Unfall in Italien
nie mehr Italien!
Als Linksabbieger mußte ich Anfang August in Sirmione am Gardasee auf den Gegenverkehr warten um diesen passieren zu lassen. Hinter mir warteten noch einige weitere Autos. Während des Stehens rauschte ein die Schlange überholender Roller in meine Harley und verursachte fast 7.000 EURO Schaden.
Die Unfallaufnahme erfolgte duch die Polizei, bei welcher der Verursacher (Rollerfahrer) wiederholt daraufhinwies, dass ich schuld sein müßte, da ich ja mit meinem Motorrad stand???
Die Polizisten waren so unendlich freundlich und hilfsbereit, einfach nett anzuschauen, wie sie da stehen mit Ihrem dunklen Sonnenbrillen und jedes Wort des Rollerfahres aufnahmen und mich ziemlich laut und energisch geboten nur dann zu reden, wenn ich gefragt würde... einfach nett die Jungs .... auch die Aussage, man könne mich ja auch mit auf die Wache nehmen....
Zurück in D schaltete ich einen Rechtsanwalt ein. Und... Und es geschieht nichts!
Die gegnerische Versicherung reagiert auf gar nichts, auf kein Schreiben, einfach auf nichts.
Ach ja, mein Anwalt hat dort schon mehrere Verkehrsverfahren geführt; ist also erfahren darin.
Alles in Allem .... Bananenrepublik und Rechtsbeugung innerhalb Europas
Und noch ein Zusatz; meine Versicherung, die Allianz hat sich auch nicht mit Ruhm bekleckert. Obwohl ich einen Auslandsschutzbrief und Vollkasko habe, räuspern die sich bis heute auch nicht; na ja fast nicht. Eine telefonische Aussage war, man müßte die Klärung der Sachlage in Italien abwarten.
Resümee der Geschichte
Nie mehr Italien und auch nie mehr Allianz versichert!]
6 Antworten
Hallo Nachbar,
eigentlich will ich nie einfach so spontan aus dem Bauch heraus und noch dazu emotional hier im Forum mich beteiligen. Aber 🙄
ich kann im Moment nicht widerstehn.
Herzliches Beileid, mein Bedauern ist Ernst.
Im Ausland sollte man möglichst überhaupt keinen Unfall haben, egal ob schuldig oder nicht, immer ist man auf der Defensive.
Ich bin sicher, die Holländer, Italiener, Türken usw. haben diese Erfahrung/Meinung in Deutscheland ebenfalls.
Der "erfahrene RA" sollte das bestätigen können.
Wir sind noch längst keine Staatengemeinschaft, noch weniger menschlich.
Also ruhig Blut und den Anwalt mobilisieren, der soll sich bisserl bewegen und kreativ sein, frag ihn, was das Extra kostet, so läuft das Spiel. Von wegen Bananenrepublik, da braucht man nicht ins Ausland.
Viel Erfolg trotzalledem.
kappab
Du hast schon Recht,
dies ist sicherlich kein ausschließliches Problem "Deutscher hat Unfall in Italien". Es zwängt sich aber der Eindruck auf, dass die Probleme bei einem Unfall in Italien ziemlich groß sind. Ich hatte vor 3 Jahren einen Auffahrunfall in den Niederlanden. Ich hielt an und .... bumm... Die eigentliche Regulierung dauerte ca. 8 Wochen; die Korrespondenz mit der Versicherung war vollkommen unproblematisch und schnell.
Es geht also auch anders;
Bei dem jetzigen Unfall reiht sich eben alles schön aneinander:
Behandlung durch die Polizei wie ein Schwerverbrecher;
Zeugenaussagen wurden nicht aufgenommen;
lautstarke Zurechtweisungen;
Englischsprachig war die Polizei nur wenn sie etwas sagte; verstanden hat sie nichts;
Vollkommene Ignoranz der italienischen Versicherung, obwohl in italienischer Sprache geschrieben wurde
Es ist schon zum Mäusemelken....
Hallo,
sieht die Regulierung bei Schäden im Ausland nicht seit 2003 so aus, dass man den deutschen Representanten (Partnerversicherung) der gegnerischen/ausländischen Versicherung kontaktiert und alles auf deutsch abgewickelt werden kann?
Das hat bei meinem Eltern bei einem unverschuldeten Unfall in Frankreich problemlos geklappt, allerdings war die Schuldfrage eindeutig.
