Vollbremsung üben?

Hallo Freunde,

gestern wars mal wieder so weit, alles wie immer mit unserer Truppe los gedüst schöne Tour Richtung Olsberg zum Motorradfestival gemacht.

Ein bisschen Regen tut keinem Weh also munter weiter. Dann am Ziel angekommen macht einer von uns ne Vollbremsung und papt sich auf die Nase.... Wie soll es anders sein Polizei war auch schon da... haben ihm aber nicht hoch geholfen, das durften wir dann machen, die Herren könnten sich ja die Finger schmutzig machen!

FRAGESTELLUNG:

Jetzt meine Frage, übt ihr ab und zu mal eine "Gefahrenbremsung" ?
Ich übe es häufiger und Bremse nun von 100 auf 0 in knapp 40 Metern ohne ABS, aber wie siehts bei Regen aus?

Grüße

Beste Antwort im Thema

Nein, perfekt bin ich nicht unterwegs... aber sagte ich nicht... 25% unter dem von mir eingeschätztem Maximum usw.? Mit Hirn usw.? Sagte ich nicht... dass man eben nur das und so fahren sollte, wie es seinem Können eben entspricht? Usw. usf....? Denk mal drüber nach... was ich wirklich gesagt habe....

Und nein, ich pers. habe bis heute kein ABS je gebraucht... bin aber sicherlich doch schon ein paar km mehr auf der Walz als der Großteil hier und war lange auch wie die wilde Waldsau unterwegs. Mir ist es aber auch völlig pupsi, ob nun ein ABS dran ist oder nicht.... die Info lösch ich sofort aus meinem inneren Fahrprogramm...
Für mich ist und bleibt es ein Notnagel für "absolut saublöd gelaufen"... kann das Zünglein an der Waage sein... oder eben auch nicht. Bis dato musste ich so ein ABS aber aus Neugier bewusst ärgern... um damit mal bisserl zu spielen. Und glaub mir.... soviel wie manche denken.... kann das auch wieder nicht.

Lass es mich mal anders sagen: Man muss erst lernen, verstehen, können... erst dann ist ein ABS in seinem Element - als Notnagel für "ganz blöde gelaufen". In dem Moment, wo man denkt "muss ich nicht, kann ich ignorieren usw.... ABS an Bord"... in dem Moment wirds brandgefährlich. Und das predige ich auf jedem Training. 😉

Sei doch mal ehrlich - ist es z.B. besonders schlau, wenn man knapp hinter einem Auto bei Gelb noch aufreisst? Nein? Also...

Du kannst es drehen und wenden wie Du willst - ohne langen Ungeübte zu zaghaft zu und machen wieder auf (Gefühlssache..).... mit dto.
Erst die Übung und Kopfarbeit (Fahrerprogramm/Vertrauen/Schweinehund) lassen beide Varianten optimal funzen - und wenn man beides kann (ca. 10ms2)... wird das ABS zum nützlichen "scheisse gelaufen" Helfer. In Schräglage oder solchen Dingen... vergiss es.
Die Einstellung "Wer ist schon immer fit oder fährt nur so wie er kann" ist oft tödlich... wir reden von einem verdammt gefährlichem Hobby... welches wenig Fehler oder Fehleinschätzung verzeiht.

Also nochmal - ich hab nichts gegen ABS... ich hab nur was gegen ideologisches Sendungsbewusstsein nebst unkritischer Betrachtung mit Heiligsprechung 🙂

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Zitat:

Original geschrieben von 1,9lgurke



Zitat:

Original geschrieben von Lewellyn


Wenn Du den Unterschied zwischen "einfach weiterfahren" und "Tot unterm Trecker liegen" als geringen Vorteil ansiehst...
Amen Bruder!

Volle Zustimmung.

