Verlieren W212-Käufer mit dem deutschen Markt an Bedeutung oder werden wir sichere Bank?

Mercedes E-Klasse W212

Offenkundig baut Mercedes nicht mehr nur für deutsche und europäische Geschmäcker. Und wenn es Daimler bombig geht, können wir hier dann lange aber vergebens rumjammern? Geben das betriebswirtschaftliche Konzept samt Umsatz und Ertrag "Dr. Z." Zetsche nicht recht und wir sollten uns umgewöhnen?

http://m.welt.de/.../...liche-Dominanz-der-deutschen-Autogiganten.html

"

Machtkampf bei VW? Gemäkel am Daimler-Boss? Egal: Die großen deutschen Autokonzerne deklassieren die Konkurrenz. Doch sollte die Erfolgsserie abreißen, hat die ganze deutsche Wirtschaft ein Problem.

Seine Rede sei "spannend wie ein Spurhalteassistent", musste sich Dieter Zetsche kürzlich auf der Hauptversammlung seines Konzerns in Berlin anhören. Der Daimler-Chef steckte das ungerührt weg. Denn zu wirklich substanzieller Kritik konnten sich die Aktionärsvertreter nicht aufraffen. Warum auch, schließlich hat Daimler 2014 das operative Ergebnis um 42 Prozent auf 10,8 Milliarden Euro gesteigert. "Wir wollen mehr, und wir können auch noch mehr", erklärte Zetsche, und es gibt keinen Grund, daran zu zweifeln....

Der riesige deutsche Exportüberschuss von 217 Milliarden Euro im vergangenen Jahr würde ohne die Autohersteller und -zulieferer auf Normalgröße zusammenschrumpfen.....

Die Branche steht aber nun vor Herausforderungen ganz neuer Dimensionen, im Grunde vor einem grundsätzlichen Strukturwandel."

"Volatilität ist die neue Normalität"

Da wären zum Beispiel jene Absatzregionen, die als stabile Gewinnbringer fest eingeplant sind – die sich aber zunehmend als Wackelkandidaten erweisen. Russland etwa. Oder Brasilien und Argentinien. Das sind Länder, auf die sich zum Beispiel BMW für das avisierte Wachstum fest verlassen hatte. "Die müssen wir vorerst abschreiben", sagt BMW-Chef Reithofer. "Volatilität ist die neue Normalität", meint er. Auch China werde in den kommenden Jahren nicht mehr der Wachstumsmotor wie in der zurückliegenden Dekade sein...."

Beste Antwort im Thema

Das Thema hatten wir schon: ein Chinese kennt die Entwicklungsgeschichte der E-Klasse nicht. Maximal hat er die Bilder im Mercedes-Prospekt gesehen. Die Baureihe 123, 124, 210 und 211 ist es nicht gefahren. Ferner hatte er bis jetzt nur ein Fahrrad. Wenn er ein W212 Facelift sieht ist er natürlich begeistert.
In den USA anders: die US-Fahrzeuge sind (oder waren) im Innenraum bei weitem nicht so schön gemacht wie deutsche Autos. Ich erwähne auch nur am Rande, dass Starrachsen lange Zeit an der Hinterachse in den USA Stand der Technik waren. Also recht günstige Konstruktionen welche deutsche Hersteller schon vor Jahrzehnten nicht mehr anwenden.

Nun machen die anderen Märkte Fortschritte und bei uns erfolgt eine Anpassung nach unten. Der Druck wg. CO² und vor allem Kosten, ein gesättigter Markt in Europa, das alles lässt viele Hersteller einiges über Bord werfen. BMW und Mercedes bauen mehr und mehr Frontantriebe, Materialen werden etwas billiger, Produktion wird außerhalb Europa verlagert, usw.

Aber das "Welt-Auto" gibt es nicht (diese Idee von Ford ist gescheitert). Ein Styling für Europa muss nicht zwangsweise gut in Japan oder USA ankommen. Und umgekehrt: viele Chrom-Applikationen für China sind nicht unbedingt nach europäischem Geschmack.

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Der Threadtitel kann ja bestenfalls als rhetorische Frage gemeint sein - real ist die Frage ja bereits eindeutig beantwortet.
Im Vergleich zu Mitte der 90er Jahre werden , grob gerechnet, nur noch die Hälfte der E-Klasse n in zugelassen, die Führerschaft im sog. "Premium-Markt" der oberen Mittelklasse ist auch dahin. Insgesamt schrumpft der deutsche Heimatmarkt fur Daimler, nicht nur in der E-Klasse und weltweit ist der Verkauf auf dem chinesischen Markt trotz der von Daimler selbst als unbefriedigend eingeschätzten Situation dort am Heimatmarkt vorbeigezogen.
Auf dem chinesischen Markt selbst entfalten sich z. Zt. mehrere Tendenzen: 1. Politisch bedingte Zulassungsrestriktionen aus Umweltschutzgründen in den Millionenstädten 2. Neuer Motorisierungsschub in den Kleinstädten und auf dem Land 3. Damit verbunden eine Hinwendung zu rein chinesischen Marken ( finanziell sind diese wesentlich günstiger und erscheinen auch als ein " patriotischer " Kauf gerade gegenüber Japan und den USA im sich verschärfenden Inselstreit) 4. Limousinen geraten in den Hintergrund, die Nachfrage nach SUV's steigt.
Ob unter diesen Bedingungen nun ausgerechnet Daimler gut aufgestellt ist, mag sich jeder selbst ausmalen.

