Unverschuldeter Parkplatzunfall
Hallo Leute,
bin grad etwas am verzweifeln und brauche euren Rat.
Vor kurzem hatte ich einen Unfall auf einem Parkplatz.
Der Parkplatz war blockiert und einige Autos standen. Das Auto vor mir hatte den Rückwärtsgang eingelegt und hat etwas gas gegeben, mein Hupen hat leider nichts gebracht und er ist mir in die Front gefahren --> Stoßstange ist nun rissig und das PDC ist defekt.
Der Unfallgegner nimmt alle Schuld auf sich und kommuniziert das auch so an seine Versicherung.
Nun war ich eben bei der Mercedeswerkstatt und der Meister hat mir nahe gelegt einen Verkehranwalt zu beauftragen.
Grund dafür ist, dass die gegn. Versicherung trotz 100% Schuldübernahme vom Versicherungsnehmer mich trotzdem mit 50% der Reparaturkosten belasten kann. (Quotenrecht --> noch nie davon gehört)
Kurz am Rande: hätte ich selber zurückgesetzt (wenn mir die Zeit geblieben wäre) wäre ich jemand anderem aufgefahren.
Einschätzung vom Meister nach beläuft sich der Schaden auf ca. 2k --> neue Stoßstange.
Er hat mir geraten ein Gutachten einzuholen und einen Anwalt einzuschalten noch bevor die gegn. Vers. Auf den Gedanken Quotenrecht kommen.
Ich stehe noch in keinem Kontakt zur gegn. Versicherung.
Bin etwas baff und überwältigt.
Das ist mein erster unverschuldeter Unfall und hatte eigentlich von dem Werkstatttermin anderes erwartet. Nämlich: Summe X auf einem Blattpapier das ich der Versicherung einreiche und alles i.O. sei.
Und nun sowas.
Was meint ihr?
Gängige Praxis?
Wie gehts weiter?
Was kann sonst noch so auf mich zu kommen?
Danke und LG
Beste Antwort im Thema
Da bist Du an einen klugen Meister geraten 🙂
68 Antworten
Zitat:
@PeterBH schrieb am 15. Juni 2019 um 20:41:12 Uhr:
Zitat:
@Dellenzaehler schrieb am 15. Juni 2019 um 20:20:49 Uhr:
Weil das die Versicherung nicht beeindruckt, wenn das der Anspruchsteller selber vorträgt.
Im übrigen machen wir das hier schon regelmäßig, aufklären und beraten, wie man am besten vorgeht, oder nicht?
Ist schon komisch, dass beim kleinsten Wehwehchen zum Fachmann gerannt wird, aber so einen einfachen Unfall kann jeder selbst bestens regulieren. Hat auf der Gegenseite zwar Fachleute sitzen, die den ganzen Tag nichts anderes machen, als Ansprüche abzuschmettern und selbst keine Ahnung, aber das macht schließlich nichts.
Nun ja gut, bei mir liegt es wahrscheinlich auch daran, dass ich eben nicht wegen jedem mist jemanden anderes beauftrage, sondern das meiste selbst in die hand nehme, zu dem ich selbst in der lage bin. Bestes beispiel erst kürzlich erlebt: a4 vom kumpel hat nen adblue fehler, selber ausgelesen, recherchiert, tpi von audi gefunden, msg soll ein update bekommen. Da ich das nicht selber kann, zwangsweise zu audi und update beauftragt. Ende vom lied war, machen das update und weil die fehlermeldung im FIS nicht sofort weg ging, fangen die ohne auftrag an die karre zu zerlegen und wollen für 700€ das einsprittventil fürs adblue tauschen. Hab ich abgelehnt und gesagt, sie hatten den auftrag das msg update durchzuführen und sonst nix. Eigentlich wollten die 200€ für die bisher durchgeführten arbeiten, allerdings gabs dafür keinen auftrag, also hab ich auch nix gezahlt außer das update. Ende vom lied war, ich bin eine lange strecke autobahn gefahren mit dem a4 und der fehler ging weg. Soviel dazu, immer die "experten" zu beauftragen. Dann wäre mein kollege jetzt 900€ ärmer, für nichts. Und so läuft das auch bei vielen anwälten wie wir immer wieder im forum lesen, selbst da sind viele zu unfähig, einfachste sachverhalte ordentlich zu regeln.
