Ventilschutzmittel und ihre Inhaltsstoffe

Wie hier schon mal hier angeschnitten, konnte festgestellt werden, dass alle Ventilschutzmittel sich in LPG auflösen und Temperatur unabhängig gelöst bleiben, schließlich mitverdampfen in der Gasphase.

Zitat:

Original geschrieben von ICOMworker


Update:
Wie es der Zufall so will (auch wenn es keine Zufälle gibt , eher eine Vorbestimmung),
Bei Vertragsabschluss zur Neuinstallation einer Vialle stellte sich heraus, dass der Kunde
Mitarbeiter im Max Planck Institute for Chemistry ist.
Wir prüfen gerade die Möglichkeiten zur Ventilschutz-Substanzanalyse.
Klappt dies, gibts Ifos in einem neuen Thread.
Wobei diese Infos entsprechend der rechtlichen Möglichkeiten ausfallen. 😉

Diese Ankündigung konnte nicht befriedigend umgesetzt werden, aus Konfliktgründen.

Allerdings hat man mir ein öffentliches Datenblatt zur Verfügung gestellt (Anhang)
Da alle mit Wasser kochen, war der Hinweis auf Ähnlichkeiten nicht abwägig .

Beste Antwort im Thema

So, die erste Probe ist gerade gelaufen, gemische Ergebnisse. "Geliefert" als klare Flüssigkeit in einem Kunststoffbehälter, jedoch roch der Großbrief bereits nach Naphta. Vermutlich also etwas aufkonzentriert.

Egal: 4800 mg Einwaage, 45,4 mg bzw. 0.94% Rückstand. Beim Eindampfen musste ich ein paar mal abbrechen, weil die Probe Rauchzeichen gab. Das (mir unbekannte) Additiv hinterlässt auf einem Walzalu-Probenteller (hat feinste Riefen durch den Walz/Stanzprozess) einen Grauschleier, keine größeren Klunkerkristalle. Ist bei der Menge auch nicht zu erwarten. Haften können die Partikel am Alu ganz gut, die gingen erst nach einer Aceton/Wasserwäsche weg. Bei der Größe und hohen Verdünnung ist das auch kein Wunder.

Leider sind die Auflicht-Mikroskopiebilder durch eine nicht funktionierende Speicherkarte in der verwendeten kamera (oder eine zu langsame) nichts geworden. Spannend wars nicht, aber die Partikel waren deutlich feiner als erwartet. Mit 50x waren nur die Größeren zu sehen, so ab 200x wurde es interessant. Quasi "Pickel" auf dem Walz-Aluminium mit seinen unter dem Mikroskop klar sichtbaren Riefen. Bemerkenswert war, dass ein "Fussel" quasi mit langen Haaren überzogen worden ist, die sind rechtwinklig weggewachsen und das Ding sah aus wie eine Raupe 😉 Trocknungstemperatur 105°C, die Spitze war durch den Infrarotgrill sicher höher. Jedenfalls sind die paar Fussel nicht verascht worden, was ein gutes Zeichen ist keiner Zersetzung eines Feststoffs aufgesessen zu sein.

Zwei kleine Proben des selben Materials hab ich noch, wenn kommende Woche Zeit ist jage ich diese noch mal vorsichtiger durch. Und packe die zwei zu einem Lauf zusammen um etwas mehr Material zu bekommen, das war fast etwas knapp. 2.5% Kalisalze sind in dem Additiv jedenfalls nicht drin. Aber so lange es funktioniert ... für den Verdampfer ist weniger potenzieller Verdampfungsrückstand eh besser und kleine Konzentrationen geben auch feinere Partikel.

Die Quizfrage wird sein: Wenn eine Oberfläche erst einmal benetzt ist: ab welcher Größe werden die bei den üblichen Gasgeschwindigkeiten ausgeblasen? In dieser Größe definitiv nicht, die haften zu gut und sind mit wenig Masse und viel Oberfläche gut an kleinsten Unebenheiten verzahnt. Durchläuft das Additiv eine schwer verdampfende konzentrierte Flüssigphase analog einer Schmelze - siehe Lötzinn, der Schmelzpunkt des Zinns ist viel niedriger als der aller beteiligten Reinkomponenten? Wenn ja, wird diese Schmelze als Tropfen schneller mitgerissen und aus der Gasanlage ausgetragen als diese ggf. kristallisieren und Unfug machen kann?

