Weshalb nur geringer Spritmehrverbrauch bei 160-180 km/h gegenüber 100-110 km/h

Mercedes E-Klasse W124

Hallo 124er,

vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussionen um die "Normverbräuche" habe ich bei meinem 300CE / M103 mit Handschaltung mal die Verbräuche ausprobiert.

Bei 100 km/h: 9,4 L / 100 km (Teststrecke 520 km)

Bei 160 km/h: 9,8 L / 100 km (Teststrecke 200 km)

Typisch sind im Stadtverkehr ca. 12 L / 100 km und ca. 10 L auf der Autobahn.

Weshalb ist nur ein minimaler Mehrverbrauch von 0,4 L SUPER zu erkennen?

Ist es der langübersetzte 5. Gang, der W124 so leicht oder ist der M103 nur ein toller Motor?

Die Normverbräuche von modernen "Bluetec" und "Eco-Motoren" sind zwar klar niederiger ABER bei >160 km/h saufen sie auch ganz gut.

Bin für jede Bemerkung damkbar.

Gruß

MikelRaccoon

Beste Antwort im Thema

die cw-wert-diskussion ist hier völlig überflüssig, weil wir nicht verschiedene autos miteinander vergleichen, sondern es geht es um ein und das selbe auto, nur mit verschiedenen geschwindigkeiten.

und wenn man den wikipedia-artikel schon mal offen hat, kann man im kapitel "anwendung" auch gleich nachlesen, was ich eingangs erwähnte, nämlich daß der luftwiderstand quadratisch (!) mit der geschwindigkeit ansteigt.

und da bei höheren geschwindigkeiten der luftwiderstand den allergrößten teil des fahrwiderstandes ausmacht, MUSS der verbrauch ordentlich ansteigen.

denn bekanntlich gilt: "von nix kommt nix"

also reiner meßfehler des TE (oder wie er es nennt: phänomen 🙂 )

nogel

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Alleine, dass du eine Strecke mit 500km gefahren bist und danach nur 200km beeinflussen das Messergebniss schon. Dazu kommt, dass man eigentlich die Streckenbedingungen exakt kopieren müsste um ein verlässliches Ergebniss zu bekommen. Und das "Nachmessen" mit der Zapfpistole sorgt dann noch für weitere Ungenauigkeit. Schließlich musst man ja bedenken, dass der Spritverbrauch sich zwischen 100 und 160 jetzt nicht so stark unterscheidet; wenn das 2-3 Liter sind dann ist das viel.

Ich habe da mal ne Fotoreihe gemacht...
Einmal auf der Hinfahrt (Motor schon ordentlich warmgefahren) und noch zwei Fotos auf der Rückfahrt. Alles ohne Steigungen oder Gefälle. Auf der Hinfahrt mittlerer Gegenwind, auf der Rückfahrt Rückenwind.

Erstaunlich finde ich, daß man tatsächlich einen deutlichen Unterschied bei gleicher Geschwindigkeit je nach Windrichtung sieht, ca 9/100km bei 100kmh auf der Hinfahrt, ca 7,5l auf der Rückfahrt.
Und gleicher Verbrauch bei 160kmh Hin- und 180kmh Rückfahrt.

Ist ja eigentlich klar, aber hatte ich bisher nie so drauf geachtet.

Ergebnis der "Messreihe":
9l/100km bei 100kmh, 14l/100km bei 160kmh Hinfahrt,
7,5l/100km bei 100kmh, 14l/100kmh bei 180kmh auf der Rückfahrt.

Also so, wie die Physik es vorsieht, kein "Wunderauto"....😉

Ist übrigens ein s320 W140 mit M104.

Die Momentan-Verbrauchsanzeige im W140 ist m.E. recht genau und zeigt bei konstanter Fahrt nach einer Weile auch einen konstanten Wert an.

W140-100
W140-100-rueckenwind
W140-120
+3

Zitat:

Original geschrieben von gf8800gtx


Alleine, dass du eine Strecke mit 500km gefahren bist und danach nur 200km beeinflussen das Messergebniss schon. Dazu kommt, dass man eigentlich die Streckenbedingungen exakt kopieren müsste um ein verlässliches Ergebniss zu bekommen. Und das "Nachmessen" mit der Zapfpistole sorgt dann noch für weitere Ungenauigkeit. Schließlich musst man ja bedenken, dass der Spritverbrauch sich zwischen 100 und 160 jetzt nicht so stark unterscheidet; wenn das 2-3 Liter sind dann ist das viel.

