Warum R?

Mercedes R-Klasse W251

Ja warum sollten zwei aktuelle Studenten (ich, 27) und Freundin (30), der festen Überzeugung seien, dass eine R-Klasse das richtige Auto für sie ist?

Dazu muss ich wohl weit ausholen, und hoffe später auf ein paar ehrliche Ratschläge. Zunächst muss ich aber ganz deutlich diese "Enklave" auf Motor-Talk loben, es scheinen mir unter den R-Klasse Fahrern/Käufern eine Menge toller Leute vertreten zu sein. Zumindest habe ich solche Umgangsformen, die hier vorherrschen, in kaum einem anderen Internet-Forum/Sparte gesehen. R-Fahrer scheinen mir zumindest eher "ungewöhnliche "Leute zu sein.

Wenn man einen ernst gemeinten Rat sucht, muss man zunächst sehr persönlich werden, finde ich auch gar nicht so schlimm. Also ich bin gelernter Automobil-Kaufmann bei Daimler, Absolvent mit Bachelor in Wirtschaftswissenschaften. Analog zu meiner Freundin, sehr engagiert, auf dem besten Wege zum Staatsexamen.

Ich schätze mal, dass es unter den R-Klasse Käufern eher viele Akademiker gibt. Wir zwei sind leider die ersten in unseren Familien und daher eher rational, wirtschaftlich und kaufmännisch zu denken geprägt. Trotzdem benötige ich für den Rest/Abschluss meines Studiums eine Motivation, und was könnte es da schöneres geben als ein tolles Auto?

Aber jetzt mal zur Sache, ich halte es als Kaufmann für sehr witschaftlich, eine gebrauchte R-Klasse zu kaufen. Nach all der Semester des Studiums, radfahrens, Nudeln mit Ketchup usw. möchte ich mir/uns auch mal was gönnen. Ohne hier jemanden auf den Schlipps zu treten, die Preise für gebrauchte R-Klassen sind im freien Fall. Schade einerseits, denn der Wagen ist total missverstanden und die Verkäufer verstehen ihn wohl selber oft nicht, der Markt erst recht nicht. Schön allerdings, dass wir uns als junges Paar (beide im höheren Dienst) wohl so ein tolles, sicheres, und flexibles Auto leisten können.

Ich plane den Wagen eher günstig zu erwerben, sehr lange zu halten, trotzdem viel Spass und Sicherheit dabei zu haben. Um zum Job zu kommen würde eigentlich ein Fahrrad reichen, somit ist die Nutzung fast ausschließlich privat, für Hobbys, Urlaub und zum Vergnügen.

Welche R-Klasse, mit welchen "wichtigen" Ausstattungen würdet ihr uns empfehlen im Auge zu behalten? Mir würde auch schon helfen, wenn jemand ehrlich berichtet warum er seinen R so besonders mag 😉

Gruß,
Felix

Beste Antwort im Thema

Es waren einmal zwei Studenten, die einen R kaufen zu wollen vorgaben.

Zuerst wurde die "Enklave" auf Motor-Talk gelobt, und dass das alles tolle Leute oder doch zumindest eher ungewöhnliche Leute zu seien scheinen. Oder vermutlich mindestens doch wohl Akademiker. Dann wurde weiter gebauchpinselt. R-Fahrer würden sich nicht aus Repräsentationsgründen für einen R entscheiden. R-Fahrer handelten wohl nur aus Überzeugung. Nicht für die Nachbarn, nur für sich selbst. R-Fahrer wären damit ein extrem kleiner Kreis. Sehr anspruchsvoll. Und intelligent genug, um den R überhaupt zu verstehen. Und ihn sich leisten zu können.

Viele Menschen finden mich vermutlich nicht toll, manche vielleicht sogar nicht mal nicht ungewöhnlich sondern gewöhnlich, ich bin noch nicht mal Akademiker. Aber ich bin intelligent genug, um den R als klasse Auto zu begreifen. Und intelligent genug, um diese klasse Posse zu durchschauen.

Ich habe mich selten so köstlich amüsiert ;o)
HHH1961

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Hallo Felix,

okay, wenn wir beim "Outing" sind - ja, ich bin auch Akademiker. Habe Wirtschaft studiert, bin selbstständiger Unternehmer. Warum R? Nun, das kann man aus verschiedenen Gesichtspunkten sehen.

