V70 DRIVe - Erfahrungen nach 2 Monaten und 4.000 km
Auslieferung am 29.10., jetzt 3900 km auf der Uhr.
Ich denke die anfängliche vorbehaltlose Begeisterung hat sich nun soweit gelegt, dass eine halbwegs rationale Bewertung möglich ist.
Viele Einschätzungen sind sicher an unserem alten V70II D5 (Bj 2002) gemessen, aber durchaus an anderen Autos aus dem Wettbewerb – 5er Touring, E-Klasse, A6 Avant. Passat, Superb, C5, Insignia & Co sind für mich (wenngleich sicher gute Autos) nicht in der emotional gleichen Liga.
V70 DRIVe Summum plus
- Xenium,
- Standheizung,
- DAB Radio
- Farbe Oyster
- Leder schwarz (verstärkter Seitenhalt) und
- silberne Dachreling
Ich fang mal außen an:
Design:
Der V70II war einfach um Längen eleganter. Wenn ich heute einen sehe, denke ich der ist gefühlt einen halben Meter niedriger und einen halben Meter länger als der V70III. Die Flanken des V70III sind zu voluminös geraten (hallo E60 BMW) und die Gürtellinie erscheint zu hoch. Das dicke Ende kommt im wahrsten Sinne dann hinten: der Designer der den Übergang von den Heckleuchten in den Stoßfänger modelliert hat hatte wohl zu viel Ton übrig. Wie man auf der selben Plattform ein deutlich eleganteres Auto (zumindest von der Seite) bauen kann, bei noch mehr Platz, siehe Ford Mondeo.
Und die Schnauze hat schon die Nasenbär-Gene, der komische Buckel auf der Haube steht einer Corvette, aber nicht dem V70.
Die Dachreling macht aus meiner Sicht das Auto noch mal optisch deutlich höher (was beim IIer nicht so war) und dank der 205/60 auf 16er Felgen wirkt er auch nicht grade leichtfüßig (beim Drive gibt’s leider keine andere Möglichkeit.) Brioni-Anzug mit Birkenstock – passt zum DRIVe….
Es hilft in die Knie zu gehen, dann sieht er besser aus, auch von schräg hinten und von vorne. Der V70 ist halt für Familien mit Kindern gemacht.
Note: befriedigend
Innenraum:
Drinnen ist es vieeeeel besser. Hier ist der V70III dem Vorgänger voraus, Materialien, Verarbeitung, Geräuschdämmung, alles besser. Derzeit klappert auch noch nichts, hoffe mal das bleibt so ne Weile. Und verglichen mit Audi, Benz und Co hat der Volvo wirklich eine individuelle Note.
Die Sitze sind prima, wie beim Vorgänger.
Die elektrische Heckklappe möchte ich nicht mehr missen, auch wenn sie etwas leiser sein könnte. Leider ist die prima Lösung aus dem V70II mit dem Laderaumrollo integriert in die Rücksitzlehnen der 3geteilten Rückbank zum Opfer gefallen. Die abnehmbaren Kassetten sind aber ok, brauche ich sowieso nur im Urlaub max 2mal im Jahr.
Note: sehr gut
Fahrwerk:
Genauso problemlos wie der Vorgänger, dank weniger Nm als beim D5 ist der Vorderradantrieb nicht so schnell überfordert. Auch ist mein Eindruck dass er sehr spurstabil ist und weniger Spurrillen nachläuft. Ist allerdings bei Querfugen recht hart, insbesondere mit dem Original Michelin Energy Saver – mit den Winterreifen (Conti TS) erscheint es mir etwas besser.
Note: gut
Motor:
Ist natürlich nicht fair den 163 PS-D5 (mit nachgerüstetem DPF) mit dem Drive zu vergleichen. Denke aber dass der Unterschied in der täglichen Praxis viel weniger zu spüren ist als ich dachte (wenn man einen halbwegs defensiven Fahrstil pflegt). An die Anfahrschwäche hat man sich schnell gewohnt, Anfahren im 2. Gang (was bein D5 kein Problem war) ist beim Drive ein absolutes NoGo. Auch beim engen Abbiegen sollte man zur Sicherheit den Fuß nahe der Kupplung haben denn wenn die Drehzahl unter 1500 min-1 fällt ist im wahrsten Sinne der Ofen aus.
Vor allem kalt ist der Motor akustisch präsenter als der D5, direkt knurrig, aber nicht störend. Ab 60 km/h treten die Motorgeräusche in den Hintergrund – perfekt.
Auf der Autobahn ist Reisetempo 160 kein Problem, wenn dann aber ein LKW ausschert und einen auf 100 runterbremst dauert es wieder ne Weile, und die Hintermänner werden schon mal ungeduldig – beim D5 war man ratzfatz wieder auf Tempo. Keep cool ist die Devise. Und eine lange Autobahnsteigung kann sich zieeeeehen.
