Während des Überholvorgangs auf der Landstraße vom Ortschild überrascht
Auf der Landstraße mit erlaubtem Tempo 100 habe ich einen LKW beschleunigend mit wahrscheinlich noch unter 100 km/h überholt, doch kurz vor Ende des Überholvorgangs wurde ich etwa 50 Meter (2 Sekunden) vor einem Ort von einem Ortschild überrascht. Ob das Ortsschild in diesem Fall verdeckt war oder aus der Ferne sichtbar gewesen wäre, weis ich leider nicht. Die Straße war gerade, Gegenverkehr gab es keinen, auch nicht in der Ferne, aber hinter mir gab es einen weiteren Fahrer.
Ich habe dann nicht sofort hart gebremst, sondern bin nur vom Gaspedal gegangen und habe dann sicher rechts eingeschert bevor ich bremse.
Was wäre das richtige Verhalten wenn man während eines Überholvorgangs von einem Ortschild so überrascht wird, dass nur noch 2 Sekunden bis zum Ort bleiben?
Beste Antwort im Thema
Vorausschauend fahren und immer damit rechnent das nach dem Ortsschild ein Fußgänger die Straße überquerent von dir Tod gefahren werden könnte................................
MfG kheinz
59 Antworten
Es scheint nicht wenige VT, zumindest die hier im V&S schreiben, zu überfordern, die angezeigte Geschwindigkeit schon am Schild erreicht zuhaben, ohne dass hierfür Gewaltbremsungen eingelgt werden müssen. Schwere Welt.
Es scheint ausserdem einen StVO-Paragraphen zu geben, der einem zum Überholen zwingt, auch wenn man keine Ahnung hat, was einem dabei verkehrstechnisch erwartet 🙄
Zitat:
@Eagleseven schrieb am 29. Juli 2019 um 22:25:00 Uhr:
Es scheint nicht wenige VT, zumindest die hier im V&S schreiben, zu überfordern, die angezeigte Geschwindigkeit schon am Schild erreicht zuhaben, ohne dass hierfür Gewaltbremsungen eingelgt werden müssen. Schwere Welt.
Das ist etwas unklar von dir formuliert, daher schreibe ich es etwas klarer:
Es scheint nicht wenige VT, zumindest die hier im V&S in der Theorie schreiben, dass man Schilder immer rechtzeitig sieht und rechtzeitig reagiert, in der Praxis aber zu überfordern, die angezeigte Geschwindigkeit schon am Schild erreicht zuhaben, ohne dass hierfür Gewaltbremsungen eingelgt werden müssen. Schwere Welt.
Gruß
Uwe
Zitat:
@Xenof schrieb am 28. Juli 2019 um 21:48:08 Uhr:
wurde ich etwa 50 Meter vor einem Ort von einem Ortschild überrascht
In der Regel erkennt man eine Ortseinfahrt auch ohne Ortsschild schon von Weitem als solche; Bürgersteig, Wohnhäuser, usw.
So überraschend kann das Ortsschild also garnicht kommen.
Klingt für mich eher so, als hättest du dich einfach in der Länge des Überholvorgangs verschätzt.
Um deine Frage nach dem richtigen Verhalten zu beantworten:
Kommt drauf an, wie weit fortgeschritten der Überholvorgang in dem Moment war, als du das Ortsschild gesehen hast. Wahrscheinlich war es das Beste, den Überholvorgang durchzuziehen und dann abzubremsen, ohne den rückwärtigen Verkehr (besonders den gerade überholten LKW) zu gefährden. Wenn du geradeerst zum Überholen angesetzt hattest, hättest du den Überholvorgang abbrechen und wieder hinterm LKW einscheren müssen. In der Regel fährt der rückwärtige Verkehr die Lücke die durch dich frei wird nicht so schnell wieder zu.
