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Werkzeug ziehen oder drücken?

Themenstarteram 4. Juni 2018 um 15:17

Hallo zusammen,

in einem Sicherhinweis-Blatt von Gedore steht im Abschnitt "Schraubenschlüssel":

Zitat:

Ziehen Sie den Schraubenschlüssel immer auf zu sich hin! Drücken Sie den

Schraubenschlüssel niemals von sich fort! Kann man aus konstruktiven Gründen

den Schraubenschlüssel nur drücken, drücken Sie mit der offenen Handfläche

um Verletzungen am Knöchel zu vermeiden.

Der gleiche Hinweis findet sich nochmal unter "Knarren, Betätigungswerkzeug

und Steckschlüsseleinsätze".

Viel Gedanken habe ich mir bisher darüber nicht gemacht. Wenn ich´s mir genau überlege, habe ich das Werkzeug bisher wohl meistens von mir weg gedrückt, damit es sich bei plötzlichem Nachgeben (Abrutschen oder Bruch) nicht in meine Richtung bewegt. Offenbar habe ich das mehr als 30 Jahre lang falsch gehandhabt. Oder nicht? Wie macht Ihr das? Frei nach Schnauze oder wie in der Gedore-Anleitung?

MfG, Tazio1935

Beste Antwort im Thema

Ich denke, wer viel schraubt hat sich auch schon oft genug die Pfoten angehauen und man entwickelt eine Art Instinkt dafür, wann es nicht ratsam ist zu drücken bzw. wann es angebracht ist, wie empfohlen mit offener Hand zu drücken. Ich denke nicht (mehr) drüber nach.

Ein ähnlicher "Lerneffekt" stellt sich auch zwangsläufig ein beim Benutzen von Zangen und der damit einhergehenden Bildung von Blutblasen und beim Stochern und Hebeln mit kleinen Schraubenziehern und anderen spitzen Gegenständen während man das Werkstück an dem gehebelt wird in der anderen Hand hält :D

Zugegeben: Beim einen früher, beim anderen später.

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Ich denke, wer viel schraubt hat sich auch schon oft genug die Pfoten angehauen und man entwickelt eine Art Instinkt dafür, wann es nicht ratsam ist zu drücken bzw. wann es angebracht ist, wie empfohlen mit offener Hand zu drücken. Ich denke nicht (mehr) drüber nach.

Ein ähnlicher "Lerneffekt" stellt sich auch zwangsläufig ein beim Benutzen von Zangen und der damit einhergehenden Bildung von Blutblasen und beim Stochern und Hebeln mit kleinen Schraubenziehern und anderen spitzen Gegenständen während man das Werkstück an dem gehebelt wird in der anderen Hand hält :D

Zugegeben: Beim einen früher, beim anderen später.

Ich arbeite im Maschinenbau, auch wenn ich mittlerweile kaum noch schraube, so habe ich trotzdem mehr Erfahrung mit Montage/Demontage als 95 % der Hobbyschrauber hier.

Diese Aussage von Gedore ist prinzipiell richtig:

Wenn man beim drücken abrutscht, so beweget man die Hand Richtung Fahrzeug/Maschineninnenraum. Da passieren viel mehr Schnittverletzungen und Abschürfungen, als wenn man am Werkzeug zieht. Da zieht man sich kaum Schnittverletzungen zu, das meiste sind maximal leichte Abschürfungen. Maximal halt die Abschürfungen am Handrücken und den Knöcheln. Beim drücken sind die Finger viel mehr betroffen, das ist zwar auch meistens ungefährlich, aber da sind Schürfwunden viel hinderlicher.

Zudem hat man beim ziehen vom Werkzeug mehr Gefühl. Wenn man Schrauben löst und dabei drückt, bewegt man sich beim Lösen immer etwas. Zieht man beim Lösen ist der Moment, wo die Schraube löst viel besser im Gefühl und man bewegt sich weniger.

Die Gefahr, das man sich beim ziehen selbst Werkzeug ins Gesicht schlägt, ist unbegründet, solange man eine vernünftige Arbeitsposition einnehmen kann. Bei Zwangslagen ist das natürlich wieder etwas anderes, da kann man auf sowas wenig Rücksicht nehmen. Aber auch da reduziert vernünftiges und vernünftig eingesetztes Werkzeug die Verletzungsgefahr erheblich.

