Welchen Batterietyp
Hallo
Habe folgendes Problem:
Im Wohnmobil ist eine normale 95 AH Batterie verbaut.
Der eingebaute Wechselrichter bringt eine Leistung vonn 1500/3000W.
Eine angeschlossene Kaffepad-Maschiene braucht 1500 W.
Wenn ich jetzt die Kaffee-Maschiene einschalte, fällt die Spannung der Batterie unter 10 V ab und die Maschiene schaltet gleich wieder ab.
Nun zur Frage:
Ein Bekannter sagte mir, mit einer AMG Batterie hätte ich das Problem nicht, weil diese von der Spannung nicht abfällt. Die Spannung fällt erst zum Schluß (wenn sie leer wird) ab.
Stimmt dieses?
Oder welche Batterie kann ich benutzen um die Kaffee-Maschiene zum laufen zu bringen?
Batterie sollte natürlich auch nicht zu schwer sein.
Vielen Dank für euere Antworten.
Werner
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@4Takt schrieb am 6. Februar 2020 um 13:31:43 Uhr:
Ich schätze mal, das man für den Preis deiner 720Ah LiFePo4 Anlage
locker ein komplettes Wohnmobil in der 3,5 Tonnen Klasse bekommt.
Huch.....sehr weit gefehlt! So schlimm ist das garnicht 😉
Zitat:
@4Takt schrieb am 6. Februar 2020 um 13:31:43 Uhr:
LiFePo4-Akkus kosten halt locker das 10-fache einer AGM-Batterie.
Auch das haut nicht hin. Man kann dies auch nicht 1:1 rechnen. Aber ich versuche es mal objektiv gegenüber zu stellen.
Ich hatte ab Werk zwei Mastervolt AGM 6/400Ah Batterien an Bord. Diese original zu erneuern hätte mich beim Hersteller über 2500.-Euro gekostet, beim billigsten Batteriehändler wäre dies immer noch bei 1.200.-Euro gewesen ohne Montage. Bei diesen 400Ah standen mir effektiv nur 50% zur Verfügung und damit nur 200Ah. Dann schaltet der Masterbus ab. Mastervolt garantiert für die AGM-Batterien nur ca. 600 Ladezyklen, wenn man die 50% Entladung nicht unterschreitet.
Der 720Ah LiFePo4 Akku von Köster (Fa. Steitz in GG) darf entladen werden bis zu 90% ohne mit der Wimper zu zucken. Erst dann schaltet der MasterBus ab. Der Hersteller garantiert mir bis zu 8.000 Ladezyklen je nach Entladung und Ladefähigkeit bis -10°C. Wollte ich also die vergleichbare Ladekapität bei den AGM-Batterien haben, hätte ich das 3,24fache gebraucht, wären also 6,5 dieser Batterien gewesen. Kostenmäßig wäre ich also im günstigsten Falle bei ca. 3.800 Euro gewesen. Vom Gewicht und Platzbedarf möchte ich garnicht sprechen. Und Spannungsstabilität bei einer Belastung durch den 2500er Inverter hätte ich nie erreicht. Ich habe leider oft die Alarmanzeige gesehen, weil die 10,8V unterschritten wurde bei einer Last von ca. 150A.
Den LiFePo4 Akku lässt das total kalt. Selbst wenn ich die Ladekapazität unter 100Ah habe (was ich nur einmal bisher geschafft habe) geht die Spannung bei Vollast immer noch nicht unter 12,2V
Tja, und was soll ich sagen.....ich habe für den Akku lediglich 4.600.-Euro bezahlt, also nur 800.-Euro mehr als wenn ich Vergleichbares als AGM-Batterie installiert hätte. Und für das Geld bekommt man noch nichtmal eine abgelutschte WoMo-Kiste, die noch fahren würde 😉
Natürlich ist das viel Geld und man muss sich so eine Investition sehr gut überdenken. Wie gesagt....es kommt auf den Verwendungszweck und Nutzen an. Natürlich muss man die Sache abrunden, indem man für die Ladung sorgt. Ich habe deshalb mein Dach mit Solarpanels zugepflastert und damit auf 840WP erhöht. Den Rest macht die LiMa und zwei Booster.
31 Antworten
Die Beste aber auch eine recht kostspielige Lösung ist der Kauf einer LiFe Batterie. 80% der (Nenn) Kapazität ist nutzbar und das Gewicht im Vergleich zu einer Bleibatterie liegt bei ca. 1/3.
Gruß Volker
Das sehe ich genau wie @roomster5:
Eine neuwertige AGM-Batterie würde vermutlich zwar Besserung bringen, aber lange wird das auch nicht gut gehen (außer du lässt parallel zur Kaffeebereitung den Motor laufen...)