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Zitat:
@DB NG-80 schrieb am 29. Juli 2019 um 18:55:48 Uhr:
Zitat:
@augenauf schrieb am 29. Juli 2019 um 18:51:28 Uhr:
Zitat:
@Turbotobi28 schrieb am 29. Juli 2019 um 07:59:44 Uhr:
Ein Überholvorgang startet man normalerweise nur wenn man den gesamten Bereich den man zum überholen benötigt einsehen kann. Incl. Beschilderung und ja ich weiß das reduziert die möglichen Stellen zum überholen massiv. Als Ortsunkundiger muss man sich daher ein Überholmanöver sehr gut überlegen.
Dem ist nichts hinzuzufügen! 🙂Das ist Blödsinn, denn dann könnte man nie auf unbekannten Stecken überholen. Hinter einem LKW kann ich eben nicht den vorderen rechten Bereich einsehen.
Hier ist eigentlich alles Wesentliche gesagt. Ich habe die relevante Stelle nochmal hervorgehoben. Beispiel gefällig? Sehr gern:
Du überholst in diesem Fall den LKW, weil du die schnurgerade Strecke kilometerweit einsehen kannst? Im besagten Bereich, der durch den LKW verdeckt ist, mündet ein Feldweg von rechts. Von dort möchte jemand nach links auf die Strecke einbiegen, die du und der zu Überholende gerade befahrt. Dieser Jemand kann aus seiner Perspektive locker noch vor dem LKW rausziehen, ohne diesen zu behindern - und dich sieht er ebenso wenig wie du ihn. Frage: wo (und wann) trefft ihr euch...?
Zum Erstbeitrag möchte ich noch hinzufügen, dass die Lösung nur ein Abbruch des Überholvorgangs sein kann - die Gründe wurden bereits genannt. Der
eigentlicheFehler fand hier statt:
Zitat:
@Xenof schrieb am 28. Juli 2019 um 21:48:08 Uhr:
[...]aber hinter mir gab es einen weiteren Fahrer.[...]
Diese Tatsache führt eben zu einer unklaren Verkehrslage, denn in diesem Moment hat man nicht mehr die volle Kontrolle über den gesamten Überholvorgang. Sollte ich bemerken, dass ein Fahrzeug hinter mir 'mitzieht', breche ich sofort ab. Denn durch einen Nachfolgenden wird die Situation unkalkulierbar.
Zitat:
@low1and schrieb am 30. Juli 2019 um 12:19:02 Uhr:
Du überholst in diesem Fall den LKW, weil du die schnurgerade Strecke kilometerweit einsehen kannst? Im besagten Bereich, der durch den LKW verdeckt ist, mündet ein Feldweg von rechts. Von dort möchte jemand nach links auf die Strecke einbiegen, die du und der zu Überholende gerade befahrt. Dieser Jemand kann aus seiner Perspektive locker noch vor dem LKW rausziehen, ohne diesen zu behindern - und dich sieht er ebenso wenig wie du ihn. Frage: wo (und wann) trefft ihr euch...?
Ähm da ich dann wahrscheinlich auf der Vorfahrtstraße bin, hat derjenige der aus dem Feldweg kommt schlechte Karten, denn ich habe Vorrang, auch wenn ich am überholen bin.
Übrigens, mit deinem Beispiel, widerlegst du deine eigene (falsche) These, denn wenn ich als, auf die Vorfahtsstraße aufahrender, nicht ausschließen kann das ich jemanden gefährde oder ausbremse der diese befährt, dann darf ich nicht auf die Vorfahrtsstraße einbiegen. Man muss also warten bis der LKW vorbei gefahren ist.
Aber auch schön das alle bei MT anscheinend noch nie ein größeres Fahrzeug, selbst ein SUV reicht ja schon um ein Schild zu übersehen, auf unbekannter Strecke überholt haben.
Zitat:
@low1and schrieb am 30. Juli 2019 um 12:19:02 Uhr:
Zitat:
@DB NG-80 schrieb am 29. Juli 2019 um 18:55:48 Uhr:
Das ist Blödsinn, denn dann könnte man nie auf unbekannten Stecken überholen. Hinter einem LKW kann ich eben nicht den vorderen rechten Bereich einsehen.
