Unterdruckproblem C220 CDI: Notlauf / LWR und Umluftklappe ohne Funktion
Hallo zusammen,
es geht um einen C220 CDI aus 06/1998... scheinbar geht irgendwo Unterdruck verloren.
Ich hab schon andere Threads dazu gefunden, die sind aber nur teilweise "Treffer", deshalb mach ich mal einen neuen auf.
Los ging's letzte Woche am Dienstag: Auf der Autobahn vormittags plötzlich Notlauf bei ca. 3000 rpm / ca. 140 km/h.
Durch Zündung aus/an ließ sich das jeweils für ein paar km bzw. Minuten beheben, kam dann aber wieder.
Am selben Tag nachmittags auf der Rückfahrt aber kein Notlauf mehr (Strecke jeweils gut 100 km).
Am Wochenende hab ich dann ein bisschen in den Foren gestöbert und rumprobiert ==> Ergebnis bei einer Testfahrt: Notlauf kommt reproduzierbar, sobald die Umlufttaste an der (manuellen) Klima gedrückt wird, wobei die Umluftklappe offensichtlich gar nicht verstellt wird (bleibt über die Feder auf Frischluft-Stellung). Am gleichen Unterdruck-Kreis hängt aber das AGR-Ventil.
Dann Test LWR vor einer Hauswand: Verstellung am Rändelrad bewirkt überhaupt nichts, aber der linke Scheinwerfer ist komischerweise höher eingestellt als der rechte. Keine Änderung beim Gas geben... aber auch kein "Zischen" am Schalter hörbar.
Hab jetzt mal alle Unterdruckleitungen und -verbinder soweit sichtbar überprüft und bisher nichts verdächtiges entdeckt.
Handschuhfach ausgebaut... Umluftklappe lässt sich mit der Hand bewegen, Schläuche (grün/violett) sehen soweit gut aus, die Clips sind alle drauf und sitzen fest.
An den Unterdruckleitungen Richtung Scheinwerfer hab ich auch nichts entdeckt, Stecker sind alle drauf und sitzen fest, ich finde allerdings auch nicht dieses T-/Y-Stück, das in anderen Threads oft als Problem genannt wird ==> Ist das nicht in allen Modelljahren verbaut oder wurde da mal was an der Verschlauchung geändert? Wo genau sollte das bei Bj. 06/1998 sitzen?
Weiß jemand, wie man die Ventile an den kleinen Unterdruckverzweigern im Motorraum prüfen kann? Da kommt unten jeweils ein 2-poliger Stecker rein: Wie kann man die Teile prüfen? In welchem Zustand sollte da Spannung anliegen bzw. nicht?
Hat prinzipiell jemand einen Verdacht, welches Ventil da defekt sein könnte, das Einfluss auf den Unterdruck am AGR-Ventil hat?
btw: Am Bremskraftverstärker bemerk ich bisher keinen Unterschied... alles normal, d.h. dieser "Teilkreis" scheint dicht zu sein. Demnach funktioniert wohl auch die Unterdruckpumpe korrekt.
Probleme machen Umluftklappe, LWR und das AGR-Ventil, wobei das mit dem Notlauf gestern "hartnäckiger" wurde. War kaum mehr wegzukriegen, möglicherweise ein Zusammenhang mit den höheren Temperaturen?
Morgen werd ich mal versuchen, die Fehlerspeicher auslesen zu lassen... kann jemand bestätigen, dass das beim W202 im Schnitt 1,5 bis 2 Stunden dauert?! So war die Aussage einer MB-Werkstatt gestern kurz vor Feierabend...
Grüße,
SIGSEGV
Beste Antwort im Thema
hallo hab auch einen C220 CDI Bj 2000. hatte auch so ein problem. beim auslesen wurde erstmal festgestellt das LMM defekt sei. neuen eingebaut, kurze zeit später problem wie vorher. wieder auslesen lassen, dann war mal die ansteuerung vom turbo defekt dann mal ansteuerung vom AGR. kurz um es hatte was mit dem unterdruckkreis im motorraum zu tun. LW regulierung ging auch nicht. diesen unterdruckkreis (motorraum) wird vom bremskaftverstärker erzeugt. ich hab mir einen unterdruckmanometer gekauft anschlüsse für die unterdruckleitungen gebastellt und an allen anschlüssen die zu finden waren zwischen gesteckt und bei laufenden motor (sonst kein unterdruck) festzustellen wo keinen unterdruck besteht. 1. LWregulierung, unterdruckleitung an der A SÄULE rechter fußraum war zusammen mit kabel mit einem kabelbinder zusammen gezurrt und dabei geknickt dadurch unterdruck vom lichtschalter zu den verstellern an den scheinwerfern unterbrochen. 2. AGR, mechaniker bei mb hatte festgestellt das sich der versteller am AGR nicht bewegt. also am besten auch neu machen. blöd nur danach funktionierte es auch nicht. also müßte das ansteuerungsventil ,das am kühler verbaut ist, defekt sein. hat mir dann eins zum testen mitgegeben. problem auch nicht gelöst. hab dann zu hause so wie ich es früher gelernt habe mal werkzeug und keinen laptop am auto benutz. einfach mal den frischluftschlauch vom AGR abgezogen und reingeschaut. das teil war innen so verußt das sich da absolut nichts mehr bewegen konnte. also dieses teil auch erneuert und das klappensystem funktioniert. mein fazit irgendwie fehlt den mechanikern heute das handwerkliche, nuir noch laptop, teil defekt, neu machen. nicht einfach mal eine schlauchschelle lösen um nachzuschauen.
