Verbrauch von Plug-In-Hybriden auf Langstrecken

Hallo zusammen,

Plug-In-Hybride sind sicher nicht dafür konzipiert worden regelmäßig auf Langstrecken unterwegs zu sein.

Dennoch werden sie zumindest in Deutschland vermehrt von Außendienstlern gefahren, welche hunderte Kilometer am Tag fahren (aufgrund der 0,5%-Besteuerung).

Jetzt kann man davon ausgehen, dass das Fahrzeug zumindest morgens voll geladen ist und eine rein elektrische Reichweite von ca. 50km schafft.

Für Strecken bis 100km gibt es zum Einen die Angabe zum Sprit- und Stromverbrauch auf dem Papier, zum Anderen ebenso einige Testerfahrungen aus der Realität.

In der Realität werden aber auch regelmäßig mehrere hundert Kilometer am Stück abgerissen.
Gibt es Berechnungen bzgl. des Sprtiverbrauchs bei Langstrecken mit Plug-In-Hybriden?

Bspw. bei 500 Kilometern ohne Zwischenladen. Grundsätzlich sollte ein höherer Durchschnittsverbrauch als bei einem vergleichbar starken Benziner zu vermuten sein, da der Elektroantrieb noch einmal ein Mehrgewicht (200-300kg?) mit sich bringt. Auf der anderen Seite sorgt die Rekuperation aber auch dafür, dass Energie zurückgewonnen wird.

Hintergrund meiner Frage ist, dass auch ich über einen Plug-In-Hybrid als Dienstwagen nachdenke und damit regelmäßig Langstrecken fahren würde.

Zudem interessiert mich ob ich die Systemleistung dadurch aufrecht erhalten kann, dass ich dem Auto sage, dass er permanent Ladekapazität zurückhalten soll. Fände es blöd, wenn ich noch keine 100 Kilometer gefahren bin und dann schon "nur noch" den Benzinmotor zur Verfügung habe, weil das Akku bereits leergefahren ist und das schwere Auto dann nicht mehr richtig in Schwung kommt.

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Zitat:

@Daniel1994h schrieb am 14. Dezember 2019 um 20:48:56 Uhr:


Hallo zusammen,

Plug-In-Hybride sind sicher nicht dafür konzipiert worden regelmäßig auf Langstrecken unterwegs zu sein.

Dennoch werden sie zumindest in Deutschland vermehrt von Außendienstlern gefahren, welche hunderte Kilometer am Tag fahren (aufgrund der 0,5%-Besteuerung).

Jetzt kann man davon ausgehen, dass das Fahrzeug zumindest morgens voll geladen ist und eine rein elektrische Reichweite von ca. 50km schafft.

Für Strecken bis 100km gibt es zum Einen die Angabe zum Sprit- und Stromverbrauch auf dem Papier, zum Anderen ebenso einige Testerfahrungen aus der Realität.

In der Realität werden aber auch regelmäßig mehrere hundert Kilometer am Stück abgerissen.
Gibt es Berechnungen bzgl. des Spritverbrauchs bei Langstrecken mit Plug-In-Hybriden?

Bspw. bei 500 Kilometern ohne Zwischenladen. Grundsätzlich sollte ein höherer Durchschnittsverbrauch als bei einem vergleichbar starken Benziner zu vermuten sein, da der Elektroantrieb noch einmal ein Mehrgewicht (200-300kg?) mit sich bringt. Auf der anderen Seite sorgt die Rekuperation aber auch dafür, dass Energie zurückgewonnen wird.

Hintergrund meiner Frage ist, dass auch ich über einen Plug-In-Hybrid als Dienstwagen nachdenke und damit regelmäßig Langstrecken fahren würde.

Meine persönliche Erfahrung mit einem GLC 350e ist, dass der Hybrid weniger verbraucht auf der Langstrecke als der vergleichbare ICE-only im 250 Benziner.
Ich kann es nicht beweisen, aber ich vermute folgendes:
Einmal die Fuhre in Schwung gebracht, ist das Gewicht weniger entscheiden als man denkt.
Die Elektro Unterstützung beim Beschleunigen macht das Auto über alles sparsamer als mit Benzin zu beschleunigen.
Hängt sicher stark vom Streckenprofil ab. Ist es bergiger, kann der Hybrid rekuperieren. Fährt man extrem gesagt nur stundenlang gerade aus, ohne zu bremsen, wird auch nix rekuperiert, aber eben auch nicht beschleunigt.

