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Wie groß ist der Einfluss vom Reifen(profil) auf Spurrillenempfindlichkeit?

Themenstarteram 20. Januar 2023 um 0:53

Hallo zusammen,

ich habe einen alten Jaguar XJ12 bei dem ich schon seit ich ihn habe mit einer recht ausgeprägten Spurrillenempfindlichkeit zu kämpfen habe. Fahrwerksseitig habe ich schon einiges erneuert, was das Fahrverhalten/Spurtreue zwar verbessert hat, aber auf schlechten, von schweren Traktoren oder LKW ausgewalkten Landstraßen (und davon gibt es hier einige) ist es tw. immer noch grauenhaft, viel schlechter als mit einem modernen Fronttriebler.

Nun kam mir die Überlegung ob nicht vielleicht auch die Reifen hier mit reinspielen. Fahre aktuell Falken ZIEX 225/55 R16. Auf meinem Alltagsauto (Volvo V40) fahre ich mittlerweile GJR von Conti, die fahren sich hervorragend (besser als die Falken GJR zuvor).

Der ZIEX hat ja ein Längsprofil wohingegen der Conti eher so eine Art V-Profil hat - kann das bzgl. Spurrillenempfindlichkeit einen Unterschied machen? Wenn ja, welchen Reifen würdet ihr für eine schwere, kopflastige Limousine mit Heckantrieb empfehlen? Sommerreifen mit V-Profil habe ich in dieser Größe eigentlich keine gefunden, am ehesten noch GJR, aber da ist die Auswahl auch nicht groß. Ab Werk müsste der Jaguar Pirelli P6000 oder Dunlop SP Sport 2000 drauf gehabt haben, beide schon lange nicht mehr verfügbar.

Danke und Grüße

Olli

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36 Antworten
Themenstarteram 21. Januar 2023 um 17:49

Es ist durchaus nicht so, daß ich mich nicht schon durch die (inter-*)nationale Jaguar-Community durchgefragt hätte (*die deutsche Community ist zu klein), daher kam z.B. auch der heiße Tipp, die V-Mounts zu tauschen, weil, wenn sich die Gummipuffer vom Träger lösen (und das war bei meinen schon tw. der Fall), 'driften' auf schlechten Straßen die Karosse und der Fahrschemel auseinander. Hat bei mir in Punkto Spurrillen aber nicht allzuviel gebracht, am ehesten stelle ich fest, daß er jetzt etwas zackiger einlenkt.

An die Hinterachse wollte bisher noch niemand ran, nach dem Federtausch passen hier aber zumindest die Spur- und Sturz(*)werte (* nur einer ist hier noch leicht aus der Toleranz) - zumindest auf dem Messstand.

An sich ist es ja auch kein Geheimnis, daß so ein (Jaguar-)Fahrwerk nach 30 Jahren mal erneuert gehört. Den Vorderachs-Querlenkern sagt man eine Haltbarkeit von bis zu ca. 80tkm nach, billige Nachbauten können auch schon deutlich früher schlapp machen.

Ist halt jetzt die Frage, drehe ich das ganz große Rad und mach am Fahrwerk alles neu, was noch nicht neu ist, um dann vielleicht am Ende festzustellen, daß es nicht viel bringt oder versuche ich mal was anderes, z.B. die Reifen? Wenn ich jemanden wüsste, der einen baugleichen XJ mit revidiertem Fahrwerk fährt, würde ich den ja mal herbitten um meine Teststrecke gemeinsam abzufahren, wenn der dann genauso ins Schwimmen kommt, ist die Sache klar, wenn nicht liegt es höchstwahrscheinlich am Fahrwerk. Leider kenne ich so jemanden nicht:(.

Themenstarteram 7. August 2023 um 23:22

Was lange währt ... wird endlich gut.

Kurz und knapp: die Überholung der Hinterachse hat nichts gebracht außer der Gewissheit, daß sie nichts mit der Spurrillenempfindlichkeit zu tun hat.

Habe dann in der Folge auch noch die Vorderachse komplettiert (untere Querlenker+ Traggelenke) und das hat dann einen massiven Unterschied gemacht, das Auto fühlt sich ganz anders an und lenkt auch ganz anders:cool:.

