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V70ii nach Bremsscheibenwechsel vorne, drei Bremssättel fest
Hallo ihr Lieben,
bei meinem V70ii MY 2003 war ein Bremsscheibenwechsel auf Grund von Verschleiß vorne nötig. Jetzt habe ich folgendes Problem: die Bremsscheiben werden beim dahingleiten auf der Autobahn und im gediegenen Stadtverkehr vorne über 100 Grad warm, hinten rechts sehr heiss und hinten links noch im Bereich "ok" (Sattel h.l. wurde letztes Jahr mit Scheiben und Handbremse getauscht, da fest). Die Handbremse ist frei.
Der Verbrauch ist leicht erhöht und beim Anhalten gibts einen kleinen Ruck, anstatt ausrollen. Die Scheiben haben jetzt 160km runter.
Ich habe die Ate Powerdisks mit Ate Belägen im Set gekauft. Dabei habe ich auf Sachnummern geachtet, im Set gekauft, die Verpackung noch mal geprüft und die Scheiben nebeneinander gehalten. Dann habe ich den Ausgleichsbehälter geöffnet und mit der Demontage begonnen.
Ich habe in Ruhe gearbeitet und die Bauteile sorgfältig gereinigt, Gammel per Sandpapier und Drahtbürste entfernt und Keramikfett an den bekannten Stellen benutzt.
Was ich nicht gemacht habe: Führungsbahnen ausgefeilt, Kolbendichtungen & Staubdichtungen überholt.
Die Kolben habe ich mMn. relativ einfach mit einer Hand an der Schraubzwinge zurückdrücken können. Nach der Montage "schwimmt der Sattel", wenn man ihn mit dem Schraubendreher bewegt. Auf der Probefahrt konnte ich die Sättel mit dem Hammerstiel als Hebel zurückdrücken. Habe die Räder am aufgebockten Elch per Hand drehen können - jetzt nicht wie ein Fahrradreifen, aber mit einer Hand.
Bremsverhalten ist sehr gut und auch bis 150km/h gibt es keine Vibrationen im Lenkrad.
Ich habe mir jetzt zwei Sets zur Kolbenreversion inkl. neuem Kolben für vorne und eins für hinten geholt. Damit ich es zur Hand habe, wenn ich mir die Sache das nächste mal angucke.
Habe ich einfach nur viel Glück, das nach fünf Wochen Standzeit zeitgleich hinten der Sattel fest sitzt und vorne die beiden nach dem Wechsel? Oder fällt jemanden etwas ein? Vida zeigte nur einen Fehler zum Weg des Bremspedalsensors. Ich gehe davon aus, dass es vom Nachpumpen ins leere kam. Bremskreis 1 und 2 zeigen 0,5 und -0,5 bar (oder andersrum) an. Beim drücken aufs Bremspedal stehen da 80 Bar an.
Im Forum gibt es auch Beiträge dass ein Steuergeräte-Reset geholfen hat. Kann das sein?
Es lief eigentlich alles schick, nach 2,5h war ich fertig. Jedoch habe ich die Bremsen vorne das erste mal gemacht und bin daher für jeden Tipp dankbar, vielleicht habe ich etwas übersehen?! :)
Grüsse!
Beste Antwort im Thema
Ich gehe davon aus, dass du rein mechanisches Problem hast - erst recht wenn vorher alles ok war. Es ist doch kein Zufall, dass der vor kurzem erneuerte Bremszylinder hinten davon nicht betroffen ist.
Wenn die Scheiben abgefahren sind, ist der Kolben ziemlich weit draussen... Und... ER ROSTET!!
Wenn du ihn nicht entsprechend bearbeitest ( besser wechseln, da weniger Aufwand), dann bei neuen Bremsscheiben, wird der Kolben weiter in den Sattel zurückgeschoben als er vorher drin war.
D.h. der angerostete ("aufgeschwollene") Teil ist im Zylinder und durch die Reibung geht nicht mehr zurück.
Das Ergebnis ist heißlaufende Bremse - "ganz zufällig nur an den drei alten Bremssatteln"...