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Zitat:

http://depatisnet.dpma.de/.../depatisnet?...
Auf >Einsteigerrecherche< klicken und bei >Anmelder/...< den Namen "Friedrich Sprügel" für die Firma TUNAP eingeben. Dort findet man die einzige Patentanmeldung zu einem Gasadditiv.

Dass man sich sowas überhaupt patentieren lassen kann ist eigentlich ein Skandal. Die ersten Patente für Verschleißschutz-Additive sind URALT und stammen noch deutlich vor der Zeit, wo Blei verboten wurde. Innovationshöhe nahe Null.

Zitat:

Als Wirkstoff wird hier unter anderem Kaliumformiat angegeben. Das löst sich zugegebenermassen schlecht in Lösungsmittel, aber ein wenig schon.

Kaliumformiat wird in riesigen Mengen als Streusalzersatz auf Flughäfen verwendet um Pisten abzutauen. In Industriekühlanlagen wird eine wässrige Kaliumformiatlösung als Kühlflüssigkeit benutzt, -20° sind für die überhaupt kein Thema.

Zitat:

Die Zuführung des Additivs in einem Lösungsmittel hat meiner Ansicht nach im wesentlichen historische Gründe. Wer das Additiv nicht in den Benzin- oder Gastank kippt, sondern eine Nuckelflasche (FlashLube electronic oder basic) benutzt, müsste auch eine wässrige Lösung verwenden können.

Wie kommst du auf "wässrig"?

Hier im Forum habe ich bisher zu Inhaltsstoffen und Wirkweise von Additiven für Gasmotoren ausser Spekulationen nichts gelesen.
Interessant ist hier die Patentanmeldung, die ein wenig den Nebel lüftet.
Bei allen anderen Herstellern ist überhaupt nichts zu erfahren.
Mit den chemischen Bezeichnungen der anderen Inhaltsstoffe kann ich allerdings als Nicht-Chemiker kaum etwas anfangen.

Das erteilte Patent ist uninteressant und hat auch nicht die Innovationshöhe, die für Patente eigentlich zwingend vorgeschrieben ist.

Als Beispiel habe ich Kaliumformiat genommen, weil:
-die Grundstoffe gut erhältlich sind und man es einfach herstellen kann.
Will man es kaufen, so bekommt man es entweder Tonnenweise oder das Kg zu 45€ in pa Qualität.
-es in kleinen Mengen löslich in Gas und Benzin ist. (nicht wie Kaliumkarbonat)
-es als Nanopartikel ohne Probleme den 80µm Gasfilter durchlaufen kann.
-Natrium geht auch, ist aber weniger reaktionsfreudig.

Damit ein Ventilschutzmittel wirken kann, ist es zwingend notwendig, dass es in Nanogrösse vorliegt.
Dazu muss es vollständig in einem flüssigen Medium gelöst sein, das keine Kristalle enthält.
Beim Verdampfen des Mediums würden diese Kristalle sonst als Keime wirken.
Kalium-/ Natriumkarbolyxate sind alle sehr gut in Wasser löslich, weshalb bei einer Lösung in Wasser kein Dispergator nötig ist.

Kurz zu wirkweise von Ventilschutzmitteln:
Material der Ventilsitze besteht meistens aus Sondergrauguss im Schleudergussverfahren gegossen. (wie auch kolbenringe)
Grauguss hat einen hohen Anteil an Kohlenstoff, der durch die grosse Hitze ausdiffundiert (Zonenrandglühen) und im Material Fehlstellen (Löcher) hinterlässt.
Werden diese Fehlstellen nicht aufgefüllt, so wandern Atome aus tieferen Schichten nach und das Material verarmt nach und nach an Legierungsbestandteilen und wird weich.
Dann kann es zum Pitting kommen.
Durch ein Angebot an reaktionsfreudigen Atomen können die Fehlstellen besetzt werden.
Wenigstens 99% geht daneben.
Mit Schmierung hat das Ganze wenig zu tun, es ist eher ein Erhalten der Härte.
Werbeaussagen, die einen Schichtaufbau versprechen sind Lügen.
Wichtig ist ein kontinuierlches Angebot an passenden Atomen.

Ventilsitze mit einem hohen Anteil an Wolframkarbid, sei es als Gussteil oder Sinterteil, sind da weniger empfindlich und kommen ohne Additiv aus. Als Additivbestandteile wären auch Kohlenstoff, Schwefel oder Phosphor denkbar, solange der Katalysator diese gut verdaut.