Der TE hatte -zugegeben- einige Diskutanten hier auf MT im Sinn, welche sich über die China-Orientierung echauffierten, die aus Sicht von MB doch falsch sein müsse, weil man deutsche Kunden verprelle. Als ob der deutsche Markt der wichtigste Absatzmarkt sei. 😉 Darum mal ein eigener Thread, der die Bedeutung des deutschen Marktes gegenüber anderen reflektiert. Wobei er ausdrücklich keine Beschränkung auf China gibt. Und denkt dran: In 10-15 Jahren ist vielleicht Afrika die kommende Boom-Region. Mal sehen, wie die dortigen Vorlieben in den W215 einfließen.

Zitat:

@rus schrieb am 17. Juni 2015 um 15:42:40 Uhr:


.... Und denkt dran: In 10-15 Jahren ist vielleicht Afrika die kommende Boom-Region. Mal sehen, wie die dortigen Vorlieben in den W215 einfließen.

Dass Thema ist zu ernst, um Witze zu machen!😎

Skoda wird in die Seitentüren neben den Regenschirmen auch Tic-Tac Drums integrieren. Außer im Modell Desert - da entfällt der Regenschirm 😉

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Stattdessen lieber bunte Sonnenschirme!😁

Zitat:

@rus schrieb am 17. Juni 2015 um 15:42:40 Uhr:


Der TE hatte -zugegeben- einige Diskutanten hier auf MT im Sinn, welche sich über die China-Orientierung echauffierten, die aus Sicht von MB doch falsch sein müsse, weil man deutsche Kunden verprelle. Als ob der deutsche Markt der wichtigste Absatzmarkt sei. 😉
...

Über das rein Numerische hinaus ist Deutschland in der Tat einer der wichtigsten Märkte, was ich auch schon mehrfach begründet habe.😉

Ohne jetzt negativ über ausländische Firmen zu denken, aber kann es wirklich wahr sein, dass man den Vertrieb (Niederlassungen) einer Marke wie Mercedes im eigenen Land an die Chinesen verkauft? Meiner Meinung nach rächt sich das irgendwann und dann kauft man die Niederlassungen wieder teuer zurück.

http://www.handelsblatt.com/.../11927492.html

Zitat:

@Ma_Benz_Benz_Benz schrieb am 17. April 2015 um 20:14:09 Uhr:


Daimler-Chef Dr. Dieter Zetsche: "Wir müssen chinesischer werden"

http://www.presseportal.de/.../...scher-werden-interview-auf-der-messe

Also wenn wir nun Tee trinken und Linsen mit Glasnudeln essen, dann kommen wir klar mit den aktuellen und zukünftigen Fahrzeuge vom Mercedes ;-)

Muss Daimler denn wirklich chinesischer werden? 🙄 So toll sieht das da doch gar nicht aus für Daimler! Entscheidend sind die in China selbst in einem Joint Venture hergestellten Fahrzeuge. Hier dümpelt Daimler vor sich hin (Marktanteil zwischen 0,74 und 0,76% stagnierend in den 4 Jahren zwischen 2011 und 2014) , stieg aber in absoluten Zahlen an, entsprechend der Dynamik des chin. Marktes. Ganz anders die E-Klasse selbst-die ging sogar in absoluten Zahlen zurück! ( Von > 44 000 im Jahr 2011 über je 36 000 2012 und 2013 bis 43 000 im gesamten Vorjahr).

Kein Wunder , dass für Daimler in China "die Hütte brennt"!

Naja, immerhin haben 365 verwirrte Chinesen im April dieses Jahres einen GLA gekauft!😎😛

Übrigens : Der Marktanteil der in China hergestellten VW's ist fast 20-mal so hoch wie der Daimlers!😉

Zitat:

@SignumFan schrieb am 17. Juni 2015 um 17:06:22 Uhr:


Ohne jetzt negativ über ausländische Firmen zu denken, aber kann es wirklich war sein, dass man den Vertrieb (Niederlassungen) einer Marke wie Mercedes im eigenen Land an die Chinesen verkauft? Meiner Meinung nach rächt sich das irgendwann und dann kauft man die Niederlassungen wieder teuer zurück.

http://www.handelsblatt.com/.../11927492.html

Die arbeiten rund 30 Jahre für Mercedes. Und wenn wir unter die Verkleidung schauen, dann ist die eine oder andere Baugruppe unserer geliebten Sternenkutsche weder aus dem Remstal noch von anderen schwäbischen oder deutschen Zulieferern. Außerdem haben die Chinesen Dickschiffsdiesels strategische Ausführungen studiert und der Daimler AG den Zutritt nach Deutschland mit stabilen Absatzzielen in chinesischer Währung versüßt - vermute ich zumindest. 😉 Die traditionell links orientieren Gewerkschafter dürften aus ideologischen Gründen wenig gegen das Invest aus einem kommunistisch regierten Land haben. Eigentlich. {ironie aus}

