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Was man so unter einem Parkschaden versteht...

Mercedes V-Klasse 447
Themenstarteram 12. November 2019 um 21:16

Hallo,

wie vielleicht schon der eine oder andere mitbekommen hat, suche ich derzeit einen Vito Tourer Select. Nun begab es sich, dass die Mercedes Niederlassung vor meiner Haustür seit dem Wochenende eine entsprechende Offerte inseriert hat. Einen Vito 119 4*4 aus 04/2017 mit 21.000 km, erste Hand, LED, AHK, RFK, Thermotronik, Tempmatic hinten, elektrische Türen etc. pp. Und das ganze sogar noch zu einem sehr, sehr guten Preis inkl. Junger Sterne Garantie und frischer Inspektion.

Ich war also schon das ganze Wochenende nervös, nicht dass mir da noch einer zwischengrätscht. Also rief ich gestern gleich bei der Niederlassung an und fragte den Standard ab:

Ich: "Wer war erster Halter?"

Verkäufer: "Firma in ..."

Ich: "Unfallfrei?"

Verkäufer: "Nein, der Wagen hatte einen Schaden, bei dem der linke Kotflügel und die Motorhaube getauscht wurden. Wir haben den Wagen von einem anderen Händler gekauft und der hat uns gesagt, dass es ein Parkschaden war. Der wurde aber nicht bei Mercedes repariert. Gutachten und Rechnung liegen uns nicht vor. Aber es gibt ein DEKRA Gutachten, das bestätigt, dass alles wieder in Ordnung ist. Fahrzeuge mit größeren Schäden wie Rahmenschäden kaufen wir gar nicht erst."

Ich: "Hmmm... Ok. Probefahrt heute möglich."

Verkäufer: "Gerne, kommen Sie Mittag vorbei."

 

Ich also gestern hingefahren zur Besichtigung und Probefahrt. Da alle Verkäufer gerade mit anderen Kunden gut zu tun hatten, ging ich alleine mit dem Schüssel - den mir ein Verkäufer ausgehändigt hatte - zum Vito. Wegen des Schadens vorne öffnete ich gleich zuerst die Motorhaube. Jau, dachte ich, sieht alles gut aus. Sieht man ja gar nichts davon, dass da Teile getauscht worden sind. Und auch die Spaltmaße stimmen. Schlecht nachlackiert sieht hier auch nichts aus. Soweit ich das alles als Laie beurteilen kann.

ABER:

Erste Frage: Warum sind da Ronal Felgen mit Sommerreifen (Pirelli, DOT 28/2018 mit ca. 40 % Restprofil) drauf und keine Mercedes Felgen?

Zweite Frage: Warum ist da nur eine Sitzbank drin, obwohl in der Beschreibung zwei Sitzbänke angegeben sind?

Dritte Frage: Wieso zeigt der Bordcomputer eine Fehlermeldung im AdBlue System, obwohl der Tank voll ist? Vielleicht der NOx-Sensor?

EDIT: Vierte Frage: Wieso fühlt sich das Lenkrad so abgegrabbelt an? Ist ja schlimmer als im Golf 6 meiner Freundin, der 150.000 km runter hat.

Als dann ein Verkäufer wegen der Probefahrt kam, sprach ich ihn auch den Fehler im AdBlue System an. Er schickte den Wagen kurz in die Werkstatt, um den Speicher zu löschen, half aber nicht. Na gut, dachte ich. Vielleicht wirklich der NOx-Sensor.

Naja, und anderen beiden Fragen stellte ich auch erst einmal zurück, um mit dem Verkäufer die Sachen wegen der Probefahrt mit roter Nummer abzukaspern. Bei der Probefahrt über Autobahn und durch die Stadt lief der Wagen echt gut. Lenkung, Motor, Getriebe, Fensterheber, Sitzheizung, Klima etc. alles tutti. Kein Klappern. Ich war begeistert.

Nach der Probefahrt mit dem Verkäufer gesprochen wegen Winterreifen, warum keine Mercedes Felgen drauf sind, was mit der zweiten Sitzbank und mit dem AdBlue Fehler ist. Verkäufer: "Alles kein Problem, wird erledigt." Dann noch kurz über den Preis gesprochen, bei dem er nicht wirklich was nachgeben wollte.

