Überschuldung bereits in jungen Jahren...
28,5 Prozent der überschuldeten Bundesbürger sind bis 30 Jahre alt.
Das ist eine der Kernaussagen einer aktuellen Studie der Auskunftei Bürgel zum Thema Überschuldung von Privatpersonen in Deutschland. Die Überschuldungstendenz in der Gruppe der unter 30-jährigen ist im Übrigen stark steigend.
Eine - wie ich finde - erschreckende Entwicklung, die nicht zuletzt darin begründet ist, dass die Ansprüche ans "eigene" Auto insbesondere bei jungen Leuten immer maßloser werden und die Banken immer öfter diese maßlosen Wünsche erfüllen.
Mehr zum Thema hier: http://www.buergel.de/de/presse/studien-analysen/ueberschuldung-von-privatpersonen-deutschland?branch_nid=1056
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von jschie66
Beruflich musste dann wieder ein Auto her, weil 60-70 tkm im Jahr wären mit Moped-Fahrzeugen eine Qual.
60-70 tkm p. a. mit einem C1 wären für mich auch eine Qual. Aber das ist ein anderes Thema und zudem OT.
Gruß
Der Chaosmanager
592 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von picard95
Es reicht doch schon die aktuelle Mediablöd Werbung: 33 Monate (oder 34) zu 0%.
D.h. die Leute die aktuell noch die Weihnachtsgeschenke von 2011 und 2012 abstottern können für die Weihnachtsgeschenke 2013 einen Kredit bis 2016 aufnehmen.
Ich denke mal, die versuchen darüber hauptsächlich ihre überteuerten Produkte an den Mann zu bringen.
Ich hatte mal (ja tatsächlich 😁) so eine 0%-Finanzierung bei MM in Erwägung gezogen. Leider war das Produkt meiner Begierde etwa 20% teurer als im lokalen Fachhandel (!) - da bringt dann so eine 0% Finanzierung auch nichts, wenn man sparen möchte. 😉 Ist dann wirklich was für Leute, die es anders nicht können.
Zitat:
Original geschrieben von Emsland666
Bei Paaren/ Eheleuten lässt sehr oft eine Trennung dieses Gebäude zusammenstürzen...Und in Deutschland haben wir inzwischen eine hohe Trennungsrate...(im Bereich des UVG auch sehr häufig bei Paaren um die 20 bereits).
Das liegt aber zum Teil auch daran, daß etliche Paare überstürzt zum jeweiligen Scheidungsanwalt rennen und dann gegeneinander arbeiten, anstatt sich vor der Trennung mal zusammenzusetzen und die Trennung auch finanziell vernünftig zu planen. Da wird dann oft zu viel nach Gefühl gehandelt anstatt nach dem Verstand.
Zitat:
Original geschrieben von mulli86
Ich geb's mal zu. Ich habe mal ein Auto finanziert. Find daran aber auch nichts schlimmes. Durch die Anzahlung war der Restwert immer höher als die Finanzierung. Die Raten wurden immer pünktlich gezahlt und hungern musste ich deswegen auch nicht.Warum das ganze? Tja ich wollte einfach ein neues Auto zum Kilometer spulen, der alte taugte mir dafür nicht zum pendeln.
Ich konnte in den letzten Jahren eine Insolvenzkette beobachten, bei der einige Familienangehörige (nicht von mir!) und deren Firmen nacheinander in die Pleite gerutscht sind. Es waren sicher nicht die Autos (Cayenne und Mercedes) die Ursache für die Insolvenzen. Was man jetzt aber
rückblickendschon als bezeichnend bezeichnen muss, ist, dass hier offensichtlich viel zu lange von allen Beteiligten die Augen verschlossen wurden, was die finanzielle Tragfähigkeit anbelangte.
Ob die Autos jetzt geleast oder finanziert waren, weiß ich natürlich nicht, wobei leasen ja eigentlich auch finanzieren ist. Interessant ist aber, dass mit dem Cayenne bundesweit geschäftliche Termine war genommen wurden. Wenn man da an den Spritverbrauch denkt, dann könnnen einem die abservierten Gläubiger (von denen ich einer war) nur leid tun.
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Zitat:
Original geschrieben von Wanderbaer
Ich konnte in den letzten Jahren eine Insolvenzkette beobachten, bei der einige Familienangehörige (nicht von mir!) und deren Firmen nacheinander in die Pleite gerutscht sind. Es waren sicher nicht die Autos (Cayenne und Mercedes) die Ursache für die Insolvenzen.