Letztens hat mir mein ABS wieder den Arsch gerettet. Patschnasse Fahrbahn, Regen hatte aber schon fast aufgehört. Mit 60 fuhr ich auf der autobahnmäßig ausgebauten Strasse hinter einem PKW auf der linken Spur auf die grüne Ampel zu. kurz vor erreichen der Ampel springt diesse auf Gelb. Der PKW reagiert nicht. OK, rauschen wir zusammen bei sattgelb über die Ampel. bei der Nässe scharf bremsen ist eh Mist. Plötzlich flammen die Bremslichter auf und der PKW steigt voll in die Eisen. Nach der Schrecksekunde tue ich es ihm gleich. Einen Sekundenbruchteil später breitet sich etwas Panik bei mir aus. Die Bremswirkung ist nahe Null. Unwillkürlich ziehe ich stärker am Hebel. Zwei weitere Sekundenbruchteile später hat das Vorderrad die Umdrehung beendet und die Bremsscheibe, vom Wasser befreit, beschließt spontan, heftig Reibung aufzubauen. Übergangslos rattert das ABS los und ich komme zwei Meter hinter dem PKW zum stehen.

Eine Situation, die ich niemals und unter keinen Umständen ohne ABS heile überstanden hätte.

Zitat:

Original geschrieben von Lewellyn


Letztens hat mir mein ABS wieder den Arsch gerettet. Patschnasse Fahrbahn, Regen hatte aber schon fast aufgehört. Mit 60 fuhr ich auf der autobahnmäßig ausgebauten Strasse hinter einem PKW auf der linken Spur auf die grüne Ampel zu. kurz vor erreichen der Ampel springt diesse auf Gelb. Der PKW reagiert nicht. OK, rauschen wir zusammen bei sattgelb über die Ampel. bei der Nässe scharf bremsen ist eh Mist. Plötzlich flammen die Bremslichter auf und der PKW steigt voll in die Eisen. Nach der Schrecksekunde tue ich es ihm gleich. Einen Sekundenbruchteil später breitet sich etwas Panik bei mir aus. Die Bremswirkung ist nahe Null. Unwillkürlich ziehe ich stärker am Hebel. Zwei weitere Sekundenbruchteile später hat das Vorderrad die Umdrehung beendet und die Bremsscheibe, vom Wasser befreit, beschließt spontan, heftig Reibung aufzubauen. Übergangslos rattert das ABS los und ich komme zwei Meter hinter dem PKW zum stehen.

Eine Situation, die ich niemals und unter keinen Umständen ohne ABS heile überstanden hätte.

Und genau dafür gibt es moderne Fahrassistenzsysteme. Ich bestreite nicht, dass ein talentierter, perfekt ausgebildeter, ausgeruhter und konzentrierter Fahrer der Elektronik überlegen ist. Aber wer von uns hat für die Fahrzeuge, die er bewegt - egal ob Auto, LKW oder Krad - überdurchschnittliches Talent, ist fahrtechnisch perfekt ausgebildet, bei jeder Fahrt absolut ausgeruht und immer zu 100% konzentriert?

Tolles Beispiel, Lewellyn, auch wenn ich dir solche Situationen natürlich nicht wünsche und froh bin, dass nichts passiert ist!

Pass auf... die von mir genannten Zahlen stammen aus einer ganzen Reihe von Versuchsfahrten mit diversen Bikes und mehreren Fahrergruppen. Diese haben im Verlauf dann eben auch noch Bremstrainings erhalten, wodurch sich die Werte natürlich noch verbessert haben. Aber manche sind natürlich schlauer als alle Verkehrspsychologen und der TÜV zusammen 🙄

Deine gelbe Ampel - schönes Beispiel. Wenn Du (noch dazu bei Regen) so **** bist, dass Du bei GELB einem Auto nachhetzt... brauchst natürlich öfter ein ABS... aber das sagte ich ja bereits. QED!
Ferner... wie wär´s mit dran vorbei? Oder mit Abstand? Oder....
Trecker - hm... interessant... 10ms2 gegen 10ms2 und 10ms2 (max) stehen also eher? 😛

Du lieferst einfach nur tolle Beispiele dafür, wie man sich selbst in eine saublöde Situation bringt.