1) Raum: Das Auto ist ein reines Ladewunder. Ich habe den 5-Sitzer in kurz. Wenn ich die Hälfte der Urlaubssachen verpackt habe, sieht man immer noch nichts vom Gepäck. Wir fahren problemlos mit Kind, Oma und 2 Hunden nach Dänemark ins Ferienhaus - mit Mega-Dachbox und Bag auf der Anhängerkupplung - und sind immer noch recht flott unterwegs. Was in das Auto alles reingeht ist einfach wahnsinn.

2) Aussehen: Ja, das polarisiert. Ich wollte keinen Kombi, keinen Van und keinen Geländewagen. Wenn man notorischer Daimler-Fahrer ist, bleibt einem dann nicht mehr viel übrig. Und da die R-Klasse in meinen Augen der S-Klasse-Kombi ist, war das Auto praktisch schon bestellt. Ja, der R sieht wie eine aufgeblasene B-Klasse aus. Aber die Optik der A- und B-Klasse hat sich über die letzten Jahre etabliert und die Autos sind nicht nur beliebt geworden - inzwischen fahren auch ähnlich Fahrzeuge von anderen Herstellern herum. Also ich finde den R ein schönes Auto. Meine persönliche Meinung!

3) Fahrleistung: Ich habe den 320er Diesel. Da ich davor 5 Jahre 320er-Diesel-E-Klasse-Limousine gefahren bin, kannte ich den Motor hinlänglich. Der ist auch in dieser Gewichtsklasse und bei der Reifengröße immer noch ein Hammeraggregat mit ausreichend Kraft. Für mich ausreichend - und ich fahre auch gerne mal 200. Das reicht mit diesem Auto dann aber auch. Und der Allrad ist astrein. Ich habe mir aus Angst für diese Reifendimensionen extra Schneeketten zugelegt (die kann man kaum tragen, so schwer sind die), als wir letzten Fasching in ein schneereiches Skigebiet gefahren sind. Dort hat es jeden Tag so geschnieen, dass man täglich drei- bis viermal das Auto freischippen musste und danach war es schon wieder weiß. Und was macht mein R? Standheizung hat immer fleißig vorgewärmt, eingeschneit (kniehoher Schnee) gibt es bei der Reifendimension nicht und die Ketten liegen jetzt unbenutzt im Keller. Der ist über jede Schneewehe drüber und steile zugeschneite Hänge hoch. Hammer! Habe innerlich den Hut gezogen!

4) Konzept: Ich bin auch der Meinung, dass das Konzept des R verkannt ist, nicht nur in Deutschland. Das Auto ist in meinen Augen eine Art eierlegende Wollmilchsau - kann alles und mit dem R63 nicht nur schnell, sondern auch "sauschnell" (Gruß an alle Besitzer! Neid... ;-)) ). Bis auf Cabrio (das Panoramadach ist aber auch sehr schön) bietet das Auto so ziemlich alles an.

Okay, reicht das? ;-)))

Zur Ausstattung: Ich wöllte auf nichts verzichten - habe fast alles an Bord. Besonders wichtig ist für mich die Standheizung und die Sitzkühlung. ;-))) Und auf die Distronic würde ich auch nie wieder verzichten - die nutze ich sogar in der Stadt. Was mir fehlt? Nun, leider habe ich noch das alte DVD-Navi - Festplatte wäre schön. Und vielleicht hätte ich doch die Langversion nehmen sollen...

Grüße an alle R-Fahrer,

WK669

Ich versuchs mal kurz und bündig, was mir selten gelingt :-)

Ich bin selbständig und habe 2 Kinder. Eigentlich sollte es eine E-Klasse werden, die war aber noch nicht verfügbar, und einen alten (211er) wollte ich nicht (da fährt man ein altes Auto..moralisch)

Also kam der R. (280 CDI lang, 4+2Sitzer) Als Jahreswagen war er so zu nehmen, wie er kam. Die Paarung außen silber, innen schwarz ist praktisch, weil kaum dreckempfindlich.

