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W220 4MATIC, Funktion wie bei anderen Baureihen?

Mercedes S-Klasse W220
Themenstarteram 28. September 2013 um 7:50

Hallo an alle.

Ich habe eine Frage und zwar:

Ist das 4matic system in W220 mopf (2002-2005) ein anderes als in W210 mopf (1999-2002) ?

Weil in W210 konnte mann nirgends kommen, da das system die vorderraeder bei bestimmten durchdrehung gestoppt hat (logik ?!)..

 

Beste Antwort im Thema

Hallo

Das System/Konzept ist grundsätzlich identisch, im W220 (3. Generation) kommt jedoch eine neuere Generation als in der BR210 (2. Generation) zum Einsatz. Aktuell ist die 4. Generation.

Dass das System durchdrehende Räder abbremst, ist richtig und auch beabsichtigt, denn im Gegensatz zu den erwähnten Audi Quattro und VW Synchro hat das System keine Mechanik, welche eine Sperrfuntion übernimmt. Stattdessen übernimmt das die Elektronik. Die Kraft ist wie Wasser, sie nimmt den Weg des geringsten Widerstandes. Wenn nun 3 Räder auf Asphalt und eines auf Eis steht, geht die Kraft zum Rad auf Eis und das Fahrzeug würde trotz Allradantrieb nicht oder nur schwer vom Fleck kommen, da dieses Rad durchdreht und die anderen Räder gleich wenig Kraft zugeteilt bekommen. Nun wird dieses auf Eis stehende Rad einfach abgebremst und damit quasi ein hoher Grip/Widerstand simuliert. Dadurch fliesst die Kraft anders und die restlichen 3 Räder bekommen über die Differentiale mehr Kraft und bewegen das Fahrzeug.

Beim 4Matic in der BR210 war das System mit 35:65 noch ziemlich hecklastig, d. h. 35 % gehen an die Vorder- und 65 % gehen an die Hinterachse. Weil das System nur den Bremseingriff zur Verfügung hat, um die Kraftverteilung zu beinflussen - die Kraft sollte eigentlich immer dorthin wo sie den grössten Widerstand hat - kann es vorkommen, dass es nicht in der Lage ist, genügend Kraft an die Vorderachse zu leiten, vor allem bei grösseren und damit schwereren Motoren. Durch den schweren Motor wird die Vorderachse stark belastet und hat guten Grip, aber die Kraft geht ja den Weg des geringsten Widerstandes - also nach hinten, wo weniger Gewicht ist und der Grossteil der Kraft ankommt. Im Vergleich zu traktionsstarken Allradantrieben wie Audi Quattro und Subaru mit aufwändigerer Mechanik ist das System in Bezug auf Traktion eindeutig unterlegen, wie ich aus eigener Erfahrung weiss.

In der dritten Generation wurde die Elektronik verbessert, sodass sie intelligenter, schneller und feinfühliger regeln kann. Zudem wurde die Grundverteilung mit 40:60 etwas ausgeglichener und damit das Problem der ungünstigen Verteilung etwas entschärft. (In der 4. Generation wurde die Grundverteilung auf 45:55 geändert.) Zudem wurde ab der 3. Generation - und hier bin ich nicht sicher ob das von Anfang an der Fall war oder erst später kam - eine sog. Festwertsperre von 50 Nm eingebaut. Das heisst, die Kraft kann nun nicht mehr ganz 'frei fliessen', sondern der Ausgleich wird durch die Mechanik immer etwas gehemmt. Im Beispiel mit einem Rad auf Eis fliesst nun aufgrund der Mechanik selbst ohne Bremseingriff mehr Kraft an die anderen Räder. Durch die Festwertsperre soll die Anzahl der nötigen Bremseingriffe reduziert worden sein. Diese drei Massnahmen sollen die Traktion deutlich verbessert haben. Ich selbst habe leider nur mit der ersten und zweiten Generation einschlägige Praxiserfahrung.

Ich hoffe, das beantwortet deine Frage.

Gruss

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Das 4MATIC-System ist bei den meisten Modellen ähnlich.

Ausnahmen waren/sind die neue A-Klasse, G und W124.

Siehe auch hier: Klick hier!

Da müßte am W210 wohl ein Defekt vorgelegen haben.

Die 4MATIC im W210 und W220 funktionieren genauso wie in Deinem R/W251.