Genau diese ideologisch fast schon religiöse Verherrlichung nebst Missionierungsdrang ist eben das was ich meine (und Verkehrspsychologen stützen).... exakt dann wirds zum gefährlichen Mist.

Wer lesen kann ist übrigens klar im Vorteil: Hab ich von einem ABS grundsätzlich abgeraten? Nein? ...aha.
Einfach mal versuchen, das Gesagte zu verstehen... 😉

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Es entsteht hier aber der Eindruch das du immer perfekt unterwegs bist, nie Fehler machst und deshalb kein ABS brauchst.

Logisch, üben üben üben....😁 Erst kürzlich hat mich so eine selbsternannte "Trainerin" ein Vollbremsung von 250km/h auf ca 80km/h "üben" lassen, in nicht sehr vielen 10 Metern, nicht sehr viel mehr als 100m, als sie ohne Blinker in ihrem silbernen Polo rüberzog. Zefix, halleluja...😮😠
Tatsache ist, dass Gleitreibung sehr viel geringer ist als Haftreibung, dazwischen scheint aber ein schwer einzuschätzender Bereich zu liegen, wo der Reifen(-gummi) Schlupf hat. Ein Stotter-Rutsch-Brems-ABS hat somit sicher einen theoretisch (!!) längeren Bremsweg, als eine perfekt an der Haftreibungsgrenze gehaltener Bremsvorgang. Nur das kriegt halt unsereiner sicher nicht hin, schon gar nicht in einer Schrecksituation, deswegen ist halt ABS meistens bei Gefahrenbremsungen besser, wenn es wirklich gut funktioniert, aber ob letzteres 100%ig immer wirklich der Fall ist, wage ich "imho" etwas zu bezweifeln.
Außerdem ist es sicher sehr wichtig, auch das Bremsen ohne ABS zu lernen, denn bei Bremsen in der Kurve kann man auch auf die Schnauze fliegen, lange bevor das ABS einsetzt, wenn es sich nicht in Schräglage sowieso abgeschaltet hat.
Bei nasser Fahrbahn fahre ich wie auf Eiern, da hängt mich in der Kurve jedes Fahrrad ab - ich habe noch nie ABS am Motorrad gehabt - schon weil diese Moppeds sind mir einfach noch zu teuer. Bei Nässe, wenn's geradeaus geht, ist man sicher mit ABS viel besser dran, aber auch hier gilt ganz besonders, dass Haftreibung viel größer als Rutschreibung ist.
Ein ABS, das die Reifen genau an der Haftreibungsgrenze hält, gibt es meines Wissens noch nicht, so genau geht kein Navi, andere Möglichkeiten, naja, überleg' ich mir noch, vielleicht fällt mir ja wieder was völlig blödes sinnloses nutzloses ein, worauf dann alle anderen natürlich auch schon lange vorher gekommen sind (kam mir gerade so hoch von ner ganz anderen Baustelle...), sollte es doch funktionieren. Aber vielleicht gibts das ja doch schon lange irgendwo, ist meistens so bei guten Ideen, nur weiß es keiner.

ABS kann auch versagen, und dann ist ganz Feierabend mit der Bremse - z.B. bei meinem Auto ist irgendwie ein Sensor verdreckt (oder was weiß ich), jedenfalls schaltet sich das ABS ständig aus. Soweit kein Problem, aber manchmal schaltet sich das vermaledeite ABS während der Fahrt wieder ein, irgendeine Elektronik fährt hoch, bzw. irgendein Reservoir läuft mit Bremsflüssigkeit voll (oder was weiß ich was es da tut) und währenddessen ist nix mit Bremsen, fast gar nix, Pedal am Bodenblech - na denne, gesundes Gottvertrauen wünsche ich. (Und hoffentlich klebt meine TÜV-Plakette morgen noch am Auto...)

