VW Finanzierung Verständnisprobleme
Hi!
Ich hab mal Fragen zu einer Neuwagenfinanzierung, die mir mein VW Händler unbedingt andrehen möchte.
Eigentlich wollte ich barzahlen aber diese "3 Wege Finanzierung", wie er sie nannte, wäre ja so viel besser. Das hat mich dann erstmal misstrauisch gemacht. 😉
Wobei sich die 1,9% effektiver Jahreszins ja erstmal nicht schlecht anhören. Da könnte ich mein Geld ja, statt es direkt dem Autohaus zu geben, bei der Bank anlegen und noch Zinsen mitnehmen. (Das muss ich aber noch durchkalkulieren).
Kennt einer diese Finanzierung und kann allgemein was dazu sagen? Gibt es Fallstricke?
Konkret brennen mir noch zwei Fragen, die der Händler nicht zu meiner Zufriedenheit beantwortet hat:
1.
Ich versteh das mit der Schlussrate nicht. Nach meinem Verständnis müsste das doch der Betrag sein, der nach der Anzahlung und den Monatsraten gegenüber dem Gesamtkaufpreis noch offen ist.
Nun steht im Angebot aber "Schlussrate bei 40.000 km im Jahr:". Darunter finden sich Regelungen zu Nachzahlung bzw. Erstattung bei Mehr- oder Minderkilometern. Das kapiere ich nicht. Warum ist die Schlussrate von meiner Kilometerleistung abhängig?
Bei Leasing wäre die Sache ja klar, das Auto wird zurückgegeben und es muss der Restwert ermittelt werden. Aber bei der Finanzierung gehört das Auto ja mir. Da stottere ich doch nur den Kaufpreis ab. Was interessieren den Händler, bzw. die VW Bank da die gefahrenen Kilometer?
2.
Mann kann gegen Aufpreis (fast 50 Euro im Monat) ein Servicepaket mit Garantieverlängerung auf 4 Jahre dazubuchen. Da wären dann die Inspektionen und Ersatzteile kostenfrei. Lohnt sich das? Wo ist der Haken?
Ich hab den Thread weiter unten zu dieser Finanzierung gelesen. Doch da ging die Diskussion sehr schnell in die Richtung, ob sich das ganze finanziell rentiert. Darum geht es mir erstmal nicht. Das rechne ich mir dann schon selbst aus. Mein Problem ist, dass ich mich mit dem Thema Finanzierung grundsätzlich nicht auskenne. Ich will erstmal verstehen, wie das überhaupt funktioniert und was man beachten muss.
Beste Antwort im Thema
erst zu 2.: ob es sich lohnt, musst du durchrechnen. ich habs nich gemacht. summiere das mal und schätze, was du in den 4 jahren an inspektionskosten haben würdest. lohnt mE nach nicht.
zu 1.: die schlussrate ist kilometerabhängig, weil sie den restwert wiederpsiegeln soll für den fall, dass du das auto dem händler zurückgibst. ein wagen mit 100000 km runter ist halt weniger wert als mit 15000. daher ist dann die schlussrate bei 100000 auch viel niedriger. und aus dem grund gibt es auch die rechnung bei mehr- oder minderkilometer.
ist das verständlich?
letztenendes richtet sich die schlussrate also eher weniger nach den raten und der anzahlung, sondern in erstr linie nur nach den angegebenen kilometern. DAN sind die raten von der schlussrate abhängig.
behälst du den wagen nach der finanzierungszeit, sind die angegebenen kilometer irrelevant. auch, wenn der wagen tatsächlich 200000 km mehr auf dem tacho hat als ursprünlgich bei der finanzierung angegeben.
solltest du noch fragen haben, zögere nicht.... 😉
EDIT: die garantieverlängerung während einer finanzierungsphase könnte ein weiterer anreiz für die finanzierung sein. glaibe die gibt es beim barkauf nicht. kann mich aber auch irren.
EDIT2: achso, das is ja in deinem paket für 50€ da drin. ich empfehle eher nur zur garantieverlängerung. die gibts auch einzeln. das paket, das NUR inspektions- und verschleißteilekosten beinhaltet, lohnt sich halt meiner meinung nach nicht.
21 Antworten
Zitat:
von Diman3
Also wenn ich beim oben genannten Rechner die Zahlen angebe, ist Barzahung ohne Kredit immer günstiger, was mir zumidest logisch erscheint, da keine Zinsen anfallen.
könnte man meinen, wenn man nicht den Punkt 2. unten beachtet. Du triffst diese Aussage aber nur nach Betrachtung der Zahlungsströme. Das ist zu wenig. Beachte auch den Kalkulationszinssatz, Barwert der Zahlungen, den resultierenden Kapitalwert. Im Ansatz hat der TE das ja schon gemacht - in "umgekehrter Reihenfolge" und nicht vollständig.