Und offenkundig schätzen die Chinesen den deutschen Markt sehr. Ist es nicht das, was einige hier sich von Mercedes stärker wünschen? 😉

Zitat:

@rus schrieb am 14. Juni 2015 um 19:14:26 Uhr:


Sorry für die etwas wackelige Tabelle. Wenn jemand einen Trick kennt, wie man auf MT eine Tabelle postet
VB Code für Tabellenherstellung

(table)

(tablehead)

1. Überschrift

2. Überschrift

(/tablehead)

(tablerow)

1. Spalte, 1. Zeile

2. Spalte, 1. Zeile

(/tablerow)

(tablerow)

1. Spalte, 2. Zeile

2. Spalte, 2. Zeile

(/tablerow)

(/table)

Die runden () Klammern bitte durch eckige [] Klammern ersetzen.

Zitat:

@dickschiffsdiesel schrieb am 11. Juni 2015 um 18:07:00 Uhr:


Der "Wert" wurde von der "Beratungsgesellschaft Interbrand" ermittelt - sollte eigentlich "Interbrandy" heißen, das würde auch besser zur Bewertung von "Jägermeister" durch diese Firma passen -nomen est omen!😎
Was Mercedes und Co sich bei der Markenführung von Audi abschauen können

Gefunden bei Horizont online: http://mobil.horizont.net/.../...ung-von-Audi-abschauen-koennen-134910

"Schaut man sich die Markenführung bei Mercedes-­Benz, BMW und Audi über die letzten Jahre an, so kann man deutliche Unterschiede feststellen....

Mercedes-Benz, aktuell zwar noch als eine der stärksten deutschen Marken im internationalen BrandZ-­Top100-­Ranking auf Platz 43, hat in den letzten Jahren einige Kursänderungen vollzogen und deutlich an Klarheit in visuellem Auftritt und Positionierung verloren. Seit 1998 alle drei bis fünf Jahre ein neuer Claim sind nur ein Ausdruck dieser Suche nach einer unverwechselbaren Identität. Vermutlich dem Versuch geschuldet, ein etwas angestaubtes Image zu modernisieren und die Marke für neue Zielgruppen attraktiv zu machen. Die fehlende Stringenz in der Markenentwicklung spiegelt sich dann in einer unterdurchschnittlichen Wertentwicklung von 22 Prozent über die letzten 10 Jahre wieder. ...."

Leder und Holz - oder Glitzer und Chrom?

Gefunden bei Spiegel online: http://m.spiegel.de/.../a-1039158.html?...

"Ein älterer, gediegener Herr: Das ist der typische Käufer einer Luxuslimousine in Europa. Und in Asien? Ein junger, extrovertierter Millionär. Ein schwieriger Spagat für Audi, Mercedes und BMW - vor allem bei der Innenausstattung....

Der zurückhaltende Auftritt der Münchener ist Absicht. "Zeitgemäßen Luxus" nennt man das bei BMW. Entscheidend sei, was Fahrer und Beifahrer erlebten, wenn sie den Wagen führen...

Nur ein als teuer erkanntes Auto signalisiert jenen sozialen Status, den sich viele Käufer erhoffen....

Eine Stammkundschaft, die ihrer Marke lebenslang treu bleibt wie in Deutschland, gibt es in den USA nicht - und schon gar nicht in China, Hong Kong oder Südkorea. Das aber macht die Sache für BMW und Co. so schwierig, denn sie verkaufen geschätzt mehr als 75 Prozent ihrer Luxuslimousinen in alle Welt. Damit aber geben nicht mehr gut situierte Europäer im fortgeschrittenen Alter den Ton an, sondern die jungen Millionäre Asiens....

Gleichzeitig jedoch sei ein Auto erst dann wirklich cool, wenn es in Europa Erfolg habe. ...

In Sachen technischer Ausstattung stimmen die Vorlieben der Kunden weltweit noch einigermaßen überein. Dafür sind die Unterschiede umso größer, wenn es um Design und Ausstattung geht. Während die Wohlabenden in Europa den Nerz lieber nach innen tragen, zeigt man in Asien, Nahost oder den USA gerne, dass man es zu etwas gebracht hat. Ausladende Formen, Glitzer oder Chrom gelten als Ausweis von Macht und Erfolg.

Für die Autodesigner ist dieser Spagat kaum zu schaffen - jedenfalls nicht, wenn es um die äußere Erscheinung eines Autos geht...."

War da nicht Anfang Juni ein Interview, in dem der Mercedes-Marketeer etwas von einem sich weltweit angleichendem Geschmack zum Besten gab? Immerhin tröstlich nun die Aussage hier im Spiegel: "Gleichzeitig jedoch sei ein Auto erst dann wirklich cool, wenn es in Europa Erfolg habe. ..."

Wenn ihr das nächste Mal bei MB im Verkauf vorsprecht, dann seit Euch Eurer Macht als Coolness-Faktor bewusst!

😁

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