von 0- 100km/h - ein aussagekräftiger Wert?

Guten Abend liebe Motortalk Gemeinde,

was wurde nicht schon alles über den Zusammenhang von Beschleunigung, PS, NM etc... geschrieben.
Um Autos auf ihre Beschleunigung hin zu vergleichen, prahlen viele ja zunächst mit möglichst vielen PS oder auch viel Drehmoment. Dass die maximale Leistung im ungünstigsten Fall nur in einer sehr geringen Drehzahlbandbreite oder nur bei sehr hohen Drehzahlen erreicht wird, wird oft unter den Tisch gekehrt. Vom Gewicht, der Getriebeumsetzung und der Radzugkraft ganz zu schweigen.
Jetzt thront neben diesen Vergleichsparametern natürlich noch der Wert für die Zeit, die ein Auto braucht um von 0 auf 100 km/h gebracht zu werden.
Einige schwören auf ihn, einige reduzieren ihn zu einem "quartettrelevanten Wert".
Jetzt habe ich etliche Foren und Themen durchforstet, konnte diesbezüglich aber keine qualifizierte Meinung finden.
Dass Autos mit gleichen PS nicht gleich beschleunigen oder gleich schnell fahren, ist klar. Dazu gehört viel mehr.
Allerdings sollte der Wert von 0-100 ja all diese Faktoren (mehr oder weniger) in Betracht ziehen. Sollten also zwei Autos an den Start gehen und unabhängig von PS, NM, Gewicht etc... eine ähnliche Zeit brauchen um von 0- 100 km/h zu beschleunigen, dann sollten die doch in etwa auch gleich schnell sein (+- Toleranz). Oder nicht?
Ich schließe jetzt mal unrealistische Extremfälle aus wie bei folgendem Gedankenexperiment:
Zwei Autos, A und B, brauchen 8s um von 0-100km/h beschleunigt zu werden.
Auto A beschleunigt von 0-90 in 1s und braucht dann weitere 7s um die letzten 10km/h zu erreichen und Auto B beschleunig von 0-20 in 7s und braucht dann nur noch 1s um die weiteren 80km/h zu erreichen.
Hier wären die zurückgelegten Strecken extrem unterschiedlich, aber wie gesagt, nicht sehr nah an der Realität.
Im Umkehrschluss zur obigen These, würde es ja auch bedeuten, dass wenn ein Auto beispielsweise 8s von 0-100 braucht, tendenziell schneller ist, als ein Auto welches 9s braucht.
Ob das jetzt praxisrelevant ist, sei mal dahingestellt. Aber unter den gleichen Bedingungen sollten die Fahrleistungen in diesem Bereich mit diesem Wert eine Vergleichbarkeit schaffen, oder nicht?
Denn mal ehrlich, Radzugkraftdiagramme schaut sich "der gemeine Autokäufer" nicht an und die Daten dafür sind auch nicht so ohne weiteres zugänglich.
Ich würde mich freuen ein paar qualifizierte Meinung zu hören.
Vielen Dank und noch einen schönen Abend!

mannie

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@PLANB63 schrieb am 17. Februar 2019 um 12:04:14 Uhr:


Wo ich bin da reingeraten. Dachte das Forum diskutiert über relevante und interessante Thema und nicht wie das 2.Newtonsche Axiom neu geschrieben wird. Es gibt 1000e verschiedene Möglichkeiten von Zugkraft,Drehmoment,Drehzahl,Art der Bereifung und Reifendruck usw. um die Kraft des Motors über das Getriebe(da gibt es auch genug Verschiedene).
Aber ist das sooo wichtig um darüber sinnbefreit zu berichten ?
Mfg. Dipl.Ing Andreas

Tja, Herr Dipl.-Ing., der nicht mal seinen Titel entsprechend der Regeln über die offizielle Schreibweise akademischer Grade entsprechend schreiben kann: Deine Rechtschreibung ist derart miserabel, dass du dort, wo nicht nur gedacht, sondern auch geschrieben wird, alles andere als glänzt. So, wie nun mal dem einen oder anderen erst mal erklärt werden muss, wohin sich das Zweite Newtonsche Axiom je nach Sonneneinstrahlung ausdehnt und ob der "gemeine Schrauber" sich auf dein Wissensniveau entsprechend der "lex secunda" begeben muss, musst du auch erst mal erkennen, dass Motor Talk nicht nur für Dipl.-Ing. mit Rechtschreibschwäche sondern auch Nichtakademiker da ist :-)

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Bei den neuen Kias gibts auch eine Vielzahl von Paketen und Ausstattungsmerkmalen...
Außerdem sind oft auch einfach die Katalogwerte mist. Ich komme mit meinem Ford problemlos unter 10s. Und das ist keine Buchhalterausstattung. Für den Motor mit Automatik steht allerdings im Prospekt 11s.