Zitat:
von Diman3
Und ich bleibe dabei, der Zinsgewinn dürfte nur bei einem dauerhaft zu erzielenden Zinssatz von deutlich über 1,9 % höher ausfallen, als die Zinsen für das Darlehen. Schließlich unterliegen Zinsgewinne auch der Abgeltungssteuer, welche die Zinseinnahmen weiter schmälert.
Du must:
1. ein konkretes Beispiel einer VW-Ballonfinanzierung mit 1,9% eff. verwenden (also z.B. die Zahlen einer Golf-Finanzierung, die der TE dem pösen Indernet nicht anvertrauen möchte 😎).
2. Im genannten Rechner den Haken bei "Kalkulationszinssatz" setzen und als Kalkulationssitz den aktuellen Tagesgeldzins angeben, Beispiel 2,3% bei der RBS (+30,- Euro Startguthaben🙂). Abgeltungssteuer dürfte m.E. hier kein Thema sein, denn wer über dem Sparer-Pauschbetrag liegt (ledig), könnte sich aus dem entsprechenden beim Geldinstitut liegenden Kapital locker zwei Golfs kaufen. Falls doch: mach über den Daumen aus den brutto 2,3% dann netto ca. 1,8%. Über weitere ein oder zwei Zehntel zu diskutieren ist müssig: die verändern das Ergebnis nicht, probier es aus.
Warum 2.) ? Nur dann berücksichtigen wir die Barwerte aller Zahlungen sowie den Kapitalwert, nur dann führen wir eine finanzmathematiisch korrekte Berechnung aus. Alles andere - wie erwähnt - ist eine Milchmädchenrechnung.
Zitat:
von Diman3
Außerdem, über was sprechen wir hier.
Lassen wir den TE doch einen bereinigten Zinsgewinn von 1 % einfahren. Dass währen bei 20T €, die man für 3 Jahre anlegt nur 606 € Gewinn. Das wäre mir persönlich zu wenig um eine Aktion mit Händlerbindung, Finanzierung, Bonitätsprüfung, Anlageform suchen etc. zu starten.
Dein bereinigter Zinsgewinn ist nicht realistisch, Du machst zuviel "über den Daumen". Eine realistische Zahl habe ich oben genannt. Und ob es "zu wenig" ist, muss jeder selbst entscheiden. Fakt ist - und das bezweifeln immer noch zu viele - dass die Ballonfinanzierung mit diesen Konditionen die günstigste Variante ist, bei der selbst die Barzahlung zurücksteht.
Ok habe mal folgendes eingegeben:
Kaufpreis 40.000 €
Anzahlung 20.000 €
Kalkulationszinssatz 2,3 %
eff. Zinssatz 1,9%
Laufzeit 35 Monate
Schlussrate 15.000 €
Rabatt bei Finazierung 0 %
Rabatt bei Barzahlung 5 %
Egebnis:
Kapitalwert bei Finanzierung 32.557,47 €
Kapitalwert bei Barkauf 38.000,00 €
nun sagt Wikipedia:
Werden mehrere sich gegenseitig ausschließende Investitionsalternativen verglichen, so ist die mit dem größten Kapitalwert die relativ vorteilhafteste.
Nun bin ich endgültig verwirrt, was ist den nun besser? Ein im Vergleich größerer oder kleinerer Kapitalwert?
Oder bedeutet es, das ich heute nur 32.557 € in die Hand nehmen muss, um meinen Kredit in drei Jahren abzubezahlen. Also quasi 20T € jetzt anzahlen und die restlichen 12,5T € zu 2,3 % anlegen + 35 x 171 € Monatsrate aufwenden. Das wären in Summe 38 500 € und in der Tat etwas weniger als die 40T €
Du machst das zu kompliziert.
Kapitalwert bedeutet im Prinzip, daß man Zahlungen nur vergleichen kann, wenn sie am gleichen Tag stattfinden. Machen sie das nicht, werden sie umgerechnet auf eine gemeinsame Grundlage, nämlich den gleichen Tag. Man tut so, als wenn alle Zahlungen an einem Tag stattfinden. Und zwar am "Kauftag"
Eine Rate von 200 am 1.6.2011 ist nicht vergleichbar mit einer Rate von 200 am 1.1.2012 usw.
Zinserlöse vom Tagesgeldkonto iHv 500 am 31.12.2011 sind nicht vergleichbar mit Zinserlösen vom Tagesgeldkonto iHv 500 am 31.12.2012.
