Was gibt es nur für Fahrer???
Bei Alkohol hört der Spass ja nun wirklich auf, der Fahrer hätte genauso andere Töten können wie seht ihr das?
http://www.nord-west-media.de/index.php?id=3794
Beste Antwort im Thema
Was mMn hier etwas in die falsche Richtung geht - vielleicht, weil ich nüchtern von einer Autofahrerin, die stramm was wie eine Natter, "abgeschossen worden bin und nur mit übergroßem Glück weder im Rollstuhl noch im Grab landete - ist, daß immer nur die Täter, also die, die besoffen Auto ahren, bemitleidet werden. Oh, sie haben ein soooo schweres Leben, ach, die sind doch "nur" krank, ööööh, denen muß man helfen. NEIN!!!!! Die müssen sich selber helfen.
Wer vergessen wird dabei, das sind die Opfer. Wen juckt es hier z.B., daß ich damals meinen Job verloren habe, weil ich über 1 Jahr in der Reha war? Und ich hatte es noch gut dabei - andere (so sie die Taten der Alkoholiker am Steuer überleben) sind lebenslange Krüppel. Verlieren Jobs, müssen umziehen, von einer eher kleinen Erwerbslosenrente ihr Dasein fristen. Die Freundin/Frau hat keinen Bock auf jemanden, der querschnittsgelähmt ist, und sucht sich wen anderen. Das, und nur das, sind die armen Schweine, die in meinen Augen zu bemitleiden sind. Nicht die Täter. Die Opfer.
Leider leben wir in Deutschland in einer Kultur, in der die Täter und nicht die Opfer im Mittelpunkt stehen. Denen wird geholfen, da wird analysiert, erklärt, entschuldigt. Die Opfer interessieren keinen; oft müssen die auch noch durch zig Instanzen klagen, um ein mageres Schmerzensgeld zu bekommen.
Um zwei Dinge klar zu stellen: ich hadere nicht mit meinem Schicksal. Ich hatte großes Glück, und bin dafür dankbar. Aber ich kenne auch Menschen, die nicht soviel Glück hatten. Um die geht es mir. Nicht um mich.
Und zweitens: klar gibt es im Straßenverkehr Dinge, die kann man nicht abwenden, da passieren Unfälle. Das weiß ich. Aber wenn sich jemand betrunken hinters Steuer setzt, dann ist das in meinen Augen bedingter Vorsatz. Diese Unfälle hätten nie passieren müssen, nie passieren dürfen. Sie sind einzig und allein auf einen unverantwortlichen Umgang mit der Droge Alkohol zurückzuführen, in Verbindung mit einer maßlosen Selbstüberschätzung des Konsumenten.
So, nun dürft Ihr über mich herfallen. 🙄
54 Antworten
Moin ConvoyBuddy,
ich habe mein Posting nicht als "Outing" verstanden. Nur sah ich die Diskussion wieder in eine Richtung laufen, in die sie bei diesem Thema immer wieder läuft. Häufig wird vorschnell ein Grund für einen solchen Vorfall festgestellt, dann beginnt die Diskussion umzuschwenken in die Problemlösungsphase. Da toben sich aber die meisten Leute mit ihrem Halbwissen aus. Das halte ich für unklug, weil der Mensch als Individuum sehr differenziert "funktioniert". Da gibt es keine Patentlösung. Ich will mich selbst in diesen Fragen nicht als Experte darstellen, nur kann ich durch meine Erfahrungen, die ich gemacht habe und machen musste, sicherlich den einen oder anderen Kontrapunkt in die Diskussion reinreichen. Um aber meinen Äusserungen eine gewisse Glaubwürdigkeit zu geben, habe ich eben die Vorgeschichte kundgetan. Damit habe ich kein Problem, bzw. habe diesbezüglich nichts zu verbergen. Warum auch? Ich denke jeder hat mal Mist gebaut, oder hat Angewohnheiten, die bei genauerem Hinsehen, fragwürdige Hintergründe haben. Der Mensch als solches ist eben so. Dabei geht es nicht nur um den Mißbrauch von Genußmitteln.