Die Ausstattung hab ich um AHK und Standheizung erweitert. Grundsätzlich hab ich alles, was ich brauch. Panoramadach, Sitzheizung, auch 2. Reihe, BiXenon+Kurvenlicht, Airmatic, Multikontursitze, Command+HarmannCardon, elektr.Heckklappe.

Komisch, einiges hätt ich mir beim Zusammenstellen sicher verkniffen. Aber nun mag ich auf nichts dergleichen verzichten.

Das Auto ist ein Raumwunder. Meiner ist zwar durch die 2 Einzelsitze in der 2. Reihe (ich hab die Mittelkonsolenbox anstelle 3. Sitz :-( ) ein wenig eingeschränkt, aber das muß jeder für sich entscheiden. Mit 2 Kindern fehlt mir der Sitz in der Mitte. Klappst Du die 3. Reihe hoch, hast Du nur nen Minikofferraum, in den kein Kinderwagen mehr paßt. (aber die Zeiten des Kinderwagen-Mitschleppens sind ja bald rum.) Für Baumarkt / Ikea / Co bist Du mit dem Auto natürlich hervorragend platzmäßig ausgestattet.

Der 280er CDI ist kein Rennwagen, und muß aber auch nicht immer an der Leistungsgrenze bewegt werden. 10 bis 11 Liter Diesel sind für 2,3 Tonnen auch okay. Enge Parkhäuser und schmale Parklücken sind mit der L-Version recht mühsam, aber sowas weiß man vorher. Stellt für mich auch kein Problem dar.

Mal von den Kleinigkeiten und Rostproblemen abgesehen, die mich schon recht oft in die Werkstatt fahren ließen, ein wirklich tolles Auto. Der Service der NL ist auch i.O..

Ich werd bestimmt nach Ablauf des Vertrages für den jetzigen R wieder einen R kaufen. Sicher wieder als Jahreswagen, denn der Wertverlust im ersten Jahr ist echt Klasse. ...für Zweitbesitzer :-)

Also, viel Spaß beim "Aussuchen". Am besten mal "Probefahren", vor allem mit Airmatic!!!

Danke WK669 und zwoachziger für die ausführlichen Beschreibungen und guten Hinweise. Ich konnte mir zwar schon vieles selbst zusammen reimen, aber es ist einfach toll wenn man andere Gleichgesinnte mal um Rat fragen kann. Zumindest werde ich mir die Anschaffung von Schneeketten in Zukunft ganz besonders gründlich überlegen 😉

Zum Konzept wurde ja bereits einiges positives erwähnt, da stimme ich voll zu. Ein Problem (für Daimler, nicht für mich) ist sicher, dass viele das Auto nicht verstehen. Erst wenn man sich selbst intensiv mit der R-Klasse beschäftigt, fällt einem auf wie genial der Wagen gebaut ist, und was die Designer und Ingenieure eigentlich dabei gedacht haben. Dies auch dem Kunden zu vermitteln stellt das Vertriebspersonal glaube ich, vor große Herausforderungen, evtl. zu große. Bin ja selbst gelernter Auto-Kaufmann dort. Eine R-Klasse kann man niemandem "verkaufen", selbst als eher repräsentatives Statussymbol (S, ML usw.) taugt die R-Klasse nicht, dafür ist er optisch zu Van artig. Der Kunde (also ihr, ich hoffentlich bald auch) muss diesen Wagen voller, eigener Überzeugung kaufen. Und zwar nicht für die Nachbarn, sondern ausschließlich für sich, seine Familie oder sonstige Mitfahrer. Damit bleibt als Zielgruppe ein extrem kleiner Personenkreis, der sehr anspruchsvoll, intelligent genug um den R überhaupt zu verstehen ist, ihn als Neuwagen bezahlen kann und trotzdem kein klassisches Statusdenken an den Tag legt. Müsste mit meine alten Marketing Prof. mal wieder plaudern, aber er würde mir wahrscheinlich sagen, dass so etwas fast unmöglich sei.

Mist, mal wieder zuviel philosophiert, die Vorlesung ruft 😉 Schreibe gern später weiter.

Gruß,
Felix

PS: Danke nochmal, dass ich hier so herzlich aufgenommen wurde.