Dir bleibt nichts anderes übrig als drei neue Kolben, neue Dichtringe usw. zu tauschen.
Dabei sollst du auch die Führungsbolzen mit dem Schmirgelpapier bearbeiten, damit dass auch nicht reibt.
Später die Bolzen mit anti seez spray ansprühen und die Sache läuft wie geschmiert und rostet nicht mehr.
Viel Erfolg!!
Rückmeldung wäre nett...
Gruß Didi
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24 Antworten
Moin.
Ich habe den Stand zw. min und max gebracht und den Reset durchgeführt.
Leider keine Wunderheilung.
Nach je 7km waren die Scheiben vorne wieder an der Grenze zum noch anfassen können erwärmt. Mehrverbrauch ca. 0,4l.
Ich würde das Problem auch erstmal auf vorne beschränken und hinten weiter beobachten, da ich die Scheiben anfassen konnte und sie moderat warm waren. Vorher war auch nichts auffällig.
Ich teile Didis Meinung, weshalb ich mir auch das Reversionsset mit Kolben schon besorgt habe. Ich wollte mal hören, ob es noch etwas anderes, leichteres sein kann, als das. Mehr als das probierte fällt mir jedoch nicht ein..
Die Rückstellkraft der Kolben kommt durch die Vierkantdichtung im Kolbensattel.
Kolben fährt aus, Dichtung zieht ihn durch die Scherwirkung minimal zurück, sodass Freigang entsteht. Wenn der Kolben nicht mehr maßhaltig ist, dann drückt der an der Dichtung oder in der Passung zum Bremssattel, aber zieht nicht mehr ordentlich zurück.
Heute dann noch festgestellt, dass mein hinteres Vakuum-Motorlager hinüber ist. Abgestöpselt kann das vordere dann auch mal was bewirken. Haha! Das erklärte auch die Vibrationen und vl. das Turboloch unter 2000 rpm. Naja, aber das ist dann eine andere Baustelle...
Gegen Ende nächster Woche bin ich wieder beim Kumpel auf der Bühne und berichte...
Danke!
Hi ihr!
Ich war gestern bei meinem Kumpel auf der Hebebühne. Wir haben uns zusammen noch mal die Sattel angeguckt.
1. Kolben: Blank ohne Rost.
2. Manschetten: sind i.O.
3. Kolben eindrücken bis Anschlag. Geht per kleiner Schraubzwinge oder 20cm Hebel mit Handkraft (langsam).
4. Rückstellkraft der Kolben: Vierkant Metallstück als Anschlag, Kolben per Bremspedal ausgefahren. Ziehen sich ca. 0,5-1mm zurück, Metallstück ist dann wieder frei.
5. Führungsbahnen auf dem Halter für Bremsbeläge. Die sahen solala aus. Drahtbürste hat damals nicht gereicht. Alles sauber ausgefeilt, danach flutschten die Beläge darin.
6. Führungsbolzen Sattel sind gut.
Alles großzügig abgefettet und wieder zurückgebaut.
Ich hatte etwas Hoffnung, dass es die Führungsbahnen waren. Jedoch war die Enttäuschung nach 10 km wieder da. Verbrauch geht wieder hoch und zu Hause angekommen Bremsscheiben vorne heiß. Hab die Sachnummern noch mal kontrolliert, das passt alles. 16“ Wave Scheiben mit Belegen von ATE.
0 Einträge im Vida.
Führt mich zu folgenden Fragen: vl. fällt euch etwa ein?
Wie groß darf die Kraft zum zurückstellen sein? Muss das per drücken per Hand gehen?
Gesamtgalaktisch gedacht, was kann es noch sein? Wie kann ein ungewollter Bremsdruck entstehen?
Vielen Dank...
Wenn die Kolben wie du geschrieben hast ok sind ( denke daran, dass bei der Hitze sich alles ausdehnt...), dann mach folgenden test.
Fahre den wagen, bis die Bremsen zuziehen.
Dann bock ihn auf - hier dürfte sich das betroffene Rad nur schwer drehen lassen, wenn überhaupt.