Die Lösung, wie sie bei der BVG gefunden wurde, kann sehr hilfreich sein. Es kann immer mal passieren, das eine gesellige Runde ungewollt etwas ausartet. Genauso kann es ja mal sein, daß man sich beim Sport derart verausgabt, sodaß man am nächsten Tag auch nicht richtig seinen Verpflichtungen nachkommen kann. Für solche Ausnahmefälle ist dann gut, wenn man eine Möglichkeit hat. Der Betroffene kann Vorsorge treffen und ein Vergehen im Vorfeld ausschliessen. Damit kann er zeigen, daß er Verantwortungvoll mit dem Thema umgeht. Tut er das nicht, beginnt die Verschleierung. Ab da wird es nicht nur aus Sicht des Arbeitgebers problematisch, sondern meistens für den Betroffenen selbst auch. Solange es Ausnahmefälle bleiben, halte ich es sogar für sehr sinnvoll, so zu verfahren. Es kann offen mit dem Thema umgegangen werden. Auch der Arbeitgeber kann seiner Fürsorgepflicht damit gerecht werden. Probleme mit dem Alkoholkonsum können auf diese Weise vielleicht sogar erkannt werden, bevor eine Situation abgleitet.
Jedenfalls ist es unklug, eine komplexe Problematik anhand eines Vorfalls, wie sie die Themeneröffnung beschreibt, aufzureissen und da noch nach Lösungen zu suchen. Im Übrigen habe ich das Gefühl, das es bei der Themeneröffnung eher um ein "Zeigen mit dem Finger" auf eine Sache geht, die man nicht verstehen kann. Das machen viele Menschen gerne so, weil sie dann von der eigenen Hilflosigkeit in der Sache ablenken können. Das ist auch nicht weiter schlimm, denn der Mensch ist eben so. Nur ist es in der Sache nicht hilfreich. Deswegen konnte ich mir diesen Zwischenruf nicht verkneifen.
Es ist natürlich immer sehr schlimm, wenn solche Dinge passieren. Der Fahrer, der diesen Unfall verursacht hat, muß auch bestraft werden, das besteht kein Freiraum. Nur wird man sich selbst als intelligenter Mensch nicht gerecht, stellt man die Sache mit Halbwissen an den Pranger. Dafür gibt es in unserer Gesellschaft Systematiken, die mal gut und mal weniger gut funktionieren. Das hat der Kollege mit der kranken Leber ja selbst erfahren müssen.
Und wie schon gesagt, sollten Unklarheiten bestehen: eben melden.
Ich halte es so (wenn man den unbedingt auf einer Feier mal mehr wie ein Glas trinken muß, bzw. allgemein auch nach nur einem Gläschen):
12 hours from bottle to throttle.
D.h. das Fz. bleibt stehen, egal ob Land-, Wasser- oder Luftfahrzeug sobald man auch nur ein Gläschen intus hat.
MfG
K-H
Zitat:
Original geschrieben von ongelbaegger
Ich will den "Knetkopp", der den Zug da in den Graben gefahren hat nicht verteidigen. Am Arbeitsplatz hat Alkohol nichts verloren. Sei es nun in Flaschen, oder in Blutbahnen. Genauso wenig gehört er in den Straßenverkehr. Da brauchen wir nicht drüber zu diskutieren. Aber keiner der Diskussionsteilnehmer hat den Fahrer gesprochen, oder das Vernehmungsprotokoll gelesen. Somit weiß auch keiner, wie es zu diesem Vorfall kam. Der Fahrzeugführer war sich sicherlich seines Zustandes in etwa bewusst, nur hat er sich beim Ausmaß sehr verschätzt. Das läßt sich mit dem sogenannten Risikointegral begründen. Der Mensch geht aus Gewohntheit stets sehr dumme Risiken ein, obwohl sie bei objektiver Betrachtung eher als Wahnsinn bezeichnet werden könnten. Ob es in diesem Fall nun in einer echten Alkoholsucht, oder einem dummen Zufall gelegen hat, kann keiner der Diskussionsteilnehmer mit Sicherheit sagen. Wir kennen nur die Fakten, die es ja aber auch schon in sich haben. Daraus nun einen Grundsatz basteln zu wollen halte ich aber für sehr unintelligent.