Der Verbrauch liegt derzeit um die 6 l/100km, hauptsächlich Stadt und Autobahn, und tägliche Standheizung. Verbrauch in der Stadt etwas über 6 l, BAB bei im Schnitt Richtgeschwindigkeit um die 5,5 l, auf der Landstraße bei 80 klar unter 5 l. Die Reichweite liegt locker über 1000 km, den Tankwart sieht man nur selten. Der D5 hatte bei ähnlichem Fahrprofil ca. 7,5 l gebraucht. Gehe davon aus dass sich der Verbrauch mittelfristig bei 5,5 l einpendelt, vielleicht knacken wir auch mal die 5 Liter Grenze. Bei unserem Fahrprofil wird die Start-/Stoppautomatik schmerzlich vermisst, in der Stadt wäre so sicher noch mal ein halber Liter weniger drin.
Note: gut
Bedienung/Komfort:
Das „Nonsus“ Bedienkonzept mit den verstreuten Anzeigen (Radio, RTI, und die beiden Rundinstrumente) sowie Knöpfen auf und inter dem Lenkrad sowie in der Mittelkonsole ist für den Erst- und Seltennutzer eine Katastrophe. Nimmt man sich aber die Zeit, sich damit zu beschäftigen und nutzt das Auto auch regelmäßig, dann gewöhnt man sich recht schnell dran und hat dann auch Vorteile gegenüber den vollintegrierten Systemen der Konkurrenz. Vieles geht dann „blind“, was z.B. bei iDrive, MMI oder Comand (und nun Sensus) unmöglich ist.
Mit der Klimaautomatik bin ich zufrieden, allerdings verstehe ich nicht ganz warum das Aufheizen ausschließlich über die Scheiben- und Fußraumdüsen geht und so ein Heidenradau erzeugt wird – würden auch die Mitteldüsen beitragen wäre der Innenraum schneller warm. Ich vermisse auch einen Schalter um die zwei Zonen links/rechts gleichzuschalten, ein Golf VI hat so was. So muss ich immer 2 Rädchen drehen.
Schmerzlich vermisse ich auch eine Öl/Wasser-Temperaturanzeige - wenn ich weiß, wie es dem Motor geht, gibt das mir ein Gefühl der Beruhigung. Die Daten gibt’s doch ohnehin im CAN-Bus, kann man das nicht wahlweise im Display einblenden? Wäre sogar bereit fürs Freischalten 50 Euro zu zahlen.
Die Tasten tief links unten für elektr. Heckklappe, und Tankdeckel sind zwar während der Fahrt beleuchtet, sobald der Motor aus ist, ist es aber zappenduster. Nicht praxisgerecht – denn dann braucht man sie um die Tankklappe oder Heckklappe zu öffnen. Der Griff für die Feststellbremse bleibt ja auch beleuchtet.
Die Taster für den elektrischen Fensterheber sind mir etwas zu weit vorne – wenn ich das Fenster vorne runterlassen will erwische ich in der Regel den Schalter für hinten – vielleicht gewöhne ich mich noch dran.
PDC vorne und hinten waren mir anfangs schon peinlich, aber vielleicht hilft es Schrammen zu vermeiden, unser V70II hatte nach 8 Jahren doch einigen Lack an den Stoßfängern gelassen.
Das High-Performance ist ordentlich, vor allem mit dem DAB-Radio eine sehr gute Klangqualität. Wenn mein Sohn mal wieder die Bässe voll aufgedreht hat, scheppern allerdings die Lautsprecher in den Vordertüren.
Note: gut
Kriegt ein extra Kapitel. Benchmark ist hier unser 4 Jahre altes „Aldion“ das im V70II brav sein Werk verrichtete. Ich muss sagen, das RTI ist in vielen Belangen schlechter:
- Zieleingabe: es dauert viel länger als auf dem Touchscreen eine Stadt oder Straße einzugeben. Zudem gibt es nervige Denkpausen (CD-Sybol rechts oben rotiert) zwischen den einzelnen Buchstaben-Eingaben, das ist eine Zumutung.
- Unrealistische Fahrzeiten: ich weiß nicht wie man es schaffen soll die vom RTI errechneten Fahrzeiten in der Stadt zu erreichen. Es sind anscheinend 50 km/h hinterlegt. Anscheinend gibt es in schwedischen Städten keine Ampeln, keinen Verkehr, und man darf überall 80 fahren. Wegen der unrealistisch hohen Geschwindigkeiten die im RTI für die Stadt hinterlegt sind tendiert es dazu einen möglichst in das tiefste Dickicht zu lotsen – schön auf Urlaubsreisen, da sieht man was von den Innenstädten. Man kann versuchen über die „Umfahrungsfunktion“ etwas zu tricksen, das erscheint mir aber nicht der richtige Weg.
