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Turboladerschaden am Verdichterrad durch Fremdkörper(Ölkohle ?)

Themenstarteram 15. Juni 2013 um 9:02

Hallo Leute,

ich habe ein Problem mit einem neu verbauten Turbolader wegen Fremdkörperschaden am Verdichterrad. Ich habe einen Gutachter hinzugezogen, der meint, das könnte von Ölkohle kommen, die über die Motorentlüftung angesaugt wurde.

Das scheint mir zu abwegig zu sein, der Schaden zeigt gleichmäßige Abfräsung der Verdichterradschaufeln von ca. 4-5 mm und massive Einschlagmarken in Ansaugrohr des Turbos.

Was meint Ihr dazu, kann das wirklich sein mit der Ölkohle aus dem Kurbelgehäuse ?

Risiko beim erneuten Tausch wäre dann weiterhin vorhanden.

Hier noch ein paar Details:

es handelt sich um meinen Polo 6N2 1.4 TDI 3-Zylinder PD Bj. 2000. Der Turboladerschaden trat mit 220 TKM ein.

Welle hatte reichlich Spiel, wahrscheinlich schlechte Ölversorgung. Am Ende hat das Verdichterrad angeschlagen und wurde durch Fremdkörper teilweise zusätzlich noch abgefräst. Hat vorher allerdings keine Probleme gemacht und zog immer kräftig ab 2000 U/min bis ca. 4000 U/min, fast zu giftig für die 75 PS, war aber nicht gechippt.

Der Original-Turbolader sollte ca. 850.- kosten. Deshalb habe ich selber gesucht und einen neuen bei TurboArt für 340.- gefunden. Die VW-Werkstatt hat den dann eingebaut, der zog aber von Anfang an nicht und geht seitdem regelmäßig in Notlauf, vor allem bei niedrigeren Drehzahlen und unter Last.

Die Lastmessung hat im Mittel ca. 30% unter Solldruck ergeben, deshalb haben wir den Turbolader wieder ausgebaut und das Schadensbild vorgefunden.

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15 Antworten

Ja mei, billig muß man sich leisten können, nich war. ;)

Ja klar, blöder Spruch - was war das denn für ein Lader?

Was ordentliches? Der originale ist glaub ich von Garrett, meinte Tante google, oder so ein billiges noName China-Ding?

Ölversorgung des Laders erneuert/gereinigt?

Oelkohle kommt nicht aus dem Kurbelgehäuse, sondern wenn der Motor mit glühendem Turbolader abgestellt wird. Deswegen gilt immer noch: Nach Volllastfahrt eine Minute im Leerlauf oder piano laufen lassen.

mfg

am 15. Juni 2013 um 23:17

Abkühlen ist wichtig, auch, wenn der Turbo im Diesel nur ~600°C heiß wird. Die Temperatur reicht aus, um das Öl im Turbo zu verkoken, wenn er heiss abgestellt wird.

Das hat sich seit der Einführuing des Turbos bis heute nicht geändert. Die letzten km, vor Abstellen des Motors, gelassen angehen, lässt den Turbo deutlich länger leben und teure Folgeschäden deutlich länger auf sich warten lassen.

Wenn die Welle des Verdichterrades ausgeschlagen ist, ist das Lager mindestens einmal richtig Hitze ausgesetzt gewesen, um das Öl darin verkohlen, und um die Welle fressen zu lassen..

Die Reste und Trümmer landen im Ansaugtrakt, wenns dumm läuft, auch im Zylinder..

Themenstarteram 16. Juni 2013 um 18:59

hier Fotos des alten Turbolader mit dem Lagerschaden

Schadensbild-alter-turbolader-sdc12938
Schadensbild-alter-turbolader-sdc12936
Themenstarteram 16. Juni 2013 um 19:05

und nun die Fotos des neuen Turboladers der Firma Turbo-Art.

Schadensbild-alter-turbolader-sdc12934
am 16. Juni 2013 um 19:37

Das Schadbild ist bei beiden das Gleiche. Der Turbo zieht etwas an, was nicht in den Ansaugtrakt gehört, irgendetwas vor dem Turbo ist zerbröselt oder durch den Luftfilter gesaust.

Bis zum Eingang des Luftfilters alles genau ab- und durchsuchen.

Ölkohle fällt aus, das hat metallischen Ursprung.

am 17. Juni 2013 um 19:12

Zitat:

Original geschrieben von Hartgummifelge

Das Schadbild ist bei beiden das Gleiche. Der Turbo zieht etwas an, was nicht in den Ansaugtrakt gehört, irgendetwas vor dem Turbo ist zerbröselt oder durch den Luftfilter gesaust.

