Warum der Benzinpreis steigt
Hallo zusammen,
ich hoffe, dass es hier nicht off-topic ist, aber ich fand kein besseres Forum dafür.
Satire on:
Warum der Benzinpreis steigt
Einige Gedanken zum Geschehen
Der Dollarkurs steigt – der Benzinpreis steigt
Üblicherweise werden die Abschlüsse in Erdöl auf Dollarbasis getätigt. Damit ist klar: Steigt der Dollar, steigt der Benzinpreis.
Der Dollarkurs fällt – der Benzinpreis steigt
Längst nicht alle Geschäfte an den Sportmärkten werden auf Dollarbasis abgewickelt. Daher steigt der Benzinpreis auch bei fallendem Dollar.
Der Rohölpreis steigt – der Benzinpreis steigt
Verteuert sich das Ausgangsprodukt, ist eine Weitergabe dieser erhöhten Beschaffungskosten an den Endverbraucher unvermeidlich. Daher steigt der Benzinpreis bei höheren Rohölpreisen.
Der Rohölpreis fällt – der Benzinpreis steigt
Die Rohölpreise sind nicht die einzigen Kosten, die den Benzinpreis beeinflussen. Steigende Verarbeitungskosten und Transportaufwendungen führen daher zu höheren Benzinpreisen.
Die Nachfrage steigt – der Benzinpreis steigt
Dies entspricht dem marktwirtschaftlichen Gesetz von Angebot und Nachfrage. Bei erhöhter Nachfrage steigt der Produktpreis.
Die Nachfrage sinkt – der Benzinpreis steigt
Bei nachlassender Nachfrage nehmen die Anteile der Verarbeitungs- und Transportkosten aufgrund der geringeren umlagefähigen Menge zu. Daher muss der Benzinpreis in diesem Fall steigen.
Die Nachfrage sinkt – der Benzinpreis steigt
Der europäische Markt ist nicht der einzige Nachfrager nach Ölprodukten. Nachfragesteigerungen in den USA und China führen in Europa zu höheren Benzinpreisen.
Die Nachfrage bleibt unverändert – der Benzinpreis steigt
Aufgrund von Naturereignissen zurückgegangene Raffineriekapazitäten führen zu Engpässen in der Produktion. Diese geringere Angebotsmenge trifft dann auf eine relativ höhere Nachfrage, was zu steigenden Preisen führt.
Alternative Energieträger werden mehr genutzt – der Benzinpreis steigt
Über den gestiegenen Flächenverbrauch für den Anbau von Biokraftstofferzeugern steigen die Preise für verdrängte Produkte wie beispielsweise Mais. Dies führt über steigende Lohnforderungen der Beschäftigten zu höheren Kosten, die wiederum auf den Benzinpreis umgelegt werden. Folge: Der Benzinpreis steigt.
Alternative Energieträger werden weniger genutzt – der Benzinpreis steigt
Ohne die Beimischung von Biokraftstoffen steigt der Anteil des Rohöls am Endprodukt mit der Folge eines höheren Benzinpreises.
Biokraftstoff wird dem Benzin beigemischt – der Benzinpreis steigt
Durch die Beimischung des in der Herstellung deutlich aufwendigeren Biokraftstoffs steigen die Beschaffungskosten für die Mineralölwirtschaft. Damit muss das Endprodukt teurer werden.
Krise in der Region der Förderländer – der Benzinpreis steigt
Bei Krisensituationen im Nahen Osten ist eine Verknappung der Rohölförderung zu befürchten, weshalb der Ölpreis und damit der Benzinpreis steigt.
Ende der Krise in den Förderländern – der Benzinpreis steigt
Öl wird nicht nur im Nahen Osten gefördert. Die Erschließung weiterer Fördergebiete offshore erfordert erhebliche Investitionen, weshalb der Benzinpreis steigt.
to be continued
Was lernen wir daraus?
Egal, was passiert, eins ist sicher (nein, nicht die Rente): der Benzinpreis steigt.
Satire off
Beste Antwort im Thema
Hallo zusammen,
ich hoffe, dass es hier nicht off-topic ist, aber ich fand kein besseres Forum dafür.