Gruß🙂

PS: Ähem, ich kann's auch noch net so recht... nicht dass ich hier einen falschen Eindruck mache😁😕, aber theoretisch ist's eigentlich völlig klar...

Nein, perfekt bin ich nicht unterwegs... aber sagte ich nicht... 25% unter dem von mir eingeschätztem Maximum usw.? Mit Hirn usw.? Sagte ich nicht... dass man eben nur das und so fahren sollte, wie es seinem Können eben entspricht? Usw. usf....? Denk mal drüber nach... was ich wirklich gesagt habe....

Und nein, ich pers. habe bis heute kein ABS je gebraucht... bin aber sicherlich doch schon ein paar km mehr auf der Walz als der Großteil hier und war lange auch wie die wilde Waldsau unterwegs. Mir ist es aber auch völlig pupsi, ob nun ein ABS dran ist oder nicht.... die Info lösch ich sofort aus meinem inneren Fahrprogramm...
Für mich ist und bleibt es ein Notnagel für "absolut saublöd gelaufen"... kann das Zünglein an der Waage sein... oder eben auch nicht. Bis dato musste ich so ein ABS aber aus Neugier bewusst ärgern... um damit mal bisserl zu spielen. Und glaub mir.... soviel wie manche denken.... kann das auch wieder nicht.

Lass es mich mal anders sagen: Man muss erst lernen, verstehen, können... erst dann ist ein ABS in seinem Element - als Notnagel für "ganz blöde gelaufen". In dem Moment, wo man denkt "muss ich nicht, kann ich ignorieren usw.... ABS an Bord"... in dem Moment wirds brandgefährlich. Und das predige ich auf jedem Training. 😉

Sei doch mal ehrlich - ist es z.B. besonders schlau, wenn man knapp hinter einem Auto bei Gelb noch aufreisst? Nein? Also...

Du kannst es drehen und wenden wie Du willst - ohne langen Ungeübte zu zaghaft zu und machen wieder auf (Gefühlssache..).... mit dto.
Erst die Übung und Kopfarbeit (Fahrerprogramm/Vertrauen/Schweinehund) lassen beide Varianten optimal funzen - und wenn man beides kann (ca. 10ms2)... wird das ABS zum nützlichen "scheisse gelaufen" Helfer. In Schräglage oder solchen Dingen... vergiss es.
Die Einstellung "Wer ist schon immer fit oder fährt nur so wie er kann" ist oft tödlich... wir reden von einem verdammt gefährlichem Hobby... welches wenig Fehler oder Fehleinschätzung verzeiht.

Also nochmal - ich hab nichts gegen ABS... ich hab nur was gegen ideologisches Sendungsbewusstsein nebst unkritischer Betrachtung mit Heiligsprechung 🙂

Sicher ist es sinnvoll vorausschauend zu fahren. Aber so fahren, dass man nie eine Gefahrenbremsung machen müsste, halte ich für unmöglich. tec-doc fährt auf der Landstraße wahrscheinlich 30. Hinter jedem Baum könnte schließlich ein Tier hervorspringen und da muss man ja so angepasst sein, dass man nicht in die Verlegenheit kommt mal voll in den Anker zu gehen. Und selbst wenn ich auch gerade auf dem Möp noch viel mehr als im Auto immer von den höchst möglich dümmsten Verkehrsteilnehmern ausgehe, die einen gefährden könnte. Manchmal kann man gar nicht sooo blöd denken, was manchmal für Verkehrssituationen entstehen...

Auf der Rennstrecke wo ein Profirennfahrer jedes Granulatkügelchen kennt ist er ohne ABS sicher besser auf der Bremse, wo es auch keine Überraschungsmomente gibt. Für mich hat das ABS eben für diese Überraschungmomente einen Sinn. Und diese kann man im öffentlichen Verkehr nie ausschließen und wenn man echt jede kleine eventualität im Kopf durch spielt, kann man das Möp gleich stehen lassen...

