Wie groß ist der Einfluss vom Reifen(profil) auf Spurrillenempfindlichkeit?

Hallo zusammen,

ich habe einen alten Jaguar XJ12 bei dem ich schon seit ich ihn habe mit einer recht ausgeprägten Spurrillenempfindlichkeit zu kämpfen habe. Fahrwerksseitig habe ich schon einiges erneuert, was das Fahrverhalten/Spurtreue zwar verbessert hat, aber auf schlechten, von schweren Traktoren oder LKW ausgewalkten Landstraßen (und davon gibt es hier einige) ist es tw. immer noch grauenhaft, viel schlechter als mit einem modernen Fronttriebler.
Nun kam mir die Überlegung ob nicht vielleicht auch die Reifen hier mit reinspielen. Fahre aktuell Falken ZIEX 225/55 R16. Auf meinem Alltagsauto (Volvo V40) fahre ich mittlerweile GJR von Conti, die fahren sich hervorragend (besser als die Falken GJR zuvor).
Der ZIEX hat ja ein Längsprofil wohingegen der Conti eher so eine Art V-Profil hat - kann das bzgl. Spurrillenempfindlichkeit einen Unterschied machen? Wenn ja, welchen Reifen würdet ihr für eine schwere, kopflastige Limousine mit Heckantrieb empfehlen? Sommerreifen mit V-Profil habe ich in dieser Größe eigentlich keine gefunden, am ehesten noch GJR, aber da ist die Auswahl auch nicht groß. Ab Werk müsste der Jaguar Pirelli P6000 oder Dunlop SP Sport 2000 drauf gehabt haben, beide schon lange nicht mehr verfügbar.

Danke und Grüße
Olli

37 Antworten

Primacy 4 hatte ich auf 2 Autos über 300000 km. Würde ich immer wieder nehmen. Ist eben eine Preisfrage.

Unter der Bezeichnung XJ12 wurden doch mehrere Generationen verkauft, von 1972 bis 1997. Aus welcher Baureihe ist deiner? Bist du sicher, dass der überhaupt grundsätzlich (mit Fahrwerk im Neuzustand) besser fahren kann als jetzt?

Meine eigene Erfahrung war nur mit einem BMW E91 xdrive, der bei nachlassender Reifen-Profiltiefe zunehmend in Spurrillen eigenmächtig gelenkt hat. Mit viel Profiltiefe dagegen konnte er wunderbar geradeaus fahren.

Hallo @autofahrer23 ,
ja, ich kenne eine kerzengerade Landstrasse, die durch weichen Untergrund (ehemaliges Sumpfgebiet mit wechselndem Grundwasserspiegel) von den dort regelmässig fahrenden LKW richtig tiefe Spurrillen hat,

Daher kenne ich diese Spurrilleneffekte aus jahrelanger Fahrpraxis auf dieser Strecke mit unterschiedlichen Fahrzeugen und Reifen sehr gut.

Das Problem besteht aus meiner Sicht aus zwei Komponenten

1. Die Spurbreite der LKW, die in der Regeln die Spurrillen in der Strasse erzeugen, ist grösser, als die Spurbreite vieler PKW. Der Effekt ist dann, dass - abhängig von der Spurbreite des PKW - mal das Linke, und mal das rechte Rad in die Spurrille gerät mit wechselnden Lenkkräften. Insbesondere sind ältere Fahrzeuge mit kleinen Spurbreiten hier ein Thema. Modernere Fahrzeuge haben eine oft etwas höhere Spurbreite, die dann nicht so anfällig sind auf das Nachlaufen in die einzelnen Spuren der Spurrillendoppelspur.

2. Weiterhin sind die Spurrillen ja nicht "eckig" im Profil. Mit zunehmendem Verschleiss werden die Reifen gerade bei sportlich in Kurven bewegten Fahrzeugen zur Reifenflanke hin etwas "rundgelutscht". Das führt dann im Zusammenhang mit den Spurrillen zu einem stärkeren Effekt (Reifen rutsch tiefer in die Spurrille rein", weniger gut raus).

Einen Einfluss des Profils habe ich noch nicht gesehen, aber sehr wohl einen Unterschied im "Rundlutschen" bei weichen Reifen über den Verschleiss. Der Luftdruck kann dabei auch über Zeit einen Effekt auf den Verschleiss und das Ergebnis am Reifen haben.

Nach dem Aufziehen neuer Reifen, ist es dann erstmal für eine Weile wieder besser, aber leider nicht dauerhaft (Siehe Verschleissproblem).

So ist zumindest meine Erfahrung mit sehr ausgeprägten Spurrillen,

Gruss Neo

Es ist ein 1993er. Die sind zwar nicht mehr so sänftenartig abgestimmt wie z.B. ein Serie 3, aber eigentlich sind Jaguare für ihren guten Fahrkomfort bekannt. Ich kann mir daher nicht vorstellen, daß das ab Werk schon so war und auch nicht, daß damals die Straßen viel besser waren. Ich habe auch in keinem zeitgenössischen Artikel Kritik dieser Art gesehen.