Hallo gf8800gtx und alle 124er-Freunde,

in meiner Anfrage ging es mir "nur" um die exemplarische Herausstellung der geringen Unterschiede von "Schleichfahrten und Vollgasrallyes" mit meinem 300CE. Über 75.000 km habe ich viele "Testfahrten" gemacht und mich immer über die geringen Verbräuche von ca. 10 L/100km gewundert. Genauigkeiten wie 0,5 L mehr oder weniger beim Tanken sind mir rel. egal, ich habe schlicht übliche Mehrverbräuche von 0,5 L für Vollgasfahrten und da mach ich mir keinen Kopf mehr ob langsamkriechen mit 100-130 km/h nun spritsparender ist.

Ich hatte nur auf einen Hinweis gehofft wie dieser erstaunlich geringe Mehrverbrauch zustande kommt.

Ich kann auch damit leben es als Phänomen zu akzeptieren.

Gruß

MikelRaccon

Für Aller Physiker unter Euch,
bei jedem Gegenstand der durch die Atmosphäre oder auch durchs Wasser gedrückt wird, spielt nicht nur der Wiederstand der Front eine Rolle, sondern auch die Form des Hecks.
BEISPIEL: Eine Tropfenform mit der Spitze vorne weg wird durch das große Heck nach vorne gedrückt und rediziert den Widerstand erheblich und dieser Vorgang ändert sich mit der Geschwindigkeit.
Das bedeutet, ein Auto mit einem günstigen Heck (richtiger Spoiler z.B.) oder andere kleine Kniffe (siehe Formel 1) bringen auch enorme Einsparmöglichkeiten, daher sollte man erst einmal wissen "wie sieht denn dasFahrzeug aus, von dem hier gesprochen wird". Werksform oder bereits Änderungen vorgenommen? Mein 230TE hat anfangs 12,6 Ltr./100 km verbraucht und verbraucht jetzt nur noch 9,8 Ltr./100 km und das nur auf Grund von Änderungen in der Fahrtechnik. Es ist ja richtig, dass man zügig anfahren soll, heißt aber nicht "Bleifuß" rein beim Anfahren, sondern gefühlvolles Gas geben mit der Beschleunigung des Fahrzeuges. Bergabfahrten z.B. mit Leerlauf, wenn nicht zu steil. Wir haben in OHZ und Ritterhude einige Strecken, wo man das sehr gut machen kann. Auch sollte man beim messen des Verbrauches nicht das Schiebedach öffnen oder auf Kippe stellen, Fenster öffnen usw.
Wir können unsere Verbräuche doch nur nach Praxis messen und die ist jeden Tag anders, mal hat man Gegenwind mal nicht usw. usw.

Gruss Luemmel-8542

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Zitat:

Original geschrieben von luemmel-8542


BEISPIEL: Eine Tropfenform mit der Spitze vorne weg wird durch das große Heck nach vorne gedrückt und rediziert den Widerstand erheblich und dieser Vorgang ändert sich mit der Geschwindigkeit.

Wie jetzt, der CW-Wert ist abhängig von der Geschwindigkeit?

Eigentlich sollte es doch ganz einfach sein: Fahrwiderstand durch Luft: 0,5 * Luftdichte * v² * A * Cw
Alle Werte, bis auf die Geschwindigkeit, sind doch relativ konstant.

Gruß,
Lasse

Zitat:

Wie jetzt, der CW-Wert ist abhängig von der Geschwindigkeit?

Eigentlich sollte es doch ganz einfach sein: Fahrwiderstand durch Luft: 0,5 * Luftdichte * v² * A * Cw
Alle Werte, bis auf die Geschwindigkeit, sind doch relativ konstant.

Gruß,
Lasse

Richtig. Der cw-Wert ist eine Zahl, die grob gesagt angibt ob ein Körper mehr oder weniger leicht durch die Luft gleiten kann. Jede Form hat ihren eigenen cw-Wert, der in der Rechnung dann aber konstant bleibt.