Gehärtete Ventilsitze gibt es übrigens nicht, allenfalls harte Ventilsitze.

Dir fehlen ein paar Grundlagen, daher liegst du mit einigen Aussagen leider spekulativ daneben.

Zitat:

Als Beispiel habe ich Kaliumformiat genommen, weil:
-die Grundstoffe gut erhältlich sind und man es einfach herstellen kann.
Will man es kaufen, so bekommt man es entweder Tonnenweise oder das Kg zu 45€ in pa Qualität.
-es in kleinen Mengen löslich in Gas und Benzin ist. (nicht wie Kaliumkarbonat)

Das Formiat gibts ab Hersteller etwa für 1000€/t. Wenn also 2.5wt% Formiat im Addtitiv sind und das Additiv / LPG Verhältnis 1:1000 beträgt, so reicht das Kilo für einen kompletten 20t Tanklastzug mit etwa 35.000l LPG. Und kostet (ohne Shipping/Formulierung) exakt einen Euro Material.

Zitat:

-es als Nanopartikel ohne Probleme den 80µm Gasfilter durchlaufen kann.
-Natrium geht auch, ist aber weniger reaktionsfreudig.

Gut, du möchtest also Nanopartikel machen. Nanopartikel sind aber keine 80µm groß. Warum das ne Bedeutung hat, dazu später.

Zitat:

Damit ein Ventilschutzmittel wirken kann, ist es zwingend notwendig, dass es in Nanogrösse vorliegt. Dazu muss es vollständig in einem flüssigen Medium gelöst sein, das keine Kristalle enthält.
Beim Verdampfen des Mediums würden diese Kristalle sonst als Keime wirken.

Und hier machst du den ersten Fehler. Was du technisch machst - wenn das Lösungsmittel eines gelösten Salzes abgezogen wird - nennt sich eine Verdampfungskristallisation. Als weit verbreiteter Sonderfall bei vollständiger Verdampfung des Lösungsmittels wird diese auch Sprühtrocknung genannt. Irgendwann beim Verdampfen des LöMis überschreitest du die Sättigungsgrenze des gelösten Salzes und kurz danach (Metastabiler Bereich außen vor) hast du zwingend kleine Kristalle vorliegen. Je nach Art des Lömis und Typ des Salzes kannst du nun große oder kleine Kristalle bekommen, denn ein "Nanopartikel" ist nichts anderes als ein genügsamer kleiner Kristall. Feine Kristalle sind viel schwerer herzustellen als Mittelgroße, denn für jeden dieser Kristalle muss Oberflächenenergie aufgewendet werden. Deswegen sind echte Nanopartikel auch Aufwand.

Vorher bereits Kristalle zu haben ist blöd (in dem Punkt hast du recht), weil die vorhandenen zuerst wachsen bevor sich neue Feststoffe bilden. Wenn du allerdings weit schneller verdampfst als die vorhandenen Partikel wachsen können ist das nahezu wurst. Wenn nicht bekommst du groben Schlunz. Mit der Sprühtrocknung kommst du je nach System etwa auf etwa 20µm aufwärts, was du mangels Druck und geeignetem System (das ist ein Verdampfer, kein Sprühtrockner) nicht erreichst. Siehe http://en.wikipedia.org/wiki/Spray_drying als grobe Einleitung. 80µm erreichst du mit einem simplen Verdampfer und kaum Druck eigentlich nicht.

Zitat:

Kalium-/ Natriumkarbolyxate sind alle sehr gut in Wasser löslich, weshalb bei einer Lösung in Wasser kein Dispergator nötig ist.

Salze sind auch in diversen organischen Lösungsmitteln ohne Dispergator gut löslich, Wasser ist nicht zwingend erforderlich. Ein bekanntes (aber leider zu Plastiknuckelflaschen inkompatibles) Lösungsmittel dieser Art wäre Tetrahydrofuran. Eine teure, aber ebenfalls für Kalium geeignetes Molekül wäre ein

Kronenether

, dieser erhöht die Löslichkeit von Kaliumsalzen in unpolaren Lömis enorm.