- Bildschirm: der Infogehalt ist für den doch recht großen Schirm dürftig. Warum kann ich nicht Restfahrzeit und Ankunftszeit anzeigen, sondern nur eins von beiden? Und die Kartendarstellung ist von den Farben her recht gewöhnungsbedürftig (grüne Autobahn, orange Bundesstraßen, Nebenstraßen (grau) nur schwer von Eisenbahn zu unterscheiden. Wälder hellgrün, Wiesen dunkelgrün – normalerweise ist das umgekehrt). In der Dämmerung ist der Bildschirm zu dunkel, man muss dann händisch die Instrumentenbeleuchtung auf max regeln dann reichts grade so. Die zwei Helligkeitsstufen für die Instrumentenbeleuchtung sind gerade in der Dämmerung nicht praktikabel, wäre nicht eine variable Helligkeitsregelung möglich gewesen?
- Es gibt bei der Gesamtkarte keinen Auto-Zoom, d.h. gut wäre es wenn (wahlweise) bei Richtungsänderungen reingezoomt wird, wenn es nur geradeaus geht - heraus. Beim RTI müsste ich ständig zwischen 1 km und 50 km Maßstab hin- und herschalten wenn ich das gleiche will. (zumindest habe ich das noch nicht gefunden)
- Die Sprachführung ist sehr weitschweifig (laberlaber). Habe sie gleich ausgeschaltet, fahre nur nach Karte. Meine Frau fährt aber nur nach Sprachführung, sie bräuchte gar keinen Bildschirm (da sieht man wieder die Unterschiede zwischen den Geschlechtern), jetzt ist nachteilig dass das An- und Ausschalten der Sprachführung nur recht versteckt im „Einstellungen“ Menü erfolgt. Das Regeln über den Radio-Lautstärkeregler funktioniert nur eingeschränkt. Beim Aldi-Navi gab es eine „+“ und eine „–„ Taste da war das ruckzuck erledigt. Mit dem RTI-Lautstärkeregler bleibt immer eine Mindest-Lautstärke und das Radio wird auf leise gestellt.
- Habe festgestellt dass die Uhr des Navis an der Fahrzeuguhr hängt. Warum nimmt es nicht das Zeitsignal des GPS?
Was kann das RTI besser:
- es versperrt nicht meine Lüftungsdüse (Aldi-navi war am Brodit-Halter),
- es kann grenzübergreifend navigieren (wenn ich Glück habe und die DVD mit der richtigen Länderkombi drin ist)
- es kann mehrere Ziele nacheinander abarbeiten (Zielliste).
- Auch im Tunnel läuft die Wegmessung weiter
- Es ist schön dem Bildschirm beim Rein- und Rausfahren zuzusehen – in jedem Mann steckt ein Kind.
Note: knapp ausreichend
Für den 10-fachen Preis ist das mir zu dürftig. Aber da Summum mit Edition-Vorteil war es ja praktisch geschenkt.
So das wärs - für einen "ersten Eindruck" doch recht viel.
lg
Marvin D5
Beste Antwort im Thema
Auslieferung am 29.10., jetzt 3900 km auf der Uhr.
Ich denke die anfängliche vorbehaltlose Begeisterung hat sich nun soweit gelegt, dass eine halbwegs rationale Bewertung möglich ist.
Viele Einschätzungen sind sicher an unserem alten V70II D5 (Bj 2002) gemessen, aber durchaus an anderen Autos aus dem Wettbewerb – 5er Touring, E-Klasse, A6 Avant. Passat, Superb, C5, Insignia & Co sind für mich (wenngleich sicher gute Autos) nicht in der emotional gleichen Liga.
V70 DRIVe Summum plus
- Xenium,
- Standheizung,
- DAB Radio
- Farbe Oyster
- Leder schwarz (verstärkter Seitenhalt) und
- silberne Dachreling
Ich fang mal außen an:
Design:
Der V70II war einfach um Längen eleganter. Wenn ich heute einen sehe, denke ich der ist gefühlt einen halben Meter niedriger und einen halben Meter länger als der V70III. Die Flanken des V70III sind zu voluminös geraten (hallo E60 BMW) und die Gürtellinie erscheint zu hoch. Das dicke Ende kommt im wahrsten Sinne dann hinten: der Designer der den Übergang von den Heckleuchten in den Stoßfänger modelliert hat hatte wohl zu viel Ton übrig. Wie man auf der selben Plattform ein deutlich eleganteres Auto (zumindest von der Seite) bauen kann, bei noch mehr Platz, siehe Ford Mondeo.
