Unfallgegner: Mietwagen! Verarsche von Verleiher? Wie vorgehen?
Hallo Gemeinde!
Ich muss etwas läger ausholen, hoffe, Ihr lest trotzdem interessiert weiter!
Gestern, 19:20 Uhr. Vor mir fährt ein Miettransporter der Autovermietung Sch., wird immer langsamer und hält dann einfach auf der Straße an - ohne zu blinken. Ich steh dahinter und wartete, da ich davon ausging, daß der Sprinter wegen irgendwem oder irgendwas anderes kurz warten muss. Dann blinkten die Rückfahrscheinwerfer auf und er setzte eilig zurück, mir voll auf die Front gefahren. Äußerlich ist nicht viel kaputt, der Schaden liegt unter dem Blech (siehe Bild). Die Motorhaube geht nun nicht mehr auf, die Scheinwerfer strahlen falsch und er verliert leicht Kühlwasser.
Die Fahrerin, Frau P. aus B., stieg gleich aus und redete beruhigend auf mich ein: "Keine Sorge, Ich bin versichert!" Wir haben dann die Daten ausgetauscht und haben abgemacht, daß ich heute morgen zur Autovermietung Sch. gehe und das melde. Zur Info: Die Autos von Sch. sind allesamt Transporter-Rostlauben, die schon mehr als genug Km, Unfälle und Jahre auf dem Buckel haben. Ein Billigheimer eben, der generell für 20 €/Tag vermietet.
Ich ruf heute morgen bei Sch. an und Herr Sch. meinte dann, nachdem er sich über den Schaden und den Wert meines Autos informiert hatte: "Jaaa, ich hab da einen Spielraum von 600 €, das ist die SB der Entleiher, das können wir dann ganz unbürokratisch machen." Ich hab in meiner Naivität erstmal zugesagt und kam seiner Bitte nach, vorbeizukommen, damit er Fotos von meinem Auto machen kann.
20 Min. später hat mich Frau P. angerufen, ob ich bei der DEKRA gewesen wäre. Sie meinte, Sch. hatte sie gerade angerufen und gesagt, sie solle 600 € mitbringen. Sie wolle sich aber nicht verarschen lassen und bat mich, ein Gutachten, bzw. einen Kostenvoranschlag einzuholen, damit sie es schriftlich hat - hätte sie nämlich auf dem "unbürokratischen Weg" nicht gehabt. Ich war einverstanden.
Ich fuhr bei Sch. vorbei und Herr Sch. schaute sich den Schaden gleich "fachmännisch" an und fotografierte wie ein Weltmeister. Er meinte, Frau P. hätte den Unfall auch telefonisch eingeräumt. Als ich ihm dann sagte, daß ich das ganze über ein Gutachten machen lassen möchte und ich seine Versicherung bräuchte kamen bei ihm folgende Satzbrocken raus: "Jaa... warum? Aber wieso denn? Ich meine die 600 € bekommen Sie ohne wenn und aber..... wenn Sie das über ein Gutachten machen kommt am Ende sogar womöglich noch weniger bei raus... wieso wollen Sie das denn?.... Ich seh den Sinn darin nicht... bla bla... und wenn die Versicherung dann den Totalschaden bezahlt dann gehört das Auto ja der Versicherung und so hätten Sie 600 € und können Ihr Auto weiter behalten... bla" Dann meinte er auf einmal einen Vorschaden zu erkennen, wo vorher keiner war "Schauen Sie mal, hier ist Rost unter der Stoßstange, der hatte schonmal einen Schaden hier"... Schwachsinn, das Auto ist unfallfrei! Ich sprach ihn abermals auf seine Versicherung an... "Jaa nee, sie müssen dann zu einem Sachverständigen gehen und ein Restwertgutachten (!!) erstellen und da steht dann drin meinetwegen Wert vor dem Unfall 900 €, Wert danach 500 €.. mit dem Gutachten kommen Sie zu mir und ich erstatte Ihnen dann die Differenz.. Ich zahle das!" ..... aha
Was meint Ihr? Das klingt mir nicht gerade koscher... er wollte UNBEDINGT seine Versicherung da raus halten... vor allem Restwertgutachten? Das wäre mir neu wenn das so laufen würde.... was soll ich tun? Ich hatte sowas noch nie?
16 Antworten
Lass ein normales Gutachten erstellen und reich das bei dessen Versicherung ein. Ich vermute dass das ganze im bereich eines totalschadenms liegen wird und 600€ bei weitem nicht langen.
wenn du dich etwas auskennst brauchst Du auch nicht unbedingt einen Anwalt. Und wenn man eben mit dem versicherer direkt verbunden wird, was solls, das unabhängige Gutachten hat er ja schon. Er muss nur wissen wohin damit.
Anwalt ist der richtige Weg, sich von diesem einen (qualifizierten) Gutachter empfehlen lassen, dort das Fahrzeug vorführen, Anwalt machen lassen, weitere eigene Aktionen (insbesondere Gespräche mit Vermieter und/oder Versicherung) vermeiden.