Langer rede kurzer sinn: ich informiere mich zunächst selbst über meine rechte und dann entscheide ich aufgrund der fakten- und sachlage, ob ich professionelle hilfe unbedingt brauche oder nicht. Natürlich ist es sinnvoll, wenn man dann in der lage ist, gesetzestexte und gerichtsurteile selbstständig lesen- und verstehen zu können. Allerdings ist dazu kein jurastudium nötig, wenn man über eine entsprechende auffassungsgabe verfügt.
Genauso wenig wie ich kfz technik studieren muss, um da einfache zusammenhänge zu verstehen.
Das Auto wehrt sich auch nicht gegen deine Forderung, hier halt das Auslesen des Fehlerspeichers. Die Versicherung wehrt sich aber mit allen erlaubten/unerlaubten Mitteln, um die Zahlung zu verhindern/kürzen.
Komische Versicherungen, ich kenne nur solche, die den Schaden aufnehmen und dann bezahlen. Wenn ne Versicherung nicht zahlt, hat das berechtigte Gründe.
Zitat:
@benprettig schrieb am 16. Juni 2019 um 07:16:58 Uhr:
Komische Versicherungen, ich kenne nur solche, die den Schaden aufnehmen und dann bezahlen. Wenn ne Versicherung nicht zahlt, hat das berechtigte Gründe.
Und für welche Gesellschaft bist Du tätig? 🙂
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Voll der Versicherungsversteher.
Kennt sich richtig aus und hat voll den Durchblick.
So ein Geschwafel.....🙄
Zitat:
@Dellenzaehler schrieb am 16. Juni 2019 um 10:52:18 Uhr:
Kennt sich richtig aus und hat voll den Durchblick.
Beim Sockenhäkeln vielleicht...
Zitat:
@benprettig schrieb am 16. Juni 2019 um 07:16:58 Uhr:
Komische Versicherungen, ich kenne nur solche, die den Schaden aufnehmen und dann bezahlen. Wenn ne Versicherung nicht zahlt, hat das berechtigte Gründe.
Sofort her mit den Namen dieser Versicherungen !
Muss unbedingt all meine Aktien, Investmentfonds u.w. evtl.Geldanlagen die ich bei denen laufen haben sollte, beenden bzw.verkaufen wegen drohendem Totalverlust ...
Das grenzt dann ja an Insiderhandel. 😰 😎 😁
Zitat:
@schmatzi18 schrieb am 15. Juni 2019 um 21:04:14 Uhr:
Nun ja gut, bei mir liegt es wahrscheinlich auch daran, dass ich eben nicht wegen jedem mist jemanden anderes beauftrage, sondern das meiste selbst in die hand nehmeAm liebsten sind mir sowieso diejenigen, die daherkommen und fest davon überzeugt sind sie wüßten oder könnten irgendwas.
Wie zum Beispiel die Profis, die mal unfallfrei an einer Doppelsteckdose vorbeigelaufen sind und danach meinen, sie seien nunmehr auch Elektriker.
[Hilfsweise hätte ich auch schreiben können: Fehlerspeicherauslesegerät oder Gestezbuch]
Nicht völlig ohne Grund wird für die allermeisten Tätigkleiten ein Ausbildung oder ein Studium benötigt und dies dann idealerwerweise mit entsprechder Erfahrung in der Praxis umgesetzt. Der Laie steht daneben und guggt doof, was in unserer hoch arbeitsteiligen Welt auch völlig normal ist.
*
Ansonsten ist es schade das Thema hier nicht ansatzweise vernünftig diskutiert werden kann. Die Verkürzung auf "Kratzer im Lack -> Anwalt" ist in der Form nicht richtig und so wie hier praktiziert und nachgeplappert tatsächlich nichts anderes als 24/7 Lobbyarbeit.
Andererseits wird der Laie in aller Regel seine Forderungen alleine mangels Kenntnissen nicht vernünftig durchsetzen können, und wiederum ist die Liste der von Anwälten wegen Lustlosigkeit, fehlendem Engagement und Sachkenntnis vergeigten Fällen auch lang genug.
Aber das zu diskutieren führt hier leider zu nichts.