Und die Schnauze hat schon die Nasenbär-Gene, der komische Buckel auf der Haube steht einer Corvette, aber nicht dem V70.
Die Dachreling macht aus meiner Sicht das Auto noch mal optisch deutlich höher (was beim IIer nicht so war) und dank der 205/60 auf 16er Felgen wirkt er auch nicht grade leichtfüßig (beim Drive gibt’s leider keine andere Möglichkeit.) Brioni-Anzug mit Birkenstock – passt zum DRIVe….
Es hilft in die Knie zu gehen, dann sieht er besser aus, auch von schräg hinten und von vorne. Der V70 ist halt für Familien mit Kindern gemacht.
Note: befriedigend
Innenraum:
Drinnen ist es vieeeeel besser. Hier ist der V70III dem Vorgänger voraus, Materialien, Verarbeitung, Geräuschdämmung, alles besser. Derzeit klappert auch noch nichts, hoffe mal das bleibt so ne Weile. Und verglichen mit Audi, Benz und Co hat der Volvo wirklich eine individuelle Note.
Die Sitze sind prima, wie beim Vorgänger.
Die elektrische Heckklappe möchte ich nicht mehr missen, auch wenn sie etwas leiser sein könnte. Leider ist die prima Lösung aus dem V70II mit dem Laderaumrollo integriert in die Rücksitzlehnen der 3geteilten Rückbank zum Opfer gefallen. Die abnehmbaren Kassetten sind aber ok, brauche ich sowieso nur im Urlaub max 2mal im Jahr.
Note: sehr gut
Fahrwerk:
Genauso problemlos wie der Vorgänger, dank weniger Nm als beim D5 ist der Vorderradantrieb nicht so schnell überfordert. Auch ist mein Eindruck dass er sehr spurstabil ist und weniger Spurrillen nachläuft. Ist allerdings bei Querfugen recht hart, insbesondere mit dem Original Michelin Energy Saver – mit den Winterreifen (Conti TS) erscheint es mir etwas besser.
Note: gut
Motor:
Ist natürlich nicht fair den 163 PS-D5 (mit nachgerüstetem DPF) mit dem Drive zu vergleichen. Denke aber dass der Unterschied in der täglichen Praxis viel weniger zu spüren ist als ich dachte (wenn man einen halbwegs defensiven Fahrstil pflegt). An die Anfahrschwäche hat man sich schnell gewohnt, Anfahren im 2. Gang (was bein D5 kein Problem war) ist beim Drive ein absolutes NoGo. Auch beim engen Abbiegen sollte man zur Sicherheit den Fuß nahe der Kupplung haben denn wenn die Drehzahl unter 1500 min-1 fällt ist im wahrsten Sinne der Ofen aus.
Vor allem kalt ist der Motor akustisch präsenter als der D5, direkt knurrig, aber nicht störend. Ab 60 km/h treten die Motorgeräusche in den Hintergrund – perfekt.
Auf der Autobahn ist Reisetempo 160 kein Problem, wenn dann aber ein LKW ausschert und einen auf 100 runterbremst dauert es wieder ne Weile, und die Hintermänner werden schon mal ungeduldig – beim D5 war man ratzfatz wieder auf Tempo. Keep cool ist die Devise. Und eine lange Autobahnsteigung kann sich zieeeeehen.
Der Verbrauch liegt derzeit um die 6 l/100km, hauptsächlich Stadt und Autobahn, und tägliche Standheizung. Verbrauch in der Stadt etwas über 6 l, BAB bei im Schnitt Richtgeschwindigkeit um die 5,5 l, auf der Landstraße bei 80 klar unter 5 l. Die Reichweite liegt locker über 1000 km, den Tankwart sieht man nur selten. Der D5 hatte bei ähnlichem Fahrprofil ca. 7,5 l gebraucht. Gehe davon aus dass sich der Verbrauch mittelfristig bei 5,5 l einpendelt, vielleicht knacken wir auch mal die 5 Liter Grenze. Bei unserem Fahrprofil wird die Start-/Stoppautomatik schmerzlich vermisst, in der Stadt wäre so sicher noch mal ein halber Liter weniger drin.
Note: gut
Bedienung/Komfort:
Das „Nonsus“ Bedienkonzept mit den verstreuten Anzeigen (Radio, RTI, und die beiden Rundinstrumente) sowie Knöpfen auf und inter dem Lenkrad sowie in der Mittelkonsole ist für den Erst- und Seltennutzer eine Katastrophe. Nimmt man sich aber die Zeit, sich damit zu beschäftigen und nutzt das Auto auch regelmäßig, dann gewöhnt man sich recht schnell dran und hat dann auch Vorteile gegenüber den vollintegrierten Systemen der Konkurrenz. Vieles geht dann „blind“, was z.B. bei iDrive, MMI oder Comand (und nun Sensus) unmöglich ist.