Grundsätzlich stehe ich dem technischen Firlefanz, egal ob beim Auto oder Motorrad, eher kritsch gegenüber. Nun ist gerade beim Auto eine der wenigen Innovationen, die wirklich sinnvoll ist, gerade das ABS, so es denn abschaltbar ist.

Beim Zweirad sieht dies indes etwas anders aus. Beim Auto gewährleistet das ABS, daß das Fahrzeug trotz Vollbremsung lenkbar bleibt. Das ist beim Motorrad leider nicht der Fall. Denn wer in der Kurve, mithin also in Schräglage, in der Regelbereich des ABS gelangt, wird sich mit großer Wahrscheinlichkeit trotzdem ablegen.

Vielleicht ist für die ABS-Skeptiker ja auch dieser Test ggf. lesenswert. Klar ist natürlich auch, dass ABS kein Allheilmittel ist, aber bin nachwievor glücklich darüber, dass mein cbf600 ABS hat.

http://www.adac.de/.../default.asp

Ahja. Und wer ohne ABS in der Kurve überbremst, ist besser dran?

Immer dieses Kurvengebremseargument. Wer in der Kurve Vollbremsen muss, hat entweder vorher was grundlegendes falsch gemacht oder sieht sich einer plötzlichen Notsituation gegenüber. Wo auch immer die gerade hergekommen sein soll, in einer Kurve. In beiden Fällen ist es pupegal, eine Vollbremsung ist in Schräglage immer schlecht. Weil in der Regel sich das Mopped aufrichtet und zügig der Leitplanke entgegenstrebt. Wenn nicht durch Überbremsung die ganze Fuhre einfach wegrutscht.

@ Tecdoc Ich habe natürlich nicht beschleunigt, sondern bin in gleichbleibendem Abstand hinter den augenscheinlich ebenfalls einfach durchrollenden PKW hergefahren. Dass der plötzlch Anker wirft, hatte ich so nicht mit gerechnet. Der Abstand war knapp bemessen, aber an sich ausreichend. Wäre er größer gewesen, hätte ich sowieso wegen der dann roten Ampel bremsen müssen. Es war genau die Situation, wo alles zusammenkommt, was schief gehen kann. Ich behaupte ja nicht, dass mein Bremsweg mit ABS kürzer war, sondern dass ich den Reibwertsprung durch die nasse Scheibe höchstwahrscheinlich nicht ohne Sturz überstanden hätte.

Zitat:

Original geschrieben von tec-doc



Es ist also nicht so der Bremsweg, als der evtl. vermiedene Rutscher, welcher ABS hervorhebt.

Genau das ist es! Die meisten Stürze passieren nicht weil der Bremsweg zu lang ist sondern weil ein blockierendes Rad den Fahrer überfordert. Hier ist ABS genau der richtige Ansatz um Unfälle zu vermeiden.

Wenn durch ABS der Fahrer auf dem Bike bleibt und dann doch noch einen Aufprall etwa auf einen PKW nicht vermeiden kann, dan sid die Chancen zu überleben oder glimpflich davon zu kommen deutlich höher als bei einem Aufprall der auf dem Boden rutschend erfolgt. Ich selbst habe kein ABS aber beim nächsten Bike.......

Lieber tec-doc,

Du hast natürlich grundsätzlich nicht unrecht. Der Mensch neigt dazu, bei größerem Sicherheitsgefühl auch größere Risiken einzugehend, was sich durchaus in Statistiken nachweisen lässt. Und dass Fahrassistenzsysteme nutzlos sind, wenn über den Möglichkeiten, die aktuelle Verkehrslage und Physik hergeben, gefahren wird, ist auch klar. Ebenso die Tatsache, dass die Vermeidung gefährlicher Situationen besser ist als deren Überstehen.