Gruß

Zitat:

@MrFleetwood schrieb am 24. Februar 2019 um 12:58:34 Uhr:



Zitat:

@FWebe klick:


(damit ist der eigentliche Startvorgang gemeint, die Ausstattung sollte dem Auslieferungszustand entsprechen)

Wie soll man das verstehen?

Ganz einfach, es müssen z.B. nicht beide Fahrzeuge auf die gleiche Bereifung gestellt werden, sondern sollten durchaus auf der Auslieferungsbestückung getestet werden.
Es ist nicht von der individuellen Ausstattung die Rede, sondern von dem Basisfahrzeug, welches mit Antrieb X erwerbbar ist.

Ihr seht das alles viel zu kompliziert. Es ist doch so einfach, es geht doch nur von 0-100.

Die ganzen Variablen, wie Launch Control, Reifen, Gewicht, Gewicht des Fahrers, durchdrehende Reifen bei Fahrzeugen mit hoher Leistung, hier jedoch ohne Launch Control, lang übersetzte Getriebe, müßt ihr alles, wirklich alles ausklammern. Außerdem solltet ihr euch auch nicht mit dem Magen/Darminhalt befassen.😉 Das Gewicht könnt ihr nämlich auch vergessen.

Und dann wird bis 100 beschleunigt. Der jenige, der die schnellste Zeit gefahren ist, hat gewonnen. Fertig aus...............Nikolaus. Nichts anderes passiert auch auf der 1/4 Mile.

Und da es offensichtlich die Motor-Sport Journalisten ebenso sehen, gibt es die Beschleunigungsmeßzeiten und das mittlerweile seit 70 Jahren.

@Mr.Bernie

Wie hast du die Zeit gemessen ?

Mit einer Stoppuhr oder einem Beschleunigungsmeßgerät.

OBD-Adapter. Die Software startet die Messung sobald Geschwindigkeitssignal anliegt und stoppt bei 100 km/h.

Gruß

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Zitat:

@MrBerni schrieb am 24. Februar 2019 um 15:11:02 Uhr:


OBD-Adapter. Die Software startet die Messung sobald Geschwindigkeitssignal anliegt und stoppt bei 100 km/h.

Gruß

Hättest Du jetzt Stoppuhr geschrieben, dann hätte ich mein Veto eingelegt.

Mit OBD-Adapter habe ich aber persönlich keine Erfahrung. Vielleicht gehen die im Prospekt von einem Wagen mit geringerer Leistung aus.

Ändert aber nichts daran, dass z.B. Wandlerautomaten zwei Methoden können:

(a) aus dem Stand, Wechsel des Fußes von Bremse auf Vollgas und ab gehts
(b) aus dem Stand, aber links auf Bremse, rechts auf Gas, wenn Drehzahl nimmer steigt Fuß von der Bremse und ab gehts.

Rate was schneller ist. "Vorgespannt" geht etwas mehr. Vor allem wenns ein Turbo ist und dieser nicht erst Schwung holen muss um aus dem Lag/Loch zu kommen. IMHO sind die Nachkommastellen vollkommen irrelevant. Auf die nächste Sekunde aufzurunden ist vollkommen ok, mehr brauchts nicht.

Die ganzen "80 auf 120 im höchsten Gang" sind auch kappes. Weil es je nach Getriebe den Fahrzeugen Vorteile gibt, die bewusst "kurz" übersetzt sind. Also unnötig Drehzahl im höchsten Gang haben um im Autoquartett "besser" zu sein. Sowas deppertes hatte z.B. mein ehemaliger A4 V6. Audi hatte versucht die 3er mit dem M54 Motor auszustechen, aber hat nix wirklich in den Motor investieren wollen. Also 5V Kopf und eher kurzes Getriebe. 80-120 sah gut aus. Im Katalog. Die Karre konntest du ohne Probleme 1-3-5 fahren. In der Stadt. Das Sechsganggetriebe war noch blöder. Gesamtübersetzung gleich, aber noch ein (überflüssiger) Gang mehr. Nur damit im Katalog "Sechsgang" stand.

