halten" verstehst. Wenn du damit meinst wann der Audi reif für die Schrottpresse ist, dann ist es unwahrscheinlich, dass in den nächsten 6 Jahren etwas wichtiges kaputt geht, was den Restwert übersteigt.

Heutzutage geht eher die Elektronik kaputt. Da kann man meist nicht viel machen, das ist einfach Glück/Pech. Da kann schon nach 3 Jahren irgendwas am Radio nicht mehr funktionieren oder die Lenkradfernbedienung oder die automatische Klimaregelung oder oder oder

Selbst wenn du dein Auto super pflegst und perfekt fährst wirst du dieses Risiko nicht senken können. Je mehr Austattung man hat desto wahrscheinlicher ist es das irgendwas kaputt gehen kann.

Dieses "früher war die Qualität besser"-Gequatsche kommt allzu oft von denen, die "früher" nicht selbst erlebt haben. Wie schon ausgeführt wurde, ist heute mit wenigen Ausnahmen Rost kein wirkliches Thema mehr - das sah auf dem Gebrauchtwagenmarkt von 1990 noch GANZ anders aus. In der Zeit hatten die meisten Autos auch kaum Elektronik an Bord (das schreibt man so und nicht mit a), haltbarer oder pflegeleichter waren sie deswegen nicht. Im Gegenzug mussten nämlich öfters mechanische oder elektromechanische Baugruppen eingestellt oder erneuert werden (man denke mal an die Jahrzehnte lang verbauten Unterbrecherkontakte), und bei anderen Baugruppen hat man sich dann schon gefragt, ob die jemals einen Lebensdauerprüfstand gesehen haben (z.B. Lichtschalter im ganz frühen Seat Ibiza von 1984-1988). Und Blech hält nicht länger, weil es dicker ist. Es dauert dann nur ein bissel länger, bis eine angegriffene Fläche völlig durchrostet, dafür pilzt der Rost dann umso dicker auf.

Über den 3 Jahre alten Audi des TE würde ich mir erstmal keine Sorgen machen. Der ist auf 250.000km oder 15 Jahre ausgelegt und schafft sicher auch noch mehr, wenn man ihn penibel wartet. Hat weniger mit Waschen zu tun, sondern mit Wartung, vernünftiger Fahrweise und etwas Gelassenheit bei Ausfall von Konfort-Spielereien im fortgeschrittenen Alter zu tun. Ein Audi 80 von 1975 hatte bei durchschnittlicher Pflege eine sicherlich kürzere Lebenserwartung. [Ja, diese Zeit war der Tiefpunkt]

Grüße
SpyderRyder

Für jedes 20 Jahre alte Auto, was heute noch fährt, sind ein Haufen Autos gleichen Typs verschrottet worden. Aber der Nachbar/Freund/Schrauber/Bruder verweist logischerweise immer auf diejenigen, die noch fahren. So ist es klar, dass ein Zerrbild zugunsten älterer Autos dabei herauskommt.

Zitat:

@NoirDesir schrieb am 8. Dezember 2014 um 16:02:29 Uhr:


Für jedes 20 Jahre alte Auto, was heute noch fährt, sind ein Haufen Autos gleichen Typs verschrottet worden. Aber der Nachbar/Freund/Schrauber/Bruder verweist logischerweise immer auf diejenigen, die noch fahren. So ist es klar, dass ein Zerrbild zugunsten älterer Autos dabei herauskommt.

Die wenigsten wurden verschrottet weil sie durch waren sondern weil irgendeine Reparatur kam die den Zeitwert überschritten hat (z.b. Aschenbecher voll) und dann wars halt vorbei.

Auch zu erwähnen wäre die Abfuckprämie. Von den ganzen Golf 2 z.B. die verschrottet wurden werden die wenigsten wegen dem Rost gepresst worden sein. Hätte man in den 70ern auf Hohlraumkonservierung gesetzt würden auch die Autos heute noch fahren. Das bisschen Mechanik war die hatten konnte man eben noch leicht selbst ersetzen. Wir reden jetzt mal von den klassischen Brot- und Butterautos, nicht vom 5.6L V8.

Es ist kein Zerrbild, es ist die Realität. Man konnte Autos früher noch selbst reparieren wenn man wollte, heute geht es einfach nicht mehr. Hochkomplexe Steuergeräte und Bussysteme machen es unmöglich.

Die Autos in meiner Signatur von unten nach oben:

12 Jahre alt, 159.000 km. Nur Wartung, neue Xenonbrenner und ein neuer Kühler.

acht Jahre alt, 232.000 km. Nur Wartung, neue Scheinwerfer und ein Handbremsseil.

sechs Jahre alt, 50.000 km. Nur Wartung.

Nicht aufgeführt:
Mein Saisonfahrzeug, 15 Jahre alt, 210.000 km. Nur Wartung, ein Lenkgetriebe.
Unser Urlaubsfahrzeug, 12 Jahre alt, 220.000 km. Nur Wartung und eine neue Rücklaufleitung für 25 Euro.

Das sollte die Frage nach sechs bis neun Jahren und bis 150.000 km beantworten.