Wegen des unklaren Unfallschadens war ich aber noch skeptisch. Denn in den Kaufvertrag sollte die Klausel rein: unbekannter Unfall mit unbekannter Höhe. Daher bat ich mir noch Bedenkzeit aus, obwohl ich schon in den Wagen verliebt war. Betonung auf "war".

Also telefonierte ich heute nochmal mit dem Verkäufer und bat um Einsicht in den Kfz-Schein, Brief und die Servicehistorie. Der Verkäufer bestätigte mir im Telefonat noch einmal, dass es kein großer Schaden gewesen sein könne. Als ca. eine halbe Stunde später die Unterlagen per Mail kamen, war meine Skepsis schon fast ganz gewichen. Aber bei der Historie hatte ich noch einige Fragezeichen:

15.03.2018: 18.227 km: Erdung der Lenkmanschette

31.05.2018: 21.006 km: Ende des Servicevertrages (Wahrscheinlich ein Leasingfahrzeug beim ersten Halter)

05.02.2019: 21.008 km: Softwareaktualisierung SCR Steuergerät und Softwareaktualisierung

Seltsam... Naja, um meine letzten Restzweifel auszuräumen und sicher zu gehen, dass ich wirklich ein super Schnäppchen machen würde, wollte ich beim ersten und einzigen Besitzer anrufen, der im Brief steht.

Also die Firma gegoogelt und Telefonnummer rausgesucht. Ist eine kleine Firma mit einigen Leuten laut Website. Die Sekretärin, die ich zunächst anrief, konnte mir zum Schaden nichts sagen, sagte aber, dass der Geschäftsführer den Wagen genutzt hätte und ich den anrufen könne. Gesagt, getan. Ich stellte mich kurz vor und warum ich anrufe: Parkschaden am Vito, Kotflügel links und Motorhaube getauscht. Der Geschäftsführer daraufhin: "Naja, für mich war das ein Totalschaden. Steht auch so im Gutachten. Und Fotos habe ich auch noch. Schicke ich Ihnen gerne alles per Mail. Der Schaden war im Mai 2018 bei 21.006 km."

Tja, eine halbe Stunde später hatte ich die Fotos und das Gutachten mit dem Ergebnis "Totalschaden", siehe die Bilder.

Der Geschäftsführer konnte mir auch erklären, wo die fehlende Sitzbank geblieben ist. Er brauchte sie nicht und hatte sie deshalb ausgebaut und in seiner Firma eingelagert. Er verkaufte den Wagen nach dem Unfall an einen Aufkäufer ohne Sitzbank. Dieser meldete sich aber ein paar Wochen später und wollte die Sitzbank abholen. Das passierte aber nicht. Stattdessen meldete sich einige Monate später ein anderer Aufkäufer und ließ sich die Bank per Spedition liefern.

Nach dem "Schock" rief ich den Verkäufer bei der Niederlassung an, der auch "schockiert" war. Denn laut seinem Verkäufer sollte es sich ja nur um einen Parkschaden gehandelt haben... Er will der Sache jetzt bei seinem Verkäufer nachgehen.

 

Mir stellen sich nun einige mehr oder weniger wichtige Fragen:

Haben die das bei der Niederlassung echt nicht gesehen, weil es so "gut" gemacht worden ist?

Ist der DEKRA Mensch auch getäuscht worden?

Oder sind die einfach nur blind oder wollen es nicht sehen?

Die Firma als Erstbesitzerin hatte den Vito von Mercedes geleast und darüber lief auch die Schadenabwicklung laut dem Geschäftsführer ganz problemlos. Wird bei Mercedes intern denn nicht festgehalten, welche Autos größere Schäden hatten, so dass die später ihre eigenen Schrottkarren wieder zurückkaufen?

Durch wieviele schmierige Hände ist der Wagen denn wohl schon gegangen?

Was passiert mit dem Wagen? Wer wird den kaufen?