Zudem hat kann man mit dem Hybrid auf der Langstrecke, gerade im Winter, die spritfressende Kaltlaufphase verkürzen in dem man in der Stadt elektrisch los fährt bis zu Autobahn. Dann auf die Autobahn mit kaltem Verbrenner. Dieser wird schnell warm und die Warmlaufphase wird nicht durch Ampel Stopps unterbrochen. So spare ich auf 60km einfacher Strecke zwischen 1-2 Liter Benzin im Durchschnitt pro 100km. Oder anders gesagt: Ich hätte vorher nicht gedacht, dass eine unterbrochene Warmlaufphase in der Stadt mit Amepln so schlecht für den Verbrauch ist im Winter. Das spart man sich mit dem Hybrid komplett.

Zitat:

@Daniel1994h schrieb am 14. Dezember 2019 um 20:48:56 Uhr:


Zudem interessiert mich ob ich die Systemleistung dadurch aufrecht erhalten kann, dass ich dem Auto sage, dass er permanent Ladekapazität zurückhalten soll. Fände es blöd, wenn ich noch keine 100 Kilometer gefahren bin und dann schon "nur noch" den Benzinmotor zur Verfügung habe, weil das Akku bereits leergefahren ist und das schwere Auto dann nicht mehr richtig in Schwung kommt.

1. Die Systemleistung wird immer erhalten. Das System fährt den Akku nie leer, sondern bei meinem Mercedes ist bei spätestens 10% Akku Schluss. Dann springt der Verbrenner an. Gebe ich dann Vollgas und er boostet, ist noch immer genug im Akku.

2. Ja, man kann dem Auto sagen, dass es den Akkustand halten soll. Mache ich z.B. dann wenn ich vopn der Langstrecke komme und noch 6km durch die Stadt nach Hause habe, damit ich in der Stadt ohne Abgase rein elektrisch fahren kann. D.h. ich fahre den Akku so lange leer, bis er auf 6km Rest steht. Dann drücke ich "E-Save" und er hält deise 6km Rest. Wenn ich dann in die Stadt einbiege, drücke ich wieder E-Only oder Hybrid und er fährt elektrisch heim.

Nachtrag: Grundsätzlich finde ich es nicht gut, wenn man sich so ein Auto nur wegen der Steuer kauft. Meine persönliche Meinung ist, dass man das Auto dann auch so nutzen sollte, wofür es gedacht ist.
Das ist in meinen Augen das Aufladen und fahren mit Elektro so oft es eben geht. Also am Besten 2x am Tag daheim und in der Firma.
Zudem sollte man in meinen Augen in der Stadt rein elektrisch fahren um Abgase und Lärm zu vermeiden.

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Zitat:

@BurkhardR schrieb am 2. November 2020 um 22:54:49 Uhr:



Zitat:

@FragePHEVJaoderNein schrieb am 2. November 2020 um 13:17:53 Uhr:


Natürlich ist jede Fahrt anders.

Vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt: Ich rede vom Extremwert, um mir einfach eine Vorstellung machen zu können. Das heißt in Realität wird es (deutlich) besser sein.

Sagen wir ich könnte 2h lang Nachts, beste Bedingungen, ohne großen Verkehr unterwegs sein.
Dann sind rekuperier Möglichkeiten selten.
Meine Frage: Geht das, oder saugt es die Batterie leer und hat man die ganze Zeit maximale Leistung zur Verfügung?

Für den Audi A3 etron (sicher auch Golf oder Passat GTE) wäre die Antwort:

Für eine solche Fahrt würde man, sobald die ersten km elektrisch verfahren sind, in den charge hold mode wechseln. Dann wird die Batterieleistung im zeitlichen Mittel etwa gehalten, sodass bei Bedarf immer die volle Leistung zur Verfügung steht. Verblüffend ist, wie selbst im platten Norddeutschland der Wagen dann mit geringem Leistungsbedarf ohne Verbrenner segelt, oder aber wegen geringen Steigungen Leistung braucht. Und 150 PS Verbrennerleistung sind für einen Kompaktwagen allemal genug, für Tempo 200 reichts immer.

In der bergigen Hälfte Deutschlands wird eh die Hälfte der Strecke rekuperiert.

Würde man hier nicht eher die Route ins Navi eingeben und das Fahrzeug selbst mit der Batterie wirtschaften lassen?
Für den Boost ist doch auch bei leerer Batterie noch Kapazität vorhanden.
Und wann braucht man den denn beim genannten Szenario? Ich hab ihn bisher noch nie gebraucht...

Irgendwas auf HOLD stellen würde ich persönlich nie.

Ist vielleicht Herstellerabhängig, aber generell:

Der "Modus", den ich standardmäßig nach meinem Anspruch haben wollen würde ist doch:
Lade die Batterie immer maximal voll, sofern dazu Leistung vom Verbrennungsmotor verfügbar ist.
Priorisiere jedoch die maximale Leistungsabgabe, so dass ich zu (möglichst) jeder Zeit volle Leistung zur Verfügung habe. Wenn dann eben die Batterie dadurch leergezogen wird ist das so.