Satire on:
Warum der Benzinpreis steigt
Einige Gedanken zum Geschehen
Der Dollarkurs steigt – der Benzinpreis steigt
Üblicherweise werden die Abschlüsse in Erdöl auf Dollarbasis getätigt. Damit ist klar: Steigt der Dollar, steigt der Benzinpreis.
Der Dollarkurs fällt – der Benzinpreis steigt
Längst nicht alle Geschäfte an den Sportmärkten werden auf Dollarbasis abgewickelt. Daher steigt der Benzinpreis auch bei fallendem Dollar.
Der Rohölpreis steigt – der Benzinpreis steigt
Verteuert sich das Ausgangsprodukt, ist eine Weitergabe dieser erhöhten Beschaffungskosten an den Endverbraucher unvermeidlich. Daher steigt der Benzinpreis bei höheren Rohölpreisen.
Der Rohölpreis fällt – der Benzinpreis steigt
Die Rohölpreise sind nicht die einzigen Kosten, die den Benzinpreis beeinflussen. Steigende Verarbeitungskosten und Transportaufwendungen führen daher zu höheren Benzinpreisen.
Die Nachfrage steigt – der Benzinpreis steigt
Dies entspricht dem marktwirtschaftlichen Gesetz von Angebot und Nachfrage. Bei erhöhter Nachfrage steigt der Produktpreis.
Die Nachfrage sinkt – der Benzinpreis steigt
Bei nachlassender Nachfrage nehmen die Anteile der Verarbeitungs- und Transportkosten aufgrund der geringeren umlagefähigen Menge zu. Daher muss der Benzinpreis in diesem Fall steigen.
Die Nachfrage sinkt – der Benzinpreis steigt
Der europäische Markt ist nicht der einzige Nachfrager nach Ölprodukten. Nachfragesteigerungen in den USA und China führen in Europa zu höheren Benzinpreisen.
Die Nachfrage bleibt unverändert – der Benzinpreis steigt
Aufgrund von Naturereignissen zurückgegangene Raffineriekapazitäten führen zu Engpässen in der Produktion. Diese geringere Angebotsmenge trifft dann auf eine relativ höhere Nachfrage, was zu steigenden Preisen führt.
Alternative Energieträger werden mehr genutzt – der Benzinpreis steigt
Über den gestiegenen Flächenverbrauch für den Anbau von Biokraftstofferzeugern steigen die Preise für verdrängte Produkte wie beispielsweise Mais. Dies führt über steigende Lohnforderungen der Beschäftigten zu höheren Kosten, die wiederum auf den Benzinpreis umgelegt werden. Folge: Der Benzinpreis steigt.
Alternative Energieträger werden weniger genutzt – der Benzinpreis steigt
Ohne die Beimischung von Biokraftstoffen steigt der Anteil des Rohöls am Endprodukt mit der Folge eines höheren Benzinpreises.
Biokraftstoff wird dem Benzin beigemischt – der Benzinpreis steigt
Durch die Beimischung des in der Herstellung deutlich aufwendigeren Biokraftstoffs steigen die Beschaffungskosten für die Mineralölwirtschaft. Damit muss das Endprodukt teurer werden.
Krise in der Region der Förderländer – der Benzinpreis steigt
Bei Krisensituationen im Nahen Osten ist eine Verknappung der Rohölförderung zu befürchten, weshalb der Ölpreis und damit der Benzinpreis steigt.
Ende der Krise in den Förderländern – der Benzinpreis steigt
Öl wird nicht nur im Nahen Osten gefördert. Die Erschließung weiterer Fördergebiete offshore erfordert erhebliche Investitionen, weshalb der Benzinpreis steigt.
to be continued
Was lernen wir daraus?
Egal, was passiert, eins ist sicher (nein, nicht die Rente): der Benzinpreis steigt.
