Was klassifiziert eine Schraube zur Bremsscheibenschraube?

Frage im Titel, was genau ist besonders an Bremsscheibenschrauben? 6 Stück kosten runde 20€. 25 Schrauben im gleichen Maß bekomme ich für etwa 5€ als 10.9er Festigkeitsklasse. Gut, ohne Sicherungsmittel, das hätte ich aber in der Halle. Gibt es sonst Unterschiede bzw. was macht eine Schraube zur Bremsscheibenschraube?

Beste Antwort im Thema

Eine Schraubverbindung, auch an der Bremsscheibe wird nicht auf Scherung belastet.
Zumindest nicht, wenn sie korrekt ausgeführt ist. Das heisst richtiges Drehmoment und gereinigte Oberflächen.
Die Zugkraft der Schraubverbindung presst die Oberflächen der zu verbindenen Bauteile (hier Felge und Bremsscheibe) so fest zusammen, dass sich die Scheibe nicht bewegt.
Wenn sie das dennoch tut, kommt es zu einem Materialabtrag an Felge, Bremsscheibe und Schraube. Mit der Bremse möchte ich nicht mehr fahren.

Wenn Schrauben mit einem dicken Schaft eingesetzt werden, dient dieser zur Zentrierung. Auf garkeinen Fall dient der dazu um Scherkräfte aufzunehmen. Es werden nur Zugkräfte in axialer Richtung wirksam.

Schön beobachten kann man das auch am Auto. Wenn man die Bremsscheiben runter nimmt und die Bohrungen und Radbolzen ansieht, kann man keine Berührungsspuren erkennen. Felge, Bremsscheibe und Radnabe werden so fest aneinander gepresst, dass die sich nicht gegeneinander bewegen.

69 weitere Antworten
69 Antworten

Du meinst Bild 3.
Die Schraube habe ich beim schnellen Nachschauen, um fundiert antworten und das bebildern zu können, in meiner Schrauben-Kramkiste gefunden. Die ist von einer Kawasaki - Bremsscheibe aus den 80ern. (Evtl. hintere Scheibe GPZ/GPX 600R)

Mit Sicherheit war die auch mit Schraubensicherung eingebracht, ob man damals bereits microverkapselte Schrauben verwendete, ist mir nicht bekannt. Kann sein, dass ich die schon abgebürstet habe.

Ich denke, Du bist aber auf dem richtigen Weg. Oft werden "normale" Schrauben als "spezielle" für ein Vielfaches verkauft, da wüsste ich zahlreiche Beispiele.

Ich kenne aber auch Beispiele von Schraubern, denen man besser die "spezielle" Schraube in die Hand gibt, bevor die am herauslaufenden Kraftstoff einer Verkleidungsbefestigung am Tank merken, dass die "normale" Schraube eine Tick zu lang für das Sackloch war.
Oder eben eine microverkapselte, dann können sie keine ungesicherte eindrehen.

Ne ich meinte nicht dein Bild sondern die Bilder aus den verkaufsbeschreibungen für die originalen schrauben und eben die günstigeren normalen. Hab aber erst im Nachhinein gesehen, dass ich die ja gar nicht mit rein gestellt hatte, weil ich den thread vom Handy aus gestartet hatte.
Schlussendlich sollte ich also die Sache mit der Schaftverdickung (warum eigentlich, gibt's doch bei Autos auch nicht und weiter als bis an den Schaft könnte sich die Scheibe eh nicht verdrehen, so sie das denn überhaupt täte?) klären, Schraubensicherung muss ich wohl so oder so nachträglich aufbringen, da auch beim Original nicht ab Auslieferung dabei.

Zitat:

@fate_md schrieb am 24. Januar 2016 um 16:56:10 Uhr:


Schraubensicherung muss ich wohl so oder so nachträglich aufbringen, da auch beim Original nicht ab Auslieferung dabei.

Bei Schrauben, die Bremsscheiben halten, auf jeden Fall.

So über den Daumen würde ich mal behaupten, dass Du mit den "normalen" Schrauben nichts falsch machst, außer dem Hersteller ein Schnippchen zu schlagen, der vermutlich jede einzeln verpackt für ein Schweinegeld verkauft.
Du bist ein versierter Schrauber mit viel technischem Sachverstand, da mache ich mir nicht die geringsten Sorgen.
Beim Vergleich mit dem Auto wäre ich persönlich zurückhaltender.
An meinen Mercedes' jedenfalls befinden sich Zentrierungen auf der Nabe, da sitzt die Scheibe passgenau und fest. Das habe ich bei verschiedenen Motorrädern anders erlebt. Bei vielen Kawasaki Modellen (ZZR 600, 1100, GPZ 1100, ZX 10) sitzt die Scheibe erst wackelfrei, wenn die Schrauben weit genug drin sind.

Es könnte sich doch die Bremsscheibe bei "Nichtbremsschrauben" auf den Schrauben bewegen. Zumindest bei den Suzis sind die Bremsscheibenschrauben im Scheibensitz deutlich dicker.
http://www.ebay.de/.../281910262086?...
Das Gewinde selber ist dann auch weniger fest als der Schaft.

Ähnliche Themen

Eine Bremsscheibenschraube muss in erster Linie Scherkräfte und kaum Zugkräfte aufnehmen. Daher macht ein dicker Schaft (ohne Gewinde) Sinn. Die Zugfestigkeit ist eher nebensächlich, daher kann das Gewinde schwächer sein.