 

Mein Fazit: Wem kann ich beim Gebrauchtautokauf noch trauen, wenn ich nicht einmal bei einer Mercedes Niederlassung inkl. Junger Sterne Garantie bedenkenlos ein Auto kaufen kann...?

Sorry, dass es soviel Text geworden ist.

Gruß Timon

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Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 12. November 2019 um 21:16

Hallo,

wie vielleicht schon der eine oder andere mitbekommen hat, suche ich derzeit einen Vito Tourer Select. Nun begab es sich, dass die Mercedes Niederlassung vor meiner Haustür seit dem Wochenende eine entsprechende Offerte inseriert hat. Einen Vito 119 4*4 aus 04/2017 mit 21.000 km, erste Hand, LED, AHK, RFK, Thermotronik, Tempmatic hinten, elektrische Türen etc. pp. Und das ganze sogar noch zu einem sehr, sehr guten Preis inkl. Junger Sterne Garantie und frischer Inspektion.

Ich war also schon das ganze Wochenende nervös, nicht dass mir da noch einer zwischengrätscht. Also rief ich gestern gleich bei der Niederlassung an und fragte den Standard ab:

Ich: "Wer war erster Halter?"

Verkäufer: "Firma in ..."

Ich: "Unfallfrei?"

Verkäufer: "Nein, der Wagen hatte einen Schaden, bei dem der linke Kotflügel und die Motorhaube getauscht wurden. Wir haben den Wagen von einem anderen Händler gekauft und der hat uns gesagt, dass es ein Parkschaden war. Der wurde aber nicht bei Mercedes repariert. Gutachten und Rechnung liegen uns nicht vor. Aber es gibt ein DEKRA Gutachten, das bestätigt, dass alles wieder in Ordnung ist. Fahrzeuge mit größeren Schäden wie Rahmenschäden kaufen wir gar nicht erst."

Ich: "Hmmm... Ok. Probefahrt heute möglich."

Verkäufer: "Gerne, kommen Sie Mittag vorbei."

 

Ich also gestern hingefahren zur Besichtigung und Probefahrt. Da alle Verkäufer gerade mit anderen Kunden gut zu tun hatten, ging ich alleine mit dem Schüssel - den mir ein Verkäufer ausgehändigt hatte - zum Vito. Wegen des Schadens vorne öffnete ich gleich zuerst die Motorhaube. Jau, dachte ich, sieht alles gut aus. Sieht man ja gar nichts davon, dass da Teile getauscht worden sind. Und auch die Spaltmaße stimmen. Schlecht nachlackiert sieht hier auch nichts aus. Soweit ich das alles als Laie beurteilen kann.

ABER:

Erste Frage: Warum sind da Ronal Felgen mit Sommerreifen (Pirelli, DOT 28/2018 mit ca. 40 % Restprofil) drauf und keine Mercedes Felgen?

Zweite Frage: Warum ist da nur eine Sitzbank drin, obwohl in der Beschreibung zwei Sitzbänke angegeben sind?

Dritte Frage: Wieso zeigt der Bordcomputer eine Fehlermeldung im AdBlue System, obwohl der Tank voll ist? Vielleicht der NOx-Sensor?

EDIT: Vierte Frage: Wieso fühlt sich das Lenkrad so abgegrabbelt an? Ist ja schlimmer als im Golf 6 meiner Freundin, der 150.000 km runter hat.

Als dann ein Verkäufer wegen der Probefahrt kam, sprach ich ihn auch den Fehler im AdBlue System an. Er schickte den Wagen kurz in die Werkstatt, um den Speicher zu löschen, half aber nicht. Na gut, dachte ich. Vielleicht wirklich der NOx-Sensor.

Naja, und anderen beiden Fragen stellte ich auch erst einmal zurück, um mit dem Verkäufer die Sachen wegen der Probefahrt mit roter Nummer abzukaspern. Bei der Probefahrt über Autobahn und durch die Stadt lief der Wagen echt gut. Lenkung, Motor, Getriebe, Fensterheber, Sitzheizung, Klima etc. alles tutti. Kein Klappern. Ich war begeistert.