😎Auf den Punkt gebracht sag ich: "R ist die falsche Bezeichnung, er sollte S-Klasse-T-Modell heißen!"😛

Zitat:

Original geschrieben von zwoachziger


😎Auf den Punkt gebracht sag ich: "R ist die falsche Bezeichnung, er sollte S-Klasse-T-Modell heißen!"😛

Naja, leider nicht ganz, das wäre dann doch zu schön, wenn er auf der Plattform der S-Klasse aufgebaut wäre. Zwischem dem Fahrwerk der S-Klasse und dem R liegt dann leider doch zumindest eine Welt.

Ansonsten kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen - insbesondere was die Power der AMG-Version angeht! 😉

Das würde den Wagen passend beschreiben 😉 Ihn als die "S-Klasse unter den Kombis" zu vermarkten scheint mir sinnvoll. Allerdings verbinde ich mit einer S-Klasse auch einige negative Eigenschaften, wie Behäbigkeit und klassische Status Symbol an sich. Ich brenne schon auf eine Probefahrt, vor allem mit der AIRMATIC könnte ich mir vorstellen, dass sich der Wagen trotz hohem Gewicht und Format eher agil fahren lässt. Wurde hier ja auch schon empfohlen dies zu tun 😉

WK669´s Ausführungen zu seinen Winter R-fahrungen fand ich z.B. sehr interessant und überzeugend. Scheint also auch sein Gutes zu haben, dass so ein klasse Geländewagen unterm Blech steckt. Der Begriff "eierlegende Wollmilchsau" ist hier bei uns auch schon öfters gefallen, hab gut gelacht ihn hier zu lesen. Meiner Freundin musste ich allerdings kurz erklären was dies für ein Fabeltier ist 😉

Also die R-Klasse als solches steht schon mal. Ausstattung pauschal erstmal soviel wie man kriegen kann. Sind für mich jetzt erstmal Detailfragen, auch die Farbe, möchte ich mich noch nicht festlegen. Jetzt fängt die Qual aber erst so richtig an!

Kurz (4,9m *hust*) oder Lang Version, und vor allem welcher Motor wäre für uns der richtige? Da bin ich um jeden Ratschlag, Erfahrung dankbar!

Ist ja noch etwas hin, bis ich zuschlagen kann. Aber weil die R-Klasse so interessant und unkonventionell ist, beschäftige ich mich gern mit dem Thema. Wenn auch noch in einiger Zukunft, könnte ich mir vorstellen einen Leasing-Rückläufer oder max 4-5 Jahre alten R zu kaufen, genießen und als Allzweck-Auto in der Familie zu halten bis er irgendwann auseinander fällt. Vor großen Motoren habe ich keine Angst, warum auch, sie sind immer wirtschaftlicher und effizienter als kleine. Ich befürchte allerdings, dass viele Menschen der Meinung sind, ein 200PS Auto "säuft" doppelt soviel wie ein 100PS Wagen 🙁 . Ist natürlich ein Thema für sich, aber würde man z.B. einen R500 so bewerten wie eine Glühbirne oder Kühlschrank, dann bekäme er ein A+++ (EU-Effizienz Rating) und eine 55ps Smart ein F.

Gruß,
Felix

Hallo Felix,

ich (Beamter, höherer Dienst ;-)) hatte, nach dem innerhalb von vier Jahren Kind drei angesagt waren, die Qual der Wahl mich als Daimler-Fan zwischen Viano und R-Klasse zu entscheiden. Ich muss sagen, ich bereue die Entscheidung keineswegs und das nicht nur wegen dem Auto. Die Philosophie dieses Wagens versteht man erst, wenn man auf dem Baumarktparkplatz von wildfremden Leuten grinsend mit "schönes Auto" begrüßt wird. Und in was für eines steigen die dann ein: klar in eine R-Klasse. Also bitte liebe R-Gemeinde, mit welchem Auto passiert einem sowas sonst in Deutschland?? Der Vergleich mit der S-Klasse ist nett...aber da fährt doch wirklich im Verhältnis zum R jeder damit rum...;_). Also ich denke, um das abzuschließen, hätte sich die R-Klasse besser verkauft, wäre sie für die Leute, die sie heute fahren, nur halb so attraktiv. Das ist leider eine Philosophie die mega-unwirtschaftlich für den Hersteller ist.