Hier ist eigentlich alles Wesentliche gesagt. Ich habe die relevante Stelle nochmal hervorgehoben. Beispiel gefällig? Sehr gern:
Du überholst in diesem Fall den LKW, weil du die schnurgerade Strecke kilometerweit einsehen kannst? Im besagten Bereich, der durch den LKW verdeckt ist, mündet ein Feldweg von rechts. Von dort möchte jemand nach links auf die Strecke einbiegen, die du und der zu Überholende gerade befahrt. Dieser Jemand kann aus seiner Perspektive locker noch vor dem LKW rausziehen, ohne diesen zu behindern - und dich sieht er ebenso wenig wie du ihn. Frage: wo (und wann) trefft ihr euch...?
Dann könnte man nirgendwo überholen. Natürlich überhole ich auch in solchen Situationen. Es kann immer irgendwo einer rauskommen. Selbst wenn du keinen überholst, kann plötzlich einer hinterm Baum vorspringen. Und? Deswegen fährt keiner 30 auf Landstraßen oder lässt das überholen sein. Die Fahrbahn muss man gut einsehen können und den Gegenverkehr. Der Verkehr funktioniert insgesamt nur so gut, wie alle mitdenken. Man kann nicht immer so fahren, als würde keiner mitdenken. Wer vor nem LKW auf ne Landstraße einbiegen will ist genau so fahrlässig wie der Überholer.
Afair sind Kreuzungen etc. implizites Überholverbot....
Zitat:
@qaqaqe schrieb am 30. Juli 2019 um 16:05:54 Uhr:
Afair sind Kreuzungen etc. implizites Überholverbot....
Afaik sind es mit Feldwegen aber keine Kreuzungen!
Zitat:
@DB NG-80 schrieb am 30. Juli 2019 um 15:53:59 Uhr:
Ähm da ich dann wahrscheinlich auf der Vorfahrtstraße bin, hat derjenige der aus dem Feldweg kommt schlechte Karten, denn ich habe Vorrang, auch wenn ich am überholen bin.
Das ist soweit richtig, ist aber in diesem Fall weniger wert als das Papier, auf dem es gedruckt wurde...
Zitat:
Übrigens, mit deinem Beispiel, widerlegst du deine eigene (falsche) These, denn wenn ich als, auf die Vorfahtsstraße aufahrender, nicht ausschließen kann das ich jemanden gefährde oder ausbremse der diese befährt, dann darf ich nicht auf die Vorfahrtsstraße einbiegen. Man muss also warten bis der LKW vorbei gefahren ist.
Wirklich? Versuch doch mal, dich in die Situation des Einbiegenden zu versetzen: du willst nach links einbiegen, von rechts kommt gähnende Leere, von links ein LKW in 100 (150? 200?) Metern Entfernung. Sonst ist kein anderer VT zu sehen. Wissend, dass der LKW wegen mir nicht verlangsamen muss, hätte ich deutlich weniger Bedenken loszufahren, als der Überholer, um den es mir eigentlich ging.
Zitat:
Aber auch schön das alle bei MT anscheinend noch nie ein größeres Fahrzeug, selbst ein SUV reicht ja schon um ein Schild zu übersehen, auf unbekannter Strecke überholt haben.
Ich hätte es früher definitiv getan; nachdem ich genau solch einen Unfall miterlebt habe*, würde ich es mir 3 - 5 Mal überlegen... und dann doch lassen. Also keine These, sondern dummer aber tödlicher Zufall.
Ich will mich hier nicht möglichst gut darstellen. Hier geht es um die Frage, wie man es besser machen kann. Erfahrungen helfen dabei. Und die Erfahrung teile ich gern.
*Ich war nicht beteiligt, habe die gesamte Situation vom Radweg aus beobachten müssen. Ich fuhr in die gleiche Richtung wie LKW und Überholender, der Unfall ereignete sich dann ca. 100 Meter vor mir.
Zitat:
@Gurkengraeber schrieb am 30. Juli 2019 um 15:58:58 Uhr:
Dann könnte man nirgendwo überholen. Natürlich überhole ich auch in solchen Situationen.
Ja, schon. Wenn ich die Strecke kenne. Das ist der feine Unterschied...