Interessanterweise haben die Neuteile die Fehlstellung der Fahrwerksgeometrie nicht behoben oder wenigstens reduziert, das Gegenteil war der Fall, Sturz und Nachlauf waren noch weiter auseinander als vorher. Folge war ein recht deutlicher Linksdrall, den ich dann gemäß Service Bulletins mit Shims korrigiert habe.

Zu guter Letzt war dann nur noch die Spur an der Hinterachse verstellt (Folge der Überholung, weil ich den Einstellmechanismus komplett auseinander und mit neuen Lagern versehen hatte, vorher war die Spur gemäß letztem Vermessungsprotokol i.O.). Dies führte zu einer gewissen 'Nervosität', das Auto lenkte immer irgendwo hin, selbst wenn die Straße gerade und eben war. Habe daher zuletzt noch die Spur hinten korrigiert und der Wagen fährt fast perfekt (für ein 30 Jahre altes 2-Tonnen Monster), kein Vergleich zu dem 'Spurrillenmonster' das er vorher war.

Nur ein Knacken habe ich noch in der Lenkung, das rührte ursprünglich daher, daß ich bei anderen Arbeiten die Hitzeschutzbleche vom Lenkgetriebe verbogen hatte, so daß die Gummi-Manschette von der Spurstange daran scheuerte bzw. hängen blieb. Habe die Bleche wieder zurück gebogen, aber ein gewisses Knacken ist geblieben - oder neu dazu gekommen, da bin ich mir nicht sicher. Bis auf die Spurstangenköpfe ist nun alles neu, aber die sehen eigentlich noch gut aus, die Traggelenke sind aber nunmal neu und das Lenkgetriebe an sich auch unauffällig.

Grüße

Olli

Zitat:

@autofahrer23 schrieb am 8. August 2023 um 01:22:04 Uhr:

[...]

Habe dann in der Folge auch noch die Vorderachse komplettiert (untere Querlenker+ Traggelenke) und das hat dann einen massiven Unterschied gemacht, das Auto fühlt sich ganz anders an und lenkt auch ganz anders:cool:.

[...]

Das wundert Dich jetzt aber nicht, oder?

Trotzdem vielen Dank für Deine Rückmeldung!

Themenstarteram 8. August 2023 um 10:19

Mich wundert nur, daß mich sämtliche Werkstätten weggeschickt haben, mit der Aussage, die Vorderachse sei in Ordnung, auch beim TÜV gab es nie eine Beanstandung. Und die ganzen Reifenbuden mit Achsvermessungsstand waren mit mehr als der Spur an der Vorderachse einstellen überfordert. Und wenn ich reklamierte, er fährt nicht gerade aus, kamen dann Sprüche wie: 'Das liegt an der Hinterachse und da kann man nix einstellen'.

Im Nachhinein denke ich, die hatten a. keine Ahnung und b. auch einfach keinen Bock auf diese 'Drecksarbeit' (da sich die 30 Jahre alten Auspuffstränge nicht mehr zerstörungsfrei trennen ließen, musste letztlich der Motor an den Haken genommen werden und die ganze Vorderachse drunter weg ausgebaut werden, in dem Zuge konnten wir auch gleich noch die Buchsen vom Rahmen tauschen).

Auch in einschlägigen Foren kam nie die Empfehlung 'Mach einfach mal alles neu, das wirkt Wunder'. Wer seine Bude seit Jahren mit ausgenudeltem Fahrwerk fährt und es gar nicht anders kennt, wundert sich vielleicht auch nicht drüber und denkt sich, das muss so bei so einem alten Auto.

War jetzt aber sehr schön zu sehen, wie sich das Fahr- und Lenkverhalten verbessert hat und auch wie sich manche Fehlstellungen gegenseitig aufheben oder verstärken. Kleinere und mittelschwere Spurrillen, oder allgemein Fahrbahnunebenheiten, merke ich jetzt quasi gar nicht mehr, zumindest nicht mehr als in neuen Autos und auch auf meiner Härtetest-Strecke ('Grand Canyon der Spurrillen') lässt sich der Wagen wenigstens wieder präzise steuern und schwimmt nicht unkontrollierbar von einer Rille in die nächste.

