Was für eine Gasanlage ist das?

Hallo, habe einen neuen Chrysler 300M mit 2,7l V6 mit 2010 verbauter Gas Anlage gekauft.
Wartungshistorie ist nicht belegbar....

Kann man über den Fahrzeugschein erkennen was für ein Modell das ist?
STAG und Tomasetto kann ich rauslesen - mehr nicht.

Und ich habe was von einem Abgasgutachten gehört. Das liegt mir nicht vor, braucht das nur der Besitzer der die Anlage hat eingetragen lassen einmalig, oder benötige ich das als neuer Halter des Fahrzeugs ebenfalls?

Und noch eine Frage, der Wagen hat 2 Kats und 4 Lambdasonden.
Wie macht sich ein defekter Kat bemerkbar, wenn eine falsch eingestellte Gasanlage diese zerstört hat?

Fahrzeugschein1
19 Antworten

Beim Thema OBD muß man unterscheiden, ob es sich um den OBD-Adapter für das Fahrzeug handelt (ja, der darf auch dauerhaft dran bleiben, solange er nur liest und Du keine Funktionen darüber ansteuerst) oder um den, den Du für die OnBoardDiagnose der Gasanlage verwendest. Welchen meinst Du, und welche Daten liest Du damit aus?

Openloop wird übrigens auch heute noch verwendet, weil die Regelung im obersten Drehzahldrittel kaum noch Sinn macht. Man kann allerdings trotz openloop die Sondendaten ja auslesen und somit die Gasanlage abstimmen. Letztlich ist das nur eine Frage der Datenbereitstellung, und da sind heute eigentlich alle Fahrzeuge so gebaut, daß sie auch im openloop die Daten durchreichen.

Kat wirkt sich vor allem dann aus, wenn durch die Gasanlage eine zu hohe Anfettung im Benzinbetrieb entsteht (trim-Verschiebung). Ein zu mageres Gasgemisch tut dem Kat nix, ein zu fettes ebensowenig. Im Benzinbetrieb hingegen schlagen richtig fette Flammen bis weit in den Kat, und im Kaltlauf sammelt sich dort sogar richtig Spritkondensat an und brennt später ab.
Wie so ein Kat dann nach ein paar km aussehen kann, fotografiere ich heute Abend mal. Der war 275tkm drin und hat nur knappe 1000km zu fettes Gemisch bekommen (aufgrund eines ECU-Software-Fehlers im Benzinmodus vor dem Umbau). Der Kat war zu gut 30% verstopft, lief aber trotzdem 1A bis jetzt die Rohre durch waren. Hält so eine Belastung länger an, setzt sich der Kat mehr und mehr zu, bis irgendwann die Sonden rebellieren, weil die relative Oerfläche der durchströmten Teile zu klein ist und das Abgas nicht mehr stimmt.

Gerasselt oder geklappert hat übrigens bei mir nix. Dann muß der Kat schon wirklich durch sein mit der Welt.

Gruß
Roman

PS: Bei Kats, die wie bei PSA sehr dicht hinter dem Krümmer sitzen, kann es auch im Magerlauf bei Gasbetrieb durchaus zu Abbrand kommen, da die Temperaturen im Abgas dann extrem hoch werden. Das sieht man dann aber auch als bläulich-graue Oberfläche (sieht aus wie feiner Staub, ist aber fest am Kat) auf dem Kat-Träger und am Krümmer (der hat dann meist auch Schweißperlen auf der Innenseite ;-). Ist der Kat hingegen hellgrau-gelb, so ist es durch Spritreste verschmurgelt - und bei Kats 1m weg vom Kopf sowieso.

Ich rede vom STAG OBD Adapter der Gasanlage, der ist dauerhaft angeschlossen. Habe mich nicht getraut ihn mal abzuziehen. Bin jedenfalls sehr an den Fotos interessiert. Die Kats sind bei dem V6 direkt neben dem Kopf.

