unrunder Motorlauf 230 E

Mercedes E-Klasse W124

Hallo Gemeinde,

mein 230 E hat momentan mit einem unrunden Leerlauf zu kämpfen. Dies ist meistens in der Kaltstartphase zu merken, wenn wir an einer roten Ampel ausharren müssen. Allerdings kann der unrunde Leerlauf auch auftreten, wenn wir schon 30 km gefahren sind.

Der unrunde Leerlauf macht sich zu einem natürlich am schwankenden Zeiger des Drehzahlmessers bemerkbar, allerdings ruckelt der Motor auch spürbar und übertragt dies auf die Karosserie.

Diesen Makel hat er seit ca. 2 Wochen, da streikte er morgens und wollte nicht anspringen. Der ADAC war dann da und hat Feuchtigkeit im Zündverteiler als Ursache ausgemacht. Mit einem feuchtigkeitsverdrängenden Spray war das dann schnell behoben und der Motor lief wieder ordentlich. Am nächsten Morgen dann wieder die gleiche Prozedur, erst nachdem ich dann das Spray rausgeholt hatte, wollte er anspringen. Daraufhin habe ich ihn in die Werkstatt gebracht und dort wurde die Kappe, nachdem sie und der Finger ordentlich sauber gemacht wurden geklebt.

Das ging dann auch wieder 3-4 Tage gut, bis er mir nachmittags nach dem Starten wieder ausgegangen ist. Da ich gerade losfahren wollte, ist mir der Motor ordentlich "abgesoffen" und ich habe ihn den Tag nicht mehr zum Laufen bzw. Fahren gebracht.

Der Mann vom ADAC am nächsten Morgen allerdings auch nicht, der Wagen musste abgeschleppt werden. In der nächsten Werkstatt wurde dann auf anraten des ADAC´lers der sekundäre Prüfstrom der Zündung gemessen. Keine Beanstandung. Allerdings wurde das Kabel von der Spule zum Zündverteiler ausgetauscht, sowie die fälligen Zündkerzen.

Somit ist jetzt alles an der Zündanlage nicht älter als 2 Jahre und von zig Werkstatt-Fritzen begutachtet, wahrscheinlich funktioniert er deshalb nun nicht mehr richtig.

Hat jemand eine zündende Idee?

Danke Euch für Eure Ratschläge!

Henning

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Hallo Doug,
hier die Anleitung wie am besten der Leerlaufsteller aus zu bauen und zu reinigen ist.

Als erstes baust du den Luftfilterkasten ab (ich gehe mal davon aus das du weißt wie das geht) dann kommt schon der Leerlaufsteller (LLST.) zum vorschein  (siehe rot markiertes Teil im Bild) jetzt ziehst du den Gummischlauch (gelb markiert im Bild) vom LLST. ab mit sanfter Gewalt, das sitzt manchmal ziemlich fest ist aber nur gesteckt! Anschließend ziehst du den Stecker (blau markiert im Bild) ab. Jetzt wird es etwas fummelig (aber nicht schwer ist nur nervig dran zu kommen) und zwar musst du den grün markierten Gummischlauch (der ist genauso gesteckt wie der Gelb markierte) abziehen (der ist NUR auf der Schemazeichnung zu sehn) der geht vom LMM zum LLST. Man kommt ganz gut drann wenn man sich von vorn unter der Ansaugbrücke mit der Hand durchfummelt (man kommt auch noch von anderen Stellen drann muss man halt probieren wie es einem am leichtesten fällt). So jetzt ist alles ab was störte, nun muss das Ding raus und wenn du dir es genau anschaust ist der LLST. in eine Gummiehalterung gesteckt die dann (durch ihr spezielle Form) zwischen die Ansaugrohre geklemmt wird. Das ganze musst du nun vorsichtig (vieleicht einen Schraubenzieher zu hilfe nehmen) durch drehen/biegen/schieben  (immer mit SANFTER Gewalt) zwischen den Ansaugrohren rausfummeln geht manchmal schwer ist aber einfach nur gesteckt! Wenn der LLST. dann raus ist schaust du in die Öffnung du solltest dann ohne Verengung "durchschauen" können falls nicht dann klemmt das kleine Metallschild welches bei 12V den Durchgang schließt. Jetzt reinigst du so gut wie möglich alles mit Bremsenreiniger du kannst es anschließend auch noch darin einweichen (wenn es ordentlich ist dann ist das Innere auch wieder schön metallisch blank), wenn alles sauber ist lass es sorgfältig trocken oder blaß es mit Druckluft ordentlich durch. Dann legst du von der Batterie 12V an. Du merkst, wenn du es richtig gemacht hast, das es spürbar und hörbar klackt wenn du dann in die Öffnung schaust sollte wenn du 12V anlegst ein kleines Metallschild den "Durchgang" Blockieren. Falls es nicht richtig oder zu schwer geht sprüh nochmal etwas Bremsenreiniger rein und lass es dann ein paarmal sich bewegen. !!!Vorsicht!!! Der Bremsenreiniger ist brennbar nicht das er sich durch einen funken enzündet, also aufpassen !!!! Alternativ kannst du es auch für ein paar Stunden darin einlegen das löst eigentlich 100% der Ölkohle in wohlgefallen auf und kann rausgespült werden. Wenn es nun wieder schnell und sauber seinen Dienst tut kannst du es in umgekehrter Reihnfolge wieder einbauen.