Zitat:
Es kann immer irgendwo einer rauskommen. Selbst wenn du keinen überholst, kann plötzlich einer hinterm Baum vorspringen. Und? Deswegen fährt keiner 30 auf Landstraßen oder lässt das überholen sein.
Ich lasse es dann definitv sein, wenn ich nicht weiß ob es Einmündungen gibt. Die abstrakte Gefahr durch Hinterm-Baum-Hervorspringer, abstürzende Flugkörper und spontane Eisflächen im Hochsommer blende ich auch aus. Dieses Risiko gibt es aber tatsächlich - vorallem auf unbekannten Strecken. Und ich habe ausgeführt, wieso ich es kenne.
Zitat:
Die Fahrbahn muss man gut einsehen können und den Gegenverkehr. Der Verkehr funktioniert insgesamt nur so gut, wie alle mitdenken. Man kann nicht immer so fahren, als würde keiner mitdenken. Wer vor nem LKW auf ne Landstraße einbiegen will ist genau so fahrlässig wie der Überholer.
Ja. Beide verhalten sich falsch. Die Tatsache, dass der Überholende sich falsch verhält, scheint aber nicht so akzeptiert zu werden, wie das Fehlverhalten des 'Einbiegenden'. Wieso?
Und was habe ich davon, wenn ich demjenigen, der mich aus dem Auto schneidet sagen kann: es war frei, der hätte da nicht einbiegen dürfen?
Denk drüber nach oder lass es sein, es ist mir wurscht. Ich wünsche sowieso allen VT, dass es immer gutgeht...
Zitat:
@low1and schrieb am 30. Juli 2019 um 16:50:08 Uhr:
Versuch doch mal, dich in die Situation des Einbiegenden zu versetzen: du willst nach links einbiegen, von rechts kommt gähnende Leere, von links ein LKW in 100 (150? 200?) Metern Entfernung. Sonst ist kein anderer VT zu sehen. Wissend, dass der LKW wegen mir nicht verlangsamen muss, hätte ich deutlich weniger Bedenken loszufahren, als der Überholer, um den es mir eigentlich ging.
Versuch doch mal, dich in die Situation des überholenden zu versetzen: du willst nach überholen, rechts kannst du nicht einblicken, vor dir ein LKW. Sonst ist kein anderer VT zu sehen. Wissend, dass der LKW wegen mir nicht verlangsamen muss.
Also da locker 95 % der Überholmanöver mit deutlich zuwenig Sicherheitsabstand begonnen werden, muss man sich in garnichts hineinversetzen. Und bestimmt 50 % der Überholenden scheren so dicht aus und beschleunigen dabei auch noch, das sie bei einem unerwarteten Ereignis ganz schlecht reagieren können ... ehe die ihre Strecke überhaupt richtig einsehen können, sind die schon daneben...
Ja, das ist leider die täglich erlebte Praxis... 🙁
Zitat:
In der Regel erkennt man eine Ortseinfahrt auch ohne Ortsschild schon von Weitem als solche; Bürgersteig, Wohnhäuser, usw.
Auch nicht immer.
Ich kenne einige Ecken, da ist vom Ortseingangschild bis zu den ersten Grundstücken noch nen halber bis ein Kilometer Strecke.
Wenn du z.B. über die B158 von Berlin nach Bad Freienwalde fährtst, gibt da auch solch eine Ortschaft. Du hast links und rechts nur noch Bäume und freie Fläche, fährst aber noch gut nen Kilometer bis zum Ortsausgangsschild.
Ist mir da auch schon passiert, das ich schon auf 80 war und dann auf einmal das Ortsausgangsschild einige hundet Meter weiter sehe.
Und dann kenne ich noch einen Ort, da fährst du rein, gute 300m nix von Ortschaft zu sehen, nur Wald rechts und links, dann ne 120° Kurve und danach kommen die ersten Grundstücke.
Und dann gibts da noch Ecken, da stehen Grundstücke rechts und links, es gibt aber ein Ortsschild, sondern nur ne Geschwindigkeitsbegrenzung, meistens auf 70km/h.