Wer hat Schuld?
Hallo Leute,
ich hatte am Donnerstag Morgen einen kleinen Unfall. Es ist niemand zu Schaden gekommen, aber mir lässt die Schuldfrage einfach keine Ruhe. Vielleicht kann mir jemand helfen, indem er ein paar nützliche Informationen schreibt.
Also zur Situation:
Ich war linksabbieger und wollte auf eine Autobahnauffahrt. Ich stand als erster vor der roten Ampel. Als die Ampel grün wurde, bin ich losgefahren. Dann habe ich gemerkt, dass der Gegenverkehr nicht vor der Ampel stehen bleibt. Also habe ich gebremst, sodass mein Auto wieder stand. Wäre ich weiter gefahren, hätte er erst recht keine Chance gehabt zu bremsen. Dann ist mir der Kollege direkt vorne reingefahren, da ich auf seiner Spur gebremst habe. Er sagte dass er grün gehabt hat. Dann hat er gesagt ich sollte mal besser die Polizei rufen. Der habe ich das geschildert und der Kollege hat gesagt, dass das aus seiner Sicht genau so passiert ist, also wie ich es sage, nur dass er halt grün gehabt hat und nicht mehr bremsen konnte. Er ist schätzungsweise 40 gefahren und "fast" ungebremst in meine Karre gefahren. Er hat nicht versucht auszuweichen und meiner Meinung nach hat er genug Zeit gehabt, zu bremsen. Ich konnte das ja aus meinem stehenden Auto heraus für 2-3 sek beobachten. Kein ABS, kein bremsen war zu erkennen. Die Polizei hat gesagt dass sie das Prüfen werden. Ich stehe auf dem Unfallbogen an erster Stelle, wobei angekreuzt ist, dass die Sachlage unklar ist. Die Reperaturkosten belaufen sich auf 1700 Euro nach Kostenvoranschlag. Einen Termin beim Anwalt habe ich auch schon. Der Fahrer war von einer Spedition.
Ich finde nicht dass ich Schuld habe. Ich habe direkt gebremst als ich das gesehen habe. Er hat garnicht reagiert.
Ich hoffe auf ein paar hilfreiche Kommentare.
Mit freundlichen Grüßen
Schraube
Beste Antwort im Thema
Von mir ein dickes DANKE für deine tolle Zeichnung, ich lach jetzt noch drüber😁
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35 Antworten
Ja das mit den Geschwindigkeiten ist sone Sache. Davon wurde auch nix gesagt als die Poliuzei da war. Er hat nur gesagt, dass er nicht besonders schnell war. Und das habe ich bestätigt. Als ich grün bekommen habe, konnte nicht einschätzen, dass er weiter fährt. Deswegen bin ich gefahren. Als ich das halt gemerkt habe, hab ich halt gebremst und kam direkt zum stehen. Er nicht, obwohl die Strecke, die er zurück gelegt hat, vieel grösser war.
Ich denke mir nur: wie kann jemand Schuld haben, der die Sutuation nicht beeinflussen konnte? Ich hab meine Pflicht und Schuldigkeit getan, weil ich gebremst habe. Ach keine Ahnung. wie soll man da argumentieren. Ich will nur endlich morgen bei meinem Anwalt sitzen und wissen, was der dazu sagt. Kanns kaum abwarten. Vielleicht ruft die gegenversicherung ja auch morgen an und sagt, dass die den Schaden bezahlen. Ich hab meiner gesagt, dass sie nicht bezahlen sollen, wenn die andere was fordert.
Ich vermute leider das du die Schuld oder ein großteil der Schuld bekommen wirst.
Wenn ich dich nun richtig Verstanden habe, hat die Ampel keinen grünen Pfeil. Und wenn da kein Pfeil ist musst du als Linksabbieger nunmal den Gegenverkehr vorfahrt gewähren.
Ob die gewöhnlich Rot haben wenn du da grün hast spielt keine Rolle denn es ändert nichts an der Vorschrift.