Mit der Klimaautomatik bin ich zufrieden, allerdings verstehe ich nicht ganz warum das Aufheizen ausschließlich über die Scheiben- und Fußraumdüsen geht und so ein Heidenradau erzeugt wird – würden auch die Mitteldüsen beitragen wäre der Innenraum schneller warm. Ich vermisse auch einen Schalter um die zwei Zonen links/rechts gleichzuschalten, ein Golf VI hat so was. So muss ich immer 2 Rädchen drehen.
Schmerzlich vermisse ich auch eine Öl/Wasser-Temperaturanzeige - wenn ich weiß, wie es dem Motor geht, gibt das mir ein Gefühl der Beruhigung. Die Daten gibt’s doch ohnehin im CAN-Bus, kann man das nicht wahlweise im Display einblenden? Wäre sogar bereit fürs Freischalten 50 Euro zu zahlen.
Die Tasten tief links unten für elektr. Heckklappe, und Tankdeckel sind zwar während der Fahrt beleuchtet, sobald der Motor aus ist, ist es aber zappenduster. Nicht praxisgerecht – denn dann braucht man sie um die Tankklappe oder Heckklappe zu öffnen. Der Griff für die Feststellbremse bleibt ja auch beleuchtet.
Die Taster für den elektrischen Fensterheber sind mir etwas zu weit vorne – wenn ich das Fenster vorne runterlassen will erwische ich in der Regel den Schalter für hinten – vielleicht gewöhne ich mich noch dran.
PDC vorne und hinten waren mir anfangs schon peinlich, aber vielleicht hilft es Schrammen zu vermeiden, unser V70II hatte nach 8 Jahren doch einigen Lack an den Stoßfängern gelassen.
Das High-Performance ist ordentlich, vor allem mit dem DAB-Radio eine sehr gute Klangqualität. Wenn mein Sohn mal wieder die Bässe voll aufgedreht hat, scheppern allerdings die Lautsprecher in den Vordertüren.
Note: gut
Kriegt ein extra Kapitel. Benchmark ist hier unser 4 Jahre altes „Aldion“ das im V70II brav sein Werk verrichtete. Ich muss sagen, das RTI ist in vielen Belangen schlechter:
- Zieleingabe: es dauert viel länger als auf dem Touchscreen eine Stadt oder Straße einzugeben. Zudem gibt es nervige Denkpausen (CD-Sybol rechts oben rotiert) zwischen den einzelnen Buchstaben-Eingaben, das ist eine Zumutung.
- Unrealistische Fahrzeiten: ich weiß nicht wie man es schaffen soll die vom RTI errechneten Fahrzeiten in der Stadt zu erreichen. Es sind anscheinend 50 km/h hinterlegt. Anscheinend gibt es in schwedischen Städten keine Ampeln, keinen Verkehr, und man darf überall 80 fahren. Wegen der unrealistisch hohen Geschwindigkeiten die im RTI für die Stadt hinterlegt sind tendiert es dazu einen möglichst in das tiefste Dickicht zu lotsen – schön auf Urlaubsreisen, da sieht man was von den Innenstädten. Man kann versuchen über die „Umfahrungsfunktion“ etwas zu tricksen, das erscheint mir aber nicht der richtige Weg.
- Bildschirm: der Infogehalt ist für den doch recht großen Schirm dürftig. Warum kann ich nicht Restfahrzeit und Ankunftszeit anzeigen, sondern nur eins von beiden? Und die Kartendarstellung ist von den Farben her recht gewöhnungsbedürftig (grüne Autobahn, orange Bundesstraßen, Nebenstraßen (grau) nur schwer von Eisenbahn zu unterscheiden. Wälder hellgrün, Wiesen dunkelgrün – normalerweise ist das umgekehrt). In der Dämmerung ist der Bildschirm zu dunkel, man muss dann händisch die Instrumentenbeleuchtung auf max regeln dann reichts grade so. Die zwei Helligkeitsstufen für die Instrumentenbeleuchtung sind gerade in der Dämmerung nicht praktikabel, wäre nicht eine variable Helligkeitsregelung möglich gewesen?