Zitat:

Kurz zu wirkweise von Ventilschutzmitteln:
Material der Ventilsitze besteht meistens aus Sondergrauguss im Schleudergussverfahren gegossen. (wie auch kolbenringe)
Grauguss hat einen hohen Anteil an Kohlenstoff, der durch die grosse Hitze ausdiffundiert (Zonenrandglühen) und im Material Fehlstellen (Löcher) hinterlässt.
Werden diese Fehlstellen nicht aufgefüllt, so wandern Atome aus tieferen Schichten nach und das Material verarmt nach und nach an Legierungsbestandteilen und wird weich.
Dann kann es zum Pitting kommen.
Durch ein Angebot an reaktionsfreudigen Atomen können die Fehlstellen besetzt werden.
Wenigstens 99% geht daneben.
Mit Schmierung hat das Ganze wenig zu tun, es ist eher ein Erhalten der Härte.
Werbeaussagen, die einen Schichtaufbau versprechen sind Lügen.
Wichtig ist ein kontinuierlches Angebot an passenden Atomen.

Das ist interessant und klingt für mich durchaus nachvollziehbar. Hast du dazu eine Quelle? Ich hab mich bisher an Patenten wie

https://www.google.com/patents/US5090966

orientiert. 1990er von BP, mit der Einleitung und Referenzen findest du auch noch frühere. Wie

https://www.google.com/patents/US3272605

... 1966 und die sind auch bereits auf Kalzium und Kalium als Aktivkomponente. Und ich glaub nicht, dass die Jungs die "originalen Erfinder" sind.

Zitat:

Ventilsitze mit einem hohen Anteil an Wolframkarbid, sei es als Gussteil oder Sinterteil, sind da weniger empfindlich und kommen ohne Additiv aus. Als Additivbestandteile wären auch Kohlenstoff, Schwefel oder Phosphor denkbar, solange der Katalysator diese gut verdaut.

Phosphor ist leider ein gängiges und bewährtes Katalysatorgift, Schwefel ist auch nicht ohne. Leider macht gerade Schwefel die Stickoxid-Speicherkatalysatoren bzw. diese Komponente moderner Kats irreversibel kaputt. Aktivkomponente zur NOx Speicherung ist das System Bariumnitrat/Bariumoxid, was durch Schwefel als Schwefeldioxid/Schwefelsäure leider das Bariumsalz zu Bariumsulfat umsetzt. Bariumsulfat ist u.a. als Pigment in weißer Wandfarbe enthalten und ungefähr so tot wie Lenin.

Sorry für den längeren Beitrag.

Zitat:

Werbeaussagen, die einen Schichtaufbau versprechen sind Lügen

Das ist falsch, wir haben sehr wohl eine Rückstandbildung im Benzinbetrieb, die dem Dichtverbund der Ventile beiträgt und den Einschlag der Ventile dämpft, das selbe Beispiel ist bei den Dieselmotoren durch die Rußbildung der Verbrennung zu beobachten, Dieselruß schmiert sogar! Ohne den verpöhnten Ruß im Dieselabgas währen die Dieselmotoren auch nicht haltbar!

Genau das ist das Problem im Gasbetrieb, die rückstandslose Verbrennung, trägt zwar der Umwelt bei, aber schadet dem Motor!

Ansonsten stimme ich Dir aber in allen Punkten bei! Danke für diesen Beitrag!

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Das mit dem Ruß auf den Ventilen deuten viele auch anders.

Einige meinen, dass es die Ventile als Schicht schützt, andere wiederum behaupten, dass es die Ventile nicht richtig schließen lässt und dadurch ein Abbrand an den Rändern beginnt.

Was ist nun richtig?

Hallo GaryK meine Lieferung von den drei Fläschen LPG Valve Saver an Dich verzögern sich leider. War krank und werde es am kommenden Samstag an dich senden. Bin ja echt gespannt was da dabei heraus kommen wird. Und ob man diese Ventilschutzmittel wirklich so in den Gastank beimischen kann.
lg Tom

So, die erste Probe ist gerade gelaufen, gemische Ergebnisse. "Geliefert" als klare Flüssigkeit in einem Kunststoffbehälter, jedoch roch der Großbrief bereits nach Naphta. Vermutlich also etwas aufkonzentriert.

Egal: 4800 mg Einwaage, 45,4 mg bzw. 0.94% Rückstand. Beim Eindampfen musste ich ein paar mal abbrechen, weil die Probe Rauchzeichen gab. Das (mir unbekannte) Additiv hinterlässt auf einem Walzalu-Probenteller (hat feinste Riefen durch den Walz/Stanzprozess) einen Grauschleier, keine größeren Klunkerkristalle. Ist bei der Menge auch nicht zu erwarten. Haften können die Partikel am Alu ganz gut, die gingen erst nach einer Aceton/Wasserwäsche weg. Bei der Größe und hohen Verdünnung ist das auch kein Wunder.