Na das stimmt ja so mal nicht. Wenn die Ampelphasen so sind, dass nur einer der beiden Grün gehabt haben kann, heisst das, dass einer nicht die Wahrheit sagt. Zudem kommt noch die Frage der Unausweichlichkeit hinzu, ich darf ja schliesslich nicht auf n stehendes Auto rauschen, bloss weil ich Vorfahrt habe. Und bei 40-50 kann man sich kaum damit rausreden, dass man nicht mehr hätte reagieren können.
Die Ampel hatte einen grünen Pfeil. Wenn der grün leuchtet, darf ich definitiv fahren. Egal wer oder was woher fährt. Das is an der Stelle so. Das Problem ist ja nicht die Frage wer Vorfahrt gehabt hätte, wenn.... sondern seine Aussage dass er grün hatte, was eig nicht hätte sein können. Und es is doch wahrscheinlicher dass er lügt, weil keine Sau vor ner roten Ampel steht und los fährt, wenn noch rot ist. Es is doch viel wahrscheinlicher dass einer bei orange oder gerade rot noch versucht rüber zu kommen. Oder? Also kann ich so nicht argumentieren?
Zitat:
Original geschrieben von ArthurDentx
Na das stimmt ja so mal nicht. Wenn die Ampelphasen so sind, dass nur einer der beiden Grün gehabt haben kann, heisst das, dass einer nicht die Wahrheit sagt. Zudem kommt noch die Frage der Unausweichlichkeit hinzu, ich darf ja schliesslich nicht auf n stehendes Auto rauschen, bloss weil ich Vorfahrt habe. Und bei 40-50 kann man sich kaum damit rausreden, dass man nicht mehr hätte reagieren können.
UND DAS SEHE ICH GENAU SO!!!!!!! Der hat gepennt, das steht für mich fest. Ich war auch total baff als die Polizei gesagt hat "Aussage gegen Aussage" Ich dachte, das kann doch nich sein.
kannste schon. Aber wenn er sagt, du warst nicht der erste auf dem Abbiegerstreifen, sondern der letzte und hast noch versucht, mit drüber zu rutschen? Oder hat er das auch schon bei der Polizei bestätigt? Wenn ja, haste eher gute Karten.
Und was die Polizei sagt, also im Sinne von Bewertung der Schuldfrage, ist ziemlich nebensächlich. Wichtig ist, welche Aussagen und Indizien sie dokumentiert haben. Aber generell denke ich schon, dass du auf keinen Fall alleine Schuld bekommst.
Ich vermute anhand der Schilderung auch, dass der versucht hat, noch bei dunkelgelb drüber zu huschen, man müsste mal die Reihenfolge der Ampelphasen checken: Hat er grün direkt VOR deiner Grünphase oder direkt danach? Wenn erst seine Ampel rot wird und direkt im Anschluss deine Grün schaltet, dann untermauert das ja deine Aussage.
Zitat:
Original geschrieben von Boxertreiber-Oder
Kleiner Hinweis bei ca. 30 km/h geht der Airbag auf!
Nein, wenn sein Auto steht schon mal gar nicht. Ganz egal wie schnell der andere rein knallt.
Beim Airbag spielen außerdem viele Faktoren rein, es gibt tausend Gründe, weswegen ein Airbag auch bei höheren Geschwindigkeiten nicht zündet.
(Ich muss es wissen, bin mit 120 km/h auf der BAB in ne Leitplanke, der Airbag ist immre noch da wo er seit 17 Jahren ist: im Lenkrad.)
Zum Unfall hier: es gibt auch Ampeln, die für Linksabbieger und Gegenspur gleichzeitig grün schalten, kenne ich so allerdings meist aus Städten.
Wie hier schon gesagt wurde, ohne Zeugen schwierig. Denn Vorsatz musst du ganz klar beweisen (also das er sich gedacht hat: ich brems nich, is doch sein Problem), und da du in erster Linie als "Vorfahrtnehmer" im Verdacht bist, hast du generell die schlechteren Karten. Teilschuld würde ich aber nicht ausschließen, das entscheidet das Gericht.
