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Wie erreicht man ein besseres Miteinander im Straßenverkehr?

Themenstarteram 7. März 2011 um 8:13

Um es gleich vorweg zu sagen, ich gehöre nicht zu den VT, die sich ständig über das Verhalten anderer VT beschweren. Im Großen und Ganzen denke ich, dass das Miteinander ganz gut klappt. Aber natürlich erlebe ich auch ab und an Verhaltensweisen, die mich ärgern und immer zeigen sie, dass für manche Rücksicht erst nach Ausleben des Egoismus folgt (wenn überhaupt). Im Grundsatz bin ich ein sehr gelassener Mensch und stecke solche Erlebnisse auch gut weg. Doch warum behindern und gefährden diese Leute ohne Rücksicht auf Verluste?

Ich frage mich immer, was erreichen diese Leute mit ihrem rücksichtslosen Verhalten, zeitmäßig kann es sich nur um Sekunden handeln, die sie vielleicht gewinnen. Sind das unzufriedene Menschen, die glauben, mit ihrem Auto ein Stück Macht ausüben zu können, was sie in ihrem sonstigen Leben nicht haben? Haben Sie Genuss dabei, wenn sie andere ärgern können?

Ich rede hier nicht von unbewussten Fehlern aus Unachtsamkeit oder Unüberlegtheit. Denn davor sind wir manchmal alle nicht gefeit. Kein Mensch macht keine Fehler und ich sehe es als unsere Aufgabe an, solche Fehler anderer VT auszubügeln so gut es geht, genauso wie wir auch hoffen könne, dass andere mal unsere Fehler ausbügeln.

Was bewegt aber einen, jemand so extrem dicht aufzufahren, dass es zu einem Auffahrunfall käme, bevor auch nur reagiert werden könnte? Was bewegt einen in Brutalmanier einem vors Auto zu ziehen, dass nur einem nur noch eine Vollbremsung vor einem Unfall bewahren kann? Was bewegt einen, bewusst die Überholspur zu blockieren, obwohl rechts genug Platz wäre? Was bewegt einen, sich in die Ausfahrspur im letzten Moment reinzuquetschen und alle dahinter befindlichen Fahrzeuge auszubremsen? Was bewegt einen, zu beschleunigen, um jemand anders nicht das Einfahren auf seine Spur zu ermöglichen, obwohl er sieht, dass er nur ein wesentlich langsameres FZ überholen will? Was bewegt einen eine Mittelspur aus lauter Bequemlichkeit zu blockieren, obwohl er sieht, dass er damit alle anderen VT ausbremst? Es gäbe sicher xzig weitere Beispiele auf ähnlicher Ebene.

Können wir dieses Verhalten beeinflussen? Macht es Sinn, mit gutem Beispiel voran zu gehen? Oder kann hier nur Strafe weiterhelfen? Müsste mehr und gezielter kontrolliert werden? Wäre es vielleicht richtiger, solche Leute anzuzeigen (was ich in meinem ganzen bisherigen Leben noch nicht gemacht habe)? Muss man es einfach mehr oder minder klaglos hinnehmen? Was ist, wenn man darüber hinwegsieht und diese Leute im nächsten Moment vielleicht schwerste Unfälle verursachen, weil man nichts gegen solch rücksichtsloses Verhalten unternommen hat?

Meine persönliche Philosophie ist, wenn man positive Signale aussendet, kommen sie irgendwann mal wieder zurück. Vielleicht nicht gleich, aber irgendwann. Umgedreht gilt dies genauso mit negativen Signalen. Deshalb lasse ich mich auch nicht zu Revanchefouls hinreißen und spiele auch nicht den Verkehrserzieher, der mit Hupe oder Lichthupe andere maßregeln will. Bin ich da vielleicht zu sehr Weichei, müsste man vielleicht eher den rücksichtslosen Egoisten zeigen, wo der Hammer hängt? Ist nicht mein Stil, habe ich aber hier schon oft genug gelesen.

Eine Bitte noch zur Diskussion: Bleibt sachlich und unterlasst bitte persönliche Anfeindungen!