- Es gibt bei der Gesamtkarte keinen Auto-Zoom, d.h. gut wäre es wenn (wahlweise) bei Richtungsänderungen reingezoomt wird, wenn es nur geradeaus geht - heraus. Beim RTI müsste ich ständig zwischen 1 km und 50 km Maßstab hin- und herschalten wenn ich das gleiche will. (zumindest habe ich das noch nicht gefunden)
- Die Sprachführung ist sehr weitschweifig (laberlaber). Habe sie gleich ausgeschaltet, fahre nur nach Karte. Meine Frau fährt aber nur nach Sprachführung, sie bräuchte gar keinen Bildschirm (da sieht man wieder die Unterschiede zwischen den Geschlechtern), jetzt ist nachteilig dass das An- und Ausschalten der Sprachführung nur recht versteckt im „Einstellungen“ Menü erfolgt. Das Regeln über den Radio-Lautstärkeregler funktioniert nur eingeschränkt. Beim Aldi-Navi gab es eine „+“ und eine „–„ Taste da war das ruckzuck erledigt. Mit dem RTI-Lautstärkeregler bleibt immer eine Mindest-Lautstärke und das Radio wird auf leise gestellt.
- Habe festgestellt dass die Uhr des Navis an der Fahrzeuguhr hängt. Warum nimmt es nicht das Zeitsignal des GPS?
Was kann das RTI besser:
- es versperrt nicht meine Lüftungsdüse (Aldi-navi war am Brodit-Halter),
- es kann grenzübergreifend navigieren (wenn ich Glück habe und die DVD mit der richtigen Länderkombi drin ist)
- es kann mehrere Ziele nacheinander abarbeiten (Zielliste).
- Auch im Tunnel läuft die Wegmessung weiter
- Es ist schön dem Bildschirm beim Rein- und Rausfahren zuzusehen – in jedem Mann steckt ein Kind.
Note: knapp ausreichend
Für den 10-fachen Preis ist das mir zu dürftig. Aber da Summum mit Edition-Vorteil war es ja praktisch geschenkt.
So das wärs - für einen "ersten Eindruck" doch recht viel.
lg
Marvin D5
30 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Südschwede
Als V70-Diesel-Interessent und -Käufer in Lauerstellung, der hier schon länger mitliest, hat mich der Bericht sehr erfreut.
Bisher habe ich leider noch keinen Volvo-Händler gefunden, der mir einen V70 DRIVe zur Probefahrt zur Verfügung stellen kann. Eigentlich sollte es der 2,0 D werden, aber der ist ja leider nicht mehr im Programm. Der D3 hat mich auf einer Probefahrt begeistert. Ob das der DRIVe auch kann, wird sich hoffentlich bald herausstellen.
Arndt hat recht - denke auch das mit der DRIVe-Probefahrt wird schwierig, wird ja nicht mehr produziert, macht also keinen Sinn mehr, außer du findest einen Jahreswagen/Vorführer?
Bei uns im Münchner Raum wurde der V70 D3 kürzlich mit großen Rabatten beworben (Summum 10.000 Euro auf Liste), da würde ich doch mal beim Händler vorstellig werden ob du nicht den D3 zu einem Preis bekommst den du für den 2.0d (oder DRIVe) ausgeben wolltest. Irgendwie müssen die ja die V70-Interessenten bei der Stange halten, nicht jeder kauft automatisch einen D5.
lg
Marvin D5
Zitat:
Original geschrieben von marvin d5
Arndt hat recht - denke auch das mit der DRIVe-Probefahrt wird schwierig, wird ja nicht mehr produziert, macht also keinen Sinn mehr, außer du findest einen Jahreswagen/Vorführer?Zitat:
Original geschrieben von Südschwede
Als V70-Diesel-Interessent und -Käufer in Lauerstellung, der hier schon länger mitliest, hat mich der Bericht sehr erfreut.
Bisher habe ich leider noch keinen Volvo-Händler gefunden, der mir einen V70 DRIVe zur Probefahrt zur Verfügung stellen kann. Eigentlich sollte es der 2,0 D werden, aber der ist ja leider nicht mehr im Programm. Der D3 hat mich auf einer Probefahrt begeistert. Ob das der DRIVe auch kann, wird sich hoffentlich bald herausstellen.Bei uns im Münchner Raum wurde der V70 D3 kürzlich mit großen Rabatten beworben (Summum 10.000 Euro auf Liste), da würde ich doch mal beim Händler vorstellig werden ob du nicht den D3 zu einem Preis bekommst den du für den 2.0d (oder DRIVe) ausgeben wolltest. Irgendwie müssen die ja die V70-Interessenten bei der Stange halten, nicht jeder kauft automatisch einen D5.
lg
Marvin D5
Jetzt bin ich etwas verwundert. War der DRIVe limitiert? Ich war der Ansicht, daß der das Diesel-Einsteigermodell darstellt und fester Bestandteil der V70-Palette ist. Das war dann ja eine kurze Laufzeit, genau wie beim 2,0 D.
