Verschiedene Fragen zu Batteriewechsel, D+ und Kraftstoffentnahme
Hallo miteinander,
ich habe mir einen Crafter 2 gekauft um ihn als Womo um zu bauen. Als erstes möchte ich die Starterbatterie ersetzen und tauschen. D.h. ich möchte die jetzige AGM Starterbaterie als 2.Batterie für den Wohnbereich verwenden und habe als neue Starterbatterie eine EFB Batterie mit 100AH gekauft. Getrennt werden Sie durch ein Ladebooster. Dazu habe ich 2 Fragen:
1) Was ist beim Tausch der Startbatterie zu beachten? Im Handbuch steht das dazu spezielle Gerätschaften notwendig sind, da die Ladeparameter angepasst werden müssen. Ist das Marketing oder steckt da eine echte notwendigkeit dahinter?
2) Es steht weiterhin das nur eine Originale Batterie, also AGM zu verwenden ist. Ich habe mich jedoch bewusst für eine EFB entschieden, da sie angeblich als Starterbatterie besser sein soll. Als Bordbatterie habe ich dann 2 AGM.
Dann hätte ich noch die Frage wo ich D+ abgreifen kann. Das Kabel an der Lima verschwindet in einem dicken Strang und kommt an einem Gerät heraus das ich nicht kenne.
Letzte Frage. Es soll eine Luft Standheizung installiert werden. Wo könnte ich am besten ein T-Stück anbringen? Oder wo befindet sich die Tankentlüftung? Dann würde ich da ein Rohr einbauen. Das Fahrzeug hat schon eine WW Standheizung.
PS. Ich finde nirgends eine technische Anleitung für das 17er Modell. Nur für Crafter 1. Nicht einmal die Sicherungen sind gekennzeichnet. Hat da wer ein Tip?
10 Antworten
Crafter BJ 2007
Habe das auch gemacht, aber ohne Booster.
Gibt bei Mercedes eine Konsole um die 2. Batterie ordentlich im Motorraum links oben einzubauen. Siehe Bild, Batterieträger. D+ nimmt man links unter dem Lenkrad mit einem Pin ab. So einen Pin bekommt man bei VW, da ist dann der Stecker mit Kabel dran. Stecker an die entsprechende Stelle stecken und Kabel dann verwenden.
An dem Kabel ist dann ein sauberes D+ Signal. Ich meine ich hab das D+ dann zu einem Trennrelais geführt. Das musste ich auch extra kaufen, hatte keines vorbereitet. Nun ist es unter dem Fahrersitz.
Habe ein T-Stück für China-Luftstandheizung für Laderaum in die vorhandene Dieselleitung von der original Eberspächer Standheizung für Kühlwasser und Fahrerhaus eingebaut.
Danke für die Info. Leider bringt mir das nichts, da ich ja geschrieben habe das ich den Crafter 2 habe. Bj.17. Und der unterscheidet sich zum Sprinter deutlich. Die 2 Zusatzbatterien finden unter den Beifahrersitzen gut Platz. Das D+ Signal habe ich bewust zwar nicht, aber ich habe links unter dem Lenkrad eine Sicherung gefunden die Strom hat wenn der Schlüssel umgedreht wird und kein Strom, wenn die Zündung aus ist. Das reicht mir. Was ich noch nicht gefunden habe ist eine saubere Ableitungsmöglichkeit für den Diesel.
Ähnliche Themen
D+ ist nur noch wohl bei den Eu6 Fahrzeuge über einen Simulator möglich. Wir haben auch über den Zündkontakt für den Ladebooster übernommen, nachteil Zündung nicht eingeschaltet vergessen.
Wieso nimmt man nicht einfach ein automatisches Trennrelais ?
Das soll bei anderen sehr gut funktionieren.
Trennrelais messen wohl irgendwie nur die Spannung eine ganz einfache Lösung, die andere Variante kann dann beide Batterien gleichzeitig Laden. da die Lichtmaschine auch bereits dafür ausgelegt ist und Ströme will nichts falsches sagen über 150ah abgeben kann.
Zitat:
@kuhtreiber1988 schrieb am 27. September 2022 um 18:17:47 Uhr:
Dazu habe ich 2 Fragen:
1) Was ist beim Tausch der Startbatterie zu beachten? Im Handbuch steht das dazu spezielle Gerätschaften notwendig sind, da die Ladeparameter angepasst werden müssen. Ist das Marketing oder steckt da eine echte notwendigkeit dahinter?