Lass ihn aufgebockt und kontrolliere ab und zu die Drehgängigkeit des wagens - vor allen in dieser Hinsicht ob es schlagartig wieder geht oder nur langsam immer besser wird.
Öffnet er da z.B. irgend ein Ventil auf einmal? Usw... Es ist zwar noch keine Lösung ( die mir einfällt) aber wir sind ein Stück weiter - ideen werden geboren...
Vielleicht hat dann ein anderer auch was erlebt usw...
Ich tippe auf HBZ verschlissen/defekt.
Wenn sonst alles gängig ist.
Zitat:
@SirDeedee schrieb am 15. Dezember 2018 um 14:03:22 Uhr:
Wenn die Kolben wie du geschrieben hast ok sind ( denke daran, dass bei der Hitze sich alles ausdehnt...), dann mach folgenden test.
Fahre den wagen, bis die Bremsen zuziehen.
Dann bock ihn auf - hier dürfte sich das betroffene Rad nur schwer drehen lassen, wenn überhaupt.
Lass ihn aufgebockt und kontrolliere ab und zu die Drehgängigkeit des wagens - vor allen in dieser Hinsicht ob es schlagartig wieder geht oder nur langsam immer besser wird.
Öffnet er da z.B. irgend ein Ventil auf einmal? Usw... Es ist zwar noch keine Lösung ( die mir einfällt) aber wir sind ein Stück weiter - ideen werden geboren...
Vielleicht hat dann ein anderer auch was erlebt usw...
Hi.
Genau das habe ich letztes Wochenende bereits probiert. Die Räder drehen sich etwas schwerer. Die Sättel ließen sich mit 20cm Hebel zurückdrücken.. nach dem zweiten Durchgang ging alles noch leichter und das Problem besteht.
Zitat:
@Ambutilon schrieb am 15. Dezember 2018 um 14:14:38 Uhr:
Ich tippe auf HBZ verschlissen/defekt.
Wenn sonst alles gängig ist.
Was sind typischer Weise Symptome eines defekten HBZ?
Du sollst aber nicht den Bremssattel zurückschieben, sondern beobachten ob er von alleine zurückgeht und wenn ja, wie?...
Die typischen Symptome sind festgehende Bremsen während der Fahrt.
Abhilfe kurzzeitig: HBZ mit kaltem Wasser übergießen.
Dadurch wird der innere Kolbenklemmer KURZZEITIG beseitigt.
Wenn dadurch die Bremse wieder frei wird, hast den Fehler gefunden!
Das Thema haben auch schon die Autodoktoren mal behandelt und einen HBZ aufgeschnitten um zu zeigen warum der innere Kolben klemmt.
Abhilfe bringt also nur ein NEUER HBZ. Wenn der Trick mit der abkühlung funktioniert hat.
Dieses Phänomen haben wir seinerzeit bei Audi häufig gehabt.
Nur leider gab es nicht immer den gewünschten Artikel von Audi neu.
Beliebtestes Wort EoE (Entfallen ohne Ersatz).
Viel Erfolg
Hallo ihr Lieben.
Es ist ja etwas Zeit ins Land gezogen, aber hier noch mal das Ende des Liedes:
ich habe in der Werkstatt Die Bremsflüssigkeit wechseln lassen und war noch mal bei einem Schrauber Papst. Der hat sich das angeguckt und meinte: „ist ok, fahr mal 1.500km“.
Das habe ich auch gemacht und was soll ich sagen.. das Problem hat sich von alleine erledigt.
Ich tippe darauf, dass die Sättel nach 200tkm doch irgendwo im äußeren Bereich zu schwer zurück gehen. Anfangs war noch viel Bremsenstaub auf den Felgen, aber jetzt ist alles ok. Sie werden nur normal warm, die Bremsleistung stimmt und das Verschleissbild auch.
Zu dem Ruck beim Anhalten meine Theorie: erhöhter Stick-Slip Effekt aufgrund der sportlicheren Scheiben und Beläge. Aber auch das hat sich relativiert..
Vielen Dank an alle und beste Grüße! :)
Danke für die Rückmeldung.