Ich habe damit nur die besten Erfahrungen gemacht.

 

lg Rüdiger:-)

Themenstarteram 28. September 2013 um 8:08

hallo

nein nein, in mehreren forumen und blogs wurde geschrieben das das 4matic in w210 wirklich sehr schlecht war, da es bei durchdrehen die raeder gestoppt hat - so stand ich zmb auf einer steigung in meinem Dorf und als ich gestoppt habe und gas gegeben habe, haben sich nur die hinterraeder langsam gedreht, die vorderraeder haben still gestanden und ich kamm kein cm weiter...wirklich eine riesige Enttäuschung (mit einem a6 quattro und passat syncro kamm ich ohne probleme)

weil ich sehe mir jetzt einen S 500 4matic (w220) an, habe aber angst das ich das selbe system bekomme, denn dann habe ich praktisch nichts gemacht - einen w220 mit ''nur'' hinterrad antrieb habe ich schon....

hast du schon versucht mit deinem 4matic auch in Schnee und bessonders in eine steigung zu fahren? aber mit anfahren nicht mit schwung. Also stop und los.

Hallo

Das System/Konzept ist grundsätzlich identisch, im W220 (3. Generation) kommt jedoch eine neuere Generation als in der BR210 (2. Generation) zum Einsatz. Aktuell ist die 4. Generation.

Dass das System durchdrehende Räder abbremst, ist richtig und auch beabsichtigt, denn im Gegensatz zu den erwähnten Audi Quattro und VW Synchro hat das System keine Mechanik, welche eine Sperrfuntion übernimmt. Stattdessen übernimmt das die Elektronik. Die Kraft ist wie Wasser, sie nimmt den Weg des geringsten Widerstandes. Wenn nun 3 Räder auf Asphalt und eines auf Eis steht, geht die Kraft zum Rad auf Eis und das Fahrzeug würde trotz Allradantrieb nicht oder nur schwer vom Fleck kommen, da dieses Rad durchdreht und die anderen Räder gleich wenig Kraft zugeteilt bekommen. Nun wird dieses auf Eis stehende Rad einfach abgebremst und damit quasi ein hoher Grip/Widerstand simuliert. Dadurch fliesst die Kraft anders und die restlichen 3 Räder bekommen über die Differentiale mehr Kraft und bewegen das Fahrzeug.

Beim 4Matic in der BR210 war das System mit 35:65 noch ziemlich hecklastig, d. h. 35 % gehen an die Vorder- und 65 % gehen an die Hinterachse. Weil das System nur den Bremseingriff zur Verfügung hat, um die Kraftverteilung zu beinflussen - die Kraft sollte eigentlich immer dorthin wo sie den grössten Widerstand hat - kann es vorkommen, dass es nicht in der Lage ist, genügend Kraft an die Vorderachse zu leiten, vor allem bei grösseren und damit schwereren Motoren. Durch den schweren Motor wird die Vorderachse stark belastet und hat guten Grip, aber die Kraft geht ja den Weg des geringsten Widerstandes - also nach hinten, wo weniger Gewicht ist und der Grossteil der Kraft ankommt. Im Vergleich zu traktionsstarken Allradantrieben wie Audi Quattro und Subaru mit aufwändigerer Mechanik ist das System in Bezug auf Traktion eindeutig unterlegen, wie ich aus eigener Erfahrung weiss.

In der dritten Generation wurde die Elektronik verbessert, sodass sie intelligenter, schneller und feinfühliger regeln kann. Zudem wurde die Grundverteilung mit 40:60 etwas ausgeglichener und damit das Problem der ungünstigen Verteilung etwas entschärft. (In der 4. Generation wurde die Grundverteilung auf 45:55 geändert.) Zudem wurde ab der 3. Generation - und hier bin ich nicht sicher ob das von Anfang an der Fall war oder erst später kam - eine sog. Festwertsperre von 50 Nm eingebaut. Das heisst, die Kraft kann nun nicht mehr ganz 'frei fliessen', sondern der Ausgleich wird durch die Mechanik immer etwas gehemmt. Im Beispiel mit einem Rad auf Eis fliesst nun aufgrund der Mechanik selbst ohne Bremseingriff mehr Kraft an die anderen Räder. Durch die Festwertsperre soll die Anzahl der nötigen Bremseingriffe reduziert worden sein. Diese drei Massnahmen sollen die Traktion deutlich verbessert haben. Ich selbst habe leider nur mit der ersten und zweiten Generation einschlägige Praxiserfahrung.