Nichts desto trotz sind die wenigsten unter uns perfekte Verkehrsteilnehmer. Wie ich schon geschrieben habe, dazu gehören Faktoren wie Talent und Ausbildung, aber auch persönliche Fitness. Bist Du, tec-doc, körperlich absolut fit? Oder bist Du immer absolut ausgeruht, wenn Du am motorisierten Straßenverkehr teilnimmst? Ich meine hier auch das Autofahren!

Mir persönlich ist kein Kraftfahrer bekannt, der auch nur ansatzweise an den perfekten Verkehrsteilnehmer herankommt. Im Gegenteil, die meisten die ich kenne - mich eingeschlossen - haben doch in Teilbereichen ganz erhebliche Defizite. Wir alle passen unsere Fahrweise an diese Defizite an. Die meisten Fahrer die ich kenne haben panische Angst vor unter- und übersteuernden Autos. Also wird halt durch die Kurve geschlichen. Ich bin oft ein ganzes Stück zügiger unterwegs (5 bis 10 km/h mehr können verdammt schnell sein, das meine ich mit zügiger). Dafür fange ich die Hinterachse meines Autos ein, bevor die DSC überhaupt in Aktion tritt.

Dafür bin ich morgens manchmal derart verschlafen unterwegs, dass es nicht feierlich ist. Und wenn ich es eilig habe, muss ich mich jedesmal dazu ermahnen, doch nicht zu fahren wie der letzte Arsch. Außerdem hatte ich schon so manche Kurve falsch eingeschätzt und viel Glück, dass dabei nichts passiert ist.

Also: Bei so viel Unvermögen im Straßenverkehr, tec-doc, bist Du dir sicher dass Fahrassistenzsysteme nicht nach Aufwägen von Vor- und Nachteilen letzten Endes doch einen Segen darstellen?

ist ja mal wieder typisch, der kampf pro und kontra abs....

dieses thema habe ich nicht erstellt um für oder gegen abs zu sprechen oder argumente zu hören! es ging mir einfach darum zu erfahren wie oft ihr eine bremsprobe durchführt um euch sicher zu fühlen!

für die tolle antwort von fruchtzwerg bedanke ich mich herzlich! genau solch eine tabelle habe ich gesucht! jetzt kann ich stolz auf mich selber sein, bin wohl ein kleiner rossi verschnitt ohne jegliche fahr erfahrung 😁 😁 😁.... da liege ich mit meinen 40 metern von 100 auf 0 gut im rennen auch ohne abs 😉 und ohne 180iger pelle 🙂

@lewellyn : also dieses kurven aspeckt spielt doch eine wichtige rolle denn viele wissen nicht das man auch bei abs nicht voll zu langen darf! ich sage es noch einmal: 70% bremskraft sonst liegste da!

und für mich persönlich: ich übe sehr häufig gefahrbremsungen und zwar aus 100 kmh geschwindigkeit oder schneller!!!!!!! und ihr könnt sagen was ihr wollt! ICH habe die erfahung gemacht damit gut zu fahren, egal ob schreckmoment oder nicht, wenns darauf ankommt weiß ich wenigstens annähernt was ich kann bzw. darf ohne das sie mich vom sattel wirft!

ich rate euch es zu üben, ohne angst zu haben, ist euer eigenes leben welches unterm trecker landet... auch mit abs! üben üben üben, das ist nicht nur ein hobby sondern auch ein sport vergesst das nicht!

grüße

Ihr seid irgendwie gschpassig... habe ich gesagt "ABS ist per se schlecht"? ....oder habe ich es nur auch von "der anderen Seite" auch mal kritisch betrachtet und das ideologische Hurra etwas relativiert? Oh mei... ich habe sogar ganz klar gesagt, wann es Sinn macht...

