Umwelt-Station misst Blütenpollen statt Feinstaub: Mess-Chaos in Stuttgart
https://www.focus.de/.../...ub-mess-chaos-in-stuttgart_id_9162240.html
Einfach nur lachhaft....
Beste Antwort im Thema
Obwohl das zwar eigentlich OT ist und mit dem W212 Forum so gar nichts zu tun hat, sonder ich gerne mal hier meine Sicht dazu ab.
Da kann man nun drüber lachen, sich aufregen oder gar nicht regen.
Es ist eine politisch getriebene Debatte.
Und Umweltschutz ist chic.
Auch kann man mit Umweltschutz Geld verdienen.
Es ist völlig richtig, das man über die Art der Messungen, den Ergebnissen oder ihrer Einordnung nur staunen kann.
Da sich Politiker aber an den o.g. ersten 2 Gründen orientieren, um den dritten genannten Grund zu erfüllen, Lobbyarbeit zu leisten, wozu sie schließlich da sind, wird auch mal vorauseilend ein Verbot von allem möglichen diskutiert. Und wenn man ein ganz starker Politiker sein will, dann sperrt man schon mal zwei Straßen ab. Denn das wurde ja nun gerichtlich erlaubt.
Wichtig ist: es wurde erlaubt. Nicht etwa angeordnet.
Es heißt: man kann, wenn bestimmte Werte überschritten werden, ein räumlich begrenztes Fahrverbot aussprechen.
Es heißt nicht: es muss ein Fahrverbot ausgesprochen werden.
Auch heißt es nicht: es müssen EUR5 oder EURX ausgesperrt werden.
Auch ist in diesem Urteil nicht bestätigt worden, dass wenn die Messung selbst fehlerhaft ist, kann man dies oder das machen.
Das wäre in einem weiteren Prozess zu prüfen, wie denn die Verfahren genau zu erfolgen haben.
Aber dabei ging es bei den Fahrverbotswilligen nicht.
Es ging darum, auf Biegen und Brechen sich zu profilieren und als Antrieb einen kleinen Verein, der mit solchen Rechtsstreitigkeiten eben seinen Gewinn erwirtschaftet.
Mehr nicht.
Darum wird sich niemand darum scheren, ob eine Messstelle nun richtig oder falsch misst.
Denn wozu sollte das politisch nutzen?
Richtig. Zu gar nichts.
Darum bleibt es dabei.
Zum Schutz der Bürger ein paar Straßen dicht machen und ein braver, treuer, politisch korrekter Umweltaktivist sein.
Denn wenn man als Politiker sein Geld verdient, dann muss man das schon so machen, wie es gewünscht wird, von denen, die die Politik bestimmen.
Sonst ist man nämlich bald kein Politiker mehr und schlimmstenfalls, wenn man völlig quer treibt, stolpert man über ein Affaire und die Karriere ist vorbei.
Das hilft dem Bürger natürlich wenig.
Nun haben eben andere Anwohner mehr Stau und Abgase vor der Nase.
Da dort aber keine Messstation steht, geht das schon in Ordnung.
Dann ist es auch egal, ob nun Blütenstaub, Sternenstaub oder Dieselstaub den Sensor der Messhütte zukleistert.
Man hat was getan.
Als erster.
Man ist eben gut.
Und tut was für die Umwelt, während alle noch debattieren.
Man ist eben ein Politiker.
18 Antworten
Kiel.....da würde ich jetzt mal nicht allein den Inividualverkehr als alleinigen Verursacher vermuten.
Da wird wohl der Fährverkehr (also Schiffe) erheblich zu beitragen.
Ähnlich z.B. in Hamburg.
Übrigens zum Thema 1,5 to/ 1 Person 90 kg ( und das würde für jede größere Stadt gelten, nicht nur für Stuttgart):
Wenn man in der Stadt wohnt und arbeitet kann ÖPNV ja durchaus eine Lösung sein. Aber eine Menge Leute wohnen halt nicht dort und sind Pendler - da hören dann oft die Möglichkeiten bzgl. ÖPNV auf.
Und wenn man dann noch mit ins Kalkül zieht, dass von den Arbeitgebern die Arbeitszeiten immer weiter zerstückelt werden wird auch klar, dass Fahrgemeinschaften oder eben ÖPNV nicht "die" Lösung sein können.
Ist halt alles nicht so einfach....
Exakt. Versuch mal, hier im Sauerland oder in anderen ländlichen Bereichen, mittels Bus/Bahn zu pendeln. Das ist mal eine echte Herausforderung. Wenn Du dann auch noch in Schichten F/S/N arbeitest, no chance!
Völlig richtig, dass niemand glücklich sein kann, einen großen Wagen alleine herum zu kutschieren. Aber:
Meine Frau hätte 16 km einfach zum Büro - morgens früh weg, am Nachmittag nach Hause. Mit Öffis 1.45 Std. all inclusive hin und 1.45 Std. retour.
Aber wenn es dunkel ist auf den Bahnhöfen dieses, unseren Landes, möchte ich nicht haben, dass sie da mehr oder weniger allein herumspaziert bzw. in der Kälte (oder wie jetzt Hitze) warten muss, bis ein traumatisierter Außereuropäischer oder einheimischer Kranker sie zum Opfer macht. Dann lieber mit den eigenen 4 Räders 10 Meter vorm Büro geparkt und ebenso sicher hin- wie hergekommen. Politik (Merkel, Grüne) wir danken dir!
Da shice ich dann auch auf Ökonomie, scheinbare Unvernunft und Geldbeutel.
"Mess-Chaos in Stuttgart" - damit lässt sich mal wieder hervorragend polarisieren. Die Analyse von termi0815 ist da gar nicht so abwegig...
Ich bin zwar nicht oft in Stuttgart. Aber jedes Mal beneide ich die Menschen dort um den prima ausgebauten ÖPNV im Vergleich zu meiner Region und stelle mir gleichzeitig die Frage, wieso trotzdem so viele lieber gerne mit dem Auto im Stau stecken. An der von ralphus1 angeschnittenen "sicher hin-&herkommen"-Problematik kanns m.E. nach nicht liegen - meine Frau und ich haben uns dort im öffentlichen Raum noch nie unwohl gefühlt (da dürfte man schließlich ja gar keine Urlaubsreisen mehr antreten😉).
Ich glaube eher, es ist die Nach-mir-die-Sintflut-Mentalität, die in jedem von uns mehr oder weniger ausgeprägt schlummert. Wenn ich da an den ein oder anderen Kollegen von mir denke, der locker zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen könnte. Oder durchaus an mich selbst natürlich. Es sind z.T. oftmals Vorwände, mit denen wir uns die Auto-Notwendigkeit versuchen, vorzumachen.
Und allen Verschwörungstheorien gegenüber den politischen Entscheidungsträgern zum Trotz - ich sehe hier schon die Notwendigkeit des Primats der Politik, dass uns Autofahrern Umweltschutzregelungen auferlegt werden müssen. Ansonsten würden wir bspw. wohl immer noch den Mehrpreis für Katalysatoren nicht freiwillig in Kauf nehmen und saueren Regen verursachen.