Nach allem was ich bisher herausgefunden habe JA:
Der Crafter 2 hat EURO6 und ein BMS (BatterieManagementSystem): Das Bedeutet, dass das Fahrzeug versucht durch eine intelligente Regelung die LiMa Kraftstoff zu sparen. Dabei versucht das BMS einen bestimmten Ladezustand nicht zu überschreiten. Zeitweise wird der für die Fahrt notwendige Strom aus der Starterbatterie gezogen, und die LiMa komplett entkoppelt.
Fehlen dem BMS nun wichtige Kenngrößen zur Batterie oder geht es von falschen Werten aus, kann das natürlich zu Problemen führen.
Ergo:
Ja - eine Wechsel der Batterie muss (wenn andere Kapazität und/oder Typ) angelernt/codiert werden.
Im Übrigen ist genau dieses Laden bis max. 80% ein großes Problem für WoMo Ausbauten, denn es ist mitnichten so, dass die Batterie bei Fahrtende geladen sein muss, denn das BMS lädt eben nur bei Bedarf und eben nur bis max. 80%. Es kann also sein, dass man nur mit 60% am Stellplatz ankommt und vielleicht nur noch rund 10% nutzbare Kapazität zur Verfügung hat.
In der Ausbaurichtlinie ist die Rede von einem "Ladetaster" mit dem auf Kundenwunsch das System den maximalen Ladezustand der Batterie erreicht. Im Grand California ist das wohl über so eine Schalttafel gesteuert.
Wie und ob man das nachrüsten kann habe ich leider noch nicht herausfinden können.
Ich habe aber davon gelesen, dass einige Erfolg hatten, den Messshunt von der Starterbatterie zu trennen. Damit wurde erreicht, dass die LiMa nicht entkoppelt. Nachteil dürfte allerdings ein höherer Spritverbrauch (das ist definitiv messbar!) sein. Außerdem wäre ich mir nicht sicher, ob das nicht an anderer Stelle zu Fehlern im BMS führt.
Zitat:
@kuhtreiber1988 schrieb am 27. September 2022 um 18:17:47 Uhr:
2) Es steht weiterhin das nur eine Originale Batterie, also AGM zu verwenden ist. Ich habe mich jedoch bewusst für eine EFB entschieden, da sie angeblich als Starterbatterie besser sein soll. Als Bordbatterie habe ich dann 2 AGM.
Nach allem was ich bis jetzt herausgefunden habe, könnten die Aufbaubatterien dann bei Dir aber nicht mehr über das werksseitige Trennrelais geladen werden. Das wäre nur bei Batterien des gleichen Typs und Kapazität sinnvoll.
Dazu kommt, dass das mit dem Trennrelais sowieso so eine Sache ist, denn mit eben diesem Trennrelais kann die Aufbaubatterie nie einen höheren Ladezustand als die Starterbatterie erreichen und man will natürlich mit voll geladener Aufbaubatterie am Stellplatz ankommen (siehe Erläuterung oben).
Das heißt, dass Du Dir Gedanken machen musst:
1) Wo sollen die 2 AGM Batterien verbaut werden
2) Wo soll der Ladebooster verbaut werden
3) Wie sorgst Du dafür, dass das BMS nicht verrückt spielt
etc
Anmerkung:
Ich kenne jemanden, der einen Ladebooster hinter dem Trennrelais bei einem TGE verbaut hat und diesen über die Eingangsspannung regelt. Er hat jetzt das Problem, dass das BMS ihm anzeigt, dass die Aufbaubatterie einen niedrigen Ladezustand hätte. Keiner weiß warum.
Auch hört man immer wieder, dass es Probleme geben soll, die Aufbaubatterie "einfach so" mit einem Ladebooster zu laden.
Auch Fremdladen über Solar/Landstrom sei nicht unproblematisch habe ich gehört
Zitat:
@kuhtreiber1988 schrieb am 27. September 2022 um 18:17:47 Uhr:
Dann hätte ich noch die Frage wo ich D+ abgreifen kann. Das Kabel an der Lima verschwindet in einem dicken Strang und kommt an einem Gerät heraus das ich nicht kenne.
Der Crafter 2 hat kein D+
Du kannst Klemme 15 verwenden - hat aber den entscheidenenden Nachteil, dass der Ladebooster dann bereits bei Zündung an beginnt die Aufbaubatterie zu laden.
Wenn verbaut, kannst Du am KFG über MFA_02 wohl ein simuliertes D+ Signal abgreifen. Ich weiß allerdings nicht, ob das nur bei KFG MAX oder auch bei BASIS funktioniert.