Nach der Probefahrt mit dem Verkäufer gesprochen wegen Winterreifen, warum keine Mercedes Felgen drauf sind, was mit der zweiten Sitzbank und mit dem AdBlue Fehler ist. Verkäufer: "Alles kein Problem, wird erledigt." Dann noch kurz über den Preis gesprochen, bei dem er nicht wirklich was nachgeben wollte.

Wegen des unklaren Unfallschadens war ich aber noch skeptisch. Denn in den Kaufvertrag sollte die Klausel rein: unbekannter Unfall mit unbekannter Höhe. Daher bat ich mir noch Bedenkzeit aus, obwohl ich schon in den Wagen verliebt war. Betonung auf "war".

Also telefonierte ich heute nochmal mit dem Verkäufer und bat um Einsicht in den Kfz-Schein, Brief und die Servicehistorie. Der Verkäufer bestätigte mir im Telefonat noch einmal, dass es kein großer Schaden gewesen sein könne. Als ca. eine halbe Stunde später die Unterlagen per Mail kamen, war meine Skepsis schon fast ganz gewichen. Aber bei der Historie hatte ich noch einige Fragezeichen:

15.03.2018: 18.227 km: Erdung der Lenkmanschette

31.05.2018: 21.006 km: Ende des Servicevertrages (Wahrscheinlich ein Leasingfahrzeug beim ersten Halter)

05.02.2019: 21.008 km: Softwareaktualisierung SCR Steuergerät und Softwareaktualisierung

Seltsam... Naja, um meine letzten Restzweifel auszuräumen und sicher zu gehen, dass ich wirklich ein super Schnäppchen machen würde, wollte ich beim ersten und einzigen Besitzer anrufen, der im Brief steht.

Also die Firma gegoogelt und Telefonnummer rausgesucht. Ist eine kleine Firma mit einigen Leuten laut Website. Die Sekretärin, die ich zunächst anrief, konnte mir zum Schaden nichts sagen, sagte aber, dass der Geschäftsführer den Wagen genutzt hätte und ich den anrufen könne. Gesagt, getan. Ich stellte mich kurz vor und warum ich anrufe: Parkschaden am Vito, Kotflügel links und Motorhaube getauscht. Der Geschäftsführer daraufhin: "Naja, für mich war das ein Totalschaden. Steht auch so im Gutachten. Und Fotos habe ich auch noch. Schicke ich Ihnen gerne alles per Mail. Der Schaden war im Mai 2018 bei 21.006 km."

Tja, eine halbe Stunde später hatte ich die Fotos und das Gutachten mit dem Ergebnis "Totalschaden", siehe die Bilder.

Der Geschäftsführer konnte mir auch erklären, wo die fehlende Sitzbank geblieben ist. Er brauchte sie nicht und hatte sie deshalb ausgebaut und in seiner Firma eingelagert. Er verkaufte den Wagen nach dem Unfall an einen Aufkäufer ohne Sitzbank. Dieser meldete sich aber ein paar Wochen später und wollte die Sitzbank abholen. Das passierte aber nicht. Stattdessen meldete sich einige Monate später ein anderer Aufkäufer und ließ sich die Bank per Spedition liefern.

Nach dem "Schock" rief ich den Verkäufer bei der Niederlassung an, der auch "schockiert" war. Denn laut seinem Verkäufer sollte es sich ja nur um einen Parkschaden gehandelt haben... Er will der Sache jetzt bei seinem Verkäufer nachgehen.

 

Mir stellen sich nun einige mehr oder weniger wichtige Fragen:

Haben die das bei der Niederlassung echt nicht gesehen, weil es so "gut" gemacht worden ist?

Ist der DEKRA Mensch auch getäuscht worden?

Oder sind die einfach nur blind oder wollen es nicht sehen?

Die Firma als Erstbesitzerin hatte den Vito von Mercedes geleast und darüber lief auch die Schadenabwicklung laut dem Geschäftsführer ganz problemlos. Wird bei Mercedes intern denn nicht festgehalten, welche Autos größere Schäden hatten, so dass die später ihre eigenen Schrottkarren wieder zurückkaufen?

Durch wieviele schmierige Hände ist der Wagen denn wohl schon gegangen?