Zum ADAC "Bericht"...
Allianz - nunja, bei der Einführung des ABS bei PKW haben die Versicherer ebenfalls tolle Ergebnisse errechnet und Rabatte für ABS Fzg. eingeräumt. Leider schade ist alle Theorie bekanntlich grau... und sie haben das ganz schnell wieder abgeschafft, weil die Zahlen sich schlicht keinen Furz verändert haben. (Sagte ich das nicht schon? )

Zu den Zahlen usw. sag ich mal gar nichts weiter... aber wenn man schon lesen will, kann es nichts schaden auch kritischen Versuchen und Berichten zu kramen - denn es gibt ja zu allem Hurra und auch Buh.... die Wahrheit liegt idR in der Mitte. Jedenfalls gibt es Versuche, welche etwas weniger "zielorientiert" aufgebaut sind, sagen wir mal so.

Wesentlich ist eine Aussage: Der Umgang muss trainiert werden....
Und dann sind wir soweit, wie anders eben auch - kann der Fahrer nix oder hat kein Hirn... ist alle Assistenz für den Popo. Das Wort Assistenz mag ich eh nicht... es suggeriert einen ganz normalen Fahrzustand, bei dem ein Helferlein den Fahrer unterstützt. Das ist es aber nicht... es greift ein, wenn der Fahrzustand nicht mehr normal ist und schafft evtl. noch ein Zünglein, wenn der Fahrer diesbezüglich gar nichts mehr macht.
Und in solche Situationen bringt man sich - überwiegend, seltenst anders - nunmal selbst... oder eben nicht.

Gelbe Ampel....
Nun, nachdem das Auto ja schon Gelb sah... hätte man sich einfach an die StVO halten können und erstrecht stehen bleiben? Abstand war ok... aha... nasse Fahrbahn bei Regen, echte Überraschung?
Müde und DSC im Einsatz? Aha... sicher bin ich nicht in Rallyzustand all the time... aber dann fahr ich auch nicht so - ziemlich einfache Lösung.
Rehlein ... 30 auf der Landstraße ( 😛 ).... das ist jetzt so überzogen... da fällt mir nicht mal was dazu ein.

Mal eine andere Frage - nachdem ja in diesen Argumenten indirekt postuliert wird, dass man ohne ABS so nicht fahren sollte bzw. ihr euch das nicht trauen würdet.... kann man ja getrost QED zu der These "psychologische Wirkung" sagen. Denn die Situationen sind allesamt schlicht hausgemacht und diplomatisch gesagt "unklug" und ein ABS ändert daran auch nichts.

Mich fasziniert immer wieder, wie harsch manche auf "150 auf der Landstraße" einhacken und dabei Konter wie "konzentrierte Fahrweise usw." wegwischen, ihre latenten eigenen Unzulänglichkeiten und Fahrweisen aber mit Ausreden und ABS schmücken und relativieren... ihr wisst aber schon, welche Biker und wo diese die "Gameoverlisten" anführen?
Nein, den perfekten VT gibts nicht - aber solche, welche ihren Fahstil an ihr Können, die Situation usw. anpassen... und solche, welche das eben nicht machen und dies auch noch relativieren wollen.
Ich weiß manchmal nicht so recht, welche Fraktion mir mehr Sorgen macht.

However, gegen die Jünger einer Religion zu predigen... ist bekanntlich sinnfrei.
Gegen ein ABS habe ich (zum xten Mal) nichts einzuwenden - nur gegen den heiligsprechenden Quark, welcher dazu unreflektiert fabuliert wird.
Ich neige eher zu der Ansage: Fahren lernen, Physik verstehen, Situationen erkennen lernen, Bike beherrschen - und dann ggf. das ABS einfach vergessen und so fahren als gäbs das Ding nicht - dann kann es das leisten, was es soll - den neg. Lottogewinn "löschen". Achja... und auf der Strada immer 25% unter dem jeweiligen Max bleiben... 😉

Würdet ihr mit dem gleichen Feuereifer für Fahrtrainings in diesen hl. Krieg ziehen (wer kein ABS hat ist doof, schon im Grab bla blubb) - wäre das deutlich besser.

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