teile. LMM hab ich bei taxiteile berlin bestellt ist auch von bosch nur kein mercedesstern drauf aber fast halb so teuer.
AGR bei ebay für ein paar euro, den alten gesäubert liegt in reserve. unterdruckschläuche im motorraum hab ich allerdings alle erneuert. seitdem kein notlauf mehr. frage. hattest du beim notlauf auch starke rußentwicklung?
Gruß Peter
22 Antworten
Das Rosa Schläuchlein kannste getrost vergessen.
Ist nur die Leuchtweitenregulierung.
@Lucky cd: Ganz vergessen kann ich die nicht, weil meine LWR geht ja auch nicht... und da das derselbe Kreis ist, könnte ja theoretisch auch da das Leck sein.
Aber ich bin wieder einen Schritt weiter:
Zitat:
@Locke1971 schrieb am 5. Juni 2015 um 14:34:59 Uhr:
Normalerweise hast Du an der Leitung von der U-Druckpumpe, vorne am Motor zum Bremskraftverstärker zwei Abgänge, abgesichert über gelbe Rückschlagventile. Am Einen hängen die Scheinwerfer und am anderen die Motorsteuerung Ladedruck- und AGR-Steuerung.
Das scheint sich irgendwann mal geändert zu haben... im Anhang zwei Bilder dazu.
Ich hab die zweite Variante:
- von der Pumpe geht eine dicke Leitung zum BKV... und nur dahin, keine Verzweigung oder Rückschlagventile vor dem BKV
- am BKV geht dann oben eine hellgraue Leitung weg, auch da ist nur diese eine, d.h. das ist bei mir die einzige Unterdruckquelle für den Motor-Kreis
- da, wo bei mir diese Leitung rauskommt (Bild 2), ist bei der anderen BKV-Variante einfach "nichts" (Bild 1)
Leider verschwindet diese Leitung dann direkt unterm BKV und man sieht nicht, wo/wie sie genau weiterverläuft.
Auf jeden Fall wird sie mindestens einmal verzweigt, ggf. aber auch noch öfter.
- Eine Leitung kommt am AGR-Umschaltventil 002 540 14 97 (neben dem MAP-Sensor) an
- Die andere geht zum Druckwandler A000 545 04 27 vom AGR-Ventil vorne rechts im Motorraum
Da hab ich jetzt mal angesetzt:
- VAC-Leitung am Druckwandler abgezogen und temporär zugestopft
- VAC-Leitung am AGR-Umschaltventil und am BKV abgezogen
- auf der Seite vom BKV versucht, mit einer 10 ml-Spritze Unterdruck zu erzeugen
==> kommt am anderen Ende beim AGR-Umschaltventil nicht an
Zweiter Test:
- Ende am BKV mit der Spritze abgedichtet
- am anderen Ende beim AGR-Umschaltventil reinblasen/ansaugen
==> Deutliches Zischen sowohl auf Druck als auch auf Sog, aber man sieht die Stelle nicht 😠
==> Da ist wohl schon irgendwo das Leck, also quasi unmittelbar nach der "Quelle", aber leider "irgendwo in der Tiefe"
Fragen:
- Weiß jemand hier, wie genau die hellgraue Leitung ab dem BKV da verläuft?
- Gibt's da nur diese eine Verzweigung (AGR-Umschaltventil und Druckwandler) oder sind da evtl. noch mehrere, die man aber nicht sieht, ohne den BKV, Sicherungskasten etc. wegzubauen? 😕
- Hat jemand zufällig die Teilenummer der hellgrauen Leitung und dieser L-förmigen Gummi-Winkel (wie in Bild 2) parat? Am besten auch noch für ein entsprechend T- oder Y-Stück, das man außen auf die Leitungen stecken kann?