Wenn ich sehe, wie manche Grobschmiede arbeiten, wundert es mich nicht, das denen öfters was passiert. Als Hobbyschrauber sollte man genau bei der Werkzeugqualität und beim Einsatz ansetzen. Da wird oft so viel gepfuscht, das das Werkzeug bezeiten "runter" ist und man ständig irgendwelche kleineren Probleme. Da sollte man auch mal recht kompromisslos untaugliches Zeug wegschmeißen, statt das auf ewig im Werkzeugwagen rumzuschleppen. Halbkaputtes Werkzeug ruiniert bspw. sehr gut Schraubenköpfe, die man dann leichter runddreht.

hi Knergy top Beitrag danke

Schraubenschlüssel weg- oder hindrücken? Steh ich auf dem Schlauch ... Egal ob Maul-, Gabelschlüssel oder Rätsche, ich halte die gefühlt auf einer Achse bauartbedingt 90° zur Schraubenachse und drehe am Hebel ohne groß ranzudrücken oder zu ziehen ... mhm ... vielleicht bin ich aber auch einer jener "Grobschmiede" und merke nicht was meine Hand so macht. Obwohl eine Ausbildung die Spezifizierung "Feingerätetechnik" enthielt... Eigenhändige Kinnhaken gab ich mir zwar auch schon, aber eher bei Abziehversuche div. Teile... tata3

Zitat:

@tata3 schrieb am 4. Juni 2018 um 20:20:49 Uhr:

Schraubenschlüssel weg- oder hindrücken? Steh ich auf dem Schlauch ... Egal ob Maul-, Gabelschlüssel oder Rätsche, ich halte die gefühlt auf einer Achse bauartbedingt 90° zur Schraubenachse und drehe am Hebel ohne groß ranzudrücken oder zu ziehen ... mhm ... vielleicht bin ich aber auch einer jener "Grobschmiede" und merke nicht was meine Hand so macht. Obwohl eine Ausbildung die Spezifizierung "Feingerätetechnik" enthielt... Eigenhändige Kinnhaken gab ich mir zwar auch schon, aber eher bei Abziehversuche div. Teile... tata3

Du hast es falsch verstanden. Du drehst doch nicht am Maulschlüssel von oben sondern ziehst diesen entweder zu wird oder drückst ihn weg. Darum geht es hier.

Also zumindestens mir geht es so, dass ich mit ziehen viel mehr Kraft und auch Gefühl für das Lösemoment habe. Daher tue ich intuitiv sehr fest sitzende Schrauben ziehen.

Ah, jetzt verstehe ich. Wenn man da räumlich die Wahl hat, was an meinem LKW zB. eher selten ist, dann natürlich ziehen, wie Du schreibst "intuitiv" viel besser dosierbar auch... grüßend und Danke für die Erhellung, tata3

Na ja, manchmal geht's nur mit Drücken (z.B., wenn man sich auf Schlüssel stellen muss :-), aber prinzipiell ist Ziehen gefühlvoller UND kraftvoller möglich (Zugststreben am T3 z.B: oder die 350 Nm am Hinterrad bekommt man mit "Rudererzug" hin, mit Drücken ist hingegen sogar ein 120kg-Mann überfordert).

Über die Verletzungsgefahr- und -häufigkeit steht ja oben schon alles.

Wenn es ganz kritisch ist (z.B: im Motorraum), dann hilft manchmal auch ein gestütztes Drücken - also den Arm rückwärtig an ein festes Bauteil anzulegen und dann den Unterarm als Hebel zu benutzen statt sich frei gegen den Schlüssel zu stemmen. Rutscht man dann ab, dann bewegt sich der Arm nur ein paar cm und nicht wie ein Wurfgeschoss 20cm an scharfen Kanten vorbei :-)

Gruß

Roman

Da ich mir beim Abrutschen lieber die Knochen an meinem Körper stoße, als an einem harten Werkstoff, handhabe ich Das seit über 20 Jahren, wie Gedore es beschreibt.

Ich habe auch noch nie bei Einem meiner Schlosser- und Monteurskollegen Jemanden gesehen, der standardmäßig drückt unter Last.

Natürlich gibt es Situationen, wo man nur durch Drücken weiter kommt. Aber Das ist dann eine Ausnahme.

 

 

Grüße...

Zitat:

@Big-Toto schrieb am 5. Juni 2018 um 18:23:33 Uhr:

 

Ich habe auch noch nie bei Einem meiner Schlosser- und Monteurskollegen Jemanden gesehen, der standardmäßig drückt unter Last.

Grüße...

aufm Klo... aber mal im ernst, bei den neueren Murkskarren, hat man doch garkeine Wahl ob ziehen oder drücken, da kann man schon froh sein wenn man ein Standart Schlüssel verwenden kann um ne Schraube auf zu bekommen

Das mit ziehen oder drücken halte ich eigentlich für egal...

Wenn man den Schlüssel ansetzt sieht mein eigentlich gleich ob man besser zieht oder drückt. Und man kann auch beim ziehen die Finger irgendwo anschlagen.

Wenn wir dann von Zwangslagen reden also das es nur in eine Richtung möglich ist dann ist es ja sowiso klar wie man es macht.

Ist halt manchmal einfacher sich mit dem Rücken im Radkasten abzustützen und zu drücken anstelle zu ziehen obwohl man kaum Kraft hin bekommt....

am 7. Juni 2018 um 15:20

Bei festsitzenden Schrauben immer mit reichlich Hebel arbeiten! Ausfahrbare Ratschen sind da ein Segen!

So muss man selbst viel weniger Kraft aufwenden und falls man abrutscht, passiert deutlich weniger. Zumal man mit der langen Ratsche die Hände/Griffe meistens ausserhalb des Autos hat.

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