Zitat:

@fate_md schrieb am 24. Januar 2016 um 16:56:10 Uhr:



Schlussendlich sollte ich also die Sache mit der Schaftverdickung (warum eigentlich, gibt's doch bei Autos auch nicht und weiter als bis an den Schaft könnte sich die Scheibe eh nicht verdrehen, so sie das denn überhaupt täte?) klären

Wenn die Musterschraube oder Originalschraube

einen verdickten Schaft hat, dann hat das einen Sinn und sollte nicht umgangen werden und hat auch nichts zu tun mit:

Zitat:

Damit sie nicht wackelt

Sondern das dient in der Regel dazu

dass die Scherfestigkeit erhöht wird ohne eine größere Schraube ein zu bringen.

Tschüss
Edit.:
So wie es Volkanisator sagt 😁

Ich würde die 3 Euro 33 pro Schraube investieren, wenn die andere Schraube keinen Wulst oder Schaftverdickung hat.

Die normaeln Schrauben würde ich erst nehmen, wenn sowohl die Länge, die Form, und das Material passt.

Warum? Für die paar Euro mehr erkaufst Du dir ein gutes Gefühl und musst nicht den Testpilot machen.

Was Du vorhast, wird zwar zu 99,9 % gut gehen, aber: Bei Bremsungen wirken hohe Kräfte auf den Wulst, da sollte die Schraube kein Spiel im Bremsscheibenloch haben, weil sonst die (zugegebenermassen geringe) Gefahr der Abscherung durch ständige Bewegung besteht. Es geht ja nur um ein paar Euro...

Wow...all diese Posts fast gleichzeitig....jeder sagt's anders, alle meinen dasselbe 🙂

Mal blöde Frage: Warum nimmst Du nicht die alten Schrauben wieder? Die sind ja umsonst und passen.

Zitat:

@TDIBIKER schrieb am 24. Januar 2016 um 17:57:35 Uhr:


Wow...all diese Posts fast gleichzeitig....jeder sagt's anders, alle meinen dasselbe 🙂

Mal blöde Frage: Warum nimmst Du nicht die alten Schrauben wieder? Die sind ja umsonst und passen.

Dito!

Wertvoller Kommentar 😁!

Tschüss
Edit.:
Ich sage nichts anderes,
sondern das Gleiche wie Volkanisator 😛

Ich würde behaupten du brauchst die original Schrauben mit der Schaftverdickung zwingend zum Zentrieren der Bremsscheibe. Wenn du da nur nen halben Millimeter Spiel hast kriegst du das nie zentriert.

Zum Zentrieren würden Schrauben mit Kegelkopf besser geeignet sein.

Zum zentrieren würde eine Schraube mit Kegelkopf reichen. Allerdings würden dort die Kräfte sehr ungünstig verteilt werden, da die Bremsscheibe nur normale Bohrungen aufweist und die Schraube praktisch nur mit einem dünnen Ring auf die Scheibe drückt.

Zitat:

@hatschky schrieb am 24. Januar 2016 um 18:30:10 Uhr:


Ich würde behaupten du brauchst die original Schrauben mit der Schaftverdickung zwingend zum Zentrieren der Bremsscheibe. Wenn du da nur nen halben Millimeter Spiel hast kriegst du das nie zentriert.

Das ist ein simpler Irrtum,

denn man könnte die Scheibe drehen

bis dieselbe an den zu kleinen Schäften an läuft

und wenn man das in der belasteten Drehrichtung macht wird auch nichts locker.

UA behaupte ich die Bremsscheibe
bzw der Sitz auf der Nabe hat einen Zentrierbund 😛!

Die verbesserte Scherfestigkeit is erheblich
und auch einer der Gründe für den verdickten Schaft.

Vulkanisator:
Ich habe 1980 an nem Meisterschaftswettbewerb teil genommen,
vieles war neu, ein neues Motorrad mit dem ich noch keinen Meter gefahren war,
man verweigerte mir am Samstag zum [freien] Training die Abnahme wegen einer Lappalie
und so konnte ich Sonntag Vormittag
nach 'Nachbessern' das erste mal zum Pflichttraining mit dem neuen Göppel fahren.

Die Hinterradnabe hatte [leider] nur M-8 Bolzen für das Kettenblatt
aber die (damals) Stehbolzen waren versehen mit Muttern mit Konus;
gebohrt waren die Kettenblätter alle mit 5 x 10mm und auch mit 5 x 8mm,
da fragte mich ein alter Haase warum ich die Konus-Muttern verkehrt rum rauf machen würde, ich solle die Zehner Bohrungen des Kettenblatt nutzen und den Konus nach innen verwenden.

Ja ich wäre dieser Empfehlung besser nicht gefolgt, den zu Ende des Pflichttrainings hab ich nach einigen Lastwechseln ein Rasseln vernommen, du kannst dir evtl vorstellen was gerasselt hat.

Zwei Stehbolzen hat's mir buchstäblich raus gezogen,
beschädigt waren vier Gewinde, ich hab mit meinem damalig 10Jhrg Sohn gewerkelt und gemurkst um gerade noch zum ersten Lauf zu kommen.

Tschüss

Deine Antwort
Ähnliche Themen