Satire off
94 Antworten
@S-XT
Aus der Erdgasförderung bzw. den ersten Kompressorstufen der Pipelines und Spaltgasen beim Cracken von Schwerölfraktionen. Welche tendenziell zunehmen werden je geringer die Förderung der "leichten/süßen" Ölvorkommen wird. Ich mache mir um die Verfügbarkeit keine Sorgen. Zudem ist synthetisches LPG aus Erdgas wesentlich leichter herzustellen als synthetischer Diesel (gute Teile von V-Power sind synthetisch)
Zitat:
Original geschrieben von GaryK
@S-XTAus der Erdgasförderung bzw. den ersten Kompressorstufen der Pipelines und Spaltgasen beim Cracken von Schwerölfraktionen. Welche tendenziell zunehmen werden je geringer die Förderung der "leichten/süßen" Ölvorkommen wird. Ich mache mir um die Verfügbarkeit keine Sorgen. Zudem ist synthetisches LPG aus Erdgas wesentlich leichter herzustellen als synthetischer Diesel (gute Teile von V-Power sind synthetisch)
Genau! Und solange in den Raffinerien immer noch Gas abgefackelt wird, weil es zuviel, sprich unverkäuflich ist, wird der Preis unter Benzin und Diesel bleiben.
Klaus
Zitat:
Original geschrieben von GaryK
Bei 100 auf der Landstrasse schalte ich gerade mal in den zweiten Gang, zumindest mit dem Motorrad ;-)Aber es ist schon erstaunlich, wie gesittet auf einmal diese 170PS Turbodieselstinker fahren seit der Stoff 1.50€ kostet. Naja, ich freu mich auf die CO2 Steuer - Dann wird Bezin ca 13% günstiger als Diesel. Fehlt eigentlich nur noch eine E50 Tankstelle in der Nähe und die Benzinpreise gehen mir völlig am Allerwertesten vorbei.
Naja, nicht ganz - aber das Motorrad will sowieso einen Euro für Werkstatt und Unterhalt je getanktem Euro. Obwohl sich der Bock mit einem Powercommander (fast frei programmierbares und während der Fahrt umschaltbares Einspritzkennfeld) eigentlich gut an E50 bis E85 anpassen lassen sollte, das wäre zusammen mit einer Breitband-Lambdasonde zur Abstimmung ein nettes Projekt für den kommenden Winter.
Also der Wunsch eines aggresiven Nebeneinander von Benzin und/oder `Dieselstinkern´, wie Du es nennst, wird dir hier deshalb nicht gelingen, weil das Thema hier ernsthaft ist, wertfrei behandelt werden sollte und mit Deinem persönlichen Aggressionspotenziel nun wirklich nicht zu tun hat.
Da solltest Du besser mit Deinem Gedankeneinspritzkennfeld selbst ins Reine kommen.
BTW; benutzt Du Dein Kat(ist doch wohl, oder?!)-Motorrad für Umweltschutzfahrten?
Zitat:
Original geschrieben von bauhenkel
Genau! Und solange in den Raffinerien immer noch Gas abgefackelt wird, weil es zuviel, sprich unverkäuflich ist, wird der Preis unter Benzin und Diesel bleiben.Zitat:
Original geschrieben von GaryK
@S-XTAus der Erdgasförderung bzw. den ersten Kompressorstufen der Pipelines und Spaltgasen beim Cracken von Schwerölfraktionen. Welche tendenziell zunehmen werden je geringer die Förderung der "leichten/süßen" Ölvorkommen wird. Ich mache mir um die Verfügbarkeit keine Sorgen. Zudem ist synthetisches LPG aus Erdgas wesentlich leichter herzustellen als synthetischer Diesel (gute Teile von V-Power sind synthetisch)
Klaus
Richtig und warum wird es abgefackelt,weil es NOCH genügend Leute gibt die Benzin und Diesel fahren bei deren Gewinnung LPG anfällt,wenn man dann aber Benzin und Diesel im Museum sehen will,wie der Schreiber den ich zitiert habe,so wird ganz schnell kein LPG mehr abgefackelt weil die Mehrheit diesen Stoff dann fährt und was dann mit dem Preis abgeht sollte jedem klar sein der weiter als von 12 bis Mittag denken kann,nich mehr und nicht weniger wollte ich aussagen!