Hallo ongelbaegger,
ich habe in dem Forum mich auch schon des öfteren darüber Beschwert, dass hier sehr oft Fahrer nach einem UNfall vorverurteilt werden, obwohl niemand genau wusste, wie es zu dem Unfall gekommen ist. Manchmal hat auch ein technischer Defekt zu einem Unfall geführt, der erst sehr viel später nachgewisen werden konnte oder aber das Fehlverhalten eines anderen mobilen Mitbürgers hat die Missere ausgelöst.
Wenn aber jemand mit über 2 Promille in einen Unfall verwickelt ist (ist mir auch egal ob mit PKW oder LKW), dann zeigt die Erfahrung einfach, dass meist der Fahrzeugführer auch Unfallverusrsacher ist. Die Frage der Vermeidbarkeit stellt sich meist nicht und ein solcher Fahrzeugführer hat im Straßenverkehr auch nichts zu suchen. Hier interssieren mich auch überhaupt keine Angaben des Fahrzeugführers über das warum und wiso er in diesem Zustand unterwegs war. Er riskiert damit auch Schaden an fremden Leben.
Aus medizinischer Sicht ist jemand, der mit über 2 Promille noch in der Lage ist einen LKW einigermaßen über die Straße zu bewegen, sicherlich ein Kandidat, der Alkohol in großen Mengen gewohnt ist. Wir reden hier nicht über den Absturz an einem Abend wo wir es uns selbst gut gehen liesen. Die Übergnänge von der Gewohnheit zur Sucht sind allesamt fliesend und nicht klar zu definieren. Ein Problem mit dem Alk (egal ob Gewohnheit oder schon Sucht) hat der gute Mann aber sicherlich und ist von daher erst einmal als Patient einzustufen, bis dass Gegenteil bewiesen ist.
Gerade weil der Alkohol die Volksdoge Nr.1 ist, wird die Problematik gerne heruntergespielt. Genügend Menschen, auch in meinem Bekanntenkreis, brüsten sich damit, in welchen Zuständen sie noch Auto gefahren sind. Ist dann der Führerschein erst einmal weg, dann sind es die ach so bösen Herren von der Rennleitung, die Schuld haben. Bei sich selbst wird die Schuld selten gesucht, geschweige denn, dass man auf Einsicht stoßen würde.
Ich habe in mener Laufbahn im Rettungsdienst, seit fast 2 Jahrzehnten, schon oft die Folgen von Alkoholkosnsum gesehen, ob im Straßenverkehr, auf Party´s, bei Jugendlichen und Kinder aber auch einfach nur zu Hause in der Familie. Man rutscht einfach leicht in die Missere hinein und das Problem wird von den Patienten selbst eigentlich nur sehr selten erkannt. Von den Anghörigen wird es totgeschwiegen, bis es irgendwann einmal viel zu spät ist. Grundsätzlich ist es sehr schwer sich dem Alkohol zu entwöhnen und unsere Gesellschaft macht es uns nicht leicht, wenn man es mal geschafft hat, diesen Zustand auch zu halten.
Gruß Andreas
Zitat:
Original geschrieben von Vaneo3333
Hallo ongelbaegger,...
Aus medizinischer Sicht ist jemand, der mit über 2 Promille noch in der Lage ist einen LKW einigermaßen über die Straße zu bewegen, sicherlich ein Kandidat, der Alkohol in großen Mengen gewohnt ist. Wir reden hier nicht über den Absturz an einem Abend wo wir es uns selbst gut gehen liesen. Die Übergänge von der Gewohnheit zur Sucht sind allesamt fliesend und nicht klar zu definieren.
Moin Andreas,
diese Giftfestigkeit wird er sich über Jahre, vielleicht Jahrzente "antrainiert" haben.
Zitat:
Ein Problem mit dem Alk (egal ob Gewohnheit oder schon Sucht) hat der gute Mann aber sicherlich und ist von daher erst einmal als Patient einzustufen, bis dass Gegenteil bewiesen ist.
Das soll ja eine medizinisch pschyologiche Untersuchung leisten. In diesem Fall wird sie aber auf jeden Fall erstmal negativ ausfallen. Genau aus den Gründen, die Du nanntest.
Zitat:
Gerade weil der Alkohol die Volksdoge Nr.1 ist, wird die Problematik gerne heruntergespielt.
Umso wichtiger ist es, die Problematik anzusprechen.