Leider sind die Auflicht-Mikroskopiebilder durch eine nicht funktionierende Speicherkarte in der verwendeten kamera (oder eine zu langsame) nichts geworden. Spannend wars nicht, aber die Partikel waren deutlich feiner als erwartet. Mit 50x waren nur die Größeren zu sehen, so ab 200x wurde es interessant. Quasi "Pickel" auf dem Walz-Aluminium mit seinen unter dem Mikroskop klar sichtbaren Riefen. Bemerkenswert war, dass ein "Fussel" quasi mit langen Haaren überzogen worden ist, die sind rechtwinklig weggewachsen und das Ding sah aus wie eine Raupe 😉 Trocknungstemperatur 105°C, die Spitze war durch den Infrarotgrill sicher höher. Jedenfalls sind die paar Fussel nicht verascht worden, was ein gutes Zeichen ist keiner Zersetzung eines Feststoffs aufgesessen zu sein.

Zwei kleine Proben des selben Materials hab ich noch, wenn kommende Woche Zeit ist jage ich diese noch mal vorsichtiger durch. Und packe die zwei zu einem Lauf zusammen um etwas mehr Material zu bekommen, das war fast etwas knapp. 2.5% Kalisalze sind in dem Additiv jedenfalls nicht drin. Aber so lange es funktioniert ... für den Verdampfer ist weniger potenzieller Verdampfungsrückstand eh besser und kleine Konzentrationen geben auch feinere Partikel.

Die Quizfrage wird sein: Wenn eine Oberfläche erst einmal benetzt ist: ab welcher Größe werden die bei den üblichen Gasgeschwindigkeiten ausgeblasen? In dieser Größe definitiv nicht, die haften zu gut und sind mit wenig Masse und viel Oberfläche gut an kleinsten Unebenheiten verzahnt. Durchläuft das Additiv eine schwer verdampfende konzentrierte Flüssigphase analog einer Schmelze - siehe Lötzinn, der Schmelzpunkt des Zinns ist viel niedriger als der aller beteiligten Reinkomponenten? Wenn ja, wird diese Schmelze als Tropfen schneller mitgerissen und aus der Gasanlage ausgetragen als diese ggf. kristallisieren und Unfug machen kann?

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Danke dafür und Daumen hoch!

Zitat:

Original geschrieben von apoka_80_b3


Danke dafür und Daumen hoch!

Ich geh mit. Endlich mal was interessantes zu dem Thema.

Was fangen wir jetzt mit diesem Test an.....
In diesem Test wurde die Brühe "aufgekocht" und natürlich haben wir den Einfluss von Trägerflüssigkeit....

Nicht zu vergessen, wir wollen x-beliebiges Ventilschutzmittel mit dem Tankvorgang einbringen, womit mal angenommen, ca. 1ccm in einem Liter LPG aufgelöst ist.

Wir wollen die aus der Trägerflüssigkeit ausgewaschenen/herausgelösten oder sonst wie bestimmbare Kristallgrößen um Festzustellen ob sie einen Gasfilter passieren, was sie anscheinend tun, denn bisher hatte noch keiner mit der Tankfüllmethode einen verstopften Gasfilter, noch einen geschädigten Verdampfer.

Die Frage 2 wäre, inwieweit sich diese Kristalle im Verdampfer absetzen können, was nur im Praxistest zu ermitteln ist, mit einem neuen Verdampfer... für die Theoretiker.

Die Wirkung selbst ist bereits weit über 100.000 Kilometer getestet mit Ventilspielkontrolle und dieser Brühe

| Zitat:
Dir fehlen ein paar Grundlagen, daher liegst du mit einigen Aussagen leider
spekulativ daneben.

Mit den Nanopartikeln habe ich mich etwas verstiegen.
Nach der Spätschicht sollte man eben nicht noch sein geistiges Potential überreizen. Ich mache aber auch ganz gerne mal provokative Aussagen und akzeptiere wenn man mich zurückstutzt.

Ich reduziere meine Aussage auf:
Je kleiner die entstehenden Partikel sind, umso besser ist ihre Wirksamkeit.

