Was sind Qualitäts-Motorteile - und was nicht?

Ich werde für die Überholung meines Cleveland auch diverse Neuteile für den Motor brauchen. Ich habe ein wenig mit meiner neuen Meßuhr rumgespielt, die ich mir aus England habe schicken lassen und festgestellt, daß der Nockenhub und die Standfestigkeit der Lifter für den Ventiltrieb und die Nockenwelle nichts gutes ahnen lassen. Die Ventilschaftdichtungen liegen in Splittern unter den Ventildeckeln und der probeweise Abbau eines Kipphebels und seines Gelenkes zeigen Riefen an der Kontaktfläche. Alles nicht weiter wild, der Motor wird eh komplett gecheckt und überholt.

Man kann ja schon mal nach Teilen schmökern. Hmm, aber welche sind gut?

Bei meinen früheren Projekten kaufte ich einfach das beste von TRW mit Stempel MADE IN USA und das ganze war okay. Wie ich feststellen mußte, ist TRW mittlerweile nur noch Industriezulieferer und am Markt tummeln sich "hunderte" von Herstellern und preisen ihre Ware an. Nur... welcher hat ordentliches Zeug?

Meine Anforderungen an den Motor werden nicht über seine werksmäßigen Eigenschaften hinausgehen, d.h. ich will keinen High-Performance-Rennmotor daraus machen. Die 300 PS, die er hat, sind genug für ein 1500-Kilo-Auto. Allerdings möchte ich schon haltbare und gute Qualitätsteile verwenden.

Wie hochwertig sind Teile von Sealed Power (Federal Mogul), Crower, Competition Cams, Cloyes, Lunati und wer weiß was noch? Edelbrock scheidet wegen schlechten Rufes bei mechanischen Teilen von vornherein aus.

Gibt es von Seiten der Motorenexperten hier Empfehlungen? Benötigte Teile wären die üblichen Verschleißer wie Steuerkettensatz, Lifter, Nockenwelle, Ventiltrakt, Lagerschalen, möglicherweise auch Kolben, Oöpumpen und Antriebe...

24 Antworten

Hohnen mit Maschine (nicht diese Pseudo-Kugeln für die Bohrmschine) musst du sobald duoben einen Kippsteg / Feuersteg im Zylinder hast, sonst könnten die neuen Kolbenringe da quasi gegenschlagen (je nach Kolbenform und typ)

Sobald Du da einen relevanten Steg hast ist der Zylinder an der Stelle mind. 0.1mm verschlissen, klar kann man da dann noch mehr raushohnen, am betsen gleich bis 0.25er Übermaß.
Damit spart man sich das Bohren auch...

Wie gesagt habe ich die Köpfe noch nicht abgenommen. Da ich am Motor eigentlich dieses Jahr nicht mehr arbeiten wollte - die Priorität liegt erstmal auf den Karosseriearbeiten - kann ich bis auf weiteres den Verschleiß im Inneren der Zylinder nicht genau abschätzen.
Ansonsten würde der Motor geöffnet über den Winter in der Garage stehen. Da ist es zwar trocken und gemütlich und ich könnte ihn abdecken, aber um Flugrost zu vermeiden, würde ich das vorerst lieber lassen...

Danke vielmals für dir Tipps und Produktvorschläge, die ich gerne beherzigen werde wenn der Zeitpunkt kommt, den Block in die Motorklinik zu geben um ihn zu vermessen und die notwendigen Arbeiten durchzuführen.

Die Übermaßgeschichte diskutieren wir dann nochmal, wennich auch ein paar handfeste Daten liefern kann und Bilder habe.

Mal ne Frage, mit welchen Teilen wurden denn sonst so Clevelands in den Magazinen (Hot Rod, Super Chevy 🙄, Car Craft etc) gebaut?
Dann könnte man sich ja daran orientieren.
Solche Motoren wurden doch bestimmt schon öfters repariert. Und wenn man zB Reader Cars sieht, die das gemacht haben, und der Rest vom Wagen, in der Qualität / Auswahl so gemacht wurde, kann man wohl davon ausgehen, dass derjenige auch die Teileauswahl für den Motor mit bedacht gemacht hat.

Quasi nach dem Motto, was haben denn andere denn so verbaut 🙂

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Die anderen in den Magazinen haben das verbaut,was sie von den Firmen gesponsert bekommen.

Also sicher nicht grade Billigteile, sondern das was grade werbetechnisch gepuscht werden muss

Aber wenn ein Motor 40 Jahre mit Gusskolben, Billignocke und sonstigen Teilen innendrin gut gelaufen hat warum soll das heute nicht mehr klappen?

Ich mein mal gelesen zu haben das ein Konzern damals intern nicht mehr wie $50 Kosten für nen Motor gerechnet hat

Zitat:

@mopar-banshee schrieb am 14. September 2010 um 14:20:17 Uhr:


Hi Spechti,

achte bei Deinem Cleveland darauf welches maß die Bohrungen haben, Clevelands vertragen kaum Übermaß da die Wände sehr dünn sind.
Der beste Weg wäre das verbauen von Buchsen und Verwendung von Standardmaß Kolben.

Kolben sind die Hypereutectic von Keith Black sehr gut vom Preis-Leistungs Verhältnis.
Die habe ich schon bestimmt in 20 Motoren verbaut und es gab noch nie Probleme.
Lunati baut sehr gute Nockenwellen, vorallem die Voodoo Serie.
Ventilfedern usw. kannst Du ruhig von CompCams nehmen, Crane ist auch sehr gut.
Pumpen usw. von Melling oder Milodon. !keine HV Ölpumpe verbauen!
Lager verwende ich fast immer von Clevite.
Falls Du ne Kurbelwelle oder Pleuel brauchst mach nen großen Bogen um Eagle Teile, Scat ist günstig und vernünftig.
Dichtungen verbaue ich fast immer Felpro, Mr-Gasket ist miese Qualität.
Kopfdichtungen in richtig hochwertig bekommste von Cometic, die sind aber auch richtig teuer.

Warum Keine HV Ölpumpe?

Gerade bei höheren Drehzahlen können die so viel pumpen, dass das Öl nicht schnell genug in die Ölwanne zurückfließen kann, ausser man passt die Rücklaufbohrungen usw. auch entsprechend an. Dann sind die Köpfe voller Öl, aber in der Ölwanne nichts mehr, was die Pumpe pumpen kann... dann kann man Lagerschaden an Kurbelwelle o.ä. bekommen, obwohl der Ölstand z.B. auf "max" war.

Okay weil ich mir für meinen 460 BB jetzt nämlich eine bestellt habe :/

Kommt halt auch die Motoren / Köpfe drauf an und Fahrweise.
Manche vertragen das besser, andere nicht so.
Wenn der beim Beschleunigen mal kurz hochdreht, ist das nicht so wild.
Wenn du über 'nen längeren Zeitraum 4000-5000U/min fährst, KÖNNTE das schon anders aussehen.

Achso okay dann ist ja in Ordnung, ist ja immerhin kein Rennsemmel 🙂

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