Vielleicht noch zu den "banalen" Dingen: ich bin mit dem 320 CDI 4matic Lang voll zufrieden was Motorleistung und Platzangebot angeht. Für absolute Highlights halte ich das Panoramadach und die 4+2 Ausstattung (meine Frau kann prima während der Fahrt durch die drei Sitzreihen klettern und die Jüngsten versorgen), kashmir-beiges Leder war schon immer mein Traum (hat was bequemes wohnzimmerartiges, ich mag Komfort), die Harman-Kardon-Anlage ist Spitze, die Bedienung des Fahrzeuges insgesamt ist Klasse (also z.B. Automatik am Lenkrad zu schalten), man fährt nicht man führt...ach ja dunkles Glas hinten zum schwarzen Aussenlack ist mir auch wichtig gewesen.
Motorleistung ist bei dem Modell vollkommen OK. Spritverbrauch ebenso, ich hab im Schnitt 10,5 Liter im gemischten Verkehr. Eine 240 auf der Autobahn ist natürlich bei entsprechend höherem Verbrauch auch drin.
Unglaublich aber wahr ist, dass ich es dieses Jahr bei der Skandinavien-Tour (Norwegen/Lofoten, Schweden zurück, ca. 6000km) zwischenzeitlich in Norwegen mal auf einen täglichen Durchschnittsverbrauch von 7,8 Liter gebracht habe, mit Dachbox... (das geht wirklich, wenn man im Schnitt 80-90 fährt).
Ja was fehlt mir: als IT-Freak könnte die Multimediaausstattung besser sein, sprich mein Navi ist leider noch das Alte. Eine AHK werde ich demnächst nachrüsten (vielleicht mal nen Wohnwagen ziehen) und leider hat meiner keine elektrisch einklappbaren Spiegel, bei der Überbreite doch von Vorteil.

So ich hoffe das hilft ein wenig.

Fazit aus meiner Sicht: eine eierlegende Wollmilchsau ist nicht machbar, das wissen wir alle, der R ist aber verdammt nah dran und damit ein besonderes Auto. Vielleicht wirds ja sogar mal ne Wertanlage ;-))

Viele Grüße an alle R - Piloten!

Zitat:

Original geschrieben von FelixPaul


...., vor allem mit der AIRMATIC könnte ich mir vorstellen, dass sich der Wagen trotz hohem Gewicht und Format eher agil fahren lässt. .........

Na, von dem Gedanken der "agilen Fahrt" trenn Dich mal...außer Du fährst geradeaus. Mit der Sporttaste (pack schon mal ne extra Portion Haftchreme für Gebißträger ein) bekommst Du den R zwar zum Hoppeln, aber bei der Masse und dem Radstand der L-Version ist "agil" anders. Ich fahr gern flott, und nehm auch gern mal ne Kurve flink, aber mit dem R läßt "Mann" es einfach ruhiger angehen. Es kommt mir auch in dem Auto alles viel ruhiger vor. Ich fühl mich nach dem Zuschlagen der Tür einfach von der Hektik "der Welt" entkoppelt. Und das ist gut so. Der absolute Pluspunkt der Airmatik ist das "Gleiten" in der Comfort-Stufe. Und zur Not kannst Du mit angehobenem Fahrwerk auch mal über eine kleine Bordsteinkante "krabbeln", ohne das eine Hand voll Plastik-Clipse und abgebrochener Verkleidungsteile von der Kante "abgeschält" wird.

Also: Viel Glück und Erfolg bei der Suche. (...und Deine Meinung zur Motorisierung teile ich völlig...werd mir bald nen Brabuschip implantieren lassen....)

Vielleicht auch von mir noch was zum Thema Airmatic...

Also das mit dem Haftkleber für's Gebiss lässt sich besser nicht beschreiben - Respekt! Ich benutze den S-Modus nur, wenn ich es eilig habe und eine recht kurvige Straße befahre. Ansonsten ist der S-Modus eine Zumutung und hat mit Sport herzlich wenig zu tun. Mit 20-Zoll-Felgen oder größer wird es dann wirklich unlustig. Da tut es stellenweise richtige Schläge - es ist fast so, als ob man die komplette Federung ausgeschaltet hätte. Und besonders auf der Rückbank kommen sofort Proteste bei diesem Modus. Keine Ahnung, was sich Mercedes dabei gedacht hat...