Möglicherweise werden gerade deshalb kurzkettige organische Säuren als Säurerest bevorzugt, da sie sich schlecht in organischem Lösemittel lösen.
Damit wird die Bindungsenergie kleiner, die beim Auslösen der Salzpartikel aus dem Lösungsmittel aufgebracht werden muss und die Partikel haben weniger Zeit zu wachsen.

Typisches Zeichen für die Verwendung von Kaliumformiat ist der Hinweis im Sicherheitsdatenblatt:"giftig für Wasserorganismen"
Dies taucht bei FlashLube auf und auch bei TUNAP 164. Hier findet sich zusätzlich noch die Angabe:" 98,2% entzündliche Bestandteile"

Hier braucht Gary schon mal nicht zu messen.

@Gary Zu der jetzigen Messung von X-Lube:
Hier schaffst Du absichtlich Bedingungen, die ein Wachsen und Anhaften der Partikel begünstigen, sonst hättest Du ja nichts mehr zum Wiegen.
Im realen Verdampfer ist der Wirkstoff jedoch viel stärker verdünnt, und das Gas hat eine Bewegung. Das sind zwei paar Schuhe.

| Zitat: Wikipedia Aerosole
Aerosolpartikel aus Meersalz entstehen, wenn durch den Wind kleine Salzwassertröpfchen vom Meer aufgewirbelt werden. Das Wasser verdunstet anschließend, und zurück bleibt ein Meersalzpartikel.
Die Eigenschaft von Partikeln, längere Zeit mit Gasen transportiert werden zu können liegt darin, dass sie sich mit kleiner werdendem Durchmesser immer mehr wie Gas-Moleküle verhalten.

Da reicht ein Hauch von Gasbewegung und reisst den Partikel mit. Verhältniss Oberfläche zu Gewicht sehr gross!!

| Zitat:
Ventilschutz-Partikel sind im LPG gelöst, befindet sich anteilig in der Gasphase und werden mitgetragen.

So sehe ich das auch.

Bei einem Sprühtrocknungsversuch war ich dabei. Titansalz in Wasser mit einem Ultraschallinhalator in einer Glove-Box 80x80x50cm. Die Grenze der Luftfeuchtigkeit war leider schnell erreicht. Die entstandenen Partikel hatten sich nach 24 Stunden noch nicht vollständig abgesetzt!

Wirkweise:
Diese Erklärung las ich Mitte der 80er in einer wissenschaftlichen Zeitschrift zu der Wirkung von Bleitetraethyl auf die Ventilsitze. Pitting war damals noch kein Thema.
Schon damals kämpfte mein NSU mit dem verringerten Bleianteil im Benzin. Für den starken Einschlag an den Auslaßsitzen war Materialerweichung am plausiebelsten.
Anfang der 90er machte ich Diplomarbeit an einem Fraunhoferinstitut, wo neben militärischer auch Materialforschung betrieben wurde. Dort arbeitete ich an einem Röntgendiffraktometer, mit dem sich über die Verzerrung des kristallinen Atomgitters Eigenspannungen messen lassen. Härte lässt sich als die im Material herrschende Eigenspannung beschreiben. Diese habe ich an der Oberfläche eines Auslaßsitzes und in 0,5 1 und 1,5mm Tiefe gemessen und einen deutlichen Anstieg gefunden. Quantitativ konte ich die Messungen nicht auswerten. Ich dachte damals auch es sei legierter Stahl, somit wäre eine Auswertung ohnehin fehlerhaft gewesen.

Welche Stoffe können die Härte erhalten? Da fallen mir ganz unpragmatisch zuallererst die Stahlschädlinge Schwefel und Phosphor ein, die eine sehr grosse Afinität zu Eisen haben und die man sehr schlecht aus dem Roheisen rausbekommt. Das war kein ernsthafter Vorschlag.
Dass der Russ beim Diesel gut für die Ventile ist, ganz besonders mit noch einem klein wenig Schwefel, das ist auch meine Meinung.
Auch FlashLube sieht in schwefelfreiem Diesel ein neues Absatzpotential .

Sorry für meine Gedankensprünge

Unsere OHC-Motoren einen steifen Ventiltrieb haben müssen um Funktion zu gewährleisten. Dazu gehört die exakte Ventilüberschneidung und Wärmeabfuhr am Sitz. (bei 5000 U/min öffnet ein Ventil ca. 40 mal pro Sekunde, ein öffnen und schließen dauert gerade mal 0,025 Sekunde. Um ein Ventilprellen und damit eine geminderte Absetzzeit zu verhindern, sind die Materialien von Ventil und Sitz abgestimmt.

