Unfall mit Radfahrer
Hallo Zusammen.
An der Ampel innerörtlich, 3 Fahrspuren.
Links: LKW auf der Abbiegespur.
Mitte: PkW (geradeaus)
Rechts: PKW (könnte rechts abbiegen) beabsichtigt geradeaus zu fahren.
Lichtzeichen wechselt über rot/gelb nach grün, PKW fahren an.
Von links naht (Fußgängerüberweg, Ampel rot) ein Radfahrer. Er hat keine Sicht auf das Geschehen und wird, durch den LKW verdeckt, innerhalb der Schrecksekunde nicht erkannt. Radfahrer beschädigt beide PKW leicht und stürzt. Er springt auf, schüttelt allen verdutzt Dreinblickenden die Hand, lehnt jeden Führsorgeversuch ab und fährt davon. Evtl. könnte hier Fahrerflucht vorliegen, darum geht es jetzt nicht.
Fazit: Keine Personalien, vor Schreck haben die PKW-Fahrer auch keine Personalien ausgetauscht. Fzg.Führer*in (Fzg. Mitte) macht sich jetzt Vorwürfe, weil es keine Möglichkeit gibt den Verursacher für die Schäden haftbar zu machen. Mal angenommen, das wäre anders gelaufen:
Szenario 1: Der Radfahrer hat keine Mittel oder keine private HP. Es gibt kein Geld, evtl. leistet die eigene TK/VK und stuft den Vertrag zurück.
Szenario 2: Der Radfahrer macht Schmerzensgeld geltend, Verdienstausfall, Haushaltsausfallschäden, Schadenersatz am Fahrrad.
2.a: Die Versicherung leistet 50 % wg. Betriebsgefahr (evtl. anteilig mit der Versicherung vom 2. Fzg.) und Stuft die HP zurück
2.b.: Wie 2.a aber es kommt noch eine Anzeige wg. fahrlässiger Körperverletzung dazu.
Sind die Fzg.Führer*innen jetzt mit flüchtigem Verursacher und nur ein paar Hundert € Schaden besser dran als wenn alles regulär abgewickelt worden wäre?
50 Antworten
Wenn es zu schwer war: Es ging mir um ein Stimmungsbild, ob ich das zu negativ sehe oder Erfahrungen in einem ähnlichen Kontext. Das haben verschiedene Mit-Forianer erkannt oder hilfreiche Hinweise beigesteuert.
Du darfst Deine Meinung auch gerne noch nachschießen statt nur zu kritisieren.
Warum stellst du dann diese Frage?
"Sind die Fzg.Führer*innen jetzt mit flüchtigem Verursacher und nur ein paar Hundert € Schaden besser dran als wenn alles regulär abgewickelt worden wäre?"
Meine Meinung ist:
Wenn man ein bestimmtes Anliegen hat, sollte man dieses auch entsprechend deutlich formulieren. Ansonsten wird man kein klares Stimmungsbild herausfinden können.
Zitat:
@Franjo001 schrieb am 12. März 2025 um 23:17:33 Uhr:
Wir fahren eben Auto mit Kenntnis der Regeln und stellen fest, dass manche/viele Radfahrenden diese für sich ablehnen und auch so fahren. Wobei auch wir Fehler machen.
...
Diesen Satz kannst du sofort auf einen Großteil der Autofahrer anwenden. Und der Anteil der Idioten unter Fahrradfahrern und Autofahrer dürfte sich in der Waage halten.
Inzwischen ist doch die StVO für viele Autofahrer ein lockerer Leitfaden, mehr aber nicht.
Trotzdem fahren sie meisten Fahrradfahrer entsprechend korrekt, wie eben auch die Mehrheit der Autofahrer.
Zitat:
@Holger-TDI schrieb am 13. März 2025 um 13:08:56 Uhr:
Trotzdem fahren sie meisten Fahrradfahrer entsprechend korrekt, wie eben auch die Mehrheit der Autofahrer.
Würden sie vielleicht, wenn sie Kennzeichen hätten. Dann wären sie namhaft zu machen. 🙄
Ähnliche Themen
Zitat:
@Franjo001 schrieb am 13. März 2025 um 22:28:04 Uhr:
Würden sie vielleicht, wenn sie Kennzeichen hätten. Dann wären sie namhaft zu machen. 🙄
Diese Hoffnung habe ich seit Jahren.
Zitat:
@Franjo001 schrieb am 13. März 2025 um 22:28:04 Uhr:Zitat:
Würden sie vielleicht, wenn sie [die Fahrräder] Kennzeichen hätten. Dann wären sie namhaft zu machen. 🙄
Eher nein. So müssen eScooter (elektr. Tretroller) hierzulande (D) ein "amtl. Kennzeichen" (genauer: eine Versicherungsplakette) am Heck tragen. 5,4 cm breit und 6,5 cm hoch. Doch die Kombination aus drei Buchstaben und drei Ziffern könnte kaum je ein Unfallbeteiligter entziffern, solange das Elektrokleinstfahrzeug in Bewegung ist.
Ewig dieselben Stammtisch-Sprüche und Rufe nach dem Kennzeichen.
Das funktioniert ja beim Auto mit seinen vergleichsweise riesigen, weithin gut sichtbaren Kennzeichen so wunderbar, wenn man von den 2800 Verkehrstoten pro Jahr in Deutschland absieht.