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@Tempomat
Lern bitte zwischen Sarkasmus und Aggression zu unterscheiden. Ich bin nicht Liesbeth. Und zum Ausdruck Dieselstinker stehe ich - zumindest solange Euro2 Benziner als "alte Stinker" verteufelt werden und Euro4 Diesel angeblich sauber sind. Bezüglich der NOx Emissionen (und die sind bei der Sommersmogbildung entscheidend) nehmen sich die beiden Normen kaum was. Es ist technisch völlig unverständlich, dass Ottomotoren seit 20 Jahren einen Kat verordnet bekommen und Diesel ohne auskommen dürfen. Die NOx Reduktion durch Harnstoff, beim PKW als "Bluetec" bekannt, ist in der Kraftwerkstechnik ein alter Hut. Technisch gab es daher keinen ernsthaften Grund, für beide Motorenarten unterschiedliche Abgasgrenzwerte festzulegen.
Und völlig frei von Sarkasmus und Polemik - mir ist aufgefallen, dass mich als bekennendem 140 km/h Autobahndahingleiter weit weniger Turbodiesel überholen als noch vor einem Jahr. Ich bin zudem gespannt, ob der Trend zu immer stärkeren Dieselmotoren nun gebrochen wird. Früher waren 90-110PS Turbodiesel die Regel, heute geht unter 150PS kaum noch etwas über die Theke.
Mein Motorrad hat übrigens keinen Kat und ich benutze es im Sommer zu allem möglichen - Spassfahrten incl. Einkäufen in der City und Fahrten zur Arbeit. Bezüglich NOx sind die Emissionen gering, da das Ding wie alle Motorräder ohne G-Kat bei fast 200PS je Liter Hubraum trotz Titanventilen tendenziell fett läuft (Abgastemperatur geringer) und daher Stickoxide auch ohne Kat quasi nicht vorkommen. Über CO und HC brauchen wir uns allerdings nicht ernsthaft zu unterhalten, deswegen denke ich über E85 nach. Ich kanns mir nur nicht leisten, diesen (ab Werk) hochgezüchteten Motor mit E85 durch versehentlichen Magerbetrieb zu zerstören. PKW Motoren sind mit typisch 65 PS je Liter Hubraum wesentlich weniger empfindlich und werden seltener hoch belastet.
@Bauhenkel
LPG wird in Raffinerien nach meinem Kenntnisstand nicht mehr bzw. kaum noch abgefackelt - es wird anstelle von Erdgas zum Beispiel zum Beheizen von Crackern und zur Dampferzeugung verwendet, zur Not gehts mit Naphtaresten in die Partialoxidation und es wird Wasserstoff draus gemacht. LPG und Erdgas sind zudem als Brenngase gut austauschbar. Daher wird LPG je kWh auch immer teurer sein als Erdgas.
Zitat:
Original geschrieben von GaryK
@Bauhenkel
LPG wird in Raffinerien nach meinem Kenntnisstand nicht mehr bzw. kaum noch abgefackelt - es wird anstelle von Erdgas zum Beispiel zum Beheizen von Crackern und zur Dampferzeugung verwendet, zur Not gehts mit Naphtaresten in die Partialoxidation und es wird Wasserstoff draus gemacht. LPG und Erdgas sind zudem als Brenngase gut austauschbar. Daher wird LPG je kWh auch immer teurer sein als Erdgas.
Wie du schreibst - kaum mehr abgefackelt- , dann muß ich dir ja recht geben. Aber wenn man in Ingolstadt von der AB runter fährt nach Mainburg zu, dann wird man immer wieder feststellen, daß die dortige Raffinerie noch abfackelt. Zwar nicht mehr so viel wie früher, aber eben immer noch.
Daß LPG teurer ist als Erdgas, damit kann ich leben. Solange ich auch im Ausland eher LPG für mein Auto bekomme als CNG, bleibe ich dabei. Und wenn LPG wirklich mal zu Ende gehen sollte? Dann hat sich meine Anlage (hoffentlich) bezahlt und ein paar findige Köpfe was Neues entdeckt, wie man preisgünstig autofahren kann.