Zum Vergleich steht also folgendes:
Barkauf
(Kaufpreis Stand heute) - (Zinsverlust, abgezinst auf den heutigen Tag. Und zwar jede einzelne Zinszahlung abgezinst, die Dir entgeht) - (Restwert abgezinst) = Kapitalwert
Finanzierung
(Anzahlung Stand heute) + (Summe der jeweils einzeln abgezinsten Raten) = Kapitalwert
Optimal ist immer der höhere Kapitalwert, weil das im Prinzip der Gewinn ist. Halt nur um die Zinsen bereinigt. Einen Gewinn gibt es hier natürlich nicht, weil nur Kosten anfallen. Den Kapitalwert müßte man hier noch mit -1 multiplizieren, bringt aber auch keine andere Aussage.
Zitat:
Original geschrieben von AZiBACK
Optimal ist immer der höhere Kapitalwert, weil das im Prinzip der Gewinn ist. Halt nur um die Zinsen bereinigt. Einen Gewinn gibt es hier natürlich nicht, weil nur Kosten anfallen. Den Kapitalwert müßte man hier noch mit -1 multiplizieren, bringt aber auch keine andere Aussage.
Was meinst Du mit "bringt nichts"? Jetzt stehen 32T € gegen 39T € und somit der höhere Kapitalwert beim Barkauf.
Multipliziere ich beide Werte mit -1 stellen die -32T € einen höheren Wert als die -39T € womit der Finanzkauf "besser" wäre.
Das Vorzeichen ist damit mindestens genauso wichtig, wie der Betrag der Zahl. Ist zumindest in der E-Technik so, es würde mich wundern, wenn es in der Finanzmathematik anders wäre.
Daher die Frage, wie muss ich diesem von Rechner ausgerechneten Wert deuten? Was ist "besser" ?
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Zitat:
Original geschrieben von diman3
Was meinst Du mit "bringt nichts"? Jetzt stehen 32T € gegen 39T € und somit der höhere Kapitalwert beim Barkauf.
Multipliziere ich beide Werte mit -1 stellen die -32T € einen höheren Wert als die -39T € womit der Finanzkauf "besser" wäre.
Das Vorzeichen ist damit mindestens genauso wichtig, wie der Betrag der Zahl. Ist zumindest in der E-Technik so, es würde mich wundern, wenn es in der Finanzmathematik anders wäre.
Daher die Frage, wie muss ich diesem von Rechner ausgerechneten Wert deuten? Was ist "besser" ?
Na sowas: hier bekommt immer der Fragesteller die dicken "Danke", nie derjenige, der die Antworten gibt 🙄..... gut, vielleicht hilft Dir das als Erläuterung weiter (denke dabei einfach "anders rum"😉:
Ich hab aus Vereinfachungsgründen die Formel umgeschrieben. Da wir ja einen Kostenvergleich machen und keine Investition ist klar, daß das Ergebnis der Formel Kosten sind. Und 32k sind nun mal weniger Kosten als 39k bzw. ist -32k > -39k.
Das Original ist massiv vereinfacht:
- (alle Kosten) + (alle Einnahmen)
Deine Werte können übrigens nicht stimmen, der Unterschied ist viel zu groß.
Edit: die Interpretation des Kapitalwertes mit > 0 usw. von Wiki kannst Du natürlich vergessen. Das bezieht sich nur auf Investitionen, mit denen man zusätzlich Geld einfährt. Nicht auf reine Kostenvergleiche. Bei Inv. würde Dir der KW angeben, um wieviel die Einnahmen die Ausgaben zinsbereinigt übertreffen. Das war hier aber nicht das Ziel. Hier gehts darum, daß Zinsen auf Kredite monatlich fällig sind und Zinsen aufs Tagesgeld jährlich oder sonstwie. Und daß sich der Zinssatz unterscheidet zwischen Kredit und Anlage. Sozusagen eine Art Harmonisierung.
Vielen Dank an Alle, die sich die Zeit genommen haben, fachlich kompetente Antworten zu geben.
Ich hoffe der TE nimmt es mir nicht übel, dass ich in seinem Thread mit nachgefragt habe.
Für habe habe ich jetzt eine Faustregel mitgenommen, es lohnt sich nur, wenn ich durch Geld anlegen mehr einnehme, als durch Zinszahlungen drauf gelegt werden muss. Und wenn ich überschlägig mit der Zinsdifferenz rechne, dürfte die Rechnung ausreichend genau sein. Also Zinsdifferenz von 1% (quasi das Geld zu 2,9 % angelegt und zu 1,9 % finanziert) und 20.000 € auf drei Jahre angelegt gibt einen Gewinn von 606,02 €. Wenn aus dieser Summe die monatlichen Raten bezahlt werden, dann noch weniger. Also lohnt sich der ganze Aufwand nicht. Das ist aber meine persönliche Meinung und betriebswirtschaftlich sicher leicht widerlegbar.