Der Komfort-Modus ist klasse - den benutze ich bevorzugt dann, wenn ich Fahrgäste an Bord habe (ich habe mir noch eine Sitzheizung für die 2. Sitzreihe rausgelassen - kommt im Winter mit den Ledersitzen bei Gästen super an) . Aber so einen signifikanten Unterschied zum Automatik-Modus gibt es nun auch wieder nicht. Die Automatik-Einstellung ist einfach die beste Wahl. Gut in Kurven, gut in der Stadt und gut auf der Autobahn.

Das Anheben des Autos ist sehr beeindruckend. Man hat hernach wirklich das Gefühl, in einem Geländewagen zu sitzen. Das hat aber auch seine Tücken. In diesem Zustand ist die Federung komplett aufgepumpt und hat - wie im Sportmodus auch - den Fahrkomfort eines Gocarts. Es rumpelt und scheppert und bei 45 km/h ist der Spaß dann auch vorbei - da senkt sich das Auto von selber wieder ab. Und zum Thema "mehr Bodenfreiheit für höhere Bordsteine oder Unebenheiten": Der R hat schon im Urzustand eine vernünftige Höhe, die beinahe jeden Bordstein nimmt. Insofern bietet die höhere Bodenfreiheit nur in den allerseltensten Fällen einen Vorteil.

Warum dann Airmatic?

1) Die Federung im Automatik-Zustand ist absolut klasse und nimmt jedes Schagloch ohne starke Erschütterungen und mit einem müden Lächeln des Fahrers. Selbst die Höllen-Poller auf dem Parkplatz vom Media-Markt erschüttern das Auto fast überhaupt nicht - die werden einfach "gefressen" und man hat das Gefühl, dass da gar nichts war...
2) Im Anhänger-Betrieb bzw. wenn man 4 Fahrräder auf der Anhängerkupplung hat oder wenn das Auto hinten stärker beladen ist, gleicht sich das Niveau automatisch wieder aus. Ausser an den etwas platteren Pneus sieht man dann äußerlich keine Veränderung - ein Lastesel, der nicht murrt sozusagen...

Ich kann die Airmatic somit nur empfehlen - ich bin aber ganz ehrlich noch nie einen R ohne Airmatic gefahren. Insofern habe ich keine Vergleichsmöglichkeiten und sehe das ganze sehr subjektiv. Meine beiden E-Klassen vor dem R hatten auch jeweils eine Airmatic - ich will nie wieder ohne.

Grüße, WK669

Naja, der Sport-Modus ist halt nur sinnvoll, wenn man auch wirklich sportlich fahren will, für zügige Fahrweise reicht auch der Comfort-Modus, denn auch da hat der R schon für sein Gewicht und seinem hohen Schwerpunkt eine sehr gute Straßenlage. Das liegt sicherlich auch am adaptiven Dämpfungssystem, dass dafür sorgt, dass die Airmatic sozusagen gegen die Seitenneigung arbeitet, der Wagen sich also nicht so sehr neigt.

Um mit dem R sportlich zu fahren reicht der 280er sicherlich nicht und der 320er Cdi auch nur bedingt. Mit dem 63er Motor sieht dies allerdings schon anders aus, da macht das Fahren dann auch in S Spaß, allerdings ist halt bei der AMG-Variante die Airmatic auch verändert worden (-15 mm). Beim sportlichen Fahren geht es nunmal nicht um Komfort sondern einzig um optimale Bodenhaftung.

Wenn man mal, so wie ich kürzlich, an einer >blöden< Stelle rückwärts zum Wenden über eine Bodenwelle zurück setzen muss, freut einen die Anhebung um 50mm natürlich, ansonsten habe ich die bisher auch noch nie drin gehabt, war in dem Moment aber sehr froh darum. Zum Fahren ist sie eh nicht gedacht. Dies ist nunmal der Unterschied zwischen geländegängig und Geländefahrzeug.

Was das Thema Felgen angeht: Ich hatte zunächst 21''-Felgen drauf und war damit nicht zufrieden. Der Wagen fuhr jeder Spurrrille und jedem Huckel nach und es war einfach auf einer schlechten Landstraße mit Gegenverkehr anstrengend. Ich habe dann auf 20''-Felgen gewechselt und bin nun sehr zufrieden. Für mich liegt die Grenze für komfortable Fahrbarkeit genau da.

