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Was taugt (als) Bleiersatz?

N'Abend Forum. :)

 

Ich habe mir gerade wieder ein Auto angelacht, das kein bleifreies Benzin mag. (Jedenfalls gehe ich davon, da weder der Verkäufer ein Wort über einen Kat verloren hat noch ich irgendwo auf den Bildern eine Lambdasonde gesehen habe).

Worum geht'? Um das Plüschtier. Saab 900 GLE, Modelljahr '83 oder '84. Motor ist der H-Motor, vielleicht schon der b201. Die sind ab Werk erst ab 1986 mit gehärteten Ventilsitzen ausgerüstet (mit der Ausnahme der katalysierten US-Versionen). Köpfe mit gehärteten Ventilsitzen sind markiert - solange sich die Markierung bei meinem nicht anfindet muß ich davon ausgehen, daß der Wagen nicht bleifreitauglich ist.

(Falls die Informationen im weiteren Verlauf des Threads helfen sollten: Graugußblock, Leichtmetallkopf, Ventile von der obenliegenden Nockenwelle direkt über Tassenstößel betätigt.)

 

Mit dem Schlampenschlepper und der Karotte hatte ich ja schon zwei Fahrzeuge mit dem gleichen Grundmotor - damals hatte ich immer an der Tankstelle etwas Bleiersatz gekauft und fleißig bei jedem Tankvorgang dazugekippt. Wie an dem Wort "damals" ersichtlich ist das aber schon eine gewisse Zeit her. Zumindest an den größeren Markentanken habe ich in der letzten Zeit keinen Bleiersatz mehr gefunden...

Natürlich kann man den Kram online bestellen, aber damit sich das mit den Versandkosten lohnt müßt das ja jedesmal ein ganzer Karton sein, und ob ich mit der Wanderdüne soviel fahre...

Im Saabforum nutzen einige Leute Triboron (Datenblatt) als Bleiersatz. Was ist davon zu halten? (Die Versprechungen der Webseite bezüglich effizienterer Verbrennung, Reibungsreduktion, absurden Kraftstoffeinsparungen und anderen wohltätigen Wundern sind natürlich hochgradig unseriös, das ist mir klar.) Mir geht es um die Funktion...

So weit ich mich belesen habe und meinem laienmäßigen Verständnis nach handelt es sich beim klassischen Bleiersatz doch um Natrium- oder Kaliumsalze, die als künstlicher Dreck sich zwischen Ventil und Ventilsitz legen und so das pitting verhindern sollen.

Was macht das Bor im Triboron? Funzt das? Taugt das? Nebenwirkungen? Wenn gleichwertig zum klassischen Bleiersatz, dann wäre das ja ein reines Rechenexempel.

Könnte sich einer der anwesenden Chemiker und Ingenieure (oder jemand, der mehr von Chemie versteht als ich) dazu äußern?

Beste Antwort im Thema

Das stimmt natürlich. Auch wenn bei einem Mehrpreis in dieser Größenordnung sich mancher vllt doch für gehärtete Ventilsitze entscheiden würden, im Vergleich zu diesem Additiv hätten die sich ja relativ schnell amortisiert...

Aber wie gesagt, das Hauptproblem ist die zweifelhafte Legalität - die theoretisch jederzeit dazu führen kann, dass der Handel damit verboten wird. Außerdem wird das Zeug wohl kaum nach Deutschland mit der Post geschickt (allein schon weil es wohl als Gefahrgut gilt), man müsste es also eigenhändig im Ausland kaufen. Mit dem Risiko, dass der Zoll es vllt beschlagnahmt (oder die Polizei, falls der Transport gegen Gefahrgutbestimmungen verstößt).

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Und wie funktioniert das, dass sich ein wie auch immer gearteter "Ventilschutz", als der Blei ja nach unausrottbarer Lehrmeinung ja herhalten musste, ausgerechnet und ganz gezielt und ganz beabsichtigt an der Stelle der höchsten Temperaturbelastung und an einem Ort mit der höchsten Strömungsgeschwindigkeit ablagern soll UND dann auch noch eine Wirkung entfalten soll?

Meine Ansicht: Hokuspokus ist das. Nichts anderes.

Im Laufe von mehr als 20 Jahren ist schon so manches ältere Auto mein Eigen gewesen. Keins davon hat je Additive erhalten oder ist umgerüstet worden. Alle mussten auch mal längere Strecken Volldampf aushalten oder Anhänger ziehen. Die Ventile waren nie ein Problem.

Zwei Mechanismen:

* thermische Zersetzung des Tetraethylbleis an einer heißen Oberfläche

* kleine Partikel (hohe Oberflächenenergie) lösen sich gerne auf wenn dabei größere Partikel gebildet werden können und an den heißen Oberflächen hast du die höchste Diffusionsgeschwindigkeit, das hilft beim "Sintern".

 

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