Alternativ könnte man zur jetzigen Batterie eine zweite parallel schalten, aber das kostet Gewicht und Platz.
Für derartige Anwendungen ist eine LiFe Batterie, die dann nur gut die Hälfte der AGM-Batteriekapazität bräuchte, deutlich besser geeignet.
Der Einstandpreis ist allerdings relativ sportlich.
Wir benutzen seit vielen Jahren eine bodum-Kaffeemaschine. Bei einem 1500W Gerät wird von Hymer 3x85Ah empfohlen oder 1-2 Life Batterien.
AGM-Batterien sind auch keine Lösung, eher schon echte GEL-Batterien. Dieses sind aber auch teuer und schwer. Ich habe zwei AGM-Batterien gegen eine Lifepo4-Batterie getauscht und bin mehr als zufrieden damit. Nicht nur die Spannungsstabiltät bei Betrieb von Kaffeeautomat und AirFryer sondern auch die höhere Reserven sprechen dafür. Dazu die enorme Gewichtserparnis spricht für sich.
Zitat:
@orginalholgi schrieb am 5. Februar 2020 um 13:13:23 Uhr:
Wir benutzen seit vielen Jahren eine bodum-Kaffeemaschine. Bei einem 1500W Gerät wird von Hymer 3x85Ah empfohlen oder 1-2 Life Batterien.
Gut 250Ah-Bleibatterien (so ca um die 70kg) für einen Kaffee....da muss man schon echter Fan sein.
Zitat:
@Pandatom schrieb am 5. Februar 2020 um 13:13:58 Uhr:
AGM-Batterien sind auch keine Lösung, eher schon echte GEL-Batterien.
erkläre doch mal, welchen entscheidenden Vorteil in Bezug auf kurzzeitige höhere Stromabgabe die Blei-Batterien in der Bauart Gel, gegenüber Bleibatterien in der Bauart AGM haben.
Möglichst mit Beispiel unter Angabe der jeweiligen Kapazität und des diesbezüglich relevanten Kaltstartstromprüfwertes.
Gerade wenn man wirklich geeignete AGM-Batterien verwendet (es gibt für diese Zwecke durchaus auch ungeeignete AGM-Batterien), wie z.B. Optima- oder Varta Professional Agm, ist das schon in Ordnung.
@navec , diese sinnfreie Diskussion hatten wir doch bereits in einem anderen Tröd. Nochmals....AGM-Batterien haben sich als Versorgungsbatterie in einem WoMo nicht bewährt. Das haben selbst Premium-Hersteller seit Jahren aufgegeben.
Meine "Briefbeschwerer" von Mastervolt habe ich jedenfalls rausgeschmissen und damit war ich absolut nicht alleine aus den o.g. Gründen. Bessere Alternative sind z.B. "echte" GEL-Batterien von Exide. Nicht diese AGM/GEL-Batterien, die breitflächig im Netz so vertrieben werden. Da hatte ich auch schon meine bösen Erfahrungen machen müssen.
Zitat:
@4Takt schrieb am 5. Februar 2020 um 21:50:11 Uhr:
Welcher Hersteller verbaut denn serienmäßig Lifepo4-Batterie?
Und ab welcher Preisklasse?
M.W. Concorde beim Centurion. Ansonsten alle Premium-Hersteller wie Morelo, NiBi, Phönix etc. gegen Aufpreis ab Werk.
Zitat:
@Pandatom schrieb am 5. Februar 2020 um 19:17:05 Uhr:
@navec , diese sinnfreie Diskussion hatten wir doch bereits in einem anderen Tröd. Nochmals....AGM-Batterien haben sich als Versorgungsbatterie in einem WoMo nicht bewährt. Das haben selbst Premium-Hersteller seit Jahren aufgegeben.
Meine "Briefbeschwerer" von Mastervolt habe ich jedenfalls rausgeschmissen und damit war ich absolut nicht alleine aus den o.g. Gründen. Bessere Alternative sind z.B. "echte" GEL-Batterien von Exide. Nicht diese AGM/GEL-Batterien, die breitflächig im Netz so vertrieben werden. Da hatte ich auch schon meine bösen Erfahrungen machen müssen.
Es wird sicher genug WoMo- und WoWa-Hersteller geben, die AGM verwenden.
Das wird sogar die Masse sein.
Bei Booten ist das nicht anders.
In Pkw mit Rekuperation und zyklischen Verbrauch, werden AGM zu hundertausenden verbaut und die halten dann immerhin, obwohl sie bei vielen aktuellen Pkw durch die Rekuperation immer nur im teilentladenen Zustand sind, um die 5 Jahre.