Beste Antwort im Thema
am 7. März 2011 um 8:53

Zitat:

Original geschrieben von winni2601

Was bewegt aber einen...

Da muß man differenzieren. Nicht jeder, der drängelt oder blockiert, macht das in böser Absicht. Nach meiner Erfahrung ist es eine Mehrheit, die sich derartiges Fehlverhaten aus Gedankenlosigkeit und Unachtsamkeit zuschulden kommen läßt. Bis zum Beweis des Gegenteils gehe ich immer von unbeabsichtigten Fehlern aus und komme so erst gar nicht in Versuchung erzieherisch tätig zu werden.

Zitat:

Können wir dieses Verhalten beeinflussen?

Nein, das können wir nicht. Je eher man sich dieser Tatsache bewußt wird und dadurch auf sinnlose Versuche der Einflußnahme verzichtet, umso besser. Denn jeder Versuch pädagogisch auf andere Kraftfahrer einzuwirken hat immer den genau gegenteiligen Effekt. Aggressionen schaukeln sich auf und führern letztlich zu gefährlichen Situationen. Was im Sandkasten funktionieren mag, ist auf der Straße fehl am Platz - hier ist Deeskalation das einzig Vernünftige.

Zitat:

Oder kann hier nur Strafe weiterhelfen?

Theroretisch sind Strafen geeignet eine lenkende Wirkung zu entfalten. Dazu bedarf es allerdings einiger Vorraussetzungen. So müssen Strafen verhältnismäßig im Bezug zum Vergehen sein, Strafen müßen nach rationalen Erwägungen verhängt und dürfen nicht nur als Einnahmequelle gesehen werden - und natürlich muß die Einhaltung strafbewehrter Tatbestände auch kontrolliert werden. Im Straßenverkehr ist nichts davon der Fall.

Abgesehen von Geschwindigkeitsverstößen gibt es so gut wie keine Kontrollen des Verkehrs. Und diese Kontrollen dienen fast nie der Verkehrssicherheit sondern ausschließlich der Abzocke des Bürgers. Die Wahrscheinlichkeit, daß rücksichtslosen und gefährliches Verhalten durch härtere Strafen reduziert werden könnte, ist angesichts dieser Umstände gleich Null.

Zielführend könnte es sein, wenn der Staat und die Medien die Aggression der Verkehrsteilnehmer untereinander durch das Etablieren von Feinbildern nicht noch extra anheizen würden. Wenn etwa die Berichterstattung über Verkehrsunfälle auf der Grundlage von sachlichen Fakten erfolgen würde, und nicht mit dem Ziel, die dumpfen Vorurteile der bildungsfernen Konsumenten zu bedienen. Oder wenn der Staat Verkehrsverstöße nach ihrem Gefährdungspotential verfolgen würde und nicht nur danach, wie sich mit möglichst geringem Aufwand die höchsten Einnahmen erziehlen lassen.

Zitat:

Meine persönliche Philosophie ist, wenn man positive Signale aussendet, kommen sie irgendwann mal wieder zurück.

Genau die gleiche Erfahrung habe auch ich gemacht. Desshalb bin ich mir auch sicher, daß die ganzen Geistesgrößes, welche sich inbesondere in diesem Forum über alles mögliche aufregen, selbst den größten Anlaß zur Aufregung geben.

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Zitat:

@trouble01 schrieb am 31. Oktober 2015 um 07:38:47 Uhr:

Zitat:

@rambonaut schrieb am 28. Oktober 2015 um 19:05:21 Uhr:

ein besseres Mitteinanderer ?

Person X macht fehler...

1.... Warnblinker an...

2..... Aussteigen....

3....Ordentlich die Fresse polieren....

4....Einsteigen...

5....Warnblinker aus...

Erziehen kann man nur noch mit Gewalt...im Straßenverkehr hilft nicht mal mehr die Super Nany

MFG

Ein Musterbeispiel an dem die Zivilisation vorbeigelaufen ist. Einfach nur primitiv.

Ach nu komm, das Bedürfnis danach hat ja wohl jeder schon gehabt, der zivilisierte Mensch verzichtet dann aber auf die Befriedigung. Und so war es auch gemeint.

am 25. Juni 2017 um 18:56

nur noch komplett autonome Fahrzeuge zulassen und alles per Computer steuern.