Wie gesagt, wenn er nicht aktiv eingreift, kann so ein Adapter dran bleiben. Aber ob das Sinn macht, sei mal dahingestellt. Falls Du von der Rennleitung kontrolliert wirst und einen Laptop dran hast, kann es sein, daß man das anmeckert und Dir unterstellt, Du hättest aktiv in abgasrelevante Anlagenbestandteile im Fahrbetrieb eingegriffen (was nicht legal wäre, so man es als Normalbetriebszustand deklariert).
Allerdings dürfte es schwerfallen, Dir das als Dauerbetrieb nachzuweisen, wenn Du auf eine "Einstellfahrt" hinweist.
Ich fahre manche Fahrzeuge zur Fehlerdiagnose eine Woche mit OBD und Läppi dran. Geht manchmal gar nicht anders. Interessiert hat sich dafür noch keiner ;-)

Fotos klappten gestern leider nicht, wird heute erledigt und hier gepostet.

Gruß
Roman

Der STAG OBD Adapter ist ja hinter der Verkleidung angebracht, das passende BUS-Kabel am verborgenen Kabelstrang des OBD Ports abgegriffen. Man sieht es also nicht, solange man die Verkleidungen alle dran lässt. Man kann jederzeit auf den OBD Port zugreifen, man muss den Motor nur neustarten.

http://enerma.pl/en/diagnostics/172-stag-obd-adapter.html

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Guckst Du Fotos! Der Kat war etwa 130Tkm in Betrieb, dann lief der Wagen auf einmal von jetzt auf gleich extrem zu fett (der stank schon nach Sprit aus dem Auspuff und fuhr nur noch im Notlaufprogramm, weil er ununterbrochen dachte, er sei extrem zu mager ;-) Nach etwa 2 Wochen Malaise und Tausch nahezu aller Sensoren (alle von der Werkstatt umsonst getauscht und anschließend durch mich wieder zurückgerüstet auf Original) hat Peugeot dann endlich ein STG-Update aufgespielt, danach war wieder alles gut. Der Kat war dann schon so eine Mondlandschaft... ;-(

Etwa 1 jahr später kam die Gasanlage rein (so bei 155Tkm), danach jetzt 120Tkm auf Gas abgespult - ohne eine einzige MKL-Meldung. Trim lag durchschnittlich etwas hoch (LTFT um 16-18% auf Gas und im Benzinbetrieb etwas geringer um 12%, STFT pendelt +/-8% sauber um 0 herum, Schwerpunkt -0,15% also total unauffällig). Aber die Sondenwerte dazu waren i.O., also kein Grund zur Sorge.
Das Motorinnenbild hat die Vermutung auch bestätigt - kein Magerlauf, nicht zu fett, ein blitzsauberer Bilderbuchmotorzustand (viel besser als bei der Laufleistung und Fahrweise erwartet). Das zeigt übrigens auch, daß ein verbautes Valvecare (geregelt) hier keine so dumme Idee ist und NICHT zu versifften Ansaugtrakten oder Brennräumen führt. Es nagt auch nicht am Kat, wie manche so gern behaupten ;-). Klar, wer da Tunap oder andere Systeme einsetzt, die nahezu ungeregelt dosieren, der kann schon mal in Schwirigkeiten kommen, aber das geregelte VC der VSI2 funktioniert.

Da ich in letzter Zeit spürbare Zugkraftverluste hatte, habe ich beim Kopfdichtungstausch (siehe anderer Post) auch gleich den Kat mit rausgeschmissen. Ist genehmigt nach 275Tkm Dauerdienst in 14 Jahren ;-)

Sondentechnisch war der Kat nach wie vor fit wie'n Turnschuh (also bezüglich Regelsonde vs. Kontrollsonde), aber er ist halt schon etwas zugesetzt am Rand - und das merkte man jetzt auch. Mit frischem Kat rennt er wieder wie ein junger Hirsch.
R.I.P.

Bei Autos, die deutlich zu mager laufen, kommt es an den Kats zu ähnlichem Ausbrand - meistens aber mehr in der Mitte, wo die Kerntemperatur des Auslassgases und auch dessen Geschwindigkeit am höchsten ist. Man sieht dann auch richtige "Schweiß"perlen auf der verschmolzenen Oberfläche.
Hier sieht man eindeutig einen, über längere Zeit zu fett gefütterten, Kat mit langsamem Abbrand (typisch dafür auch der Außenabbrand bzw. bei liegenden Kats meist die Unterseite mehr als oben).

Gruß
Roman

PS: Noch mal ausdrücklich: Die Bilder zeigen KEINEN Gasschaden, sondern einen durch eine kurzfristige Fehljustierung des ECU im Benzinbetrieb, der dann noch weitere 120Tkm nahezu unverändert auf Gas gemacht hat!!!!

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