Was passiert eigentlich...
Die Ventilfederspannung ist ein wichtiger Faktor für die Öffnungs- und Schleißzeiten eines Ventils und muss ausreichend sein um die benötigten Wärmeabfuhrzeiten zu gewährleisten.
Ungenügende Ventilspannung beeinflusst die Motor Leistung und Temperatur.
Ein zu spät schließendes Einlassventil würde weniger Gemisch durchlassen , eine Abmagerung wäre die Folge und höhere Verbrennungstemperaturen und Materialermüdung würden entstehen.
Das Gleiche hätten wir auf der Auslasseite, Auslassventile würden Thermisch höher belastet.
Ein "weicher" Ventilsitz können wir als die Konsequenz der jeweiligen Ventiltriebkonstruktion betrachten, Pitting verhindernde Additive im Benzin eingerechnet.
Auch verdichtet/verändert sich dazu die Sitzfläche durch ständiges Hämmern des Ventils.

Ein Ventilschutzmittel könnte somit mehrere Aufgaben haben.
Ich denke da z.B. an Trennmittel in Form von Verbrennungsrückständen auf der Auslassseite als auch auf der Einlassseite durch die Trägerflüssigkeit als solches.
Polymer Polyetheramin N R51/53 1-2,4% könnte ebenso hierbei eine Rolle spielen.
Beinhaltende Salze sehe ich als "Oberflächenveredlung."

(In frühster Zeit hatten Schmiede Abfallstücke in der Jauchegrube entsorgt und im Nachhinein festgestellt, dass die Oberflächen hart waren. 😉)

Zitat:

Je kleiner die entstehenden Partikel sind, umso besser ist ihre Wirksamkeit.

Eins ist sicher: je kleiner die Partikel, desto weniger Ärger machen die weil diese am besten vom Gasstrom mitgenommen werden - sofern dieses Additiv seinen Weg als Feststoff ans Ventil schafft. Ich kann momentan nicht ausschließen, dass sich das Additiv aufkonzentriert und als Aerosol mitgerissen wird. Die Partikel aus meinem Versuch mit der Trockenwaage haben jedenfalls ziemlich gut am Alu gehaftet, das könntest du stundenlang mit Pressluft bearbeiten wie du willst.

Zitat:

Möglicherweise werden gerade deshalb kurzkettige organische Säuren als Säurerest bevorzugt, da sie sich schlecht in organischem Lösemittel lösen.

Nein. Du brauchst eine organische Säure, an die sich das alkalische Kalium binden kann und der "Rest" vermittelt erst die Löslichkeit. Die Quizfrage für mich ist, wie sich dieses Additiv während des Verdampfens verhält, wenn die flüchtige Matrix nahezu ganz weg ist. Ist das lange als (übersättigte) Flüssigkeit ausreichend stabil bevor es zu Salzbildung kommt?

Zitat:

Damit wird die Bindungsenergie kleiner, die beim Auslösen der Salzpartikel aus dem Lösungsmittel aufgebracht werden muss und die Partikel haben weniger Zeit zu wachsen.

Hefte diese Theorie irgendwo ganz tief im Keller unter "dumme Idee, nicht wieder auspacken" ab. Kristallwachstum aus Lösungen ist ein Hauch komplizierter als es dieser Satz vermuten lässt. Da spielt gerade im Bereich der Keimbildung u.a. das Verhältnis der Gitterenergie zur Oberflächenenergie eine gewaltige Rolle, danach das Verhältnis der Wachstumsgeschwindigkeit des Kristalls zur Geschwindigkeit, mit der das Lösungsmittel verdampft wird.

Zitat:

Typisches Zeichen für die Verwendung von Kaliumformiat ist der Hinweis im Sicherheitsdatenblatt:"giftig für Wasserorganismen"
Dies taucht bei FlashLube auf und auch bei TUNAP 164. Hier findet sich zusätzlich noch die Angabe:" 98,2% entzündliche Bestandteile"

Diesel ist wie viele Kohlenwasserstoffe auch

giftig für Wasseroganismen

. Dieser Hinweis kommt aus den Eigenschaften der Trägerflüssigkeit und diese ist bei allen ziemlich ähnlich. Das Sicherheitsdatenblatt von

Kaliumforminat

(Kalisalz der Ameisensäure) besagt lediglich, dass du dir das Fass nicht auf die Füße fallen lassen darfst. Es ist 1a biologisch abbaubar.