Zitat:
Genügend Menschen, auch in meinem Bekanntenkreis, brüsten sich damit, in welchen Zuständen sie noch Auto gefahren sind. Ist dann der Führerschein erst einmal weg, dann sind es die ach so bösen Herren von der Rennleitung, die Schuld haben. Bei sich selbst wird die Schuld selten gesucht, geschweige denn, dass man auf Einsicht stoßen würde.
Das ist immer das Problem. Die Pfeiffen prahlen damit herum. Normalerweise würden sie in einer Art "Schuldnerhaltung" das Gespräch suchen müssen. Sie haben immerhin eine Straftat begangen, wenn sie ausreichend Promille hatten. Suchte man jetzt nach dem Grund, warum der Mensch da nicht einsichtig ist und stets Gründe für Mißstande bei Anderen sucht, wäre man dem Verständnis schon ein gutes Stück näher. Diese Erkenntnis läßt sich aber in allen Lebensbereichen anwenden oder wiederfinden.
Zitat:
Ich habe in mener Laufbahn im Rettungsdienst, seit fast 2 Jahrzehnten, schon oft die Folgen von Alkoholkosnsum gesehen, ob im Straßenverkehr, auf Party´s, bei Jugendlichen und Kinder aber auch einfach nur zu Hause in der Familie. Man rutscht einfach leicht in die Missere hinein und das Problem wird von den Patienten selbst eigentlich nur sehr selten erkannt. Von den Anghörigen wird es totgeschwiegen, bis es irgendwann einmal viel zu spät ist. Grundsätzlich ist es sehr schwer sich dem Alkohol zu entwöhnen und unsere Gesellschaft macht es uns nicht leicht, wenn man es mal geschafft hat, diesen Zustand auch zu halten.
Ohne Dich diskreditieren zu wollen, Geschichten über Alkoholmißbrauch kann jeder erzählen. Wahrscheinlich auch deswegen, weil er überall verfügbar ist. Bei Folgen wird gerne weggesehen, dadurch kann der Mensch seine Ängste, irgendwann in einer ähnlichen Situation zu stecken, besser kontrollieren. Nach irgendetwas süchtig werden kann jeder, da gibt es absolut keine Ausnahme.
In unserer Gesellschaft gibt es aber auch eigenartige Phänomene. Man schaue sich zum Beispiel die Berichte vom Oktoberfest in München an. Lauter Besoffene toben auf den Tischen und Bänken. Dann wird im gleichen Absatz von Prominenten, die ja irgendwo eine Art Vorbildfunktion haben und ja auch haben wollen, auf eben diesem "Volksfest" berichtet. Da wird es einem latent Gefährdeten ja eigentlich unmöglich gemacht, einen Mißbrauch von Genußmitteln bei sich festzustellen. Oder sehe ich das falsch? (Es gäbe unendlich viele Beispiele)
Was mich bewegt, an dieser Diskussion teilzunehmen, ist die Tatsache, daß ich Äusserungen zum Thema fand, die eher an einen Stammtisch gehören, wo sich Personen mit erhöhtem Geltungsbedürfniss gegenseitig (wohlmöglich unter Alkoholeinfluss) die Welt erklären. Das brauchen wir hier nicht. Ich denke, das Thema ist zu sensibel. Umso besser, daß man Eindrücke und Meinungen hier austauscht.
Der Aufriss, der da passiert ist, lief in die Richtung, "what shall we do with the drunken sailor" das passt nicht zum Thema und seinem gesellschaftlichen Stellenwert. Ich denke, das wir im Grunde übereinstimmen.
Ähnliche Themen
Alkoholsucht ist aus meiner Sicht eigentlich keine Krankheit sondern eine Kopf-Geist-Körpersache.
Eines vorweg: In einem Menschen stecken zwei! Der Körper mit dem Gehirn und Deinem Gehirn/Denken. Der Körper kann Dich steuern, Du den Körper aber nicht bzw. nur bedingt. An primärer Stelle ist der Körper, Du kommt erst als sekundär.
Man trinkt und belohnt sich geistig bzw. kann entspannen und auf andere Gedanken kommen. Nun merkt das der Körper mit der Zeit und möchte das wieder haben, zwecks geistiger Ablenkung/Entspannung/Entstressung. So, nun trinkt man halt wieder eins weil man Lust darauf hat. Dass das der Körper bzw. das Gehirn will ist einem da noch nicht bewusst.