MfG
Webman

PS. Im Bild ist noch ein Schemazeichnung eingefügt wo die Teile mit der gleichen Farbe wie im Photo markiert sind (nur zur besseren Orientierung)!

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Hallo,

ich habe mit meinem 230CE Bj. 88 dasselbe Problem, im Stand ein unrunder Motorlauf. Ich habe auch gleich den LLST geprüft. Wenn keine Spannung anliegt ist er geschlossen, wenn Spannung anliegt ist er geöffnet.
Wenn ich in eingebautem Zustand die Versorgungsleitung abziehe, dann läuft er mit konstanter Drehzahl bei ca. 800 min, bei eigelegtem Gang (Automatik Stellung D) sinkt die Leerlaufdrehzahl auf ca. 600 min ab.
Wenn ich dann den Stecker wieder aufstecke, fängt der Motor wieder an zu sägen. Das Sägen ist unregelmässig.
Kann mir jemand helfen, woran das liegen könnte?

Hi Webman,

habe auch leerlaufprobleme mit meinen 230er bj. 88, LLST ausgebaut und festgestellt dass wenn spannung anliegt, das metallblättchen den durchgang öffnet und nicht schließt so wie du es beschrieben hast. Somit meine frage: hast du dich verschrieben oder ist mein LLST hinüber? Mir ist übrigens auch ein klackern aufgefallen, das in unregelmäßigen zeitabständen mal kurz ertönt...denke es ist der LLST..

Hoffe auf eine Antwort!

MfG
David

Hi Dave,
also der LLST ist im Stromlosen Zustand immer ganz geschlossen (bis auf den besagten Spalt von ca. 1,5 - 2,5mm) das ist deshalb so damit im Fehlerfall (kompletter Ausfall der elekronischen Seite der KE) der Leerlaufsteller einen Spalt weit offen bleibt und sich die Leerlaufdrehzahl auf ca. 1000 - 1200 U/min erhöht um mit dem Wagen bis in die nächste Werkstatt fahren zu können ohne das er bei jeder Ecke ausgeht. Zur Funktion der LLST kann unter umgehung der Drosselklappe kontolliert dem Motor Nebenluft zuführen um damit eine eventuelle Mehrbelastung (Drehzahlschwankenungen) durch Serverolenkung, Klima usw. ausgleichen um einen gleichmäßigen Leerlauf zu gewährleisten. Vieleicht habe ich es etwas mißverständlich beim alten Post ausgedrückt.

Also ja du hast richitg erkannt wenn du Spannung anlegst geht das Metallblättchen auf!

Das Steugerät KE wechselt im Leerlauf sprich Einparken, Klima, Ampelstop usw... (je nach Einsatzbedingung) ständig die Spannung und lässt so laufend mehr oder weniger "Nebenluft" durch um den Leerlauf stabil zu halten.

Hoffe die Erklärung hilft dir weiter.

MfG
Webman

PS. Das klackern ist schwer zu beurteilen, ist es mehr ein schnarren also ein sehr sehr schnelles klackern oder eher einfach ein normales Arbeitsgeräusch (Änderung des Schaltzustandes) des LLST??

Vielen Dank für die hilfreichen infos!
Also zum Klackern... es hört sich s an als ob jemand im motorraum eine Walnuss zerbricht, als kein regelmäßiges klackern, ist auch deutlich zu hören. Es taucht in unregelmäßigen zeitabständen auf ich habe es bereits nur im leerlauf festgestellt bei geöffneter haube. Nach dem motorstart taucht es meist gleich nach ein paar sekunden auf, dann dauert es wieder ca 15 sec. und danach werden die abstände auch mal länger bzw man hört es nicht mehr. ZUm LLST...also wenn ich die zündung anmache und den motor NICHT starte, ändert sich die klappenstellung mehrmals. Ist das normal?

Grüße

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Vielleicht solltest du einmal das elektrohydraulische Stellventil,sprich Druckregler erneuern??

Zitat:

@svety schrieb am 24. Dezember 2016 um 08:58:52 Uhr:


Vielleicht solltest du einmal das elektrohydraulische Stellventil,sprich Druckregler erneuern??

Meinst du dass er nach 4 Jahren noch das Problem hat?

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