Zitat:

Hier schaffst Du absichtlich Bedingungen, die ein Wachsen und Anhaften der Partikel begünstigen, sonst hättest Du ja nichts mehr zum Wiegen.
Im realen Verdampfer ist der Wirkstoff jedoch viel stärker verdünnt, und das Gas hat eine Bewegung. Das sind zwei paar Schuhe.

Ja, diese Bedingungen schaffe ich bewusst. Im Verdampfer hast du theoretisch einen flüssigen Eingang und einen gasförmigen Ausgang. Das Ding ist schließlich kein Sprühtrockner. Die Verdünnung ist zunächst egal, denn auch 1 Liter LPG zusätzlich würde zunächst verdampfen und das schwerer flüchtige Additiv mit seinem Lösungsmittel zurücklassen. Zudem findet die Verdampfung überwiegend an den Flächen des Verdampfers statt, denn irgendwoher muss die zum Verdampfen nötige Wärme kommen. Ob der Tropfen Additiv nun an der Oberfläche meiner Probenschale hängt oder am Verdampfer ist erst mal egal. Daher fand ich es bemerkenswert, dass zwar unerwartet feine Partikel gebildet worden sind, diese aber auch unerwartet gut an dem Alu haften.

Zitat:

Bei einem Sprühtrocknungsversuch war ich dabei. Titansalz in Wasser mit einem Ultraschallinhalator in einer Glove-Box 80x80x50cm. Die Grenze der Luftfeuchtigkeit war leider schnell erreicht. Die entstandenen Partikel hatten sich nach 24 Stunden noch nicht vollständig abgesetzt!

Sprühtrocknung ist ne völlig andere Baustelle als ein Verdampfer. Zumal in Gegenwart von Ultraschall, denn normalerweise begrenzt sich die Tropfengröße des Zerstäubers (und damit die Partikelgröße) durch die Konzentration in der Lösung, die Oberflächenspannung des Lösungsmittels und und den zur Zerstäubung (aufbrechen der Oberfläche) verfügbaren Druck als eine Energiequelle. Hat mit einem LPG Verdampfer gerade mal nichts zu tun.

@GaryK

Vielene Dank für die Analyse. Es war übrigens Tunap

Irgendwie habe ich das Gefühl, wir kommen so nicht auf einen grünen Zweig....

Die benötigten Inhaltsstoffe werden im Normalfall mit einer Nuckelflasche und besser/gezielter mit einem sequentiellen System zugeführt.
Gewohnter Weise in einer händelbaren Trägerflüssigkeit.

Zitat:

Original geschrieben von GaryK


Das "Kaliumcarboxylat" hat einen Dampfdruck von ziemlich genau Null und bleibt somit als Rückstand über.

Ich schlussfolgere daraus, dass hier keine Verbindungen mit dem Medium Trägerflüssigkeit selbst eingegangen wird. Du hättest ja sonst, meiner Meinung nach , nicht den sichtbaren Erfolg DEINES Testes.

Aber was passiert, wenn ich die Trägerflüssigkeit mit LPG verdünne, auflöse.
Wie Du selbst festgestellt hast, "Kaliumcarboxylate" bleiben als Rückstand .

Und jetzt kommen wir wieder zu @gerulf .

Zitat: @Gary Zu der jetzigen Messung von X-Lube:
Hier schaffst Du absichtlich Bedingungen, die ein Wachsen und Anhaften der Partikel begünstigen, sonst hättest Du ja nichts mehr zum Wiegen.
Im realen Verdampfer ist der Wirkstoff jedoch viel stärker verdünnt, und das Gas hat eine Bewegung. Das sind zwei paar Schuhe.

Und so ist es zu sehen, die Trägerflüssigkeit verliert ihre Ursprungsbedeutung, die nicht lösbaren Substanzen werden mitgerissen, ausgekehrt wie ich es schon mal zu Anfang nannte.

Wir haben also im Vorfeld aufgeteilt.
Einmal in Trägerflüssigkeit, die durchaus weitere Ventil schützende Inhaltsstoffe mit Wirkung haben können, aufgelöst im LPG
und unsere "Kaliumcarboxylate" schwimmend, die in der Gasphase anteilig enthalten sind und mitgerissen werden !.

Ein ja aber sehe ich jetzt nicht zwingend............

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