Die Falken, die aktuell drauf sind, werden jetzt diesen Sommer 6 Jahre alt, da ich aber nur ca. 3000km pro Saison fahre, ist da immer noch reichlich Profil drauf.

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Nicht die Strassen waren anders, sonderrn die heutige Nutzung durch immer schwerere LKW mit grösserer Spurbreite als früher, führt zu anderen Spurrillen, die für dich unangenehm sind.

Reichlich Profil sagt leider ncihts über den Verschleiss über die gesamte Reifenbreite aus. (Runde Reifenflanken)

Du musst auch nicht meine Erfahrungswerte berücksichtigen, jedoch sind Meine über >15 Jahre und viele Fahrzeuge und Reifen.

Sorry, deinen ersten Beitrag hatte ich übersehen, der kam gerade als ich meinen schrieb.

Im Grunde will ich dir auch nicht widersprechen, aber es ist nun mal so, daß ich mit einem modernen Fronttriebler durch dieselben Spurrillen fahren kann, ohne großartig was zu merken. Beim Jaguar hängt es in der Tat sehr davon ab, wo ich die Spurrille erwische - genau in der Mitte oder leicht links oder rechts daneben, macht einen enormen Unterschied, ob ich fast nichts merke, etwas merke oder ob es mir das Auto regelrecht wegzieht und ich quasi Gegenlenken muss um keine Schlangenlinien zu fahren.

Ich hatte zwischendurch mal ne etwas ältere E-Klasse, damit hat man es etwas mehr gemerkt aber bei weitem nicht so extrem wie beim Jaguar. Und die Spurweite beim Jaguar ist so gering nicht, obgleich natürlich moderne Mittel- oder Oberklassefahrzeuge heute sicher noch breiter aufgestellt sind.

Bzgl. der Reifenflanke habe ich auf meinem Alltagsauto eine interessante Beobachtung gemacht: Reifen mit 'eckiger' Kante/Flanke (wie z.B. Falken AS200) haben keine so gut Kurvenlage, fährt man seitlich über Gullideckel o.ä. (z.B. beim Abbiegen), rutscht der Reifen gefühlt polternd drüber. Reifen mit runder Flanke (z.B. Conti AS), rollen da ganz geschmeidig drüber hinweg.

und was lernen wir aus dem Ganzen: läuft der Wagen nach x-km auf einmal den Spurrillen nach, mal nach der Profiltiefe der Reifen schaun, wahrscheinlich steht bald ein Wechsel an. Ich kann das jedenfalls durchaus mit meinen Erfahrungen bestätigen.

Das Problem mit den Spurrillen hatte er ja schon immer, also auch, also die Reifen noch nagelneu waren. Am Verschleiss des Falken dürfte es also eher weniger liegen, wenn dann daran, daß er grundsätzlich nicht mit dem Jag harmoniert.

dann ist das aber wirklich ein fahrzeugspezifisches Problem, das hier keiner lösen kann.

Weshalb ich den Hinweis gab, zunächst sicher zu stellen, dass das Fahrwerk von Grund auf überholt wird.

@autofahrer23
Ändert sich denn das Verhalten, wenn Du die Räder von vorne nach hinten tauschst?

Dazu berichtet der Kollege ja: „Das Problem mit den Spurrillen hatte er ja schon immer, also auch, also die Reifen noch nagelneu waren“.

Zitat:

@autofahrer23 schrieb am 20. Januar 2023 um 22:48:54 Uhr:


Pirelli Cinturato P7 RFT.

Runflat darfst du nur montieren, wenn das Auto eine Reifendruckkontrolle hat. Dürfte bei deinem Jaguar mit ziemlicher Sicherheit nicht der Fall sein.

Zitat:

@Gummihoeker schrieb am 21. Januar 2023 um 12:28:16 Uhr:


Weshalb ich den Hinweis gab, zunächst sicher zu stellen, dass das Fahrwerk von Grund auf überholt wird.

Sollte man da besser vorne oder hinten anfangen? Gefühlt zieht es mir ja vor allem die Vorderachse weg, aber das kann natürlich auch täuschen.

Die HA ist aber Spur führend...und stellt die Basis dar.

Ich kann mich nur wiederholen. Zunächst die größten Brände zu löschen und nur partiell zu agieren, wird Deinen Kummer nicht heilen.

Auch möchte ich Dir noch einmal raten, Dich einer Interessengemeinschaft anzuschließen und nach passenden Kontakten zu suchen. Dort verstecken sich die Leute, die wissen, wie Dein Fahrzeug funktionieren muß. Dort ergibt sich auch mal die Möglichkeit einer Probefahrt mit einem baugleichen Fahrzeug.

Viel Erfolg dabei!

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