Das sollte doch unabhängig von der Route sein, ich gebe das doch nicht immer ins Navi ein?
Wenn er das optimaler bei eingegebener Route machen kann - super.
Und ständig ein rumspielen an Fahrzeugmodi hab ich ehrlich gesagt auch keine Lust.

Ob jetzt die Leistungsabgabe bzw. das Zusammenspiel dann perfekt funktioniert ist auch nochmal was anderes. Je nach Testbericht hört man das auch anders.

Ist das nicht möglich?

Einen Lademodus für Batterien gibt es bei den aktuellen Plugins nicht mehr.

Zitat:

@h000fi schrieb am 3. November 2020 um 12:35:30 Uhr:


Einen Lademodus für Batterien gibt es bei den aktuellen Plugins nicht mehr.

Wie ist das dann geregelt? Also so wirkliche Infos habe ich leider weder im Autohaus noch bei der Recherche auf der Hersteller Seite gefunden...

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Gar nicht, denn Aufladen mit dem Verbrenner ist reine Energieverschwendung.

Dazu mußt Du auch drauf achten, ob bei Deiner Heizerei der E-Motor überhaupt noch unterstützt (Bei VOLVO z. B. ist beio etwas über 170 km/h Schluß mit der E-Maschinenunterstzützung)

Zitat:

@FragePHEVJaoderNein schrieb am 3. November 2020 um 12:36:12 Uhr:



Wie ist das dann geregelt? Also so wirkliche Infos habe ich leider weder im Autohaus noch bei der Recherche auf der Hersteller Seite gefunden...

Bei Audi beispielsweise gibt es das gar nicht mehr.

Mein SuperB lädt automatisch ein bisschen, sobald der Verbrenner in einem dafür günstigen Lastbereich unterwegs ist.
Also so wie es sich @FragePHEVJaoderNein wünscht.
Ansonsten würde ich davon ausgehen, dass sich das Auto so verhält wie du es ansonsten beschrieben hast. Nur eben vielleicht nicht so maximal effizient wie es möglich wäre wenn die Strecke bekannt ist.

Eigentlich rekuperiert er ein wenig. Laden kann man das nicht nennen. Auch bei Skoda sollte das nicht anders sein, als bei Audi.

Faktisch lädt er nunmal die Batterie auf im Schubbetrieb :-)

Du meinst er rekuperiert?

Er lädt also rekueriert er! Er wird die Batterie NICHT voll aufladen!!!!

Zitat:

@stelen schrieb am 3. November 2020 um 11:16:40 Uhr:


Als reiner Langstreckenfahrer mit 400.ooo km Plug-In Erfahrung:

Nimm wenn es der Plug-In werden soll einen der Daimler mit Diesel-Plug-In. Ich fuhr einen der ersten V60 Diesel Plug-In, den konnte man wunderbar mit 180-200 laufen lassen und er kam immer noch mit 8-9L hin.

Den XC90 Benziner-Plug-In danach bin ich max 135 gefahren und kam auf den gleichen Schnittverbrauch. Kurze Ausflüge in die Temporegienen des Diesels zuvor brahcten eine 2 vorne im Schnittverbrauch

Hi Stelen,

Ich habe ja Deinen 200-Seiten-Thread im XC 90-Bereich begeistert verfolgt. Super spannend und informativ. Aber Du bist ja mit Deiner Fahrleistung auch ein Extremfall. Aber Du hast natürlich vollkommen recht: Längere Vollgasorgien lassen jeden Benzin-Hybriden schlecht aussehen. Dafür sind DIE definitiv nicht gemacht. Wir, als "alte" Skandinavienfahrer, haben uns von dieser Fahrweise, lange vor dem Hybriden, verabschiedet. Daher passt es für UNS! Würde aber nie allen zu Benziner-Hybriden raten, ebenso wenig zu E-Autos. Es muss passen, dann ist es toll und macht Spaß!

Liebe Grüße aus Lübeck nach Segeberg,

Lolle

Ja das stimmt, die Frage des TE zielte aber eindeutig nicht auf eine vernünftige, somit Hybrid-Geeignete Fahrweise ab.

Bei manchen passt halt nur der geldwerte Vorteil...

Gerade war ich im Hybrid-Modus unterwegs, da hat er teilweise schon heftig geladen. Und ja: er lädt. Rekuperieren nennt man meiner Meinung nach nur das Laden durch Energierückgewinnung aus dem Bremsvorgang...

Oder Energiegewinnung z. B Bergab. Auf jeden Fall ohne aktive Verbrenner Unterstützung.

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