Für einen D3 habe ich mir nach der Probefahrt im Juli ein Privatkauf-Angebot bei einem Stuttgarter Händler machen lassen. Das war weit entfernt von dem oben angesprochenen Angebot im Münchner Raum, welches ich kürzlich in einem anderen Thread schon gesehen habe. Mal sehen, was sich so an jungen Gebrauchten oder Vorführern im Angebot befindet. Der V70 D3 ist motorisch für meine Ansprüche schon ordentlich motorisiert, muß sich aber in Kürze, bitte nicht schlagen, mit einem neuen Mondeo Turnier 2,2 TDCI vergleichen lassen. Wer weiß, vielleicht haut mich der neue Kölner Diesel-Dampfhammer so vom Stuhl, daß der Volvo vergessen ist. 😁 😉
Der drive war nicht limitiert. Er hatte nur kein EUR5 ! Deshalb gibt es den 109PS ab KW 46 nicht mehr. Der neue drive mit 115 PS ist bereits im V50 und C 30 erhältlich. Für die Modelle V60 und V70 gibt es wohl etwas Probleme sehr niedrige co2 Werte zu erreichen (habe ich gehört) deshalb kommt dort der Motor erst später. Wurde aber in anderen Threads schon diskutiert.
Hier das Angebot
http://www.autoeder.de/media/image/v70_2sp.pdf
Wenn du Barzahler bist würde ich mir in Schweden einen V70 kaufen.😁
Und hier in Hamburg:
Ähnliche Themen
Zitat:
Original geschrieben von Südschwede
Der V70 D3 ist motorisch für meine Ansprüche schon ordentlich motorisiert, muß sich aber in Kürze, bitte nicht schlagen, mit einem neuen Mondeo Turnier 2,2 TDCI vergleichen lassen. Wer weiß, vielleicht haut mich der neue Kölner Diesel-Dampfhammer so vom Stuhl, daß der Volvo vergessen ist. 😁 😉
Keine Sorge - das Forum ist gewaltfrei 😛
Es ist legitim den V70 gegen den Mondeo antreten zu lassen - ist ja die gleiche Platform. Nach rein rationalen Gesichtspunkten ist vermutlich der Mondeo sogar überlegen - aber mit dem Ford-Innenraum werde ich mich nie anfreunden, da ist der V70 um Längen schöner und wertiger.
Aber wenn schon Ford: dann würde ich den S-Max nehmen (auch die V70-Platform), der ist gegenüber dem Mondeo noch mal besser (IMHO).
Wenn du eigentlich einen "Diesel-Dampfhammer" suchst, kannst du dir übrigens den DRIVe gleich abschminken. Ist eher "Diesel-Nähmaschine", eher was für den Technik-Spar-Freak. Muss man mögen.....
@marvin ... Du mußt mal deine Signatur ändern 😁
Ich hatte im Urlaub einen nagelneuen Mondeo Kombi mit dem ich knapp 4000 km gefahren bin. Schön viel Platz hat er ja... aber qualitativ weit entfernt von einem V70. Auch der 1.6l Benziner ging gar nicht ... Aber für den Preis eine echte Alternative.
Zitat:
Original geschrieben von arndt1306
@marvin ... Du mußt mal deine Signatur ändern 😁
Nö - habe die Hoffnung nicht aufgegeben dass ich mir irgendwann mal wieder einen richtigen Motor leisten kann 😠
Zitat:
Original geschrieben von arndt1306
Wenn du groß bist 😁
Nee - wenn die Kinder aus dem Haus sind ein V60 D5....🙂
Krame mal wieder meinen Alt-Thread hervor, nach 9 Monaten und 20.000 km ist ein Update angebracht.
Prinzipiell haben sich die Eindrücke aus meinem Erstbericht ganz oben bestätigt und gefestigt, bis auf folgende Ergänzungen:
Motor/Verbrauch
Der Spritmonitor sagt dass ich bei 6 Litern liege. Das ist im schlechteren Drittel der dort vertretenen V70. Wir fahren allerdings auch viel Stadt, würde sagen 50% Stadt, 30% BAB, 20% Landstrasse. Mein alter V70D5 Bj 2002 lag bei knapp 7 Litern. Von daher ist das auf den ersten Eindruck enttäuschend, allerdings geht wohl ein guter Teil Verbrauchs heutiger Diesel auf Kosten der Abgasreinigung. Im Winter und bei Stadtbetrieb dürften es 7 Liter sein, auf der deutschen Autobahn je nach Tempo 5 bis 6 Liter (Richtgeschwindigkeit um die 5,5). Die niedrigsten Verbräuche lassen sich auf der Landstrasse oder auf der Schweizer Autobahn erzielen, da geht der BC auch mal unter 5 Liter Durchschnitt. Der BC ist übrigens sehr genau.
