Verhandlungsbereitschaft bei Gebrauchtwagen?
Hallo,
ich hoffe das ich das richtige Unterforum erwischt habe...
Wir wollen uns zum ersten Mal einen älteren Gebrauchtwagen kaufen, d.h. es mangelt uns an Erfahrungen in diesem Bereich. Wir wollen das Auto (am liebsten Van, weil Großfamilie) bei einem Händler kaufen, das wissen wir definitiv.
Nun ist der Markt ja sehr groß, grad hier im Berliner Raum und mir schwirrt der Kopf. Am ehesten drückt mich grad die Frage, ob es wohl bei den Preisen immer noch Verhandlungsbasis gibt? Oder sind eure Erfahrungen eher, dass die Händler da nicht drunter gehen? Manche Autos die ich online bei Händler hier sehe, liegen nur ein paar Huntert € über meinem Budget, daher die Frage - machts Sinn nachzufragen oder muss ich mich auf die angegebenen Preise einstellen?
Ich weiß, probieren geht über studieren, aber mir mangelt es an Zeit um zig Händler abzulaufen, daher bei einigen Autokandidaten die Frage, ob es sich lohnt, hinzufahren oder nicht.
Bin gespannt auf eure Hinweise und Erfahrungen. :-)
LG
Beste Antwort im Thema
Zunächst mal sehr genau hinschauen, was Du haben willst. Ein günstiger Preis macht eine schlechte Ware nur kurzfristig attraktiv. Die Folgekosten eines schlechten Kaufs können die beim Einkauf gesparten 100 Euro schnell auffressen. Bei der Suche nach dem richtigen Fahrzeug würde ich zunächst mal überhaupt nicht darauf achten, für welchen Preis die Autos aufgerufen werden.
Preisverhandlungen haben viel mit Kalkül, aber auch viel mit Emotion und Ehre zu tun. Niemand lässt gerne beim Preis nach, wenn er dafür keine Gegenleistung bekommt. Am ungernsten lässt man beim Preis nach, wenn man kein ernstes Interesse des Käufers spürt. Dann fühlt man sich nämlich vorgeführt.
Deshalb würde ich Dir raten: Sobald Du einen passenden Wagen gefunden hast, gehst Du zum Händler und lässt Dir den Wagen sehr genau zeigen, vorführen etc. Wenn Dir der Wagen immer noch gefällt, solltest Du für Dich die Entscheidung treffen: Kauf oder Nichtkauf. Wenn Kauf, dann kannst Du das dem Händler sogar direkt mitteilen: "Den Wagen möchte ich haben. Nur beim Preis müssen wir uns noch einig werden." Und in der nun folgenden Preisverhandlung würde ich den Wagen niemals schlecht machen ("die Farbe geht gar nicht" etc.), sondern immer nur sachlich messbare Mängel beschreiben ("der Auspuff muss in ein paar Monaten neu, das kostet mich weitere 400 Euro"😉. Denn wer die Ware nicht mag, der macht sich als Käufer unglaubwürdig. Wenn Du dich an sachliche Mängel hältst, gibst Du dem Verkäufer die Chance, die sachlichen Mängel zu beseitigen ("ok, Auspuff machen wir vor dem Kauf neu"😉.
Und nochwas: Wenn Ihr euch nicht einig werdet, dann Finger weg vom Deal. Es gibt Autos wie Sand am Meer. Wenn Du irgendwo einen Sharan für 4.000 Euro siehst, dann wirst Du einen ähnlichen Sharan auch anderswo für 4.000 Euro finden. Die Händler beobachten den Markt ziemlich genau und reißen selten nach unten so stark aus, dass man unbedingt ein ganz bestimmtes Fahrzeug kaufen muss.
Am Ende gilt: Der Deal muss auch dem Verkäufer Spaß machen, sonst kommt er nicht zustande. Auch der Verkäufer ist nur ein Mensch und will am Ende des Tages etwas erreicht haben, worauf er stolz sein kann. Wer misslaunig, geizig, frech und engstirnig in eine Verhandlung geht, der wird seine Wünsche mit großer Wahrscheinlichkeit nicht erfüllt bekommen. Wer witzig, freundlich und offen mit den Verkäufern spricht und nicht ständig am Fahrzeug herummäkelt, macht am Ende wahrscheinlich den besseren Abschluss!
22 Antworten
Aus gegebenem Anlass möchte ich dringend vor dem Karnival warnen, gerade weil er auch schon älter ist. Das Ding ist regelmäßig bei allen Gebrauchtwagenreports -egal welcher Institution- mit Abstand letzter. Er wird nicht ohne Grund im Vergleich zu anderen Fahrzeugen "günstig" angeboten. Das Auto kann (muss nicht, aber das Risiko ist sehr hoch) zur Geldvernichtungsmaschine werden.
Hallo,
danke für die zahlreichen Antworten!
Ich hab mal noch eine technische Frage... VW soll als zuverlässig gelten - stimmt das? Ich beziehe das auf funktionierende Technik auch bei alten Modellen?
Wieviel km schafft ein VW-Motor normalerweise problemlos?
Oder gilt das mit den Motoren generell für alle Autos gleich?
Sorry, sind wahrscheinlich typische "von-nix-ne-Ahnung-Fragen", aber irgendwo muss ich ja anfangen, mich zu "bilden". ;-)
Zitat:
Original geschrieben von downforze94
BMW, Mercedes und Audi gelten als zuverlässig. VW ist Mittelmaß, wie Opel.
So pauschal kann man das sicherlich nicht sehen.
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VW sollte genau so gut sein wie Audi und Co.
Das Opel schlechter ist glaube ich heutzutage nicht mehr, die fahren genau so lange wie ein VW.
Das sind alles Geschichten von vorgestern mit der unterschiedlichen Zuverlässigkeit. Die Taxler fahren heute auch Opel, VW, Toyota, Nissan usw nicht mehr nur Mercedes. Und die rechnen scharf.
So ne schöne Multitronic im Auto kann verdammt unzuverlässig sein, aber auch ein Vectra/Signum mit 2.2 Liter Maschine und bei Mercedes war die C Klasse bis zum Facelift 2004/2005 auch nicht der Renner. Bei VW kann das DSG für Ärger sorgen usw....
Glück oder Pech kann man mit jedem Auto bzw Modell haben. Man sollte halt schauen welche Motor/Getriebkombination am wahrscheinlichsten zuverlässig ist...