Irgendwann wird das zu einem schleichenden Prozess der stufenlos fortwährend weiterläuft. Merkt das niemand braucht es mal einen echten Knall (wie Unfall o.ä.) bis man sich der Situation bewusst wird.
Ob ein Drogenabhängiger oder Alkoholsüchtiger ist eigentlich egal, die gehören in den gleichen Topf aus folgender Sicht:
Sie benötigen chronisch was wovon sie die Finger nicht lassen können. Somit sind beide abhängig. Wenn man von etwas nicht mehr die Finger lassen kann, bzw. es immer wieder braucht ist es eine Droge. Eine Krankheit ist für mich was anderes. Tönt krass ist aber eigentlich so. Raucher gehören übrigens auch in den Topf. Jeder behauptet aufhören zu können und wenns darauf ankommt wird aus ihm ein anderer Mensch.....
Wenn einer keine Einsicht zeigt und weiter trinken will und sich effektiv nicht helfen lassen will, dann soll man ihn hängen lassen. Weil sich für jemanden einzusetzen der das nicht will und man wirklich alles probiert hat....... Wenn ich dann bedenke, dass solche Leute noch auf Transplantatoinslisten für neue Lebern kommen und andere Leute deswegen warten müssen, krieg ich die Krise!
Vielfach fallen diese Leute in der Öffentlichkeit gar nicht auf weil Sie es sich, wie angetönt, antrainiert haben. Meist trinken sie 2Stunden im Restaurant A danach gehen nach B und von dort nach C und Zuhause gehts dann weiter. Man sieht ihn nicht stundenlang vor den Bieren sondern immer wieder woanders. Das ist heimtückisch. Wir haben im Ort hier auch angelich einen der jetzt "Leberzirose" haben soll und sich nicht ganz so gerne helfen lassen will, ANGEBLICH! Obs stimmt weiss ich nicht. Ich wohne schon seit über einem Vierteljahrhundert hier und hab das nicht gewusst, dass der schon länger so ein Problem hat. Ich sah ihn immer auf dem Velo, kenne seinen Sohn/Tochter vom sehen her. Diese Leute werden vielfach noch von ihren Angehörigen leider gedeckt und beschützt. Aus Angst vor Geschwätzt und Pein, eignetlich verkehrt sowas. Damit stützt man das Verhalten des Trinkers noch.
Vielleicht sieht jemand gewisse Dinge anders, aber langsam wird die Diskussion interessant.
Was mMn hier etwas in die falsche Richtung geht - vielleicht, weil ich nüchtern von einer Autofahrerin, die stramm was wie eine Natter, "abgeschossen worden bin und nur mit übergroßem Glück weder im Rollstuhl noch im Grab landete - ist, daß immer nur die Täter, also die, die besoffen Auto ahren, bemitleidet werden. Oh, sie haben ein soooo schweres Leben, ach, die sind doch "nur" krank, ööööh, denen muß man helfen. NEIN!!!!! Die müssen sich selber helfen.
Wer vergessen wird dabei, das sind die Opfer. Wen juckt es hier z.B., daß ich damals meinen Job verloren habe, weil ich über 1 Jahr in der Reha war? Und ich hatte es noch gut dabei - andere (so sie die Taten der Alkoholiker am Steuer überleben) sind lebenslange Krüppel. Verlieren Jobs, müssen umziehen, von einer eher kleinen Erwerbslosenrente ihr Dasein fristen. Die Freundin/Frau hat keinen Bock auf jemanden, der querschnittsgelähmt ist, und sucht sich wen anderen. Das, und nur das, sind die armen Schweine, die in meinen Augen zu bemitleiden sind. Nicht die Täter. Die Opfer.
Leider leben wir in Deutschland in einer Kultur, in der die Täter und nicht die Opfer im Mittelpunkt stehen. Denen wird geholfen, da wird analysiert, erklärt, entschuldigt. Die Opfer interessieren keinen; oft müssen die auch noch durch zig Instanzen klagen, um ein mageres Schmerzensgeld zu bekommen.
Um zwei Dinge klar zu stellen: ich hadere nicht mit meinem Schicksal. Ich hatte großes Glück, und bin dafür dankbar. Aber ich kenne auch Menschen, die nicht soviel Glück hatten. Um die geht es mir. Nicht um mich.