Klaus
Hi Klaus,
die Fackeln an deutschen Raffinerien sind Sicherheitseinrichtungen, bei denen muss immer eine Flamme brennen. Wenn die erst gezündet würden, wenn ein Störfall vorliegt und größere Mengen gasförmiger Kohlenwasserstoffe z.B. aus einem FCC Cracker oder einer Hydrierung abgeblasen werden, so könnte sich theoretisch erst eine große Menge explosives Gas bilden, was dann explodiert. Mit laufender Zündflamme entfällt dieses Risiko.
In Gelsenkirchen hat mal ein FCC Cracker bei einer Panne Nachts auf Flamme umgeschaltet. Halb Gelsenkirchen war taghell erleuchtet - DAS ist ne echte Flamme ;-) Unsere Raffinerie haben einen Wirkungsgrad von über 90% - heisst, mehr als 90% des Heizwertes des Rohöls kommen als Produkt hinten heraus. Weniger kann sich heute kaum jemand leisten.
Habe etwas ähnliches wie der TE gefunden. Ist aber etwas besser formuliert und mit einem Kommentar versehen.
Gruß
weeed
Zitat:
Der Benzinpreis steigt, weil…
1. Die Opec-Länder steigern ihre Produktion - der Benzinpreis steigt!
Dies ist auf grundlegende ökonomische Gesetze unserer Marktwirtschaft zurückzuführen: Die gestiegene Nachfrage nach Tankerkapazität verteuert die Frachtraten überproportional.2. Die Opec-Länder drosseln ihre Produktion - der Benzinpreis steigt!
Das ist ökonomisch bedingt: Das Angebot sinkt bei gleichgebliebener Nachfrage, damit wird die Ware teurer3. Im Nahen Osten herrscht vorübergehend Waffenruhe - der Benzinpreis steigt!
Die Ruhe ist trügerisch; die Lager werden vorsorglich aufgefüllt. Die zusätzliche Nachfrage erhöht den Marktpreis.4. Im Nahen Osten wird gekämpft - der Benzinpreis steigt!
Hamsterkäufe erhöhen die Nachfrage und damit den Marktpreis.5. Die Verbraucher sparen - der Benzinpreis steigt!
Der Minderpreis sorgt dafür, dass die Raffinerien weit unterhalb ihrer Kapazität produzieren müssen. Dies erhöht den Einheitspreis (Kosten pro Liter), den in einer Marktwirtschaft die Konsumenten zu tragen haben.6. Die Verbraucher sparen nicht - der Benzinpreis steigt!
Die Ölgesellschaften erfüllen eine lebenswichtige Funktion in der Marktwirtschaft: Durch Preiserhöhungen wirken sie einer noch grösseren Abhängigkeit vom Erdöl entgegen.7. Die Verbraucher weichen auf Substitute aus - der Benzinpreis steigt!
Die Verbundproduktion der verschiedenen Erdöl-Derivate kommt durcheinander. Das erhöht die Kosten pro Liter.8. Der Rhein führt Hochwasser - der Benzinpreis steigt!
Die Versorgungslage wird prekär. Vorsorge-Bestellungen erhöhen die Nachfrage und damit logischerweise den Marktpreis.9. Der Rhein führt Niedrigwasser - der Benzinpreis steigt!
Die Schiffe können nur zu einem Drittel ihrer Kapazität beladen werden. Die dadurch erhöhte Fracht pro Tonne Ladegut verteuert die Ware.10. Der Rhein führt Normalwasser - der Benzinpreis steigt!
Kaum 25 Prozent des eingeführten Benzins erreicht die Schweiz auf dem Wasserweg. Für die Kalkulation spielt daher die Situation auf dem Rhein eine geringe Rolle.11. Der Dollar-Kurs steigt - der Benzinpreis steigt!
Alle Erdöl-Kontrakte werden in Dollar abgerechnet. Die Konsequenzen für den Preis in Schweizer Franken liegen auf der Hand. In der freien Marktwirtschaft wirken sich alle Änderungen sehr schnell aus.12. Der Dollar-Kurs sinkt - der Benzinpreis steigt!