Hab nochmal n Bild gemacht:
Also er hat auch ausgesagt, dass ich als erster an der Ampel gestanden habe. Er meinte nur grün gehabt zu haben.
Also wenn er ausgesagt hat, dass du als erster (bzw. einziger) an der Ampel gestanden hast, angefahren bist und dann wieder gestanden hast, dann würde ich meinen, er hat recht schlechte Karten, wenn man die Ampelschaltung als Indiz hinzu nimmt. Dann weist nämlich vieles darauf hin, dass er wirklich einfach nur noch bei Dunkelgelb drüber gehuscht ist, und dich beim Ausschau halten nach der Rennleitung im Spiegel einfach übersehen hat. Oder so ähnlich.
Und noch einmal: Wenn er bestätigt hat, dass Dein Auto stand, wird er imo ziemlich sicher ne Teilschuld kriegen, da er bei der erlaubten V in jedem Fall hätte ausweichen können. Hier geht es nicht um Vorsatz, der auch kaum zu beweisen wäre, aber gepennt hat er allemal, mit anderen Worten fahrlässig.
Zitat:
Original geschrieben von Schraube NO.1
Hab nochmal n Bild gemacht:
Also er hat auch ausgesagt, dass ich als erster an der Ampel gestanden habe. Er meinte nur grün gehabt zu haben.
Also mit seiner Aussage und deiner Erläuterung auf dem Bild ("da hab ich bemerkt, dass er nicht bremst"😉 sieht es schlecht für dich aus.
Wenn du siehst, dass der andere so kurz vor der Ampel noch immer nicht auf der Bremse steht musst du von deinem Vorrecht zurück treten und stehen bleiben.
Ne Teilschuld ist also bei dir eindeutig zu finden!
Und wie will ein Richter bestimmen wer hier wirklich grün hatte? Fahren darfst du außerdem trotzdem erst, wenn kein Gegenverkehr kommt; ob er bei rot gefahren ist hin oder her. Wie der Verdacht des ersten Anscheins gedeutet wird, ist auch so eine Sache.
Zitat:
Original geschrieben von Hugaar
Wenn du siehst, dass der andere so kurz vor der Ampel noch immer nicht auf der Bremse steht musst du von deinem Vorrecht zurück treten und stehen bleiben.
Das ist ja genau das was er gemacht hat.
Zitat:
Original geschrieben von Schraube NO.1
Die Ampel hatte einen grünen Pfeil. Wenn der grün leuchtet, darf ich definitiv fahren. Egal wer oder was woher fährt.
Mit der aussage währe ich vorsichtig immerhin bist du derjenige der links abbiegt auch wenn du einen grünen pfeil in der ampel hast der dir den vorrang gibt musst du damit rechnen das der gegenverkehr trotzdem noch fahren kann und der hat dann leider gottes vorfahrt.
Die andere seite ist aber wiederum wenn du gestanden hast darf er nicht einfach in die reinfahren, somit steht es aussage gegen aussage, das ding entscheidet dann ein richter und es wird wohl auf 50:50 rauslaufen.
Ich kenne einen fall aus meinem bekanntenkreis da war es ähnlich, da hatte auch jemand einen grünen linksabbiegepfeil in der ampel und ihm ist auch der gegenverkehr reingefahren, dort ging die sache nach dem richterpruch 50:50 aus jeder hat dort seinen schaden getragen.
Der weg zum anwalt ist hier unumgänglich, stell dich schon mal auf eine lange prozedur ein.
Gruss
Maik
Zitat:
Original geschrieben von Maik380
Mit der aussage währe ich vorsichtig immerhin bist du derjenige der links abbiegt auch wenn du einen grünen pfeil in der ampel hast der dir den vorrang gibt musst du damit rechnen das der gegenverkehr trotzdem noch fahren kann und der hat dann leider gottes vorfahrt.
Wenn dem TE durch einen grünen Pfeil die Fahrt freigegeben wurde, kann der Gegenverkehr gar nicht grün haben.