Und zweitens: klar gibt es im Straßenverkehr Dinge, die kann man nicht abwenden, da passieren Unfälle. Das weiß ich. Aber wenn sich jemand betrunken hinters Steuer setzt, dann ist das in meinen Augen bedingter Vorsatz. Diese Unfälle hätten nie passieren müssen, nie passieren dürfen. Sie sind einzig und allein auf einen unverantwortlichen Umgang mit der Droge Alkohol zurückzuführen, in Verbindung mit einer maßlosen Selbstüberschätzung des Konsumenten.
So, nun dürft Ihr über mich herfallen. 🙄
Zitat:
Original geschrieben von Calafati
...daß immer nur die Täter, also die, die besoffen Auto ahren, bemitleidet werden.Wer vergessen wird dabei, das sind die Opfer.
Ja, das ist in diesem Zusammenhang auch ein Problem, an dem unsere Gesellschaft noch arbeiten muß.
Zitat:
Original geschrieben von Calafati
Was mMn hier etwas in die falsche Richtung geht - vielleicht, weil ich nüchtern von einer Autofahrerin, die stramm was wie eine Natter, "abgeschossen worden bin und nur mit übergroßem Glück weder im Rollstuhl noch im Grab landete - ist, daß immer nur die Täter, also die, die besoffen Auto ahren, bemitleidet werden. Oh, sie haben ein soooo schweres Leben, ach, die sind doch "nur" krank, ööööh, denen muß man helfen. NEIN!!!!! Die müssen sich selber helfen.Und zweitens: klar gibt es im Straßenverkehr Dinge, die kann man nicht abwenden, da passieren Unfälle. Das weiß ich. Aber wenn sich jemand betrunken hinters Steuer setzt, dann ist das in meinen Augen bedingter Vorsatz. Diese Unfälle hätten nie passieren müssen, nie passieren dürfen. Sie sind einzig und allein auf einen unverantwortlichen Umgang mit der Droge Alkohol zurückzuführen, in Verbindung mit einer maßlosen Selbstüberschätzung des Konsumenten.
So, nun dürft Ihr über mich herfallen. 🙄
Warum soll jemand über Dich herfallen???
Du hast recht, wir leben in einem Land, wo die Täter oft im Mittelpunkt stehen. Bemittleiden tuh ich die absolut nicht, ganz im Gegenteil. Es zeigt sich auch ganz oft, dass die Unfallverursacher sich anschließend einen SCh.... darum kehren, wie es Ihren Opfern geht.
Trotz alledem ist so jemand krank. Wenn dies "Krankheit" im Volksmunde mehr respektiert werden würde und wir einen Weg finden könnten, demjenigen wieder eine Chance zu geben sein Leben wieder in guten Bahnen weiterzuführen, dann könnten wir auch viele Unfälle vermeiden und die Opferzahlen wären auch wieder besser. Bei der Sucht zu helfen, heißt auch für die Zukunft Unfälle zu vermeiden, bei denen immer wieder Menschen zu Schaden kommen. Doch leider ist der Weg dahin nahezu unmöglich.
Ich habe überhaupt kein Verständniss für Verkehrsteilnehmer, die sich betrunken hinterst Steuer setzen. Versuch doch mal jemandem den Schlüssle wegzunehmen, um eine Trunkenheitsfahrt zu verhindern. Ich hatte einen solchen Fall in meinem Bekanntenkreis erlebt, wo einer demjenigen den Schlüssel weggenommen hat und sich um ein Taxi gekümmert hat. Die Rechnung fürs Taxi kam anschließend in Begleitung eines Anwaltsbriefes per Post und es entwickelte sich ein riesen Rattenschwanz. So viel zum Thema Freunde bzw. gute Bekannte.
Zitat:
Original geschrieben von ongelbaegger
Umso wichtiger ist es, die Problematik anzusprechen.Zitat:
Gerade weil der Alkohol die Volksdoge Nr.1 ist, wird die Problematik gerne heruntergespielt.
Ich denke, das wir im Grunde übereinstimmen.
Ich denke wir stimmen in vielen Punkten überein. Es ist ein sehr sensibles Thema, das man einfach nicht totschweigen sollte.
Wegen mir darf die Null Promille Grenze gerne kommen. Jetzt darf auch über mich hergefallen werden.