Bis zum Eingang des Luftfilters alles genau ab- und durchsuchen.

Ölkohle fällt aus, das hat metallischen Ursprung.

Da wuerde ich zustimmen, aber, bitte nicht falsch verstehen, warum schaust du nicht nach bevor du den neuen Turbo einbaust? Ich meine, der Defekt muss ja irgendwo her kommen, du schreibst das das Risiko beim erneuten Tausch weiterhin bestehe, das ist der Fehler den du beheben solltest. Im Notfall mal nen Fachmann drueber schauen lassen.

Themenstarteram 19. Juni 2013 um 6:13

Zitat:

Da wuerde ich zustimmen, aber, bitte nicht falsch verstehen, warum schaust du nicht nach bevor du den neuen Turbo einbaust? Ich meine, der Defekt muss ja irgendwo her kommen, du schreibst das das Risiko beim erneuten Tausch weiterhin bestehe, das ist der Fehler den du beheben solltest. Im Notfall mal nen Fachmann drueber schauen lassen.

Vielleicht ist die Info in meinem Beitrag etwas untergegangen, aber die ganze Sache wurde von meiner VW-Werkstatt durchgeführt; Ausbau des alten und Einbau des neuen, da war ich gar nicht dabei; erst nachdem ich vom Hof gefahren bin, wurde schnell klar, dass der Turbodruck des neuen nicht stimmt.

Nach erneutem Werkstattaufenthalt und Leistungsmessungen wurde dokumentiert, dass der neue Turbolader (Turbonachbau) den Druck nicht bringt, teilweise 30% unter Sollwert -> Notlauf. Werkstatt: "... der hat vielleicht einen Riss oder sonstwas; da wissen wir auch nicht ... muss beim Hersteller reklamiert werden .. ist aber nicht unsere Sache ...". Soweit ok, das Teil wurde ja von mir besorgt.

Nur das Beweismittel aus der Hand geben, wollte ich nicht ohne Beweissicherung.

Deshalb habe ich über meinen Rechtsschutz einen Gutachter dazu holen können, der nun alles dokumentiert hat und da stehe ich nun. Das Teil brauche ich so nicht reklamieren. Der Gutachter spricht von Ölkohle als Ursache ... und damit bliebe ich auf dem Schaden sitzen ...

Kann denn jemand sagen, ob es wirklich sein kann, dass harte Ölkohle aus dem Kurbelgehäuse angesaugt und über die Motorentlüftung einen solchen Schaden anrichten könnte ?

Ölkohle war nirgends zu finden. Außer leichten Ölspuren in der Motorentlüftung nichts.

am 19. Juni 2013 um 6:23

Wenn nur der Turbo getauscht wird und nicht nach der Ursache gesucht wird, wird auch der nächste Turbo nicht lange halten.

Das ist metallisches was dort einschlägt, da ist nichts schwarz, was auf Ölkohle schliessen lässt.

Zudem droht auch dem KAT Lebensgefahr, wenn er mit Trümmern beschossen wird.

Themenstarteram 19. Juni 2013 um 6:36

Zitat:

Original geschrieben von Stefan_Raba

Ja mei, billig muß man sich leisten können, nich war. ;)

Ja klar, blöder Spruch - was war das denn für ein Lader?

Was ordentliches? Der originale ist glaub ich von Garrett, meinte Tante google, oder so ein billiges noName China-Ding?

Ölversorgung des Laders erneuert/gereinigt?

ja, hast schon recht mit dem Spruch; nur bei 220TKM investiert man nicht mehr zig Tausende; hatte erst vor 2 Jahren 2 Mille reinstecken müssen wegen gerissener Steuerkette (Ausgleichswelle hatte blockiert).

Turbolader kommt von TurboArt, über ebay rangekommen:

http://www.ebay.de/.../200847800117?...

http://www.autoteile-carparts.de/turbolader-vw-polo

Habe ein Verkaufsfoto hochgeladen:

Ölleitung zum Lader wurde erneuert.

Turbolader_Polo_von_TurboArt
am 25. August 2013 um 21:16

Zitat:

Original geschrieben von suzigt550

Hallo Leute,

ich habe ein Problem mit einem neu verbauten Turbolader wegen Fremdkörperschaden am Verdichterrad. Ich habe einen Gutachter hinzugezogen, der meint, das könnte von Ölkohle kommen, die über die Motorentlüftung angesaugt wurde.

Das scheint mir zu abwegig zu sein, der Schaden zeigt gleichmäßige Abfräsung der Verdichterradschaufeln von ca. 4-5 mm und massive Einschlagmarken in Ansaugrohr des Turbos.