Was passiert mit dem Wagen? Wer wird den kaufen?

 

Mein Fazit: Wem kann ich beim Gebrauchtautokauf noch trauen, wenn ich nicht einmal bei einer Mercedes Niederlassung inkl. Junger Sterne Garantie bedenkenlos ein Auto kaufen kann...?

Sorry, dass es soviel Text geworden ist.

Gruß Timon

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47 Antworten

Was ist ein Totalschaden? Du musst unterscheiden zwischen wirtschaftlichen und faktischen. Ein wirtschaftlicher ist, wenn die Reparaturkosten 50% des Wertes übersteigen. Du kannst davon ausgehen, dass fast jeder Wagen ab 3-4 Jahre alter und einem größerem bums somit Totalschaden ist. Ein faktischer ist wenn Reparatur höher als wert. Naja der NL ist kein Vorwurf zu machen. Ebenso der Dekra nicht. Ein Gutachter inspiziert das Auto augenscheinlich und unzerlegt.

Es gibt Mechaniker auf dieser Welt, die dir einen faktischen Totalschaden so wieder zusamenbauen, dass es selbst ein geübter nicht mit Teilzerlegen merkt.

Es gibt Lackierer die dir teile lackieren per Hand inOriginaldicke. Das merkst du dann nicht mal Messgeräten.

 

Ich persönlich würde mich von einem Unfallwagen nicht abschrecken lassen, wenn der Preis stimmt.

 

Auch finde ich den Unfall da nicht so gravierend. Das sieht immer schlimmer aus, als es ist.

Neue Autos nehmen sehr viel kinetische Energie des Gegners aufs und verformen sich entsprechend stark.

Abgerissene Aufhängungen sind auch kein Drama. Kann man alles richten.

 

Wenn Mercedes für den Wagen eine Garantie anbietet usw. dann kannst den freilich kaufen.

Wie gesagt, der Preis muss stimmen.

 

Das wäre jetzt ein Preis drück Argument.

 

Hasok, wie kommst Du auf die Regel, ab 50% wirtschaftlicher Totalschaden?

VG Ingo

Also das Dekra Gutachten bestätigt ja nur das der Schaden beseitigt wurde. Aber grundsätzlich hätte der Händler den Schaden erkennen müssen.

@Hasok

Der Wagen wurde nicht bei MB gerichtet. Damit hast du noch nicht mal die Durchrostungsgarantie.

@TE

Kann es sein das der KM stand auch nicht passt? Bei einer solchen Reparatur und nur 2km gefahren?

Und warum sollte es kein Parkschaden sein? Hab schon einige parkende Fahrzeuge gesehen wo einer reingeknallt ist.

Themenstarteram 12. November 2019 um 21:57

Hallo zusammen,

also kaufen werde ich den Wagen definitiv nicht. Der ist für meine Familie gedacht und der soll, falls es mal zu einem Unfall kommen sollte, nicht aufgrund eines Vorschadens kollabieren. Da ist mir das Risiko zu groß.

Und ganz richtig: Was ist mit der Durchrostungsgarantie? Ich habe vor, den Wagen einige Jahre zu fahren.

@ Bruno:

Ja, das hatte mich auch stutzig gemacht. Könnte aber stimmen. Vielleicht stand der Wagen erst einmal, weil die Ersatzteile - von wo auch immer... - besorgt werden mussten. Und fahrbereit war er ja zunächst nicht.

Lösen die Airbags aus, wenn der Wagen geparkt und abgestellt war? Auf dem Fotos 3 sieht man, dass die Beifahrerairbags ausgelöst haben.

Themenstarteram 12. November 2019 um 22:03

Hier noch ein Foto, das ich gestern bei der Besichtigung vom Motorraum links gemacht habe.

Foto4

Du hast doch die Fotos.

Daraus ist doch ersichtlich, was wirklich beschädigt war.

Das Problem liegt darin, dass bei Unfallschäden lauter Schlauberger unterwegs sind.

Bei einem Unfall meint die ganze Welt etwas verdienen zu können.