Gruß Andreas
Hallo Andreas,
das meinte ich mit "die müssen sich selbst helfen".
Solange es akzeptiert wird, daß Autofahrer damit prahlen, wie "cool" es ist, besoffen über Schleichwege nach Hause zu brettern, solange Freunde und Bekannte, oft sogar die Familie wegsieht, wenn Vati mal wieder komplett in sauer liegt, solange die Ausflüchte der Alkoholtäter hingenommen werden, daß es sich um eine Ausnahme handelt, sie jederzeit aufhören könnten (sicher... 🙄 ), und was dergleichen noch mehr dann so kommt, solange wollen diese Menschen sich nicht helfen lassen. Solange sind sie aber auch eine Gefahr für sich und ihre Umwelt - da kann gar nicht oft genug kontrolliert werden.
Einem Drogensüchtigen, ob süchtig nach Alkohol oder anderen Drogen, darf die Hilfe natürlich nicht verweigert werden, wenn er einsieht, daß er sie braucht, er alleine nicht von der Droge wegkommt. Aber diese Einsicht fehlt vielen Alkoholikern, da wird verharmlost und abgestritten, daß man sich an den Kopf faßt, und obendrein werden die Gutmeinenden mit Geschrei und Gepöbel eingeschüchtert. Ja, ihre Rechte, die kennen die Alkoholiker - auch und vor allem im Straßenverkehr im Rahmen von Promillegrenzen - sehr gut. Ihre Pflichten nicht. Und da wäre anzusetzen.
Und leider, für alle Beteiligten, kommt diese Einsicht meist erst, wenn etwas passiert ist. Ein Unfall mit oder ohne Personenschaden, eine Polizeikontrolle mit Lappen weg, oder daß die Familie es nicht mehr aushält, der Arzt ernste Leberschäden feststellt - kurz: wenn es schon zu spät ist.
Niemand würde sich bei einem Chirurgen unters Messer legen, wenn dem vor Entzug die Hände zittern. Niemand würde in ein Flugzeug steigen, wo der Pilot eine Fahne hat. Niemand würde jemanden, der gesoffen hat, an seine Gasanlage (Heizung) ran lassen. Nur beim Autofahren, da gilt komischerweise der Suff oftmals noch als Kavaliersdelikt.
Und, ich weiß aus Erfahrung (auch schon vor meinem "2.Geburtstag"😉, daß es Alternativen gibt. Wenn wir früher in die Disco sind, hat jeder 5,-- Mark in eine Kasse gesteckt - für das Taxi, falls der Fahrer doch Alkohol trinken wollte. Oder, nach einer Firmenfeier, wo etwas zuviel getrunken wurde, die Freundin alarmiert - "Holst Du mich mal ab?". Klar war die nicht erfreut, aber immer noch besser, als sich oder andere zu gefährden. Wenn der Wagen am nächsten Morgen gebraucht wird: Taxizentralen bieten auch Lotsenfahrten an. Oder, wenn man weiß, daß Alkohol getrunken wird: Öffis.
Zitat:
Original geschrieben von Calafati
Hallo Andreas,das meinte ich mit "die müssen sich selbst helfen".
Genau da liegt aber das Problem, der Junkie weiß das er auf Droge ist und will in der Regel nicht damit aufhören. Der Alkoholiker weiß es nicht, dafür richtet der Alkohol einfach zu viel Flurschaden in der Murmel an und der Übergang geht sehr schleichend. Wie soll sich jemand selbst helfen, wenn er es gar nicht erkennt und die Gesellschaft es Ihm nicht klar machen kann geschweige denn Ihm nach dem Entzug dabei hilft die Finger vom Alk zu lassen? Da helfen wohl nur ganz strikte Kontrollen um solche Menschen hinter dem Lenkrad weg zu bekommen.
Hinzu kommet, dass der Entzug vom Alk wesentlich schwieriger ist als z.B. vom Heroin.
Nichts desto trotz, wir können es nur ein kleines bischen besser machen und darauf hin arbeiten, dass unsere Kids mit dem Alk verantwortungsvoller umgehen. Ein Teil unsere Jugend lässt seine Freunde einfach im Suff irgendwo liegen, egal ob es draußen 0°C hat oder es regnet.
Gruß Andreas