Ich habe zum Thema noch folgendes gefunden:
http://www.swr.de/.../index.html
Zitat: "Erhält ein Geschädigter drei Monate nach dem Kontakt mit dem Repräsentanten immer noch keine Antwort oder Begründung, warum die Versicherung nicht zahlt, kann er sich die Verkehrsopferhilfe e.V. in Hamburg wenden.
Diese Organisation wird stellvertretend erst einmal den Schaden regulieren und sich notfalls selbst an den Versicherer im EU-Ausland wenden."
Bei längeren Urlaubsfahrten kann man auch über eine Auslands-Schadenschutz Versicherung nachdenken, gibt es als Zusatz zur Haftpflicht ab ca. 20€/Jahr.
Die erstattet bei einem unverschuldeten Unfall die Kosten sofort (und nach deutschem Recht) und holt sich dann das Geld beim Unfallgegner bzw. dessen Versicherer wieder. Wieviel die dann zahlen ist dann das Risiko des Versicherers, bei dem der Auslands-Schadenschutz vereinbart wurde.
Wie die im Falle einer eventuell unklaren Schuldfrage reagieren, kann ich allerdings auch nicht sagen.
Dass Dein Vollkasko-Versicherer die Klärung der Schuldfrage abwarten will, ist zwar ärgerlich, aber verständlich.
Ein guter Freund von mir ist vor 20 Jahren in Italien auf seinem Motorrad von einem Auto angefahren worden. Er war absolut schuldlos, das Motorrad zwar noch fahrbereit aber faktisch schrott (ca. 3000€), er selber hat einige Prellungen erlitten. Monatelange fruchtlose Korrespondenz, die gegnerische Versicherung hat ihm konsequent auf italienisch geschrieben etc., er hat es damals dann irgendwann aufgegeben und keinen Cent (Pfennig) gesehen.
Ich wünsche Dir auf jeden Fall mehr Glück in der Sache.
Gruss
Martin
Zitat:
Original geschrieben von ultraclassic
nie mehr Italien!Als Linksabbieger mußte ich ...warten ...
Während des Stehens rauschte ein die Schlange überholender Roller in meine Harley und verursachte fast 7.000 EURO Schaden.
...
Alles in Allem .... Bananenrepublik und Rechtsbeugung innerhalb Europas
😕😕😕😕😕
Wieso Bananenrepubilk?
Auch in Deutschland müsstest du bei anderslautender Aussage des Rollerfahrers beweisen, dass du zum Unfallzeitpunkt noch gewartet hast!
Wenn der Rollerfahrer behauptet du bist angerollt bist du in der Zwickmühle, da du als Linksabbieger eher in der "Schuld" bis als der überholende Rollerfahrer (denke mal so ist das auch in Italien).
Und Rechtsbeugung sehe ich hier auch nicht.
Auch in Deutschland erzählen die Unfallbeteiligten ihre Version ohne Unterbrechung durch den anderen Beteiligten (so sollte es jedenfalls durch die Polizei geregelt / gehandhabt werden).
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Zitat:
Original geschrieben von Hugaar
😕😕😕😕😕Zitat:
Original geschrieben von ultraclassic
nie mehr Italien!Als Linksabbieger mußte ich ...warten ...
Während des Stehens rauschte ein die Schlange überholender Roller in meine Harley und verursachte fast 7.000 EURO Schaden.
...
Alles in Allem .... Bananenrepublik und Rechtsbeugung innerhalb Europas
Wieso Bananenrepubilk?
Auch in Deutschland müsstest du bei anderslautender Aussage des Rollerfahrers beweisen, dass du zum Unfallzeitpunkt noch gewartet hast!
Wenn der Rollerfahrer behauptet du bist angerollt bist du in der Zwickmühle, da du als Linksabbieger eher in der "Schuld" bis als der überholende Rollerfahrer (denke mal so ist das auch in Italien).Und Rechtsbeugung sehe ich hier auch nicht.
Auch in Deutschland erzählen die Unfallbeteiligten ihre Version ohne Unterbrechung durch den anderen Beteiligten (so sollte es jedenfalls durch die Polizei geregelt / gehandhabt werden).
In Deutschland dürfte man dort überhaupt nicht überholen und die Schuld läge ziemlich eindeutig beim Rollerfahrer.
Mein Vorredner hat recht. Es gibt für jeden Versicherer einen Regulierer in Deutschland. Also über den Zentralruf der Autoversicherer den Namen des italienischen Versicherers nennen und die sagen einem den deutschen Versicherer, der die Regulierung übernimmt. Der führt auch den Schriftverkehr mit dem Unfallgegener. Also soll doch der RA Druck machen.
Lejockel