Als erstes wird der Schaden im Gutachten aufgeblasen,

Daraufhin wird am Restwertmarkt ein Restwert ermittelt. Dieser Wert ist in der Regel schon völlig absurd.

Die Leasing Gesellschaft verkauft daraufhin den Unfallwagen zu einem Preis, der nochmals weit über dem ermittelten Restwert liegt.

Dieser Käufer verkauft das Auto dann nach kleinen optischen Verschönerungsmaßnahmen an den nächsten Händler. Diese Verkäufe können mehrfach an verschiedene Händler passieren.

Am Ende wird das Auto denn mit sehr geringen Mitteln in irgendeiner dubiosen Werkstatt instand gesetzt.

Dies findet häufig im Ausland statt.

Nach der Reparatur kommt das Auto dann wieder nach Deutschland.

Der Kunde, der das Auto dann hier kaufen soll, bekommt ein Märchen vom kleinen Park Schaden erzählt.

Die Reparatur kann gar nicht fachgerecht erfolgen, weil an diesem Auto so viele Händler beteiligt waren, dass für die Reparatur am Ende eigentlich gar kein Geld mehr übrig bleibt.

Genau das ist der Grund, warum alle Leute vor reparierten Unfall Autos Angst haben.

Zitat:

@Bruno_Pasalaki schrieb am 12. November 2019 um 22:33:30 Uhr:

@Hasok

Der Wagen wurde nicht bei MB gerichtet. Damit hast du noch nicht mal die Durchrostungsgarantie.

@TE

Kann es sein das der KM stand auch nicht passt? Bei einer solchen Reparatur und nur 2km gefahren?

Und warum sollte es kein Parkschaden sein? Hab schon einige parkende Fahrzeuge gesehen wo einer reingeknallt ist.

Was interessiert mich durchrostung, wenn MB NL junge Sterne Garantie macht? Ich als Verbraucher habe nicht Pflicht, die Angaben der NL zu überprüfen.

Jetzt ist aber TE im Bilde und kann sich somit nicht vor Unwissenheit freisprechen. Das können Händler sowieso nicht, denn die Gesetzgebung geht davon aus, dass ein Händler Röntgenaugen hat.

 

Und nein das haben sie nicht. Der Einkäufer in der NL ist Verkäufer und nicht Mechaniker. Er ist abhängig von der Expertise seines Meisters. Und die können gut reparierte Vorschlägen ohne zerlegen (was keiner macht) nicht feststellen.

 

Schlussendlich ist ja so ein reparierter V auch noch was wert. Ich würde um den Preis feilschen, soweit das Auto ok ist, mir alles schriftlich bestätigen lassen (schaden und km plus junge Sterne) und damit fahren.

 

Als Verbraucher mit RS Versicherung geht man kein Risiko ein. Es ist reine Kopfsache...

Angst vor Rost muß man nicht haben.

Das Auto günstig kaufen und dann die betroffenen Stellen nochmals hohlraumversiegeln/ konservieren, dann passiert da nix.

Das meiste ist ja doch nur Kunststoff und wenn alles gerade sitzt, wo ist das Problem?

Evtl. nach einer längeren Probefahrt mit Nutzung aller Funktionen einen weiteren Kurztest aller Steuergeräte durchführen, um auch da ganz sicher zu sein.

VG Ingo

Ich denke auch, alles eine Preisfrage. Der Händler muss ja nun zwangsläufig den Preis runterschrauben...oder?

Ich finde äußerst bedenklich an dieser Story, dass eine MB NL Autos von anderen Händlern aufkauft, um sie selbst zu vermarkten. Ich war bisher davon ausgegangen, dass die NL nur Autos mit sauberer Historie (und bei MB instandgesetzten Unfallschäden) als Junge Sterne verkaufen. Alles andere geht dann in die Hände anderer Gebrauchtwagenhändler, die Grotten landen dann irgendwann beim Fähnchenhändler auf dem Kiesplatz. Aber daran kann man nun wohl auch nicht mehr glauben.