Ich hoffe, das beantwortet deine Frage.

Gruss

Themenstarteram 28. September 2013 um 11:55

aha, interesant, danke!

aber noch eine Frage: ich habe jetzt vor mir den Prospekt von mopf w220 und hier steht, das es um einen PERMANENTEN 4-rad-antrieb geht. Das muesste dann heissen, das das 4-rad antrieb ständig eingeschaltet ist (wie beim subaru oder audi) und nicht erst ein rad durchdrehen muss um es einzuschalten (wie beim w210), oder? ..

Hallo

Ja, die 4Matic im W220 ist ein permanenter Allradantrieb. Als "permanent" wird gemeinhin bezeichnet, was keine Benutzer-Interaktion erforderlich macht, d. h. ohne Zutun des Fahrers läuft. Wie das System dabei aufgebaut ist und ob das System selbstständig etwas zu- resp. abschaltet, spielt keine Rolle. Diese relativ grosszügige Auslegung ist natürlich ziemlich herstellerfreundlich.

Es werden bei der 4Matic permanent alle 4 Räder angetrieben, es muss (vom System) nichts zugeschaltet werden, kann es auch nicht, da bereits alle Räder angetrieben werden und das System keine Sperren o. ä. hat. So gesehen ist das auch im engeren Sinne ein "richtiger" permanenter Allradantrieb. Die Bremseingriffe erfolgen jedoch erst, wenn irgendwo Schlupf auftritt. Das war beim W210 auch schon so. Nur nochmals eine Generation zurück, bei dessen Vorgänger W124 war es ein System bei welchem je nach Erfordernis Vorderachsantrieb, Zentraldifferentialsperre und Hinterachsdifferentialsperre zu- resp. abgeschaltet worden sind. Das gab es jedoch nur beim W124.

Gruss

Zitat:

Original geschrieben von JanezB

aha, interesant, danke!

aber noch eine Frage: ich habe jetzt vor mir den Prospekt von mopf w220 und hier steht, das es um einen PERMANENTEN 4-rad-antrieb geht. Das muesste dann heissen, das das 4-rad antrieb ständig eingeschaltet ist (wie beim subaru oder audi) und nicht erst ein rad durchdrehen muss um es einzuschalten (wie beim w210), oder? ..

Ich bin noch immer der Meinung, daß beim dem W210 irgendetwas nicht in Ordnung war.

Auch der hatte bereits permanenten Allradantrieb.

Da gabs wohl Probleme mit der Elektronik.

Die genannte 50 NM-Festwertsperre gabs erst ab W221.

Ich hatte vorher einen Audi A6 Quattro und konnte keine wesentlichen Unterschiede bei der Traktion feststellen, ähnliches sagen ja auch die neueren Vergleichstests bei Allradfahrzeugen.

Mit dem W220 habe ich schon 4 Winter hinter mir, auch fahre ich regelmäßig in den Ski-Urlaub nach Österreich.

Mit dem W220 kam ich bisher überall durch, das Fahrwerk läßt sich ja für mehr Bodenfreiheit auch noch hochpumpen.

Meine 4 Schneeketten habe ich noch nie benötigt.

 

lg Rüdiger:-)

Zitat:

Original geschrieben von RuedigerV8

(...) Die genannte 50 NM-Festwertsperre gabs erst ab W221. (...)

Hast du dazu belastbare Unterlagen? Offiziell beworben wurde die Festwertsperre in der Tat erst ab der vierten Generation zusammen mit dem 7-Gang-Getriebe. Beim W211 gibt es sie trotz 5-Gang-Automatik spätestens ab der Modellpflege vom Juni 2006. Das würde bedeuten, dass die Festwertsperre ab etwa Ende 2005 in verschiedenen Modellen verbaut worden ist.

Ich denke nicht, dass beim W210 etwas defekt war, wahrscheinlich sind nur einige ungünstige Parameter zusammen gekomen. Siehe auch DIES und DAS und JENES.

EDIT: Habe in meinen Unterlagen gestöbert, es sieht danach aus, als wäre die Festwertsperre nur beim W211 Mopf bei der dritten 4Matic-Generation verbaut worden, in den anderen Baureihen kam sie erst mit der vierten Generation zum Einsatz.

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