Wenn's nur die eine ist, könnte ich mal versuchen, diese 2 Strecken um BKV provisorisch mit einer intakten Leitung zu überbrücken... und dann schauen, ob immer noch irgendwo ein Leck "übrig" ist oder ob sich bei laufendem Motor wieder Unterdruck aufbaut, also auch "weiter" bis zur LWR und Umluftklappe etc.
Grüße,
SIGSEGV
Wenn du ein Zischen hörst, sprüh doch mal leicht verdünntes Spüli an den Leitungen entlang. und puste dann rein.
Wo die schönen Seifenblasen kommen, da ist das Leck.
Nur mal so als Idee.
Da muss ja noch eine sein, woher soll sonst Dein SW - Höhenverstellung den Unterdruck hernehmen. Sofern Du natürlich keine Xenon hast... ????. Ansonsten zweigt eine graue Leitung zum Regler, neben dem Lichtschalter noch irgendwo ab. Vom Regler gehen dann die Leitungen Fahrerseitig nach vorne. Zuerst an den linken und dann vorne am Stoßstangenträger rüber nach rechts. Wenn Du im Fußraum die Verkleidung abmachst, kannst Du eventuell erkennen wo die Leitung vorne an der Spritzwand im Motorraum raus kommt.
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Zitat:
@Locke1971 schrieb am 6. Juni 2015 um 11:40:04 Uhr:
Da muss ja noch eine sein, woher soll sonst Dein SW - Höhenverstellung den Unterdruck hernehmen. Sofern Du natürlich keine Xenon hast... ????. Ansonsten zweigt eine graue Leitung zum Regler, neben dem Lichtschalter noch irgendwo ab. Vom Regler gehen dann die Leitungen Fahrerseitig nach vorne. Zuerst an den linken und dann vorne am Stoßstangenträger rüber nach rechts. Wenn Du im Fußraum die Verkleidung abmachst, kannst Du eventuell erkennen wo die Leitung vorne an der Spritzwand im Motorraum raus kommt.
Is Halogen... so wie ich das bisher verstehe geht der Unterdruck erst mal über die hellgraue Leitung "rein" zu dem Verteiler im Beifahrerfußraum, von dort zum einen zur Umluftklappe (grün), zum anderen zum Drehregler für die LWR (purpur)... kommt von dort zurück (violett), geht dann wieder durch die Spritzwand und dann zuerst zum rechten und von da weiter zum linken SW.
An zwei Stellen seh ich jetzt nichts: Nach der Spritzwand geht's von der Beifahrerseite (hellgrau) über ein T-Stück "in die Tiefe"... und auf der Fahrerseite vom BKV (auch hellgrau) aus "irgendwo nach unten"... vielleicht ist das auch dieselbe "Verbindung".
Aber selbst wenn ich da mit Spüli Seifenblasen erzeugen könnte, würd ich sie nicht sehen, geschweigedenn da ran kommen.
Ich denk, bevor ich jetzt versuch, da alles auseinanderzubauen, ist ein Werkstattbesuch wohl die nervenschonendere Idee 😉
Trotzdem nochmal danke an alle hier für die Tips.
Grüße,
SIGSEGV
Habe mir das gerade mal an einem Schlachter angesehen. Der ist zwar ein kl. Mopf, 2/97, aber sollte ziemlich identisch sein.
Die graue Leitung geht auf Höhe der Steuergerätekastens auf der Beifahrerseite in den Innenraum, teilt sich dort über einen Verteiler auf in eine grüne (Klima) eine weinrote Leitung, die geht dann hinter dem Amaturenbrett in einem Kunstoffkanal auf die Fahrerseite zum LWR -Steller auf der Fahrerseite. Im selben Kanal geht die violette Leitung wieder zurück zur Beifahrerseite hinaus in den Motorraum.
Solche Fehlersuchen können in der Werkstatt teuer werden, da sehr zeitintensiv. Da Du Dich schon so weit damit befasst hast, liegt das Problem doch schon fast auf der Hand.
Die graue Leitung, am Abzweig vom Bremskraftverstärker läuft vor dem Wasserkasten an der WSS, hinter der Motorraumtrennwand rüber auf die Beifahrerseite.
Gruß
Jürgen
Zitat:
@Locke1971 schrieb am 6. Juni 2015 um 16:29:27 Uhr:
Habe mir das gerade mal an einem Schlachter angesehen. Der ist zwar ein kl. Mopf, 2/97, aber sollte ziemlich identisch sein.