Bei Turbos ist 80-120 auch so ne Sache. Ziehste den von unten heraus im korrespondierenden Gang stumpf durch oder erzeugst du mit Einsatz der Bremse z.B. ne künstliche Last um die Abgasmenge und damit das Turbolag zu verringern? Oder wäre nicht der kleinste Gang, der das erreichen der jeweiligen Geschwindigkeit gestattet der "richtige" für 80 auf 120? Bei den meisten Benzinern wärs der Dritte. Und bei Automaten / DSG machte bei "80 konstant und Vollgas" im Vergleich was? Kickdown unterbinden bzw "Manual" zu fahren? Nimmste dann bei 9-Gang Versionen den Gang für Höchstgeschwindigkeit oder den höchsten Gang? Bei vermutlich DREI Schongängen ist jede Antwort zwischen "3 bis X" irgendwie zu begründen".

Die haben wohl einfach die Werte eines anderen, schwereren Wagens mit dem selben Motor/Getriebe genommen... Also "Druckfehler". Weil es gab da vor kurzem eine Motoränderung: Der neue hat 5 PS und und ein paar NM mehr. Soll jetzt aber über eine Sekunde langsamer sein... Kam mir schon gleich komisch vor...

Gruß

Ich schrieb bereits, ihr seht das alles viel zu kompliziert.

Natürlich wird die schnellere Wandler Methode gewählt. Es fragt doch auch keiner, ob die Zeit mit oder ohne Launch Control geschafft wurde. Auf der 1/4 Mile fragt auch keiner seinen Gegner, ob er aus dem absoluten Leerlauf oder mit erhöhter Drehzahl gefahren oder ob er mit Nitro oder Slicks gefahren ist. Der schnellere gewinnt nun mal.

Laßt einfach die ganzen Variablen außen vor, dann passt es.

Zitat:

@mike cougar schrieb am 24. Februar 2019 um 15:58:15 Uhr:


Ich schrieb bereits, ihr seht das alles viel zu kompliziert.

Natürlich wird die schnellere Wandler Methode gewählt. Es fragt doch auch keiner, ob die Zeit mit oder ohne Launch Control geschafft wurde. Auf der 1/4 Mile fragt auch keiner seinen Gegner, ob er aus dem absoluten Leerlauf oder mit erhöhter Drehzahl gefahren oder ob er mit Nitro oder Slicks gefahren ist. Der schnellere gewinnt nun mal.

Laßt einfach die ganzen Variablen außen vor, dann passt es.

Damit ist aber jegliche Relevanz für den Anwender gegessen.
Es macht nämlich einen deutlichen Unterschied, ob man "vorladen" darf (sprich 10 Sekunden vor Messebeginn schon auf dem Gas steht oder beim rollenden Start schon einige Zeit vorher beschleunigen kann) oder erst ab Messebeginn beschleunigt wird.
Dabei ist die zweite Variante eigentlich diejenige, welche den besseren Bezug zur Realität hat.

Entsprechend halte ich es auch für die einfachste Lösung, mit einem betriebsbereiten Fahrzeug schlicht ab Messbeginn erst zu beschleunigen, alles andere verfälscht das Ergebnis nur unnötig und erhöht den Aufwand.

Sehe ich auch so. Launchcontrol-Werte sind genauso für die Tonne wie den Wandler an der Festbremsdrehzahl zu quälen.

Gruß

Zitat:

@GaryK schrieb am 24. Februar 2019 um 15:38:48 Uhr:


Ändert aber nichts daran, dass z.B. Wandlerautomaten zwei Methoden können:

(a) aus dem Stand, Wechsel des Fußes von Bremse auf Vollgas und ab gehts
(b) aus dem Stand, aber links auf Bremse, rechts auf Gas, wenn Drehzahl nimmer steigt Fuß von der Bremse und ab gehts.

Nach Norm wird Methode b) genutzt. Und das sind die Werte, die dann im Katalog landen.

Und die sichere Methode, mit der man bei andauernder Verifizierung der Werte auch den Wandler hinrichtet.

Wenn ich das Getriebe im Stand zehn Sekunden an der Festbremsdrehzahl halte, ist das Getriebe vermutlich anschließend schon im Eimer.

Zitat:

@MrBerni schrieb am 24. Februar 2019 um 16:28:17 Uhr:


Sehe ich auch so. Launchcontrol-Werte sind genauso für die Tonne wie den Wandler an der Festbremsdrehzahl zu quälen.

Gruß

Das Praxisferne dieser Methode merkt man sogar ganz direkt, wenn man mal (höchst selten) an der Ampel einen kleinen Sprint einlegt. Bis die turbogeladenen Motoren so etwas wie Vortrieb erzeugen, bin ich mit dem Sauger schon mindestens 10 bis 15 Meter weg. Denn niemand steht da an der roten Ampel mit LaunchControl und rührt das Getriebeöl blasig. 😁

Also meiner sprintet instantan los wenn ich Gas gebe. Vor allem im Sport-Modus.

Gruß

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