Bei AGM gibt es zudem, wie bei anderen Blei-Batterien, deutliche Unterschiede.
Eine günstige Effekta AGM-Batterie sollte man z.B. nicht für Startzwecke einsetzen. Eine Optima ist dagegen besonders für diesen Einsatzzweck geeignet.
Richtig "besser" sind nur LiFe, die dann aber (zumindest anfänglich) für deutliche Mehrkosten sorgen und deswegen findet man die bei den meisten Campingfahrzeugen und bei den meisten Boote und Yachten nicht. Da kannst du dich gerne mal auf Campingplätzen oder in Sportboothäfen erkundigen.
Zitat:
M.W. Concorde beim Centurion. Ansonsten alle Premium-Hersteller wie Morelo, NiBi, Phönix etc. gegen Aufpreis ab Werk
Genau...
Zitat:
@4Takt schrieb am 5. Februar 2020 um 21:50:11 Uhr:
Welcher Hersteller verbaut denn serienmäßig Lifepo4-Batterie?
Zitat:
@Pandatom schrieb am 5. Februar 2020 um 21:53:33 Uhr:
M.W. Concorde beim Centurion. Ansonsten alle Premium-Hersteller wie Morelo, NiBi, Phönix etc. gegen Aufpreis ab Werk.
Dann ist es aber nicht serienmäßig. Gegen Aufpreis kann ich das auch
bei einen Wohnwagen der untersten Preiskategorie einbauen lassen.
Und ein Concorde Centurion kostet ja auch fast eine halbe Million.
Da fallen die sauteuren Batterien preislich gesehen doch gar nicht auf.
Ich will die Bleibatterien auch nicht schönreden, aber sich an einer bestimmten Bauart dieser Batterien zu verbeißen, sofern die für den jeweiligen Einsatzzweck geeignet sein sollten, ist m.E. Unsinn.
Der Hauptgrund, dass Bleibatterien ein relativ schnelles Ende finden, ist m.E. deren Pflege/Betriebsweise und weniger deren Bauart. Wenn man natürlich z.B. eine reine Starterbatterie (schön billig...) für zyklische Belastung vorsieht, was gar nicht selten vorkommt, sieht das anders aus.
Ich bin häufig auf Booten/Yachten zugange und habe diesbezüglich schon einiges mitbekommen.
Da wird eben häufiger nicht umgehend nach der Entladung wieder voll geladen, so dass die Batterie durchaus längere Zeit im deutlich teilentladen Zustand herum dümpelt.
Zudem wird häufig viel zu tief entladen. Wenn die Ruhespannung unter 12V geht, sollte spätestens umgehend geladen werden.
Diesbezüglich sind LiFe erheblich besser, denn die können gerade den teilentladenen Zustand, inkl. tieferer Entladung (natürlich in Grenzen) sehr gut ab.
Wenn man zumindest geeignete Ladetechnik besitzt, kann man bei LiFe daher weniger falsch machen, als bei Bleibatterien, egal welcher Bauart. Gerade bei den üblicherweise langen Standzeiten von Camping-Fz und Booten, ist das nicht schlecht.
Zitat:
@navec schrieb am 6. Februar 2020 um 08:57:02 Uhr:
Eine günstige Effekta AGM-Batterie sollte man z.B. nicht für Startzwecke einsetzen. Eine Optima ist dagegen besonders für diesen Einsatzzweck geeignet.
Meine Effekta in einer Konfiguration mit 900Ah/24V haben bei Belastung mit bis zu 6 kW immerhin 10 Jahre gehalten. Bei AGM sollte man dies mit maximal 2C belasten, dann funktioniert das bis etwa 40 % SOC ganz gut. Und natürlich müssen die AGMs mit Temperaturkompensation und ausreichend hoher Spannung geladen werden. Im vorliegenden Fall müssten etwa 250-300 Ah installiert werden. Das geht bei vielen Wohnmobilen nicht.
Auch ich würde eine LiFePO4 Batterie installieren. Diese sollte allerdings mit mindestens 150 A dauerbelastet werden können, in der Spitze mindestens 200 A. Eine 150 Ah LiFePO4 Batterie würde dann in der Regel ausreichen.
Aber bitte die Spezifikation wegen der Belastbarkeit genau durchlesen. Viele dieser teilweise "günstigen" Austauschbatterien nutzen nur ein einfaches Single-Board Batteriemanagementsystem, das oft auf 100 A Dauerbelastung begrenzt ist. Gute Produkte lassen sich auf Dauer mindestens mit 1C belasten.
Wem die fertigen LiFePO4 Batterien zu teuer oder zu unflexibel sind kann auch selbst bauen.