Längst nicht alle Abschlüsse auf dem für die Schweiz maßgebenden Spotmarkt in Rotterdam werden in Dollar abgewickelt. Im übrigen dauert es immer eine gewisse Zeit, bis sich Änderungen beim Verbraucher auswirken.13. Die Lager sind randvoll - der Benzinpreis steigt!
Grosse Lagerbestände drücken auf die Gewinnmarge. Die Filialen der grossen Erdölkonzerne leisten freiwillig einen unschätzbaren Beitrag zur Landesversorgung in Notzeiten. In einer freien Marktwirtschaft ist es nur natürlich, dass sich die Konsumenten an den hohen Kosten dafür beteiligen.
14. Die Lager sind leer - der Benzinpreis steigt!
Die hohen Lagerverluste wurden bisher stets von den Erdölgesellschaften zu Lasten ihrer Erfolgsrechnung getragen. Das ist nicht mehr länger möglich.15. Der durchschnittliche Reingewinn der grossen Erdölkonzerne ist gegenüber dem Vorjahr um 380 Prozent gestiegen - der Benzinpreis steigt!
Die Zahlen ergeben ein unvollständiges Bild. Im Benzingeschäft allein sieht die Lage schlecht aus. Vereinzelt entstanden sogar Verluste, die von den anderen Abteilungen getragen werden mussten.16. Der durchschnittliche Reingewinn der grossen Erdölkonzerne ist gegenüber dem Vorjahr kaum gestiegen - der Benzinpreis steigt!
In einer freien Marktwirtschaft kann ein Produzent nur mit einer angemessenen Umsatz-Marge existieren.17. Ein Opec-Mitglied stoppt infolge innerer Unruhen sämtliche Ausfuhren - der Benzinpreis steigt!
Das Angebot auf dem Weltmarkt hat sich verringert. Die Preise reagieren entsprechend.18. Ein Opec-Mitglied nimmt seine Ausfuhren wieder auf - der Benzinpreis steigt!
Die seither eingetretene Inflation wurde entgegen den Gesetzen einer freien Marktwirtschaft von den Konzernen aufgefangen. Das kann nicht ewig so weitergehen.19. Neue Erdölvorkommen werden entdeckt - der Benzinpreis steigt!
Es gibt viel zu tun, packen wir‘s an. Um die Versorgung in der Zukunft zu sichern, müssen heute gewaltige Investitionen getätigt werden. Die Produktionskosten werden ständig höher.20. Bisherige ergiebige Ölfelder erschöpfen sich - der Benzinpreis steigt!
Es wird immer schwieriger und teurer, der unverminderten Welt-Nachfrage nach Öl gerecht zu werden.21. Zwei Erdölkonzerne fusionieren - der Benzinpreis steigt!
Der Zusammenschluss ist ein Signal dafür, dass bei den gegenwärtigen Preisen das Überleben einzelner Gesellschaften nicht mehr gewährleistet ist.22. Zwei Erdölgesellschaften fusionieren nicht - der Benzinpreis steigt!
Der von den staatlichen Aufsichtsstellen abgelehnte Zusammenschluss verhindert beträchtliche Rationalisierungs-Vorteile. Die Konsequenzen hat der Konsument zu tragen.*****
Jede einzelne dieser Aussagen ist wahr. Wie könnte es auch bei grundlegenden ökonomischen Gesetzen in einer freien Marktwirtschaft anders sein? Besonders wenn sie von Sprechern oder Communiqués der Erdölgesellschaften, deren Pressestellen, Werbeagenturen oder Hofjournalisten verbreitet werden - um die neueste Benzinpreiserhöhung zu begründen.
Alle Aussagen zusammen sind falsch. Aber wem fällt das schon auf, wenn zwischen den zu begründenden Preisaufschlägen der letzten Jahre stets einige Wochen zu vergehen pflegten und nicht wie oben bloss eine Zeile?