Die graue Leitung geht auf Höhe der Steuergerätekastens auf der Beifahrerseite in den Innenraum, teilt sich dort über einen Verteiler auf in eine grüne (Klima) eine weinrote Leitung, die geht dann hinter dem Amaturenbrett in einem Kunstoffkanal auf die Fahrerseite zum LWR -Steller auf der Fahrerseite. Im selben Kanal geht die violette Leitung wieder zurück zur Beifahrerseite hinaus in den Motorraum.
Solche Fehlersuchen können in der Werkstatt teuer werden, da sehr zeitintensiv. Da Du Dich schon so weit damit befasst hast, liegt das Problem doch schon fast auf der Hand.
Die graue Leitung, am Abzweig vom Bremskraftverstärker läuft vor dem Wasserkasten an der WSS, hinter der Motorraumtrennwand rüber auf die Beifahrerseite.
Erst mal vielen Dank für die Mühe!
Exakt so sieht's bei mir auch aus... hatte ich bis auf die "fehlende Lücke" ja oben auch so beschrieben 🙂
Nur nebenbei: Im EPC sieht das am BKV auch so aus wie auf dem ersten Bild, das ich oben angehängt hatte, obwohl exakt nach der VIN bzw. CODE 809 für Modelljahr 1999 gesucht wurde. Jetzt wundert mich fast noch mehr, dass es bei kl. Mopf aus 2/97 auch so aussieht wie bei mir... und auch nicht so wie im EPC bzw. Bild 1 oben.
Die Frage ist jetzt, wie aufwendig das ist, genau diese Querverbindung da hinter der Motorraumtrennwand bzw. unter dem BKV/Sicherungskasten zu tauschen... was muss dazu alles weg/raus bzw. wie hoch ist da der Zeitaufwand für die Werkstatt?
Ganz lassen können hab ich's aber natürlich doch nicht... der "Workaround" ist eine Direktverbindung vom BKV... quer rüber zur Beifahrerseite... nach vorne... und da direkt auf den Druckwandler für die Ladedruckregelung... und besteht aus
- 2x Schlauch A117 078 02 81 (je 2,72 EUR netto), der L-förmige Gummi-Anschlusswinkel an BKV bzw. Druckwandler
- ca. 2 Meter Unterdruckleitung A000 158 14 35 (4,54 EUR netto)
Damit liegt der volle Unterdruck jetzt direkt dort an... und verteilt sich von da aus weiter (aber halt auch nur begrenzt, weil an dem Leck kommt er ja weiterhin noch an... nur jetzt aus einer anderen Richtung).
Effekt:
- der Notlauf ist weg😁 ...und kommt bisher auch nicht wieder (auf ca. 15 km freier Autobahn hin/zurück erfolgreich getestet)
- Motor zieht jetzt auch im 1.-3. Gang wieder deutlich besser (wie seit mindestens 8 Wochen nicht... demnach kam das Leck wohl "schleichend" bzw. wurde größer... bis irgendwann der Notlauf kam, das war Anfang letzter Woche)
- LWR und Umluftklappe gehn weiterhin nicht (fast logisch)
- ob am Druckwandler zum AGR-Ventil und am AGR-Umschaltventil jetzt merklich mehr oder weniger Unterdruck ankommt als vorher (also ob beides besser oder schlechter funktioniert), kann ich noch nicht sagen... bemerke aber bisher keinen Schwarzrauch oder ähnliches, test ich aber später mal, wenn's dunkel ist.
Natürlich ist das ganze definitiv nur ein Provisorium und dieses Leck als eigentliche Ursache muss behoben werden.
Würde mir hier jemand zu 100% abraten, mit diesem Provisorium so zu fahren?
Nach einem Werkstatttermin schau ich gleich am Montag... schon wegen dem sabbernden Injektor (siehe anderer neu aufgewärmter Thread) 😠 In Verbindung mit nicht funktionierender Umluftklappe wird das schnell unangenehm bis "betäubend"...
Grüße,
SIGSEGV
So, kleiner Abschlussbericht: Fahrzeug war gestern in der Werkstatt... funktioniert wieder 🙂
Materialkosten 1,36 EUR für 0,5m Gummischlauch + 11 AW Arbeitszeit... insgesamt ca. 100 EUR brutto.
Beim Abholen kam noch die Frage "Der hätte doch eigentlich auch keine Leistung mehr haben dürfen...?!"
Den "Notlauf-Hotfix" mit der Unterdruck-Direktverbindung vom BKV zum Ladedruckregler hatte ich natürlich vorher wieder brav zurückgebaut... er lag aber noch demonstrativ im Beifahrerfußraum 😛
Danke nochmal an alle, die bei der Fehlersuche geholfen haben 🙂
Grüße,
SIGSEGV