Zitat:

Original geschrieben von FelixPaul


...Ein Problem (für Daimler, nicht für mich) ist sicher, dass viele das Auto nicht verstehen. Erst wenn man sich selbst intensiv mit der R-Klasse beschäftigt, fällt einem auf wie genial der Wagen gebaut ist, und was die Designer und Ingenieure eigentlich dabei gedacht haben. Dies auch dem Kunden zu vermitteln stellt das Vertriebspersonal glaube ich, vor große Herausforderungen, evtl. zu große. Bin ja selbst gelernter Auto-Kaufmann dort. Eine R-Klasse kann man niemandem "verkaufen", selbst als eher repräsentatives Statussymbol (S, ML usw.) taugt die R-Klasse nicht, dafür ist er optisch zu Van artig. Der Kunde (also ihr, ich hoffentlich bald auch) muss diesen Wagen voller, eigener Überzeugung kaufen. ...

Hallo Felix,

zunächst mal Danke Dir und allen anderen für diesen tollen Thread über die R-Klasse.

Die zitierte Passage halte ich allerdings für so nicht richtig - auch wenn dieses "Gerücht" so häufig erzählt wird, dass ich in der Zwischenzeit überzeugt bin, dass sogar Mercedes selber es glaubt.

Ich dagegen meine, der R wäre leicht zu verkaufen, wenn Mercedes das nur wollte: Er stellt nämlich die einzige Oberklasse-Alternative zum wirklich nicht wenig erfolgreichen VW-Sharan und Ford Tmax dar. Ich kenne viele Familienväter in meinem Umfeld, die Einen A6 oder 5er Kombi fahren weil sie nie in einen VW steigen würden - und seit dem mit ihren 3 Kindern eben nicht mehr länger als 5 Tage in den Skiurlaub können weil mehr einfach nicht reinpasst...

Dazu wäre es aber notwendig, dass Mercedes auch tatsächlich Familien als Zielgruppe für ihre Autos erkennt und akzeptiert. Wer einmal mit Kindern in ein Mercedes-Autohaus reingelaufen ist und schon den "Oh Gott nicht schon wieder Kinderfingerabdrücke auf meinen schönen Ausstellungsfahrzeugen"-Blick in den Augen des nächstbesten Verkäufers gesehen hat, weiss was ich meine...

Gruss,
Chip

moin,

ich, verheiratet, zwei Kinder, musste mich auch nach einem neuen Fahrzeug umschauen. Einen Nachfolger für den Citroen C8 V6 exclusive zu finden gestaltete sich als recht schwer...wenn wieder einen VAN, dann wollte ich nicht auf die elektrischen Schiebtüren verzichten, Espace scheint öfter mal Ärger zu machen, Sharan hat keine Schiebetüren, Ford gefiel meiner Frau nicht,..,und da ein "einfacher" Kombi zu klein ist, kam die R-Klasse in die enge Auswahl...und gewann....R350L ...

Gruß

Nowork-Team

Es waren einmal zwei Studenten, die einen R kaufen zu wollen vorgaben.

Zuerst wurde die "Enklave" auf Motor-Talk gelobt, und dass das alles tolle Leute oder doch zumindest eher ungewöhnliche Leute zu seien scheinen. Oder vermutlich mindestens doch wohl Akademiker. Dann wurde weiter gebauchpinselt. R-Fahrer würden sich nicht aus Repräsentationsgründen für einen R entscheiden. R-Fahrer handelten wohl nur aus Überzeugung. Nicht für die Nachbarn, nur für sich selbst. R-Fahrer wären damit ein extrem kleiner Kreis. Sehr anspruchsvoll. Und intelligent genug, um den R überhaupt zu verstehen. Und ihn sich leisten zu können.

Viele Menschen finden mich vermutlich nicht toll, manche vielleicht sogar nicht mal nicht ungewöhnlich sondern gewöhnlich, ich bin noch nicht mal Akademiker. Aber ich bin intelligent genug, um den R als klasse Auto zu begreifen. Und intelligent genug, um diese klasse Posse zu durchschauen.

Ich habe mich selten so köstlich amüsiert ;o)
HHH1961

hehe
😉

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