In solchen Fällen ist es meistens die zu geringe Eigenkapitaldecke, die in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zum Abrutschen in die Pleite führt. Anstatt in guten Zeiten Rücklagen zu bilden, werden die Gewinne oftmals verpraßt oder Geschäfte getätigt, die einige Nummern zu groß sind, so daß dafür dann auch noch Risikokapital am Markt beschafft werden muß.
Zitat:
Original geschrieben von Habuda
Wer kein Geld hat und sich aber dennoch Kredite ans Bein bindet für bspw. ein ein paar Nummern zu großes Auto oder andere Konsumgüter hat es nicht anders verdient als damit auf die Schnauze zu fallen.So schwer ist es ja nun nicht sich mal einen ordentlichen Plan zu machen was man sich dauerhaft leisten kann und was nicht.
Genau so ist das.
Es gibt auch in meinem Freundeskreis einen Kandidaten, da fing die Spirale schon mit 18 an.
Es wurde damals ein gebrauchter Ford Fiesta gekauft und mit Null Anzahlung finanziert, der natürlich nach zwei Jahren nicht mehr gut genug war...danach kamen in kurzen Abständen verschiedene Ford, VW- Kombis, aktuell ein Audi A4 Avant.
Das Problem: Als die Autos gegen das jeweil nachfolgende ausgetauscht wurden, waren die lange noch nicht abgezahlt und der Restwert geringer als die Kreditrestsumme. Die wurde dann immer auf die neue Finanzierung aufgerechnet.
Inzwischen sind seit dem Fiesta über 20 Jahre vergangen. Der Kerl ist Single, hat ne kleine Wohnung und einen recht ordentlich bezahlten Job. Trotzdem ist er heute, mit 40 Jahren überschuldet und chronisch klamm. Die Raten werden zwar gerade noch bedient aber oft sieht es so düster um ihn aus, dass er zum Monatsende zu seinen Eltern Essen fährt, weil das Geld für Lebensmittel nicht mehr reicht. Den Audi verkaufen und ne kleine, günstige Karre zu kaufen um mobil zu bleiben? Das geht überhaupt nicht, das ist unter der Würde.
Tja, was soll man da noch sagen??
Den "Regelfall" gibt es hier auch nicht. Jede Überschuldung hat ihre individuelle Entstehungsgeschichte und ist seltenst Folge eines singulären Ereignisses, sondern meistens Folge einer Verkettung widriger Lebensumstände, auf die im Einzelnen nicht adäquat reagiert wurde.
Zitat:
Original geschrieben von Drahkke
Den "Regelfall" gibt es hier auch nicht. Jede Überschuldung hat ihre individuelle Entstehungsgeschichte und ist seltenst Folge eines singulären Ereignisses, sondern meistens Folge einer Verkettung widriger Lebensumstände, auf die im Einzelnen nicht adäquat reagiert wurde.
...reagiert wurde oder reagiert werden konnte?
Kurzum, nie heiraten(keine Scheidung), nie krank werden, einen sehr gut dotierten Job ergattern und zur Sicherheit noch im Lotto gewinnen.
Zitat:
Original geschrieben von roter_hugo
...reagiert wurde oder reagiert werden konnte?Zitat:
Original geschrieben von Drahkke
Den "Regelfall" gibt es hier auch nicht. Jede Überschuldung hat ihre individuelle Entstehungsgeschichte und ist seltenst Folge eines singulären Ereignisses, sondern meistens Folge einer Verkettung widriger Lebensumstände, auf die im Einzelnen nicht adäquat reagiert wurde.
Kurzum, nie heiraten(keine Scheidung), nie krank werden, einen sehr gut dotierten Job ergattern und zur Sicherheit noch im Lotto gewinnen.
Wobei zunächst angenehme Umstände später auch zu widrigen Umständen führen können.
Zitat:
Original geschrieben von roter_hugo
...reagiert wurde oder reagiert werden konnte?
Reagieren kann der Betroffene immer. Entscheidend ist, wie (positiv oder negativ) wirksam sich die (möglichen) Reaktion sich letztlich auf ein eingetretenes Ereignis auswirken. Was ich damit sagen will: Es bringt absolut nichts, den Kopf in den Sand zu stecken oder die Hände in den Schoß zu legen und sich dem Schicksal zu überlassen.