Die Anfahrschwäche: obwohl ich mich gut daran gewöhnt habe, schaffe ich es doch ab und zu mal wieder die Mühle abzuwürgen. Beim Abbiegen aus Versehen 2. Gang drin und das wars. Wenn dann jemand entgegenkommt gibts eine kleine Schrecksekunde.
Habe mir ein ScanGauge gekauft wegen der Wassertemperatur, bin jetzt hier bestens informiert.
Design aussen
Habe mich dran gewöhnt. Wenn ich aber einen V70II sehe gibts immer noch einen Stich - "Ach war der schön...."
RTI
Hatte das in meiner Erstbeurteilung ja ziemlich runtergemacht. Muss heute das aber dahingehend korrigieren dass es doch recht praxisgerecht ist und brav seinen Dienst tut. Die Macken (Fahrtzeitberechnung Stadt, teilweise etwas abstruse Routenwahl) kennt man nun ja und passt auf.
Kosten
Versicherung und speziell Steuer sind günstig. Hatte gerade die 20.000er Inspektion, eigentlich nur ein Ölwechsel, "nur" 273 Euro. Der Drive hat deutlich weniger Öl als ein D5, bei den Preisen macht sich das bemerkbar! Das einzige was mich wundert/stört/ärgert ist der horrende Preis für den Innenraumfilter, über 40 Euro netto.
Musste mir neue Thules kaufen, die alten Dachträger von V70II waren hinten zu breit.
Fazit
Bin mit dem Auto zu 99% zufrieden. Das perfekte Reiseauto, 600km auf der Autobahn sind ein Klacks. Aber auch auf der Landstrasse und in den Bergen absolut ausreichend. In der Stadt trotz der Länge übersichtlich und wendig.
Einzige denkbare Alternative: ein D3. Würde möglicherweise bei der aktuellen Preissituation zum größeren Motor greifen, nur minimal höherer Verbrauch aber mehr Souveränität beim Überholen auf der Autobahn and an langen Steigungen, aber nur bei Tempo über Richtgeschwindigkeit. Zum damaligen Kaufzeitpunkt wäre der D3 aber mehrere Tausend Euro teurer gewesen, das stand nicht dafür.
Ciao
Marvin D5 (der sich immer noch nicht in MarDRIVe umbenannt hat)
Hallo,
informativer, angenehm sachlicher Bericht der das Positive nicht in den Himmel lobt, aber vor allem bei den negativen Dingen auch entspannt bleibt. Danke.
PS: hast du das Bild vor kurzem geschossen 😉
Gruß aus EN
Zitat:
Original geschrieben von marvin d5
Einzige denkbare Alternative: ein D3. Würde möglicherweise bei der aktuellen Preissituation zum größeren Motor greifen, nur minimal höherer Verbrauch aber mehr Souveränität beim Überholen auf der Autobahn and an langen Steigungen, aber nur bei Tempo über Richtgeschwindigkeit. Zum damaligen Kaufzeitpunkt wäre der D3 aber mehrere Tausend Euro teurer gewesen, das stand nicht dafür.
Danke für Deinen aufschlussreichen Bericht. War der Preisunterschied damals noch größer als die knapp 5k EUR, die die aktuelle Preisliste ausweist?
Gruß
Jörg
...zwei sehr sensibel und feinfühlig geschriebene berichte.
vieles von dem, was du schreibst ist ursächlich dafür, dass ich mich - vom V70II kommend - für den XC60 entschieden habe...
viele grüße, aviator333
Zitat:
Original geschrieben von Jörg_K
Danke für Deinen aufschlussreichen Bericht. War der Preisunterschied damals noch größer als die knapp 5k EUR, die die aktuelle Preisliste ausweist?Gruß
Jörg
Ich weiss nicht mehr genau wie groß der Preisunterschied laut Liste war (hier im Forum gibt es sicherlich welche die die einzelnen Preislisten sauber archivieren und diese Frage beantworten können). Das endgültige Angebot für den Drive lag dann aber wegen des damaligen Drive-Aktionsrabatts speziell für einen Summum+Xenium über 20% bzw. 9000 Euro unter dem Listenpreis, da kam der D3 bei weitem nicht hin.
Die heutigen über 4000 Euro Unterschied laut Liste wären es mir vermutlich auch nicht wert. Es gab in der letzten Zeit immer wieder aber mal interessante Sonderaktionen für den D3, wenngleich oft mit eingeschränkter Ausstattungswahl. Das wäre vielleicht interessant.
Gruss
Marvin D5
Zitat:
Original geschrieben von calagodXC707
Hallo,PS: hast du das Bild vor kurzem geschossen 😉
Gruß aus EN
Ja - sind Hagelkörner. 😁