Alternativ dazu, regeln viele den Anschaltzeitpunkt für den Ladebooster nach der Eingangsspannung aus der Starterbatterie. Das bringt allerdings auch wieder Nachteile mit sich.
Zitat:
@kuhtreiber1988 schrieb am 27. September 2022 um 18:17:47 Uhr:
Letzte Frage. Es soll eine Luft Standheizung installiert werden. Wo könnte ich am besten ein T-Stück anbringen? Oder wo befindet sich die Tankentlüftung? Dann würde ich da ein Rohr einbauen. Das Fahrzeug hat schon eine WW Standheizung.
Dazu weiß ich leider nichts...
Zitat:
@kuhtreiber1988 schrieb am 27. September 2022 um 18:17:47 Uhr:
PS. Ich finde nirgends eine technische Anleitung für das 17er Modell. Nur für Crafter 1. Nicht einmal die Sicherungen sind gekennzeichnet. Hat da wer ein Tip?
Such mal die "Aufbaurichtlinie" für den Crafter. Da sind wirklich eine Menge Informationen.
Zitat:
@kuhtreiber1988 schrieb am 3. November 2022 um 18:57:52 Uhr:
Die Fragen haben sich bis auf die Dieselentnahme erledigt. Danke für Eure Mühe.
Darf ich fragen, was Du jetzt unternommen hast? Stehe vor einem sehr ähnlichen Problem.
2019er Crafter (AGM Starter- und Aufbaubatterie mit Trennrelais und Batterieüberwachung) soll zum Reisemobil ausgebaut werden. Meine Idee war es, die Aufbaubatterie durch eine deutlich leistungsfähigere LiFePO4 Batterie zu ersetzen.
Ich bin derzeit ernshaft am Überlegen alles so zu lassen wie es ist und mir zur Versorgung des Ausbaus einfach sowas zu besorgen:
https://greenakku.de/Powerstations:::423.html
Wäre quasi All in One und auch noch tragbar...
@Dr.OeTzi
Danke für Deine sehr ausführliche Antwort. Was habe ich bisher unternommen? Steht eigentlich in den Beiträgen. Ich habe unter den Beifahrersitzen die beiden Batterien. (Die "alte" AGM Batterie und eine neue AGM "Solarbatterie" Die Trennung zur Starterbatterie funktioniert mit einem Lasebooster. Funktioniert einwandfrei. Die Bordbatterien werden zusätzlich über 300 Watt Solar angesteuert. Momentan habe ich Strom im Überfluß, obwohl ich viel über die 230V Steckdosen entnehme. Ob ich nun Klemme 15 erwischt habe, weiß ich nicht, da ja nichts beschriftet ist. Ich links unter dem Armaturenbrett eine Sicherung gefunden die Stromlos wird wenn ich die Zündung ausschalte. Das genügt mir. Der Ladebooster hat eine Zeitverzögerung und mißt auch zuerst beide Batterien bevor er läd. Da meine Bordbatterie derzeit immer voll ist, lädt er nicht. Im Gegenteil, er gibt überschüssigen Strom von der Bordbatterie zur Startbatterie ab. Es ist ein Büttner LB 45. Den habe ich gebraucht günstig erworben, da er nicht LiFe tauglich ist. Macht aber nichts, da ich das in naher Zukunft auch nicht vor habe. Für mich stimmt das Preis-Leistungsverhältnis von LiFe noch nicht. Das höhere Gewicht der AGM sehe ich momentan als Vorteil, da ich Frontantrieb habe und meine erste Tour im Februar nach Lappland geht.
Bzgl. der Standheizung habe ich heute mit dem Tüv gesprochen. Er hat nichts dagen das ich den Diesel im dafür vorgesehenen Kanister für die Standheizung im Innenbereichverlege. Das hätte für mich den Vorteil das die Dieselpumpe nicht einfriert. Der Kanister kommt hinter den Fahrersitz und ist durch die Trennwand die ich belasse vom Wohnbereich getrennt. Die Heizung an sich kommt auch unter den Beifahrersitz. Somit ist der Platz voll ausgenutzt. Durch die unteren Öffnung der Trennwand wird die warme Luft dann in den Wohnbereich geleitet. Da der Wohnbereich voll isoliert ist, die Fahrerkabine jedoch nicht möglich ist, ist durch die Abwärme diese dann noch leicht überschlagen ohne das ich diese zusätzlich beheizen muss. Die Trennwand betrachte ich generell als Segen, da ich auf Ihr alle Kontrolldisplays und die ganze Technik angebracht habe. Einschließlich TV und Tischhalterung.