Bevor die große Diskussion über den cw-Wert anfängt einfach mal hier reinschaun:
http://de.wikipedia.org/wiki/Str%C3%B6mungswiderstandskoeffizient
Gruss
Luemmel-8542

die cw-wert-diskussion ist hier völlig überflüssig, weil wir nicht verschiedene autos miteinander vergleichen, sondern es geht es um ein und das selbe auto, nur mit verschiedenen geschwindigkeiten.

und wenn man den wikipedia-artikel schon mal offen hat, kann man im kapitel "anwendung" auch gleich nachlesen, was ich eingangs erwähnte, nämlich daß der luftwiderstand quadratisch (!) mit der geschwindigkeit ansteigt.

und da bei höheren geschwindigkeiten der luftwiderstand den allergrößten teil des fahrwiderstandes ausmacht, MUSS der verbrauch ordentlich ansteigen.

denn bekanntlich gilt: "von nix kommt nix"

also reiner meßfehler des TE (oder wie er es nennt: phänomen 🙂 )

nogel

Man muss immer bedenken, dass der spezifische Mehrverbrauch (gemessen in g/kwh) in Wirklichkeit viel höher ist, als er auf dem Papier erscheint. Ein Beispiel:

Mein 523i nimmt sich bei 100 km/h etwa 6.4 l / 100 km und bei 160 km/h sind es 9.4 l / 100 km. Also ein Mehrverbrauch von rund 47 %. Nun läuft der Motor aber beim ersten Wert eine volle Stunde, bis 100 km absolviert sind. Macht 6.4 l / h. Bei 160 km/h braucht er aber nur 38 Minuten. Umgerechnet sind das also 15 l / h, ein Mehrverbrauch gegenüber dem Wert bei 100 km/h von sagenhaften 135 %.

Der Mehrverbrauch ist bei höherer Last nur deshalb nicht um Etagen höher, weil die Messstrecke (also die 100 km) schneller absolviert werden, der Motor also kürzer läuft.

Fahre mit meinem 250D immer die gleiche Strecke zur Arbeit. Das Meiste davon Autobahn.
Wenn ich nun konstant 110 kmh fahre verbraucht er mehr Kraftstoff als bei permanenten 130 kmh.
Kommt also auf die Drehmomentkurve, Brennraumtemperatur und Abgasmassenstromverhalten an.
Man kann also nicht sagen das mit Erhöhung der Fahrzeuggeschwindigkeit auch automatisch der Kraftstoffverbrauch steigt.
Allerdings wenn ich 150 fahre nimmt er sich natürlich mehr als bei 100 kmh.

Hallo,
ich möchte einmal die Sache von der rein logischen Seite betrachten und da zeigt sich natürlich der Einfluß von Motordaten bei höheren Drehzahlen wie z.B. Temperatur, Gemischverwirbelung, Abgasgeschwindigkeit an den Ventilen usw., aber über eines muß man sich im Klaren sein, ein Motor verbraucht bei jedem Arbeitstakt eine bestimmte Menge Diesel oder Benzin und je mehr Arbeitstakte erledigt werden um so mehr Diesel o. Benzin wird verraucht. Also bei 180 Km/h wird garantiert mehr Diesel und Benzin verbraucht, als bei 110 Km/h oder 120 Km/h usw. Nur das der Mehrverbrauch nicht lineal mit der Geschwindigkeit ansteigt hängt mit den oben beschriebenen Daten zusammen.
Meßstrecken auf einer Autobahn heute mit 180 Km/h und morgen mit 120 Km/h sind keine aussagefähigen Tests.

Luemmel8542

Zitat:

Original geschrieben von luemmel-8542


Meßstrecken auf einer Autobahn heute mit 180 Km/h und morgen mit 120 Km/h sind keine aussagefähigen Tests.

Warum denn nicht? Natürlich keine Messtandsdaten, aber aussagekräftig auf jeden Fall mit einer gewissen Streuung. Aber es werden Tendenzen sichtbar. Ich fahre seit 15 Jahren täglich die gleiche Strecke zur Arbeit und führe Fahrtenbuch. Wenn ich hier Querrechne habe ich Aussagekräftige Zahlen, genauso wie die Durchschnittsverbrauchsangaben bei Spritmonitor.

Zitat:

Original geschrieben von XTino


Man kann also nicht sagen das mit Erhöhung der Fahrzeuggeschwindigkeit auch automatisch der Kraftstoffverbrauch steigt.