Alle fahren die gleiche Geschwindigkeit, können die Zeit poduktiver nutzen, es entstehen weniger Unfälle und jeder kommt schneller und glücklicher an sein Ziel.

Die Umsetzung ist eine andere.

Mir machen die ganzen noch nicht prognostiziert en Kinderkrankheiten beim autonomen Fahren Sorgen. Ich befürchte, dass die Geschichte dieser neuen Technologie auch erst mit Blut geschrieben werden wird.

Zitat:

@Falcon9 schrieb am 25. Juni 2017 um 20:56:37 Uhr:

und alles per Computer steuern.

Das geht dann solange gut, bis die Kiste sich aufhängt oder von einem Virus lahm gelegt wird.....:D

Gestern fielen in Folge des Starkregens zahlreiche Ampeln in B aus. Verkehrschaos.

Als Radfahrer war das zwar nicht witzig, aber dennoch bin ich einigermaßen (durchnässt) nach Hause gekommen.

An der Kreuzung Willmanndamm / Grunewaldstr. / Potsdamer Str. - Kleistpark - eine schon mit funktionierenden Ampeln unfallschwerpunktmäßige Stelle - war die Ampel ausgefallen.

Nun musste ich mir das wartenderweise live ansehen wie die KFZ-Flut durch diese Kreuzung fuhr.

Meinen Respekt. Das war dermaßen professionell wie sich die Autofahrer dort verhalten haben.

Ich hätte wetten können das es gleich knallt. Aber nein. Die Autofahrer haben sich - wie telepathisch - untereinander ausgetauscht und sind in beide Richtungen in alle Himmelsrichtungen durchgekommen.

Es war schon fast magisch wie gesittet das abging.

Nochmal meinen Respekt an die Berliner / auswärtige Verkehrsteilnehmer wie sich dort verhalten wurde.

Einfach Toll.

Zitat:

@AndyW211320 schrieb am 30. Juni 2017 um 09:22:13 Uhr:

Gestern fielen in Folge des Starkregens zahlreiche Ampeln in B aus. Verkehrschaos.

Als Radfahrer war das zwar nicht witzig, aber dennoch bin ich einigermaßen (durchnässt) nach Hause gekommen.

An der Kreuzung Willmanndamm / Grunewaldstr. / Potsdamer Str. - Kleistpark - eine schon mit funktionierenden Ampeln unfallschwerpunktmäßige Stelle - war die Ampel ausgefallen.

Nun musste ich mir das wartenderweise live ansehen wie die KFZ-Flut durch diese Kreuzung fuhr.

Meinen Respekt. Das war dermaßen professionell wie sich die Autofahrer dort verhalten haben.

Ich hätte wetten können das es gleich knallt. Aber nein. Die Autofahrer haben sich - wie telepathisch - untereinander ausgetauscht und sind in beide Richtungen in alle Himmelsrichtungen durchgekommen.

Es war schon fast magisch wie gesittet das abging.

Nochmal meinen Respekt an die Berliner / auswärtige Verkehrsteilnehmer wie sich dort verhalten wurde.

Einfach Toll.

Sollte es vielleicht in D öfters mal Starkregen geben? :D

Ist doch ganz einfach.

Man verhält sich so, wie man es sich von den anderen erwünscht.

Hier mal ein Zusammenschnitt von mir

https://www.youtube.com/watch?v=rUIVC5dApKA

Und eine klasse Playlist eines Youtubers aus dem Ausland

(Andere nennen es auch Bayern :D )

https://www.youtube.com/watch?...

Zitat:

@ttru74 schrieb am 30. Juni 2017 um 13:59:28 Uhr:

Sollte es vielleicht in D öfters mal Starkregen geben? ??

Das war kein Starkregen in Berlin. Das war der erste erfolgreiche Brandschutztest von BER :D:

http://www.der-postillon.com/2017/06/ber-brandschutz.html?m=1

Den Postllion hatte ich noch garnicht gelesen. :D

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