Als nächstes die Fahrradsteuer noch erwähnen, bitte.
Macht das Ding hier zu...
@BeeKlasse:
Kein Ruf nach einem Kennzeichen per se von meiner Seite. Doch ein Ruf nach einer obligatorischen (zwingenden) Haftpflichtversicherung für Radfahrer, sofern die Radnutzung nicht ohnehin über eine gültige Privathaftpflicht abgesichert ist.
Gute Idee, wenn, ja wenn denn die Fahrräder so große Schäden verursachen würden.
Und dann bitte auch für die Fußgänger so etwas fordern, die gehen noch öfters bei Rot.
Zitat:
@Rigero schrieb am 14. März 2025 um 07:35:42 Uhr:
@BeeKlasse:
Kein Ruf nach einem Kennzeichen per se von meiner Seite. Doch ein Ruf nach einer obligatorischen (zwingenden) Haftpflichtversicherung für Radfahrer, sofern die Radnutzung nicht über eine gültige Privathaftpflicht abgesichert ist.
Was ja der Fall ist und auch genau aus diesen Gründen wirklich jeder eine haben sollte.
Zitat:
@BeeKlasse schrieb am 14. März 2025 um 01:00:41 Uhr:
Ewig dieselben Stammtisch-Sprüche und Rufe nach dem Kennzeichen.Das funktioniert ja beim Auto mit seinen vergleichsweise riesigen, weithin gut sichtbaren Kennzeichen so wunderbar, wenn man von den 2800 Verkehrstoten pro Jahr in Deutschland absieht.
Was genau hat die Forderung nach Fahrrad-Kennzeichen mit den Verkehrstoten zu tun? Genau: gar nichts.
Im Gegenteil: wenn jeder Radler wüßte, daß sein verkehrswidriges Verhalten von anderen gesehen (und ihm zugeordnet) werden kann, würde er vermutlich manche Dinge unterlassen und es gäbe dann weniger Verkehrstote.
Einfach mal umgekehrt denken: hätten die Autos keine Kennzeichen die man "blitzen" kann, gäbe es garantiert viele, die sich überhaupt nicht mehr an Geschwindigkeitsbeschränkungen und rote Ampeln halten würden.
Zitat:
@BeeKlasse schrieb am 14. März 2025 um 01:00:41 Uhr:
Macht das Ding hier zu...
Es besteht keine Pflicht, hier mitzulesen oder gar mitzuschreiben.
PKW Fahrer parken trotz Kennzeichen auf Radwegen auf Bürgersteigen oder Radwegen, oder sogar im absoluten Halteverbot. Weil auch sonst die Geschwindigkeit oder Abstand nicht eingehalten wird sind eben auch Grossteil der Verkehrstoten nicht durch Kennzeichen zu verhindern weil offenbar bereits den KFZ Fahrern das egal ist ob man sie identifizieren kann, im Notfall weiß der Halter dann nicht wer gefahren ist.
Hingegen die Radfahrer die sich an Regeln halten, tun das bereits weil sie um ihr höheres Risiko wissen.
Bei Autos ist es immens wichtig, dass die Führer schnell und einfach zur Rechenschaft gezogen werden können müssen, denn Autos töten und verletzten durch Fehlverhalten schwer, Radler und Fußgänger eben nicht (so übel).
Der Ruf nach Kennzeichen für Radler kam hier übrigens nicht von mir, sondern von Franjo.
Zitat:
@StrichAchtundSo schrieb am 14. März 2025 um 16:24:11 Uhr:
PKW Fahrer parken trotz Kennzeichen auf Radwegen auf Bürgersteigen oder Radwegen, oder sogar im absoluten Halteverbot. Weil auch sonst die Geschwindigkeit oder Abstand nicht eingehalten wird sind eben auch Grossteil der Verkehrstoten nicht durch Kennzeichen zu verhindern.
Wenn ich aus meiner Haustür auf den Bürgersteig trete, halte ich, nachdem ich dreimal fast von erwachsenen Radfahrenden umgefahren worden wäre, erst den Kopf raus; wie am Straßenrand: rechts, links und rechts. Und die Straße liegt in einer verkehrsberuhigten Zone.
Ein Pkw-Fahrer muss zur Erlangung der Kenntnisse der StVO eine theoretischen Fahrprüfung bestehen. Dies besteht aus 14 Doppelstunden, Vorbereitung zur Fahrprüfung und eine abschließende Prüfung beim TÜV. Trotzdem fallen 45% bei der ersten Prüfung durch.
Von einem Fahrradfahrer werden anscheinend ähnlich Kenntnisse vorrausgesetzt, wo immer diese auch herkommen sollen.
Wir waren heute in Holland, wo Fahrradfahrer generell immer Vorfahrt haben. Selbst auf in den Einkaufsstraßen der Großstädte oder auf Märkten dürfen sie fahren. Meist sogar relativ schnell und auch mit E-Bikes. Fahrradverbotszonen habe ich dort noch nie gesehen. Kein Autofahrer oder Fußgänger würde auf die Idee kommen, Fahrradfahrer zu kritisieren oder zu beschimpfen.
Statt Rechthaberei einfach mal mehr Rücksicht auf andere Verkehrteilnehmer nehmen. Leider ist Rücksichtnahme den meisten deutschen Autofahrern eher fremd.