Mit höherer Geschwindigkeit steigt der Verbrauch immer. Höhere Drehzahl und höhere Last. Allerdings nur pro Stunde und nicht unbedingt immer auf 100 km.

Zitat:

Original geschrieben von XTino


Fahre mit meinem 250D immer die gleiche Strecke zur Arbeit. Das Meiste davon Autobahn.
Wenn ich nun konstant 110 kmh fahre verbraucht er mehr Kraftstoff als bei permanenten 130 kmh.
Kommt also auf die Drehmomentkurve, Brennraumtemperatur und Abgasmassenstromverhalten an.
Man kann also nicht sagen das mit Erhöhung der Fahrzeuggeschwindigkeit auch automatisch der Kraftstoffverbrauch steigt.
Allerdings wenn ich 150 fahre nimmt er sich natürlich mehr als bei 100 kmh.

dein Motor mag bei 130 effizienter sein als bei 110, aber er wird bei 110 trotzdem weniger verbrauchen, wenn die 110 und 130 im gleichen Gang erreicht wurden. Bei so geringen Unterschieden wie 110 zu 130 kann ja schon ein anderes Wetter das Ergebnis verfaelschen 🙂.

Und der TE hat garantiert falsch gemessen, da man im Alltag nur falsch messen kann, aber ich weiß, was er meint; ich habe bei meinem 300CE auch das Gefuehl, dass es keine Rolle spielt, wie ich fahre; ich habe gefuehlt immer den gleichen Verbrauch. Bei meinen Messungen habe ich bei Tankfuellungen, die ich nur durch Stadtverkehr verbrannt habe, etwas weniger Verbrauch als auf der Autobahn, was aber daran liegt, dass der 4-Gang Automat nix fuer die Autobahn ist. Fuer mich ist das ein perfektes Stadtauto 🙂.

Abgesehen davon wuesste ich nicht, wo man konstant 160 fahren kann. Bei modernen Autos hat man eine Durchschnittsgeschwindigkeitsanzeige und man waere ueberrascht, wie langsam man im Schnitt eigentlich faehrt, auch wenn man mal "pedal to the metal" macht 🙂.

Ja, so in etwa.

M.f.G.
Andreas.

Hi,

ich finde diese Diskussion sehr interessant, da ich kürzlich genau dieselbe Frage hatte.

Mein E220T (5 Gang Handschaltung und KEINE Klima aber mit 205/60 - 15 er Reifen) nimmt sich immer so zwischen 8,3 und 9 Liter. Ich fahre meist 40 - 45 Km zur Arbeit. Davon 35 Km Autobahn zwischen 110 und 130 Km/h und relativ defensiver Fahrweise in der Stadt.

Dabei habe ich dann pro Tankfüllung nach jeweils 700Km ca. 14-15 Kaltstarts (jeweils höherer Verbrauch).

Als ich noch längere Strecken (70 Km one way) gependelt bin hatte ich bei Sparfahrten über eine Tankfüllung mal 7,9 Liter/100Km geschafft.

Auf der Fahrt nach Holland und zurück letztens hatte ich in Deutschland bis zur Grenze Dauertempo 150 - 160 (kaum Bremsungen notwendig) drauf, In Holland dann so 100 - 120 Kmh. Gesamtstrecke für die Tanlkfüllung waren 750Km (Davon ca. 620 Km für die Hollandtour) mit nur 4 oder 5 Kaltstarts.
Der Verbrauch lag dabei bei 8,3 Litern (!!!!) für das Schiff.

Windrichtungen und sowas mal aussen vor gelassen, resultieren daraus für mich zwei Erkenntnisse:
Kaltstarts hauen mächtig rein. Das Tempo scheinbar (?) weniger. Wobei ich in Holland auch nur gecruist bin....

Der 111er Motor des E220T liefert seine 210Nm bei 4000 U/min ab. Bei Tempo 150 - 160 liege ich genau zwischen 4000 und 4300 U/min. Ich nehme mal an, das dies ein Bereich ist in dem der Motor noch recht effizient läuft und eben noch nicht säuft.

Ich habe daraus jedenfalls gelernt, dass ich auf langen Strecken (wenn sie frei sind und gleichmäßig schnell gefahren werden kann) nicht mehr bei 130 abriegele. Unter 8 Liter zu kommen ist nämlich auch damit kaum möglich.

MfG
TEE aus HA

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