Zitat:
Original geschrieben von Drahkke
Reagieren kann der Betroffene immer. Entscheidend ist, wie (positiv oder negativ) wirksam sich die (möglichen) Reaktion sich letztlich auf ein eingetretenes Ereignis auswirken. Was ich damit sagen will: Es bringt absolut nichts, den Kopf in den Sand zu stecken oder die Hände in den Schoß zu legen und sich dem Schicksal zu überlassen.Zitat:
Original geschrieben von roter_hugo
...reagiert wurde oder reagiert werden konnte?
Das würde ich generell auch so unterschreiben.
Zitat:
Original geschrieben von Drahkke
Reagieren kann der Betroffene immer. Entscheidend ist, wie (positiv oder negativ) wirksam sich die (möglichen) Reaktion sich letztlich auf ein eingetretenes Ereignis auswirken. Was ich damit sagen will: Es bringt absolut nichts, den Kopf in den Sand zu stecken oder die Hände in den Schoß zu legen und sich dem Schicksal zu überlassen.Zitat:
Original geschrieben von roter_hugo
...reagiert wurde oder reagiert werden konnte?
Das ist richtig, wichtig ist aber auch, dass man als Betroffener mit der Situation offen umgehen sollte.
Es ist keine Schande auf die Nase zu fallen, egal, was andere sagen. Viele machen leider den Fehler, und kapseln sich komplett von allen ab, obwohl das Umfeld gerne helfen möchte.
Bei dem Thema Auto und Überschuldung muss ich immer an einen ehemaligen Kameraden denken, der zu mir kam und einen Antrag auf die Übernahme für die Laufbahn der Unteroffiziere stellte.
In diesem Antrag musste er sämtliche Verbindlichkeiten angeben und schnell stellte sich heraus, dass er kurz nachdem er Mannschafter auf Zeit (ich glaube 4 Jahre) war, einen Kredit von 20 000 € aufgenommen hat, um sich einen 5er BMW zu kaufen. Der Typ war ein magerer Zwerg und in dem Wagen kaum zu sehen. Ich verstehe nicht, wie man so verantwortungslos mit Geld und der Zukunft, die in jungen Jahren ja noch ungewiss ist, umgehen kann.
Jeder so, wie er es verdient aber mir wird sehr oft flau im Magen, wenn ich lese, was sich hier so manch junger Spritzer anschaffen will.
Zitat:
Original geschrieben von Habuda
Na dann ab jetzt wieder um Auto-Finanzierungen 😉Wer von den Leuten hier hat denn selbst schon ein Auto finanziert und aus welchem Grund?
Ich.
Warum? Nach dem Studium und Umzug hatte ich kaum Rücklagen. Dafür nen olles Auto, an dem ständig was kaputtging und dazu alles hatte, außer Komfort und Sicherheit.
Da habe ich mir die Frage gestellt, ob es Sinn macht, das Auto noch ein paar Jahre zu fahren, dabei Unterhalt und Reparaturen zu haben. Oder ein anderes altes Auto zu kaufen, dabei Unterhalt und Reparaturen sowie keinen Komfort und Sicherheit zu haben. Oder halt was finanzieren und Unterhalt zahlen, aber im Idealfall weniger Reparaturen und auf jeden Fall Sicherheit und Komfort.
Also ein Auto nach meinen Wünschen gesucht. Zwar auch 10 Jahre alt, aber wenig KM, Jahreswagenzustand und bestens gepflegt. Anzahlung geleistet, so dass der Restwert immer über den Verbindlichkeiten liegt.
Relativ lange Laufzeit gewählt, um die Raten niedrig zu halten und somit ein finanzielles Polster zu haben.
Wenn ich wieder Geld zurückgelegt habe, dann wurde sondergetilgt. Somit habe ich Zinsen gespart, das Auto gehörte nach der Hälfte der veranschlagten Laufzeit mir und ich hatte ein Auto, was mir Spaß macht anstatt ne Rappelkiste.
Allerdings ist mein Job auch (relativ) sicher: Festanstellung öffentlicher Dienst. Sonst hätte ich wohl anders gehandelt.
Fazit: Ich war Finanzierer und bereue nix!
@BMWRider: Wir hatten uns ja schonmal darüber unterhalten 😉.
Wie viel Zinsen hast du denn im Endeffekt bezahlt, wenn ich fragen darf?