Und wem "Elektronik" und "Bussysteme" hochkomplex erscheinen, der ist wohl nicht auf der Höhe der Zeit.
Also ich kann noch Vieles selbst machen. Natürlich keine Dieselpumpe, aber für sowas braucht man eh operationssaal-ähnliche Sauberkeit. Und dann ist die Frage, wie oft sowas kaputtgeht.

cheerio

Zitat:

@Turbotobi28 schrieb am 7. Dezember 2014 um 23:25:24 Uhr:


Hi,

was für einen Audi hast du denn? Da Audi genau wie Seat und Skoda zum VW Konzern gehören teilen die sich viele Technik. Klar ab dem A4 aufwärts finden sich weniger Gemeinsamkeiten aber sie sind vorhanden.

der A3 dürfte aber auch nicht langlebiger als ein Golf,Octavia oder Leon sein. Die Technik ist mehr oder weniger identisch und auch die Verarbeitung ist nur unwesentlich unterschiedlich. Der optische Eindruck ist bei Audi zumeist etwas besser viel mehr aber nicht.

Ich habe einen Audi A3. Mir ist bekannt, dass es im VW-Konzern bei den Fahrzeugen bei der Technik Gemeinsamkeiten gibt. Trotzdem ist ein Audi das edlere Finish, die Verarbeitung im Innenraum und Optik von außen ist auf jeden Fall besser/schöner als die in einem Seat oder gar Skoda. Der VW-Konzern achtet schon darauf, dass die Skodas und Seats (im Prinzip im VW-Konzern das Gleiche wie Dacia bei Renault) im Innenraum nicht so hochwertig aussehen, es wird viel und gut sichtbares Hartplastik verwendet.

Gruß Tobias

Zitat:

@BlauerFlitzer81 schrieb am 8. Dezember 2014 um 09:43:50 Uhr:



Zitat:

@Useraccount schrieb am 7. Dezember 2014 um 18:10:33 Uhr:


Also wird mein Auto noch ca. 6 Jahre halten oder nicht, wenn ich es pflege?
Es kommt drauf an was du unter "lange halten" verstehst. Wenn du damit meinst wann der Audi reif für die Schrottpresse ist, dann ist es unwahrscheinlich, dass in den nächsten 6 Jahren etwas wichtiges kaputt geht, was den Restwert übersteigt.
Heutzutage geht eher die Elektronik kaputt. Da kann man meist nicht viel machen, das ist einfach Glück/Pech. Da kann schon nach 3 Jahren irgendwas am Radio nicht mehr funktionieren oder die Lenkradfernbedienung oder die automatische Klimaregelung oder oder oder
Selbst wenn du dein Auto super pflegst und perfekt fährst wirst du dieses Risiko nicht senken können. Je mehr Austattung man hat desto wahrscheinlicher ist es das irgendwas kaputt gehen kann.

Natürlich kann mit mehr Elektronik an Board mehr kaputt gehen und Reparaturen werden vermutlich auch teurer. Aber nur weil jetzt z.B. das Radio nicht mehr geht, oder ein Scheinwerfer ausgebrannt ist, fährt das Auto trotzdem noch weiter. Eben solange, bis der Motor seinen Dienst nicht mehr tut.

Meine Frage wäre eben, ob die modernen Autos 10 Jahre heben, ohne dass man tausende von Euros in Reparaturen rein stecken muss?
Dass ein Auto 20 Jahre lange hält, bis es in die Schrottpresse muss ist mir auch klar.

Obwohl ich mir bei einer selbst erwähnten Premiummarke keine Probleme in den nächsten Jahren erwarte.

Sonst war das mein letzter Audi.
Der Preis muss irgendwoher kommen und wenn nicht in der längeren Haltbarkeit, woher sonst?

Zitat:

@NoirDesir schrieb am 8. Dezember 2014 um 16:02:29 Uhr:


Für jedes 20 Jahre alte Auto, was heute noch fährt, sind ein Haufen Autos gleichen Typs verschrottet worden. Aber der Nachbar/Freund/Schrauber/Bruder verweist logischerweise immer auf diejenigen, die noch fahren. So ist es klar, dass ein Zerrbild zugunsten älterer Autos dabei herauskommt.

Kannst du das näher erläutern oder willst du damit nur sagen, dass die Autos heute nicht mehr alt werden?

Mit Elektronik an Bord hat das mal garnix zu tun. Das einzige "Problem" ist halt, dass unter Berücksichtigung der Zuverlässigkeit der Einzelkomponenten und der gestiegenen Komplexität mehr kaputt gehen kann (was dann auch einen Totalausfall nach sich ziehen kann), da eben quasi keine Redundanzen vorhanden sind.

Zitat:

Useraccount schrieb am 8. Dezember 2014 um 17:23:02 Uhr



Der Preis muss irgendwoher kommen und wenn nicht in der längeren Haltbarkeit, woher sonst?

Die Frage hast du doch schon selbst beantwortet.

Zitat:

Useraccount schrieb am 8. Dezember 2014 um 17:18:08 Uhr



Ich habe einen Audi A3. Mir ist bekannt, dass es im VW-Konzern bei den Fahrzeugen bei der Technik Gemeinsamkeiten gibt. Trotzdem ist ein Audi das edlere Finish, die Verarbeitung im Innenraum und Optik von außen ist auf jeden Fall besser/schöner als die in einem Seat oder gar Skoda. Der VW-Konzern achtet schon darauf, dass die Skodas und Seats (im Prinzip im VW-Konzern das Gleiche wie Dacia bei Renault) im Innenraum nicht so hochwertig aussehen, es wird viel und gut sichtbares Hartplastik verwendet.

Also du hast jetzt eben weniger Hartplastik, versteht sich...

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