Wie wäre es, wenn man die üble Übung abbräche und die kommenden Preiserhöhungen mit der folgenden Standard-Mitteilung ankündigte:
«Beim Benzin besteht in den Industrieländern ein Markt mit unelastischer Nachfrage, das heisst, die Konsumenten (und die ganze Wirtschaft) haben ihre Arbeits-, Wohn- und Freizeitgewohnheiten so eingerichtet, dass sie einen hohen Anteil an Transport mit dem Treibstoff Benzin mit sich bringen. Sie können und/oder wollen auf diese Gewohnheiten nicht verzichten.
Wir, die Lieferanten dieses Benzins, bilden de facto ein Monopol und nützen die Situation (unelastische Nachfrage und Angebotsmonopol) nach Strich und Faden aus.
Da man nicht wissen kann, wie lange die goldenen Zeiten anhalten, helfen wir den ökonomischen Voraussetzungen mit Panikmache und tendenziösen Meldungen über Erdöl-Reserven, Versorgungslage, politische Einflüsse kräftig nach - kurzum mit allem, was bei den Konsumenten für gerade so viel Angst und schlechtes Gewissen sorgt, dass sie nicht ernsthaft beginnen, ihre Gewohnheiten und Arbeitsweise zu ändern. Denn dies wäre das Ende unseres Jahrhundert-Geschäftes.»
-- Von Martin Kapp --
aus einer Baseler Zeitung
Warum der Preis steigt?
Weil sie es es können, die Ölfirmen... Dank der Monopolstellung und grossen Öldurst könnense jeden Preis verlangen.
Und dank der vertikalen Wertschöpfungskette können sie vom Bohrloch bis zur Zapfsäule auf jeder Produktstufe satte Gewinne abschöpfen.
Zitat:
Original geschrieben von GandalfTheGreen
Warum der Preis steigt?Weil sie es es können, die Ölfirmen... Dank der Monopolstellung und grossen Öldurst könnense jeden Preis verlangen.
naja nicht jeden aber hier sieht man sehr gut dass die 90er die fetten Jahre waren und dass sie das katastrophale Jahr 79 (letzte Ölkrise) noch nicht erreicht haben...
Heute steigt er,
Morgen sinkt er:
http://www.tagesschau.de/ausland/brasilien20.html
"Gigantischer Ölfund vor Brasiliens Küste"
Zitat:
Original geschrieben von schöne-Liesbeth
Heute steigt er,Morgen sinkt er:
morgen wird das nichts...die fangen nicht vor 2012 an zu fördern.
Wie man solche Projekte kennt wird es eher später als früher.
Ölreserve: 30 Mrd. Barrel (vielleicht 100). Klingt viel- ist es das?
Eigenbedarf Brasilien: 0,73 Mrd Barrel/Jahr- Förderung 2005: 0,55 Mrd/Jahr.
(Zum Vergleich das Land das weltweit am meisten pro Jahr gefördert hat war Saudi Arabien mit 3,71 Mrd Barrel/Jahr).
Jahresverbrauch: Weltweit 30 Mrd. Barel/Jahr-->die Funde reichen theoretisch für 1 bis max 3 Jahre. Da aber nicht alles auf einmal gefördert weden kann wird der Öl-Preis weiter steigen solange die Nachfrage nicht wesentlich sinkt.
Anders gerechnet- wenn Brasilien theoretisch 3 Mrd. Barrel/Jahr fördert, sind in 10 bis max 33 Jahren alle Vorräte weg.
Dabei spekulieren die auf hohe Preise, da sich sonst die riesigen Investitionen nicht lohnen.
"Bleibt jedoch abzuwarten, ob sich die gewaltigen Investitionen aufgrund der komplizierten Förderbedingungen wirtschaftlich überhaupt rechnen. Durch den hohen Weltmarktpreis könnte der gegenüber den Kosten in der arabischen Welt wesentlich höhere Hochsee-Förderpreis aber kompensiert werden."
Brasilien gewinnt 40 Prozent seines Energiebedarfs aus alternativen Energien- Deutschland kann von denen noch einiges lernen.