Was meint Ihr dazu, kann das wirklich sein mit der Ölkohle aus dem Kurbelgehäuse ?

Risiko beim erneuten Tausch wäre dann weiterhin vorhanden.

Hier noch ein paar Details:

es handelt sich um meinen Polo 6N2 1.4 TDI 3-Zylinder PD Bj. 2000. Der Turboladerschaden trat mit 220 TKM ein.

Welle hatte reichlich Spiel, wahrscheinlich schlechte Ölversorgung. Am Ende hat das Verdichterrad angeschlagen und wurde durch Fremdkörper teilweise zusätzlich noch abgefräst. Hat vorher allerdings keine Probleme gemacht und zog immer kräftig ab 2000 U/min bis ca. 4000 U/min, fast zu giftig für die 75 PS, war aber nicht gechippt.

Der Original-Turbolader sollte ca. 850.- kosten. Deshalb habe ich selber gesucht und einen neuen bei TurboArt für 340.- gefunden. Die VW-Werkstatt hat den dann eingebaut, der zog aber von Anfang an nicht und geht seitdem regelmäßig in Notlauf, vor allem bei niedrigeren Drehzahlen und unter Last.

Die Lastmessung hat im Mittel ca. 30% unter Solldruck ergeben, deshalb haben wir den Turbolader wieder ausgebaut und das Schadensbild vorgefunden.

am 25. August 2013 um 21:25

Hallo suzigt550,

Leider kaempfe ich mit dem exakt gleichen fall an meinem golf diesel

1,9 liter. Das schadenbild ist genau das selbe und auch bei mir ist die

Fachwerkstatt ohne antwort. Was war denn jetzt bei dir der eigentliche fehler

Doch oelkohle ?

Vielen dank fuer deine antwort. Lg

am 26. August 2013 um 5:14

Ein Turbo komprimiert Frischluft, Öldämpfe aus der Kubelgehäuseentlüftung saugt er nicht an, erst recht keine Ölkohle, so heiss wird es in der Ölwanne nicht, das sich dort Kohlenstaub bilden kann.

Schwarzschlamm, falls vorhanden, verpasst dem Turbo, mangels Schmierung, einen Lagerschaden, dann kann der Rotor am Gehäuse anschlagen und Späne bilden.

Zitat:

 

ja, hast schon recht mit dem Spruch; nur bei 220TKM investiert man nicht mehr zig Tausende; hatte erst vor 2 Jahren 2 Mille reinstecken müssen wegen gerissener Steuerkette (Ausgleichswelle hatte blockiert).

Wer billig kauft, kauft zweimal. Oder wie meine Großmutter zu sagen pflegte: wir sind nicht reich genug, um billige Sachen kaufen zu können. :cool:

Außerdem ist mir nicht klar, warum man ab einer bestimmten, lächerlich geringen Laufleistung nichts mehr in das Auto investieren sollte. Natürlich ist das auf den ersten Blick teurer als sich billig einen vergleichbaren Gebrauchten zu schießen, aber das eigene Auto kennt man, man hat es anständig gewartet, während bei einem "neuen" gebrauchten erwartungsgemäß IMMER ein mehr oder wneiger heftiger Wartungsstau auf behebung wartet. Das alte Auto zu halten, durchgängig anständig zu warten und im Schadensfall zu reparieren ist auf lange Sicht fast immer günstiger.

(Extrembeispiel:
Als mir ein defektes Steuergerät bei 410.000 einen Kolbenring in meinem 900 gehimmelt hat habe ich auch den Motor komplett neu gemacht - auch wenn jetzt ein 5000-Euro-Motor in einem 1000-Euro-Auto hockt. (Die Kiste ist komplett durchrepariert, sieht aber so räudig aus, so daß Nutz- und Marktwert eklatant auseinanderklaffen.) Bekomme ich beim Verkauf nie wieder, aber dafür habe ich jetzt die nächsten 400.000 Ruhe. Ist billiger, als wenn ich mir alle zwei Jahr eine "neue" Gurke anlache.)

Bzgl des Schadens: nimm mal die Ölwanne ab und schau, ob das Ölsiebt im Ansaugrüssel der Pumpe frei ist. Öldruckmessung könnte auch nicht schaden. Außerdem sollte auch der Ölrücklauf vom turbo geprüft werden: oft genug setzt sich da nämlich das verkokte Öl ab, und dann ist der Öldurchfluß durch den Turbo auch gedrosselt.

 

Daß man parallel dazu auch noch den kompletten Ansaugtrakt unter die Lupe nehmen sollte wurde ja auch schon erwähnt.

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