Gruß Carsten

PS. ein guter Freund (Anwalt) hat in einem Prozess einem Mercedes-Händler (keine Niederlassung) auch schon einmal einen solchen Betrug (im Wissen des Händlers) nachweisen können. Vielleicht fährt man am besten doch ÖPNV :-)

Zitat:

@Robin Hood 15 schrieb am 12. November 2019 um 23:09:29 Uhr:

Du hast doch die Fotos.

Daraus ist doch ersichtlich, was wirklich beschädigt war.

Das Problem liegt darin, dass bei Unfallschäden lauter Schlauberger unterwegs sind.

Bei einem Unfall meint die ganze Welt etwas verdienen zu können.

Als erstes wird der Schaden im Gutachten aufgeblasen,

Daraufhin wird am Restwertmarkt ein Restwert ermittelt. Dieser Wert ist in der Regel schon völlig absurd.

Die Leasing Gesellschaft verkauft daraufhin den Unfallwagen zu einem Preis, der nochmals weit über dem ermittelten Restwert liegt.

Dieser Käufer verkauft das Auto dann nach kleinen optischen Verschönerungsmaßnahmen an den nächsten Händler. Diese Verkäufe können mehrfach an verschiedene Händler passieren.

Am Ende wird das Auto denn mit sehr geringen Mitteln in irgendeiner dubiosen Werkstatt instand gesetzt.

Dies findet häufig im Ausland statt.

Nach der Reparatur kommt das Auto dann wieder nach Deutschland.

Der Kunde, der das Auto dann hier kaufen soll, bekommt ein Märchen vom kleinen Park Schaden erzählt.

Die Reparatur kann gar nicht fachgerecht erfolgen, weil an diesem Auto so viele Händler beteiligt waren, dass für die Reparatur am Ende eigentlich gar kein Geld mehr übrig bleibt.

Genau das ist der Grund, warum alle Leute vor reparierten Unfall Autos Angst haben.

Du vergisst bei der ganzen Reise durch mehrere Händler-Hände und Länder, dass es da wohl auch mit um Schmu mit der MwSt ging. Da bieten sich leicht transportable Güter mit relativ hohem Wert und MwSt ausweisbar geradezu an ...

Außerdem steht nicht in Stein gemeißelt, dass nur ein in der NL repartierter Schaden fachgerecht repariert ist. Ich behaupte die meisten freien, vor allem die älteren Herren der Zunft (die noch zinnen können z.b) reparieren besser als viele aus der Marken Werkstatt.

 

Und Asche Ober nein Haupt, ich kenne Ukrainer, Russen, Polen, Kroaten...die es echt draufhaben und mit den Händen Ware Wunder vollbringen da, wo der NL Meister längst abwinkt....

Ich hätte da noch eine Idee, die in eine andere Richtung geht.

Evtl. ist dieses Fahrzeug gar nicht das des Vorbesitzers sondern ein gestohlenes ohne Unfallschaden. Der geschrottete wurde nur gekauft um an den Brief und die Teile mit der FIN zu kommen und den gestohlenen mit gleicher Ausstattung zu manipulieren.

Würde dafür sprechen, das kein Sachverständiger einen so komplexen Schaden „übersehen“ hat. Desweiteren gibt es ja auch kleine Unstimmigkeiten in der Ausstattung: fehlende Sitzbank.

Ich weiß nicht ob man in der Fahrzeughistorie herausfinden kann, welche Teile, ab Werk verbaut wurden. Steuergeräte haben ja meist eine Seriennummer. Motornummer, Getriebenummer. Vielleicht kann man so eventuell Unstimmigkeiten herausfinden. Relevante Steuergeräte wie Motorsteuerung, KI usw. wurden vermutlich getauscht. Aber der Rest für die ganzen Komfortsysteme nicht.

Ist nur reine Vermutung. Aber wer weiß schon welch kriminelle Energie in diesem Fahrzeug steckt.

Da fällt mir gerade ein, ich habe beim Kauf und bis jetzt nicht kontrolliert, ob die FIN am Fahrzeug mit der in den Papieren stimmt. Wer macht das auch beim Kauf in einer großen vertrauenswürdigen Niederlassung bei der Vorfreude auf ein neues Auto mit Garantie.

Grüße

Deine Antwort
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