Grüße

Olli

Es gibt Fahrzeuge die sind Spurrillenfreundlich.

Kenne das noch von meinem Omega B.

Eine Wohltat war dagegen der Insignia, den ich später gefahren.

Da war absolute Ruhe, was Spurrillen betraf.

Ist halt Konstruktionsbedingt.

Jein.

Ich fahr ja den Omega-B und muss eindeutig sagen, dass es auch am Reifenprofil liegt, das in Abhängigkeit von der Flankenhöhe.

Reifen mit asymmetrischen Profil UND niedrigem Querschnitt waren immer Spurrillensuchgeräte. Am schlimmsten s.g. UHP Reifen. Hier gab es zwar auch Nuancen, man musste das Lenkrad aber immer festhalten, sobald nur ansatzweise Spurrillen vorhanden waren.

Bei den Seriengrößen 225/55R16 war dies kaum bemerkbar, solange die Buchsen ALLER Lenker i.O. waren.

Die Sondergrößen in 18" (235/40 oder 245/40) waren auf schlechten Straßen faktisch unfahrbar.

 

Dann der Wechsel auf GJR mit "V-Profil". Selbst in 245/40R18 null Spurrillenempfindlichkeit. Dafür halt etwas indirekter, was das Lenken angeht.

Bei unseren ganzen Frontfräsen, die wir bisher hatten, gab/gibt es hingegen noch nie Probleme. Egal ob "Ballon"- und/oder UHP-Niederquerschnittsreifen.

Ich vermute, dass es an der leichten Vorspur der Frontfräsen liegt, während minimalste Abweichungen von der 0° Spur an der VA bei unserem Hecktriebler erhebliche Auswirkungen hat(te). Bei den Frontrieblern konnte man immer im Toleranzbereich bleiben, ohne dass der Lenkkomfort überhaupt litt.

 

Also ich bleibe jetzt bei unserem mittlerweile Youngtimer bei den "V-Profilen". Und da es die GJR in der verwendeten Größe (245/40R18) auch als W/Y Reifen gibt, habe ich auch keine Probleme mit dem Schnellfahren und brauche keinen Aufkleber.

 

VG

 

Themenstarteram 10. August 2023 um 15:33

Zitat:

@hlmd schrieb am 10. August 2023 um 11:29:58 Uhr:

Jein.

Ich fahr ja den Omega-B und muss eindeutig sagen, dass es auch am Reifenprofil liegt, das in Abhängigkeit von der Flankenhöhe.

Das deckt sich auch mit meinen jüngsten Erfahrungen im Alltags-Volvo, mit dem Conti AllSeason 205/50 17 (V-Profil) absolut Null Spurrillenempfindlichkeit, mit dem Goodyear Eagle Asymmetric 225/40 18 sind Spurrillen deutlich merkbarer geworden. Wobei ich es in letzter Zeit weniger stark empfinde als zu Anfang, entweder hat man sich unbemerkt dran gewöhnt, oder der Reifen hat sich 'eingefahren'. Andere Fronttriebler mit V-Profil oder Längsprofil zeigen sich auch absolut unempfindlich ggü. Spurrillen. Meine Ex-E-Klasse hingegen war wiederum empfänglicher für Spurrillen (obgleich nicht so extrem wie der Jaguar), es scheint also tatsächlich auch mit der Antriebsachse zusammen zu hängen.

Ich denke wenn der nächste Reifensatz fällig ist, werde ich auch mal ein V-Profil probieren, womöglich bringt das nochmal ein paar % Verbesserung.

PS: Nach meinem Kenntnisstand haben Fronttriebler tendenziell eher eine Nachspur und Hecktriebler eine Vorspur, um die Antriebskräfte auszugleichen und einen möglichst guten Geradeauslauf und geringen Reifenverschleiss zu ermöglichen. Laut Vermessungsprotokoll hat der Jaguar einen leicht positiven Spurwert, ich nehme an, das heißt dann Vorspur.

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